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Offenbachiade chez Max Reinhardt

366 Byte hinzugefügt, 11:10, 24. Sep. 2020
keine Bearbeitungszusammenfassung
Die Werke Offenbachs waren in der zweiten Hälfte des 19.Jh. auf den Wiener Bühnen sehr präsent, auch 
[[Datei:operette_sich_wernkann.jpg|272x177px|thumb|right|330x215px]] <span style="font-size: 0.939em;">lange noch nach Nestroys Tod; wenn auch nicht mehr mit der Frequenz  wie zu seinen Lebzeiten.  Die glanzvolle Wiener Erstaufführung von „Hoffmanns Erzählungen" schon nach der zweiten Aufführung von einem tragischen Ereignis, dem Ringtheaterbrand am 8.Dezember 1888 während der zweiten Vorstellung der Oper, für Jahrzehnte stigmatisiert im deutschsprachigen Raum, wurden "Hoffmanns Erzählungen" nicht aufgeführt. </span> 
<span style="font-size: 0.939em;">lange noch nach Nestroys Tod; wenn auch nicht mehr mit der Frequenz  wie zu seinen Lebzeiten.  Die glanzvolle Wiener Erstaufführung von „Hoffmanns Erzählungen" schon nach der zweiten Aufführung von einem tragischen Ereignis, dem Ringtheaterbrand am 8.Dezember 1888 während der zweiten Vorstellung der Oper, für Jahrzehnte stigmatisiert im deutschsprachigen Raum, wurden "Hoffmanns Erzählungen" nicht aufgeführt. 3)</span>
Eines Tages habe ich diesen alten Text wieder gelesen, fand ihn etwas "kurzatmig"; es folgte eine neue Auseinandersetzung mit Musik und Text der drei Inszenierungen von Max Reinhardt:  „Orpheus in der Unterwelt“, „Die schöne Helena“ und „Hoffmann‘s Erzählungen“ von Jacques Offenbach sowie  “ Die Fledermaus“ von Johann Strauß, die bei Reinhardt wie eine Offenbachiade über die Rampe kam.
: '' '''''<span style="color: #0000ff;">''… Sie war in reinster Ausprägung , was der ‚Herr‘ ihrer Zeit liebte und ‚die Dame‘ neidvoll verehrte … Sie sang etwas näselnd, ihre Stimme brach ab und zu weg, aber die Suggestion der Massary auf ihr Publikum war so stark, daß sie ihm war, was sie ihm sein wollte. … ihre Gabe der raffinierten Andeutung, der scharf pointierten Treffsicherheit in Ton und Geste, war ihr … Vermögen , etwas durch Verschweigen auszudrücken, Zweideutiges durch geschickt genutzte ''</span>'''
: [[Datei:jansen_0002.jpg|thumb|right|180px]] 
: '''<span style="color: #0000ff;">''Vieldeutigkeit eindeutig werden zu lassen. …''</span>'''
: Otto Schneidereit, zit. nach Wolfgang Jansen, Glanzrevuen der Zwanziger Jahre, S. 32
=====Berlin um 1890=====
Max Reinhardt kam 1894 in eine Stadt, die im Begriff war sich einer gewaltigen Metamorphose zu unterziehen.  Aus einer gemütlichen, langweiligen Residenzstadt mit ehemals  880.000 Einwohnern wurde zwischen 1880 und 1914 eine Millionenmetropole. Im Osten, im Norden entstanden riesige  Im Zentrum, in Mitte pulsierte das Industrieanlagen mit rauchenden Schloten, tristen Mietskasernen, Massenquartieren für die Arbeiter.
 
[[Datei:kaffee_könig2Scan_0002.jpg|thumb|right|285x179px]]
<span style="color: #800000;">Bildbeschreibung bei Fetting: die Rolle des Ganymed(li. Oskar Sabo lt. Bildangabe) wird in der  erweiterten Bearbeitung von 1922 für das Große Schauspielhaus genannt, u.zw. nur im Programmbuch; die nähere Rollenbezeichnung: Pikkolo</span>
Die Kritiker mäkeln, das Publikum jubelt .
 
Die Kritik in der "Vossischen Zeitung " ist auch eine ausführliche Auseinandersetzung zwischen dem Oeuvre Offenbachs als Operettenkomponist, wie man es anno 1906 verstand und der Inszenierung von Max Reinhardt, die als  Experiment erkannt – in dem Sinn „kann ich auch Musiktheater?“
Einar Nilson, Komponist und ein langjähriger Mitarbeiter von Max Reinhardt, von Gottfried Reinhardt auch als Reinhardts Musikmanager apostrophiert,  stellt sehr nüchtern fest, welchen Stellenwert und welche Rolle Reinhardt, der Sprechtheaterregisseur der Musik als Teil/Bestandteil eines Werkes, das er inszenierte zuordnete: Musik übernahm die Rolle des Funktionsträgers, illustriert, überhöht die Bildwirkung. Geräusche werden gleichwertig wie Musik eingesetzt.
Donnern, Heulen o..ä. erzeugt Angst und Schrecken; ein Impromptu von Franz Schubert oder Frédéric Chopin versetzt den Zuschauer in Träumerei, Verliebtheit o.ä. – vergleichbar  der Programmmusik oder der Filmmusik.
 
Aus dieser Perspektive sei die Frage gestellt: hat Reinhardt  Musik  also nicht eigenständige Sprache gewertet, erkannt, was aber oder vielmehr wie stand er zum  Musiktheater als  Gesamtkunstwerk ?   
Übereinstimmend beschreiben sie, daß Reinhardt keine Rücksicht auf die Sänger nahm; er negierte (um es auf den Punkt zu bringen) die  spezifischen vom Singen, Atmen und Musikalischen bestimmte körperbestimmte Erfordernisse der Sänger. Er bestimmte die Gestaltung der Bewegungsabläufe, Stellungen usw. ; vermutlich führte dies immer wieder zu Konfliktsituationen und für Reinhardt diverfestigte sich die Einschätzung,  Schauspielern möglichst viele der Gesangsrollen anzuvertrauen.  Entre parenthèse: bei der "Fledermaus" ging dieses Konzept schon nicht mehr auf,  hier dominierten die Sänger die Besetzung.
: '''<span style="color: #0000ff;">''"Er nahm der Musik das Dominierende, das Störende“'' .</span>''' Wenn  : Wenn Gottfried Reinhardt mit seiner Einschätzung recht hat, warum aber inszenierte Reinhardt - in Abständen zwar - immer wieder Musiktheater?  Diese Frage mag berechtigt sein, trifft aber nicht unbedingt zu, ich möchte der Behauptung von Gottfried Reinhardt mit einem knappen Briefzitat  von Max Reinhardt, von 1912, widersprechen. 
Max Reinhardt an Berthold Held vom 21. August 1912
Nach der erfolgreichen Aufführungsserie von 1906 brachte Reinhardt im Theater des Westens  eine Serie zur Aufführung und zehn  Jahre später folgte die nächste erfolgreiche Serie. Die zehnjährige Unterbrechung war zeithistorischen Ereignissen geschuldet. Der Erste Weltkrieg, aus dem Deutsche Kaiserreich war die Weimarer Republik hervorgegangen.
1920 hatte Reinhardt sich von seinem Berliner Theaterimperium als Direktor getrennt um nur noch zu inszenieren. Teil dieses Theaterimperiums war das Große Schauspielhaus; als Großraumbühne, Massentheater hatte sich der Raum für Sprechtheaterinszenierungen  als ungeeignet erwiesen;  die schwierigen Zeiten verlangten nach Unterhaltung. Reinhardt griff zurück auf die Inszenierung des "Orpheus" von 1906. Das Resultat war eine zur Revue tendierende erweiterte Fassung in der  Neo-Rokkoko -Ausstattungvon Ausstattung von Max Rée;  der Text und auch die Musik wurden neu bearbeitet, es gab auch Rollen, die die Offenbach'sche Komposition nicht kennt. Ein Beispiel nur: Aus Pluto/Aristeus wurden zwei Rollen ; Aristeus - im Stile Offenbachscher Musik im Rokkokopasticcio; dramaturgisch dabei allerdings das "kleine" Verwandlungsproblem  des Aristeus beim Tod der Euridike sich in Pluto zu verwandeln - die Maske zu wechseln - denn nichts ist so wie es scheint - damit entfällt ein wesentliche  Spielelement der Offenbachiade.   Die Breitwandbühne des Schauspielhauses bot allerdings ausreichend Raum für Massenszenen, in der Götterwelt, beim Bacchanal in der Unterwelt .
===='''"Die schöne Helena"'''====
 „ Die Schöne Helena“ hat Offenbach musikalisch „befreit“, er hat an musikalischer Ausdruckskraft gewonnen (das soll genügen, alle weiteren Details findet man in der einschlägigen Literatur). Anders als im „Orpheus“  – die Verführung setzt die Handlung erst in Gang – ist in der „Schönen Helena“ die Verführungsszene , d.i. die Traumszene, das Duett zwischen Paris und Helena. „Es ist ein Traum …“ wird zum  Höhepunkt und Drehpunkt der Handlung. Und sie ist im Sinne Offenbachs keine Offenbachiade. Sie ist ein Spiel um Sex und Liebe mit etwas Zeitsatire.    
Aber ähnlich wie beim „Orpheus in der Unterwelt“ gibt der Ullstein – Verlag eine für  Klavier arrangierte Fassung mit Text für die Hausmusik  in der Reihe „Musik für alle “ heraus, mit dem Copyright Vermerk 1911.  Ob dieses Notenmaterial nach der Vorlage der Reinhardt-Inszenierung, der dazugehörigen Textbearbeitung und musikalischen Fassung zusammengestellt wurde, verrät der Begleittext leider nicht.
[[Datei:gusti_adlerScan_0002_(3).jpg|thumb|right|285x268px]]
<span style="color: #800000;">"Die schöne Helena", München Künstlertheater 1911, 2. Akt, in der Mitte auf dem Thron: Menelaus (Mx Pallenberg), li. : Helena (Maria Jeritza?), re.: Kalchas</span>
[[Datei:gusti_adlerScan_0002_(3).jpg|thumb|right|285x268px]]
Reinhardt bleibt bei der Strategie der Verwertung einer erfolgreichen Inszenierung, die "Helena" aus München 1911 geht auf Gastspielreise, u.a. auch nach Wien in das Theater in der Josefstadt. 
: Doch der Wunsch blieb ein Wunschtraum … Reinhardt nahm den Vorschlag von Erich Wolfgang Korngold an, statt „La Vie Parisienne“ zu inszenieren, die''' „Fledermaus“''' herauszubringen. Es ist müßig nun zu spekulieren, welche Beweggründe  ihn zu dieser Entscheidung geführt haben. Eines aber läßt sich mit Sicherheit sagen: die „Fledermaus“ kam als „Offenbachiade“ über die Rampe . 
: Gottfried Reinhardt  behauptet zwar nach der Premiere
: ''       <span style="color: #0000ff;">'''    ... Reinhardt nahm der Verknüpfung von begnadeter Musik und billigem Schwank die Zufälligkeit. Er nahm dem Schwank das Billige und der Musik die theaterfeindliche  Vormachtstellung. …'''</span>''
: Da hat Gottfried Reinhardt wohl so einiges mißverstanden. Die Textvorlage zur „Fledermaus“ stammt von zwei französischen Librettisten, die zahlreiche Libretti für Offenbach geschrieben haben: Henri Meilhac und Ludovic Halévy, nach einem deutschen Lustspiel „Das Gefängnis“ von Roderich Benedix. Daraus wurde im französischen Lustspiel  „Le Reveillon“ . Le Reveillon bezeichnet im Französischen die Weihnachtsfeiertage bis zum Jahreswechsel (vergleichbar dem italienischen „cappodanno“).  Der Plot der „Fledermaus“ , den Karl Haffner und Richard Genée  aus dem französischen Libretto geformt haben, könnte von Offenbach sein – Nichts ist so, wie es scheint.  Lucie Korngold erinnert sich :
: <span style="color: #0000ff;">'''''Die Partitur des Werkes blieb unberührt. Was hinzukam – kleine Szenen, alles von Strauß – begleitete Erich im Orchester vom Klavier aus. Reinhardt war unerschöpflich im Erfinden von Versen, die bald als Rezitativ, bald als Gesangsnummern sich dem Werke einfügten. Erich fand für ihn die passenden  Straußwalzer, oft nur ein paar Takte. … Was stets Reinhardts Bestreben gewesen war: das Publikum mit einzubeziehen, eine Brücke zwischen '''''</span>
: <span style="color: #0000ff;">'''''Bühne und Zuschauerraum zu bauen, hier hatte es die höchste Vollendung gefunden ...'''''</span>: <span style="color: #0000ff;">[[Datei:zürich.jpg|thumb|right|173x274px]]</span>: <span style="color: #800000;">Max Reinhardt probiert</span>
: Es gibt aber auch gegenteilige Berichte von Musikern  nach dem Besuch einer Vorstellung der „Fledermaus“:  Reinhardt nahm keine Rücksicht auf die Sänger und ihre spezifischen vom Singen wie vom Musikalischen bestimmten Erfordernisse, das Spieltechnische stand absolut im Vordergrund.  
: Dennnoch: Der Erfolg der „Fledermaus“ füllte die Kasse, das Publikum strömte ins Theater. Die Krise der Theater, die um 1930 ausbrach,   lag  – scheinbar – noch in weiter Ferne.  '' ''
: Erste Anzeichen wurden aber bereits 1930 spürbar. Erik  Charell  gab wegen finanzieller Probleme trotz des großen Erfolgs mit dem  „Weißen Rössl“ auf;  Reinhardt übernahm kurzfristig wieder die Leitung des Hauses  – und mußte nun das Große Schauspielhaus bespielen. Diesen Riesenraum mit den 3000 Sitzplätzen zu füllen – aber mit welchem Stück?  Seine Wahl fiel auf „Hoffmanns Erzählungen“.
: [[Datei:programmbuch_0003.jpg|180px|thumb|right]]
======'''"Hoffmanns Erzählungen"'''======
: Nach der erfolgreichen Uraufführung in Paris 1881 (101 Aufführungen) unterbrach der Ringtheaterbrand in Wien, vom Dezember 1881 den Siegeszug der Oper.  Erst mit der Jahrhundertwende wird das letzte Werk von Offenbach zu einer der am meisten aufgeführten Opern.
: 1905 erreichte '''Hans Gregor''' (der spätere Direktor der Hofoper, Wien)  mit „Hoffmanns Erzählungen einen Serienerfolg von 400 Aufführungen in der Komischen Oper an der Weidendammer Brücke.  Seit 1915 stand das letzte Werk von Jacques Offenbach auch im ständigen Repertoire der Hofoper/Staatsoper Unter den Linden.  1929 hatte die Krolloper Kroll - Oper eine zeitgenössische Interpretation mit Bühnenbildern von Moholy-Nagy herausgebracht.
: In den 20er Jahren begann sich außerdem die Wertschätzung für Jacques Offenbach ganz allgemein zu ändern, ebenso - quasi parallel wurde auch das Interesse am Werk von E.T.A. Hoffmann zunehmend lebendiger. 
: Anton Henseler hatte in Bonn über den Komponisten Offenbach promoviert;  danach publizierte er die erste fundierte, dokumentarisch belegte Biographie des Komponisten 1930. Offenbach wurde nicht länger als "nur" Operetten schreibender Musiker gewertet; das Opernwerk von Offenbach wurde neu gesehen, und seine letzte Oper, das Fragment "Hoffmanns Erzählungen" wurde zum  Prototyp DER romantischen Oper. (Es gibt Zeitgenossen, die "Hoffmanns Erzählungen" als „Schaueroper“ klassifizieren vergleichbar dem „Vampir“ von Heinrich Marschner – vergessen brei ihrer Einschätzung dabei aber auf das halbe Jahrhundert Zeitabstand sowie den anderen Kulturraum).
: ''Egon Friedell, Das Zeitalter Offenbachs, in:  Hoffmanns Erzählungen. Ein Sonderdruck der deutschen Buch-Gemeinschaft anläßlich der Max Reinhardt-Inszenierung von Offenbachs Hoffmanns Erzählungen im Großen Schauspielhaus, Berlin. Berlin o.J., S. 68 ff.''
: <span style="font-size: 0.939em;">Bevor ich mit Reinhardt beginne, muß ich etwas weiter ausholen, die Werkgeschichte von "Hoffmann's Erzählungen" kurz skizzieren, damit die Einwände, Argumente zur Reinhardt-Inszenierung transparent werden. </span><span style="font-size: 0.939em;"> </span>
: <span style="font-size: 0.939em;">[[Datei:offenbachportr_0002.jpg|thumb|right|235x284px]]</span>
: <span style="font-size: 0.939em;">Zur Einstimmung in das Folgende ein Zitat aus dem quellenkritischen Bericht von Fritz Oeser für den Klavierauszug, Kassel 1978, Ed. Alkor:</span>
: <span style="color: #0000ff;">'''''… Offenbach hinterließ „Hoffmanns Erzählungen „ unvollendet. … Keine Keine '''''</span>[[Datei:offenbachportr_0002.jpg|thumb|right|235x284px]] : <span style="color: #0000ff;">'''''Druckausgabe gibt Offenbachs Willen und Absicht wieder, weder der Erstdruck von 1881, noch die am weitesten von ihm abweichenden Editionen nach 1907. …'''''</span>: <span style="color: #0000ff;">'''''Der französische Brauch, im ersten gedruckten Klavierauszug eine Oper so zu veröffentlichen, wie sie dem Uraufführungspublikum präsentiert worden war, hat diese Eingriffe ['''''Bearb.etc. Anm.d.Verf.''] ''' in die Werksubstanz zementiert ''' …''</span>
: Erst 1905 kam durch die Initiative Hans Gregors an der Komischen Oper Berlin eine gegenläufige Unternehmung in Gang: der Versuch, Lücken vor allem im 4. Akt auszufüllen und Fehlendes zu ergänzen. …
: Choudens bringt 1907 eine „Cinquième Edition“ (mit den Veränderungen, Kürzungen etc.) heraus, es folgt basierend auf dieser Ausgabe dann die deutschsprachige Edition bei Peters , Leipzig. …
'''Stella''' ist: '''Olympia''', die Puppe-Automat, die Kunstfigur,  '''Antonia''', die Sängerin, die an und mit ihrer Begabung und Kunst stirbt ,''' Giulietta''', die Kurtisane, die „demi-monde“ (in der Rolle der Giulietta verbirgt sich die einzige zeitkritische Anspielung: Sängerinnen, Schauspielerinnen galten gesellschaftlich als demi-monde, auf deutsch Frauen, die sich aushalten ließen  – vgl. dazu''' Alexandre Dumas''' jun. La dame aux camélias/Die Kameliendame, besser bekannt durch die Oper von Giuseppe Verdi, La traviata.  Das Vorbild der Kameliendame ist die Schauspielerin '''Marie Duplessis'''.)  
Der zweite Handlungsstrang ist die '''Muse''' in der Maske des Freundes Niklausse und dem Gegenspieler Hoffmanns Lindorf, das Prinzip des Bösen, der „Übermächte“ (Hofmannsthal).
 
Die Muse möchte den Dichter nicht an ein allgemeines bürgerliches Leben verlieren, sie kämpft darum ihn seiner eigentlichen Berufung als Künstler zu erhalten, auch wenn ihm der öffentliche Erfolg versagt bleibt. Lindorf verachtet alles Erfolglose, ihn reizt nur der Erfolg – verkörpert durch Stella.