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Aus Dagmar Saval Wünsche

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==''                                           Ludwig Bösendorfer als Ehrenretter des Klaviers ''==
 
<div style="text-align: center;">''Über weiße Tasten   gleitet''</div>
<div style="text-align: center;">''Eine weiche Frauenhand,''</div>
Eine strahlende , lebendige, erfolgreiche Zeit endet abrupt mit dem Tod von Céleste 1882. Der Claviermacher Ludwig Bösendorfer stand damals auf dem Höhepunkt seiner Erfolge; mit ihrem Tod erlosch der Glanz, der Erfolg blieb.
 
====='' ''=====
====='''„''Der Klang lebte'' … “ . Der Bösendorfersaal'''=====
 
''              … Klang lebte in den Tonschwingungen des alten, längst gefallenen Bösendorfersaales, dessen vornehmer Stil, dessen reine Akustik Generationen entzückt hat. Und wenn Meister Ludwig an einem Konzertabend in seiner einsamen Ecke thronte, rechts hinten im Saal, und ganz versunken den Klängen lauschte, die seinen Flügeln entströmten – allen sichtbar und doch einsam, ein heimlicher Kaiser  - , da mochte er etwas wie eine glückliche Genugtuung in sich fühlen …1)''
====='''''„Mit meinen 'Flügeln' komme ich um die ganze Welt  …“'''''=====
''              … und wir fuhren in Gesellschaft meines Bruders Ernst, Baron Vécseys und       Bösendorfers lustig nach Siebenbürgen. … ''
''              … die mit Maschinen arbeitenden Fabriken das geistige Niveau ihrer Arbeiter            herab(drücken), indem sie die Ausbildung des Arbeiters verhindern; machen den          Arbeiter zum Handlanger und Taglöhner, der wohl ganz folgerichtig und      berechtigterweise für die Erhöhung seines Lohnes , sowie für Strike und Socialismus       Sinn haben wird, aber nicht mehr Interesse für das Clavier, das ihm mehr und mehr     entfremdet wird. Die Maschine und die Teilung der Arbeit lähmen die Individualität         und schaffen Idealismus und Freude an der Arbeit aus der Welt. Homo und Intellectus        werden dem Capital ausgeliefert. … 6) ''
'' ''Bösendorfer formuliert in Anspielung an die nicht realisierte Clavier-Actiengesellschaft etwas polemisch
Bösendorfer formuliert in Anspielung an die nicht realisierte Clavier''              … Das Ende derartiger großer Unternehmungen kann man ja einer Actien-Actiengesellschaft etwas polemischGesellschaft  überlassen …6)''
'' ''und schließt leicht patriotisch gefärbt
''              … Das Ende derartiger großer Unternehmungen kann man ja einer Actien-Gesellschaft     überlassen es mögen sich auch in Zukunft in unserem Vaterlande Männer finden, welche, durchdrungen von ihrer künstlerischen Mission als treue Begleiter und Genossen der Musiker, an der Vollendung des Claviers erfolgreich weiter arbeiten …6)''
'' '' Und schließt leicht patriotisch gefärbt  ''              … es mögen sich auch in Zukunft in unserem Vaterlande Männer finden, welche,             durchdrungen von ihrer künstlerischen Mission als treue Begleiter und Genossen der       Musiker, an der Vollendung des Claviers erfolgreich weiter arbeiten …6)'' '' '' Diese Die Publikation enthält eine Reihe kritischer Bemerkungen zu den Usancen der amerikanische Klavierproduktion, unterstreicht die Vorzüge der Wiener Manufakturen, insbesondere der von Bösendorfer, was wiederum zu einer heftigen Polemik vonseiten der Firma Steinway führt …
Bösendorfers Einstellung zu seinem Metier ist aber eindeutig formuliert: Klaviere bauen ist ein Handwerk, aber zugleich auch Kunst, Kunst im Dienst der Musik und der Komponisten.
Das Neue Wiener Journal schreibt am 1.Oktober 1901
 
''              „Ehrbar und Bösendorfer“. Vereinigung der zwei Weltfirmen. Originalbericht.''
''              Es wird uns Mitteilung von einer Tatsache gemacht, die geeignet erscheint, in der            Wiener Gesellschaft , vor allem jedoch in der gesamten Musikwelt das intensivste       Aufsehen zu erregen.'' ''              Wien, die musikalischste Stadt der Erde‘ besitzt, wenn auch der redefrohe Überbrettl- Freiherr v.Wolzogen 8) sich zu dieser Anschauung nicht bekennen will, auf dem            Gebiete der Clavierfabrikation zwei Firmen, die man zusammen zu nennen gewöhnt ist, und zwar B ö s e n d o r f e r an unbestritten erster Stelle, an zweiter aber '' ''              E h r b a r. …'' '' ''
Danach berichtet ''              Wien, die musikalischste Stadt der Erde‘ besitzt, wenn auch der Rezensentredefrohe Überbrettl- Freiherr v.Wolzogen 8) sich zu dieser Anschauung nicht bekennen will, daß es zwar eine exorbitant hohe Summe wäreauf dem  Gebiete der Clavierfabrikation zwei Firmen, die für Bösendorfer man zusammen zu bezahlen wärenennen gewöhnt ist, aber im Prinzipund zwar B ö s e n d o r f e r an unbestritten erster Stelle,an zweiter aber '''' E h r b a r. …''
Danach berichtet der Rezensent, daß es zwar eine exorbitant hohe Summe wäre, die für Bösendorfer zu bezahlen wäre, aber im Prinzip
''              … handelt (es) sich um eine Differenz, … die von beiden Seiten vorgeschlagenen – da               es sich begreiflicherweise um eine exorbitante Summe handelt- vorgeschlagenen  …  bedeutend genug ist.            …''
Doch einen Satz später bringt es der Berichterstatter „ auf den Punkt“: bei den Verkaufsverhandlungen wurde erörtert, daß mit dem Verschmelzen der beiden Firmen zu einer großen Firma, der Name „Bösendorfer“ in der Firmenbezeichnung nicht mehr vorhanden sein sollte und in der Firma Ehrbar aufgehen. Das klingt nach „feindlicher Übernahme“.
„ Neuen Wiener Journal“ :
''              … ich beehre mich mitzuteilen, daß ich allerdings Verkaufsunterhandlungen gepflogen habe, daß dieselben aber zu keiner Eingigung geführt haben. Somit wird das Geschäft  wie bisher unter der Firma L.Bösendorfer und unter meiner alleinigen, persönlichen Leitung fortgeführt werden.''
''              … ich beehre mich mitzuteilen, daß ich allerdings Verkaufsunterhandlungen gepflogen               habe, daß dieselben aber zu keiner Eingigung geführt haben. Somit wird das Geschäft    wie bisher unter der Firma L.Bösendorfer und unter meiner alleinigen, persönlichen               Leitung fortgeführt werden.'' '' '' Diese Meldung vom 3.Oktober 1901 setzt einer langandauernden firmenbezogener Auseinandersetzung ein Ende, einer Auseinandersetzung , die auch sehr persönliche Züge getragen hat. Kartengeber, Mitspieler um bei dem Bild eines Spiels zu bleiben, mit bekannten Trümpfen im Talon , in dieser teilweise erbittert geführten geschäftlichen Kontroverse ist die Firma Steinway. Der andere Spieler ist die Firma Ehrbar.
Es muß in den Endsechzigerjahren begonnen haben, gegen 1873 spitzen sich die Konkurrenzspannungen zu, die mit den oder der Auseinandersetzung mit Steinway zusammenfallen; die Zeichen der Zeit, dies sei nochmals betont, standen auf industrielle Fertigung, nicht nur im Klavierbau. Industrielle Fertigung bedeutete nicht nur Kostenersparnis bei der Produktion, sondern auch die Möglichkeit über eine bessere Preisgestaltung den Markt zu erobern, zu beherrschen.
In diesem Kontext dürfte der erste Versuch der Firma Ehrbar zu suchen sein mit Bösendorfer eine Actiengesellschaft zu gründen.
Ludwig Bösendorfer lehnte prinzipiell die Schaffung eines Großbetriebes ab, ein Instrument industrieller Fertigung auf den Markt zu bringen stand in eklatentem Widerspruch zu seinem Handwerkerbewußtsein, das heißt, jedes Teil mußte manuell gefertigt und auch manuell eingesetzt, kontrolliert sein. Das war für ihn der Inbegriff der Qualität. Ein weiterer wesentlicher Faktor war als Bestandteil dieses Fertigungsprozesses der enge Kontakt zu seinen Mitarbeitern; die Folge war die numerische Begrenzung der Produktion, höhere Kosten usw. Ludwig Bösendorfer entschied sich auch sehr bewußt für eine Begrenzung seiner Mitarbeiterzahl und der von ihnen handgefertigten Instrumente; er begründete diese Entscheidung damit, daß auf diesem Wege das Betriebsgeheimnis besser gewahrt werden konnte! Die Schutzzölle für ausländische Produkte ermöglichten –nicht nur der Firma Bösendorfer - eine günstigere Preisgestaltung , hinzu kamen die niedrigere Arbeitskosten. Die  Die 1870er Jahre sind auch die Jahre sich zuspitzender Arbeitskämpfe – mehr Lohn, bessere Arbeitsbedingungen, Verkürzung der Arbeitszeit usw. Es  Es gab, das was man heute „Betriebsversammlung“ nennt; zu dieser Zeit wurde dies als „strike“ gewertet – und Ludwig Bösendorfer entließ daraufhin seine Arbeiter. Die Arbeiter der Firma Ehrbar hielten ebenfalls eine Betriebsversammlung; da es von der Firma Ehrbar keine Unterlagen mehr gibt und auch in den Zeitung nichts weiter dazu gemeldet wird, ist anzunehmen, daß diese Betriebsversammlung folgenlos blieb.
1872 gründeten Arbeiter der Fabrik „Bösendorfer“ eine „Erste Productiv-Gesellschaft der Claviermacher Wiens“, registriert als GesmbH. Zunächst in der Klagbaumgasse 3, Wien Wieden zu finden, nach 1900 unter dem Namen Klavierfabrik „Lyra“ in Wien - Margareten, Leitgebgasse 8  
Ob es zwischen der Meldung vom 6.Februar 1873 im „Neuen Wiener Tagblatt“ von Ludwig Bösendorfer, daß er
              ''„ … durch peinliche Arbeiterbewegung … den größten Theil meines Fabrikspersonals entlassen zu müssen … “ ''
              ''„ … durch peinliche Arbeiterbewegung … den größten Theil meines Fabrikspersonals          entlassen zu müssen … “ '' '' '' meinte und der späteren Meldung über die Gründung einer Klavier-Actiengesellschaft ein Junktim bestand, bleibt Spekulation.
Am 20.April 1873 kann man in verschiedenen Wiener Tageszeitungen die gleichlautende Meldung lesen über die Gründung einer Wiener Klavier Aktiengesellschaft, deren Partner Ehrbar und Bösendorfer sind.
So heißt es z.B. in „Der Reporter“ vom 20.April 1873
''              „Wiener Clavier-Fabriks-Actiengesellschaft, vormals Bösendorfer und Ehrbar. Die  Constituierung der Actiengesellschaft fand gestern in den Bureaus der österr. Börsen – und Wechselbank statt. …“''
''              „Wiener Clavier-Fabriks-Actiengesellschaft, vormals Bösendorfer und Ehrbar. Die       Constituierung der Actiengesellschaft fand gestern in den Bureaus der österr. Börsen      – und Wechselbank statt. …“'' '' '' Dieser Versuch einer „feindlichen Übernahme“ war aber eine mehr als kurzlebige Angelegenheit, denn nach diesen Meldungen verläuft die Initiative im „Sande“; nicht einmal das Firmenverzeichnis des „Lehmann“ verzeichnet diese Aktiengesellschaft.
Die oben zitierte Meldung dürfte für einige Unruhe gesorgt haben, zumindest bei den „alten“ Freunden der Instrumente BösendorfeBösendorfer:
Anton Rubinstein an Ludwig Bösendorfer, Peterhof, 12./24.August 1873
''              … Herzlichen Dank für die Zusendung des Briefes, es ist nicht unmöglich, daß ich den Winter auf ein paar Monate nach Italien gehe, wenn die Antwort von Ricordi auf meinen Brief/den ich Sie sehr bitte ihm zukommen zu lassen), befriedigend lautet – in dem Falle käme ich auf meiner Hin- und Rückreise nach Wien auf einige Tage – nicht um zu spielen und auch nicht um Opernaufführungen; beruhigen Sie damit meinen intimen Freund Herbeck , Lewy, Hellmesberger und sonstige Wagnerianer, sondern bloß um Mosenthal zu zahlen und ihn noch ein wenig zu plagen, vielleicht gelingt es mir die Ausstellung noch vor Thorschluß zu sehen!''
''              … Herzlichen Dank für die Zusendung des Briefes, es ist nicht unmöglich, daß ich den            Winter auf ein paar Monate nach Italien gehe, wenn die Antwort von Ricordi auf       meinen Brief/den ich Sie sehr bitte ihm zukommen zu lassen), befriedigend lautet – in           dem Falle käme ich auf meiner Hin- und Rückreise nach Wien auf einige Tage – nicht           um zu spielen und auch nicht um Opernaufführungen; beruhigen Sie damit meinen               intimen Freund Herbeck , Lewy, Hellmesberger und sonstige Wagnerianer, sondern              bloß um Mosenthal zu zahlen und ihn noch ein wenig zu plagen, vielleicht gelingt es              mir die Ausstellung noch vor Thorschluß zu sehen!'' ''              Ihre Aktion Klaviere verstehe (?) ich nicht und bin ein zu guter Freund Ihres Vaters     gewesen um diese Unternehmung Ihrerseits gutzuheißen . – Sie müßten übrigens   wohl wissen was Sie thun''. …. 9) 
Die Ursachen für die tiefgreifende Verstimmung zwischen Bösendorfer und Seuffert/Ehrbar dürften sich aus folgendem Ereignis erklären:
Leo Botstein - Zitat beschreibt in seiner Publikation über Ludwig Bösendorfer und das Wiener Musikpublikum die  Zusammenhänge aus seiner, Botsteins, Perspektive: (in engl. Und danach Übers.als Fußnote)
Übers''              … Der Höhepunkt dieser Ausstellung war, daß die Jury 2/3 der Medaillen an Kopien des amerikanischen Systems vergab. Ehrbar war der Wiener Freund von Steinway. Aber noch schädlicher war, aus der Sicht von Ludwig Bösendorfer, die Tatsache, daß  der officielle Bericht der Jury bemerkte, daß man es bedauern müsse, daß die berühmte innovative‚ Firma Steinway mit ihren einzigartig gefertigten Klavieren nicht repräsentiert war, der die Kunst des Zitats:Klavierbaus viel verdankt. Dieses einleitende Statement im officiellen Bericht rief eine Sensation hervor. Steinway und Chickering hatten vereinbart auf dieser Ausstellung (''bei Conventionalstrafe, gek.Anm.'') nicht auszustellen. Steinway umging diese Übereinkunft, indem er Ehrbar als privaten, inoffiziellen Verkäufer und Vertreter der Firma benutzte. Ehrbar zeigte der Jury die    neuesten Steinway Produkte außerhalb der Ausstellungsräume. Ludwig Bösendorfer beschuldigte Ehrbar, daß er eine private Vorführung arrangiert habe und darüber  hinaus seinen Sitz in der Jury dazu mißbraucht hätte, die anderen dazu zu überreden Steinway zu loben für die Erneuerungen und Erfindungen, obwohl Steinway nicht ausgestellt hatte. Ludwig Bösendorfer, immer mißtrauisch Hanslick gegenüber, war     empört. Er vergaß nie diesen „Verrat und Betrug“ – weder Hanslick (der mit Ehrbar befreundet war) noch Ehrbar. Er wertete beide als korrupte, ausländische Agenten, aus Eitelkeit, und im Fall von Ehrbar, aus persönlicher Gewinnsucht. ''
''              Jahre später erinnert Ludwig Bösendorfer, daß Steinway für die Ausstellung 1873 das Risiko gescheut hätte auszustellen, da er nichts wirklich Neues anzubieten gehabt hätte. … '''' Ludwig Bösendorfers Ablehnung und die unangemessene Aufmerksamkeit der Firma Steinway 1873 war mehr als nur eine Etikettenfrage. Tatsache war, daß Steinway nach Wien mit einer anderen neuen Erfindung gekommen war: ''''              Der Duplex-Scala. Das wurde der Jury gezeigt – und das war der Grund des Zorns von Ludwig Bösendorfer bis an sein Lebensende. … 10)''
''              … Der Höhepunkt dieser Ausstellung war, daß die Jury 2/3 der Medaillen an Kopien   des amerikanischen Systems vergab. Ehrbar war der Wiener Freund von Steinway.              Aber noch schädlicher war, aus der Sicht von Ludwig Bösendorfer, die Tatsache, daß   der officielle Bericht der Jury bemerkte, daß man es bedauern müsse, daß die       berühmte innovative‚ Firma Steinway mit ihren einzigartig gefertigten Klavieren nicht               repräsentiert war, der die Kunst des Klavierbaus viel verdankt. Dieses einleitende      Statement im officiellen Bericht rief eine Sensation hervor. Steinway und Chickering         hatten vereinbart auf dieser Ausstellung (bei Conventionalstrafe, gek.Anm.) nicht auszustellen. Steinway umging diese Übereinkunft, indem er Ehrbar als privaten, inoffiziellen Verkäufer und Vertreter der Firma benutzte. Ehrbar zeigte der Jury die       neuesten Steinwayprodukte außerhalb der Ausstellungsräume. Ludwig Bösendorfer               beschuldigte Ehrbar, daß er eine private Vorführung arrangiert habe und darüber     hinaus seinen Sitz in der Jury dazu mißbraucht hätte, die anderen dazu zu überreden    Steinway zu loben für die Erneuerungen und Erfindungen, obwohl Steinway nicht ausgestellt hatte. Ludwig Bösendorfer, immer mißtrauisch Hanslick gegenüber, war              empört. Er vergaß nie diesen „Verrat und Betrug“ – weder Hanslick (der mit Ehrbar            befreundet war) noch Ehrbar. Er wertete beide als korrupte, ausländische Agenten,     aus Eitelkeit, und im Fall von Ehrbar, aus persönlicher Gewinnsucht. '' ''              Jahre später erinnert Ludwig Bösendorfer, daß Steinway für die Ausstellung 1873 das Risiko gescheut hätte auszustellen, da er nichts wirklich Neues anzubieten gehabt       hätte. …'' ''              Ludwig Bösendorfers Ablehnung und die unangemessene Aufmerksamkeit der Firma     Steinway 1873 war mehr als nur eine Etikettenfrage. Tatsache war, daß Steinway               nach Wien mit einer anderen neuen Erfindung gekommen war: '' ''              Der Duplex-Scala. Das wurde der Jury gezeigt – und das war der Grund des Zorns von Ludwig Bösendorfer bis an sein Lebensende. … (lt.Botstein, p. 554) 10)'' '' '' Auf der Wiener Weltausstellung 1873 bekam Ludwig Bösendorfer für seine Instrumente keine Medaillen. Die  Die Jury, die die Instrumente bewerten sollte, setzte sich zusammen aus: Eduard Hanslick, Oscar Paul und Friedrich Ehrbar.
Das Patent der Duplex-Scala, made Steinway wurde May 1872 in N.Y. zum Patent angemeldet, das Patent in Wien ein Jahr später, also 1873.
Um 1900, 1901 dürfte sich die finanzielle Situation der Firma erneut zugespitzt haben; denn nur so erklärt sich der im folgende zitierte Brief des Procuristen Eduard Seuffert an Ludwig Bösendorfer. 11)
 
''              Wien 6.Juni 1901''
''              Hochverehrter Herr und Gönner,''
''              Ich constatiere erneut mit Vergnügen, daß wir uns in 20-jähriger Arbeit doch so weit      kennengelernt haben, daß uns geschäftliche Erörterungen, mögen Sie die Verhältnisse     nun noch einmal in schönster (?) Form bedingen, …  im Grunde doch nicht entfremden   können. Bei den Schlußfolgerungen muß ich leider aber doch bleiben, sollte sich auch                ein oder das andere Detail als irrtümliche Voraussetzung erweisen. Sie wollten sich       selbst bethätigen – das Recht kann Ihnen niemand absprechen! – und mich hat es      schon lange aufgerieben, immer contre coeur zu handeln. Ich glaubte in der Herbeiführung des Verkaufs einen Ausweg zu finden, der …lichen Erörterungen               unnöthig unnötig machte, das Geschäft doch auf den kaufmännischen Weg bringt, und mich           vor der Welt nicht zum verantwortlichen Redacteur des unverantwortlichen             Niedergangs stempelt.'' ''              Es soll nicht sein! Ich habe gestern einen Brief mit 3 Unterschriften in der Hand, worin            erklärt wird, daß die Engländer sofort 500.000.- verlangen, wenn der von ihnen            bestellte Buchsachverständige/Procurist von Ronacher limited – nicht … , man nach    Einsicht in die Bücher (sic!) die Bilanz(?) der letzten fünf Jahre als richtig anerkennt.'' ''              Woran also muß es scheitern? An der Buchführung, welche – verzeihen Sie diesen   gewiß letzten Vorwurf! – über Ihr Verbot mir in kaufmännischer Weise geführt            werden durfte, und nachdem sie seit 1.Jänner 1900 von mir doch privatim geführt              wird, keine erfreulichen Resultate mehr aufweist.'' ''              Ich habe nur eine recht überlegte Bitte zu wiederholen, gestatten und ermöglichen Sie            mir, nicht weiter mitzuthun. Sie haben mir den Provisionsbrief nicht in der Erkenntnis             gegeben, daß er mir nie nützen könne. Ich darf wohl die Absicht annehmen damit zur            Verbesserung meines Lebensabends beigetragen zu wollen (?).'' ''              Sie haben einen Mann von dem sie glauben, daß er meinen Platz auch ausfüllen könne            und der gewiß allen Grund hat viel gefügiger zu sein als meine … „Herrennatur“.'' ''              Auch I … , welche ich im Interesse des Geschäfts – nachdem ich mich ein Vorzeichen              (?) aus gleichen Gründen exponierte – dies Jahr eine Lücke gebracht habe, wird mir             dieser Tage schreiben, daß er bereit ist jeden Betrag bar zu erlegen, daß nach Einsicht          in die Bücher und … als wichtiger wahrer Retter … erscheint. … Aber …''
''              Machen Sie Es soll nicht sein! Ich habe gestern einen Brief mit 3 Unterschriften in der Sache ein EndeHand, worin erklärt wird, daß die Engländer sofort 500.000.- verlangen, wenn der von ihnen bestellte Buchsachverständige/Procurist von Ronacher limited – nicht … nach Einsicht in die Bücher (sic! Sie unternehmen dadurch den dankenswerthesten     Schritt den Sie je unternommen haben zu Gunsten Ihres vielfach dankschuldigen           E) die Bilanz der letzten fünf Jahre als richtig anerkennt.Seuffert''
''               Woran also muß es scheitern? An der Buchführung, welche – verzeihen Sie diesen gewiß letzten Vorwurf! – über Ihr Verbot mir in kaufmännischer Weise geführt werden durfte, und nachdem sie seit 1.Jänner 1900 von mir doch privatim geführt wird, keine erfreulichen Resultate mehr aufweist. … '''' Machen Sie der Sache ein Ende! Sie unternehmen dadurch den dankenswerthesten Schritt, den Sie je unternommen haben zu Gunsten Ihres vielfach dankschuldigen  E.Seuffert''
'' ''Die finanzielle Lage der Firma dürfte ziemlich prekär gewesen sein, analysiert man dieses Schreiben, das einen – möglichen „Rettungsversuch“ anbietet oder auch eine „feindliche “ Übernahme vorbereiten soll? Es gibt keine weiteren Unterlagen, also bleibt die Frage spekulativ. Die Verkaufsabsichten machen schnell die Runde, und erreichen Moritz Rosenthal, der sich gerade in Bad Gastein aufhält und nach einer kurzen Erinnerung eine Soiree bei Franz Liszt im Schottenhaof, zu der ihn Ludwig Bösendorfer mitgenommen hatte:
Die Verkaufsabsichten machen schnell die Runde, und erreichen Moritz Rosenthal, der sich gerade in Bad Gastein aufhält und nach einer kurzen Erinnerung eine Soiree bei Franz Liszt im Schottenhof, zu der ihn Ludwig Bösendorfer mitgenommen hatte:
''              … Seit Monaten höre ich immer häufiger, daß Sie mit dem Gedanken umgehen die Fabrik in andere Hände zu geben u. Herr Seuffert soll sogar ausgeschieden sein, weil diese von ihm befürwortete Transaction nicht rasch genug vor sich gegangen sei . … Er erzählte mir damals , die angeblichen Käufer hätten sogar Einsicht in die Bücher genommen. Da durchfuhr mich wie ein Blitzstrahl der Gedanke, daß auch mein Name in den Büchern der Fabrik verzeichnet sei. Fremde werden über die Sache anders denken u. vielleicht glauben, daß ich leichtsinnige Anleihen gemacht hätte (vorausgesetzt , daß diese Posten wirklich fremden Leuten zu Gesichte kommen könnten). Ich stelle daher an Sie die Anfrage , als Freund zum Freund, als einstiges Mündel zum Vormund, …, daß ich Ihnen diese Summe zurückzahlen soll?''
''Ich habe das damals als einen Sohn wohlmütige Absicht von Ihnen empfunden, mich durch dieses Dickicht des Lebens zu den Höhen der Künste zu leiten und in diesem Sinne einer unaufhörlichen Dankbarkeit habe ich von der Erstattung dieser Summe nicht gesprochen …“''
11)
Br. 64 ''  Bad Gastein 7.Sept. 1901'' '' '' Die Entscheidung von Ludwig Bösendorfer, wie schon bei dem ersten vErsuch Versuch 1873, ist negativ; er lehnt ab und die Firma bleibt sein alleiniges Eigentum.   
Am 3.10.1901 kann man im „Neuen Wiener Journal“ folgendes Dementi von Ludwig Bösendorfer lesen:
'' '' ''              … ich beehre mich mitzuteilen, daß ich allerdings Verkaufsunterhandlungen gepflogen               habe, daß dieselben aber zu keiner Einigung geführt haben. Somit wird das Geschäft       wie bisher unter der Firma L. Bösendorfer und unter meiner alleinigen, persönlichen               Leitung fortgeführt werden. '' '' ''
'' ''Eduard Seuffert verließ die Firma Bösendorfer.
'''<br /> '''
=====''''' ''' '''„Liebster Freund! Ich bin alt''''' …“ . '''''Endzeit'''=====
Die harten Arbeitsjahre, die immer stärker werdende Belastung durch den zunehmenden Konkurrenzdruck gingen an Ludwig Bösendorfer keineswegs spurlos vorüber; er fühlte sich plötzlich alt, begann zu kränkeln, litt zunehmend an rheumatischen oder gichtischen Anfällen .
 ''              An  An Alfred Grünfeld, 26. November 1892''
''              Liebster Freund! Ich bin alt und und kann Stiegen nicht mehr steigen, sonst wäre ich schon bei Dir gewesen um Dir zu sagen, welche große Freude du mir gemacht hast durch die Widmung. Lieber, lieber Alfred, nehme meinen herzlichen Dank einstweilen in dieser Form entgegen und bleibe ein lieber guter Freund Deinem treuen Bösendorfer 1)''
'' '' Im Freundeskreis,bei den Geschäftsfreunden, bei Bekannten mehrt sich die Sorge um die Gesundheit von Ludwig Bösendorfer, man erteilt ihm gute Ratschläge, doch diese dürfte er kaum befolgt haben, denn er bleibt geschäftig und aktiv wie immer; vielleicht daß er sich nun ein wenig mehr außerberufliche Freuden gönnt, und dazu gehört neben seiner täglichen morgendlichen Ausfahrt in den Prater zum Lusthaus, das Billard und das Tarockieren. Einer seine r seiner Partner ist Johann Strauß. Zwei wortkarge Männer , die sich in dieser Kargheit im Schweigen bestens verstehen. Wie immer, es begann mit einem Flügel: '' '' ''              Tausend Dank für Ihre liebenswürdige Erfüllung meiner unbescheidenen Bitte. Täglich             freue ich mich über das schöne Instrument. Sie haben mich Ihnen gegenüber sehr    verbindlich gemacht. Herzlich grüßend Ihr Johann Strauß 2) '' '' '' Zur Herrenrunde in der Igelgasse, Haus Johann Strauß gehörten Johannes Brahms, Hans Richter, mit dem man so gut essen und trinken konnte, Carl Goldmark, Viktor Tilgner, der Bildhauer, Alexander Girardi und viele andere Künstler. Sie alle liebten Rotwein und Zigarren, debattierten dabei über das „Leid der Welt“. Sie spielten Billard, ein Spiel, das Johann Strauß besonders liebte; manchmal „verschwand“ er , die Runde war daran gewöhnt, wußte – jetzt komponiert Johann Strauß ! und spielte weiter. War die Herrenrunde kleiner, dann wurde vorzugsweise bei geringem Einsatz tarockiert .   Wien hatte sich ein neues Rathaus gebaut, das 1890 feierlich eröffnet werden sollte. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren; Johann Strauss 3) mußte komponieren, Ludwig Bösendorfer saß im Festcomité. Doch kein Comité bleibt störungsfrei von Unstimmigkeiten, Eifersüchteleien oder anderen eitlen Unannehmlichkeiten. Die Ursache für die Verärgerung von Bösendorfer über diese überflüssigen Unstimmigkeiten sind nicht mehr nachvollziehbar; überliefert ist lediglich ein Brief an Johann Strauß vom 16. Februar 1890:
'' ''''              Tausend Dank für Ihre liebenswürdige Erfüllung meiner unbescheidenen Bitte. Täglich freue ich mich über das schöne Instrument. Sie haben mich Ihnen gegenüber sehr  verbindlich gemacht. Herzlich grüßend Ihr Johann Strauß 2) ''
''              Gestatten Zur Herrenrunde in der Igelgasse, Haus Johann Strauß gehörten Johannes Brahms, Hans Richter, mit dem man so gut essen und trinken konnte, Carl Goldmark, Viktor Tilgner, der Bildhauer, Alexander Girardi und viele andere Künstler. Siealle liebten Rotwein und Zigarren, daß ich Ihnen den Ausdruck meiner Bewunderung debattierten dabei über das „Leid der Welt“. Sie spielten Billard, ein Spiel, das Johann Strauß besonders liebte; manchmal „verschwand“ er, die Runde war daran gewöhnt, wußte – jetzt komponiert Johann Strauß ! und unbegrenzten Verehrung zu Füßen legespielte weiter. War die Herrenrunde kleiner, dann wurde vorzugsweise bei geringem Einsatz tarockiert .''  
''              Aufrichtig beglückwünsche ich Sie zu dem genialen RathauswalzerWien hatte sich ein neues Rathaus gebaut, das 1890 feierlich eröffnet werden sollte.''Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren; Johann Strauss 3) mußte komponieren, Ludwig Bösendorfer saß im Festcomité. Doch kein Comité bleibt störungsfrei von Unstimmigkeiten, Eifersüchteleien oder anderen eitlen Unannehmlichkeiten. Die Ursache für die Verärgerung von Bösendorfer über diese überflüssigen Turbulenzen sind nicht mehr nachvollziehbar; überliefert ist lediglich ein Brief an Johann Strauß vom 16. Februar 1890:
''              Ich wurde vom Comité als Werkzeug benützt den einleitenden Schritt bei Ihnen zu     machen; alle späteren Schritte oder Unterlassungssünden bitte ich mit dem Comité zu              verrechnen. Ich kann Ihnen für mich Dank sagen. Erlauben  Gestatten Sie mir, daß ich mit Ihnen    ein Glas Wein auf Ihr Wohl trinkeden Ausdruck meiner Bewunderung und unbegrenzten Verehrung zu Füßen lege. '''' Aufrichtig beglückwünsche ich Sie zu dem genialen Rathauswalzer. In Hochachtung und Ergebenheit Ihr Bösendorfer''
''              NIch wurde vom Comité als Werkzeug benützt den einleitenden Schritt bei Ihnen zu machen; alle späteren Schritte oder Unterlassungssünden bitte ich mit dem Comité zu verrechnen.SIch kann Ihnen für mich Dank sagen. Bei Pollak + sprach Erlauben Sie mir, daß ich mit Ihnen von meinem Lieblingswein, welcher mir jede          Medizin ersetztein Glas Wein auf Ihr Wohl trinke. 4)In Hochachtung und Ergebenheit Ihr Bösendorfer''
''              N.S. Bei Pollak sprach ich mit Ihnen von meinem Lieblingswein, welcher mir jede Medizin ersetzt. 4)''
Darauf antwortet Johann Strauß am 20. Februar 1890
 ''              Schönen Dank für Ihre liebenswürdigen Zeilen – bin vollkommen einverstanden und       und  freue mich ein Glas Wein von Ihrer edlen, aber ganz unverdienten Gabe zu trinken und      und  will ich zu diesem Behufe Anfangs nächster Woche eine Tarockpartie bei uns     veranlassen, zu welcher Sie zu erscheine höflichst gebeten werden. Sollte Ihnen der             der  Tag, den wir zwischen den paar Tagen Ihnen bekanntgeben, nicht conveniren, so bitte ich selbst denselben uns anzuzeigen.''
''              Mit herzlichen Grüßen Ihr ergebenster Johann Strauß 5)''
'' '' Noch einmal soll Bösendorfer mit seinen Instrumenten zu einer Weltausstellung fahren um die Kunst der österreichischen Instrumentenmacher, der Klavierbauer , zu repräsentieren. Die Teilnahme an der Pariser Weltausstellung von 1900 lehnt Bösendorfer jrdoch jedoch ab; soweit sich aus den Unterlagen herauslesen läßt, geschah dies vor allem aus Solidarität mit den anderen Wiener Klavierbauern. Nur die Klavierfabrik Ehrbar hielt sich nicht daran, scherte aus.
Das 50-jährige Firmenjubiläum 6) und der 70.Geburtstag des Firmeninhabers 1905 wurde ausgiebig gefeiert. Es war, wollte man es ein wenig pathetisch formulieren ein letzter Glanz, ein letztes Aufleuchten vergangener Erfolge.
Henriette, Bösendorfers zweite Frau 7) war nach einem Schlaganfall schwer krank geworden. Sie stirbt am 2.Juni 1906.
              '' … Sie war eine schlichte einfache Frau, die niemals in die große Öffentlichkeit trat, sondern vielmehr ihre stille Häuslichkeit liebte. … mußte … ihre Sanftmut und Milde und Herzensgüte … bewundern , … das Heim behaglich und gemütlich zu gestalten. … ''
              '' … Sie  ''Nun war er der „alte“ Bösendorfer geworden; eine schlichte einfache Fraustadtbekannten Erscheinung und wie es in Wien so üblich ist, die niemals in die große Öffentlichkeit trathängte man ihm endgültig ein Etikett um: „Der Bösendorfer“. Der Mensch verschwand,       sondern vielmehr ihre stille Häuslichkeit liebtewurde zum Requisit der Stadtgesellschaft. … mußte … ihre Sanftmut und Milde      und Herzensgüte … bewundern Wann genau diese schleichende Transformation zum „Der Bösendorfer“ begonnen hatte, … das Heim behaglich und gemütlich zu       gestaltenläßt sich – vielleicht - an Einzelereignissen nachzeichnen. … ''
Karikaturen, Extempores auf Vorstadtbühnen in Singspielen, in Theaterstücken, in denen das Klavier Bösendorfer und Ludwig Bösendörfer, der Claviermacher zur Rolle, zur Bühnenfigur mutieren. Den Reigen eröffnet „'' Ein Wiener Flügel''“, aufgeführt 1864 im Treumann-Theater.8) Vielleicht geschrieben als Hommage nach dem Erfolg der Bösendorfer Instrumente bei der Londoner Weltausstellung 1862 ?
Nun war er Im Carltheater wurde von Offenbach „''Die Hanni weint, der „alte“ Bösendorfer gewordenHansi lacht''“ 1866 aufgeführt; eine stadtbekannten Erscheinung und wie es in Wien so üblich ist, hängte man ihm endgültig ein Etikett um: „Der Bösendorfer“. Der Mensch verschwandgriesgrämiger unwilliger Vater mit Namen Mosthuber, wurde zum Requisit der Stadtgesellschaft. Wann genau diese schleichende Transformation zum „Der Bösendorfer“ begonnen hattefür seine Tochter Hanni ganz andere Heiratspläne geschmiedet hat, läßt sich – vielleicht - an Einzelereignissen nachzeichnen.sinniert ärgerlich über ein Kompliment, das man ihm gemacht hat
Karikaturen, Extempores auf Vorstadtbühnen in Singspielen, in Theaterstücken, in denen das Klavier Bösendorfer und Ludwig Bösendörfer, der Claviermacher zur Rolle, zur Bühnenfigur mutieren. Den Reigen eröffnet „Ein Wiener Flügel“, aufgeführt 1864 im Treumann-Theater.8) Vielleicht geschrieben als Hommage nach dem Erfolg der Bösendorfer Instrumente bei der Londoner Weltausstellung 1862 ? Im Carltheater wurde von Offenbach „Die Hanni weint, der Hansi lacht“ 1866 aufgeführt; ein griesgrämiger unwilliger Vater mit Namen Mosthuber, der für seine Tochter Hanni ganz andere Heiratspläne geschmiedet hat, sinniert ärgerlich über ein Kompliment, das man ihm gemacht hat                „''Der Bösendorfer existiert gar nicht, //aus dem Munde eines solchen Kreuzköpfels ist            ist  mir dieses Compliment besonders    schmeichelhaft“// 10)'' '' ''
bevor im Finale, Hanni und Hansi heiraten ja doch, alle in den großen Jubel einstimmen.
Im April 1915 begeht Ludwig Bösendorfer seinen 80. Geburtstag; der Jubilar ist entsprechend seiner Gewohnheit „öffentlichkeitsscheu zu sein, wenn es um seine Person geht“ „abgetaucht“.
Unter den vielen hochtönenden, oft sehr pathetisch patriotisch formulierten Laudationes - man befindet sich mitten in einem aus der Sicht von damals als „patriotisch“ empfundenen Krieg, gibt es auch Erfreulicheres Amüsanteres zu lesen. Carl Michael Ziehrer 11) schreibt erinnert sich für das „Prager Tagblatt“ eine Erinnerung an eine lang zurückliegende Begegnung auf:               Er erzählt, daß sein Verleger Haslinger seine Geburtstage immer im großen , geselligen Kreis gefeiert hat. Ort des Geschehens war das traditionsreiche Gasthaus „Zum Grünsteidl“ in den Tuchlauben:
               ''…Ich traf um 8 Uhr abends ein. Die Gesellschaft wartete nur noch auf zwei verspätete            Gäste. Es dauerte auch nicht lange, und unter allgemeinem Jubel betraten der junge            Bösendorfer ''(damit ist Ludwig Bösendorfer gemeint, Anm.d.Verf.'') und Franz Liszt den Saal. An diesem Abend produzierten sich die              damals hochbeliebten Volkssänger Nagel und Amon. Nagel besonders war berühmt           durch seine Stegreiflieder. … Kaum hatten Bösendorfer und Liszt sich niedergelassen,            als er sie auch schon aufs Korn nahm.'' …
<div style="text-align: center;">''S’gibt nur an Bösendorfer,''</div>
<div style="text-align: center;">''s’gibt nur a Wien.''</div>
<div style="text-align: center;">''In seineKlavierseine Klavier''</div>
<div style="text-align: center;">''Steckt der Beethoven drin.''</div>
<div style="text-align: center;">''Bösendorfer und Liszt''</div>
<div style="text-align: center;">''Der And’re haut’s zsamm ! 12)''</div>
<div style="text-align: center;">'' ''</div>
. Nun gibt es für öffentliche Figuren auch eiserne Spielregeln, die einzuhalten sind, man mußte – „spleens „ haben, wie man es damals nannte. Auch Bösendorfer bildete da keine Ausnahme. Die Fama der Journalisten weiß zu berichten: Er benutzte keinen Lift, er bevorzugte das Treppensteigen, ebenso ablehnend verhielt er sich gegen die Novität „Autodroschke“, der Fiaker war sein bevorzugtes Verkehrsmittel, ansonsten ging er eben zu Fuß. Autonomie war ihm besonders wichtig, er verteidigte diese ebenso beharrlich, wie leicht störrisch. Das ging so weit, daß er sich nicht einmal in den Rock helfen ließ, auch wenn es die Höflichkeit erfordert hätte. Wenn er etwas nicht wollte, dann half keine Überredungskunst; Kompromisse gab es nicht! und auch keine Begründung, warum er etwas ablehnte, nicht wollte.
Öffentliches Aufsehen für seine private Person war ihm ein Greuel; wenn seinem Werk nicht die nötigen Anerkennung und öffentliche Wertschätzung entgegengebracht wurde, konnte er heftig und gelegentlich auch ungerecht reagieren, wurde sehr machtbetont, wenn es um das Ansehen und die öffentliche Anerkennung seiner Firma ging.
''              … Seine Klavier, das waren seine Kinder … im Leben draußen war er der Kavalier, der Grandseigneur, … der Diplomat. In der Fabrik aber war er der Familienvater, Menschen und Objekten gegenüber; da war er groß, weil er ER selber war – weil der  ihm eingeborene Klang nicht schwieg … - der eingeborne Klang! … dieser Klang lebte in den Tonschwingungen des alten, längst gefallenen Bösendorfersaales, dessen vornehmer Stil, dessen reine Akustik Gnerationen entzückt hat. Und wenn Meister Ludwig an einem Konzertabend in seiner einsamen Ecke thronte, rechts im Saal, und  ganz versunken den Klängen lauschte, die seinen Flügeln entströmten – allen sichtbar und doch einsam – ein heimlicher Kaiser -, da mochte er etwas wie eine glückliche Genugtuung in sich fühlen … 13)''
''              … Seine Klavier, das waren seine Kinder … im Leben draußen war er der Kavalier, der           Grandseigneur, … der Diplomat. In der Fabrik aber war er der Familienvater, Menschen und Objekten gegenüber; da war er groß, weil er ER selber war – weil der           ihm eingeborene Klang nicht schwieg … - der eingeborne Klang! … dieser Klang lebte              in den Tonschwingungen des allten, längst gefallenen Bösendorfersaales, dessen       vornehmer Stil, dessen reine Akustik Gnerationen entzückt hat. Und wenn Meister               Ludwig an einem Konzertabend in seiner einsamen Ecke thronte, rechts im Saal, und      ganz versunken den Klängen lauschte, die seinen Flügeln entströmten – allen sichtbar und doch einsam – ein heimlicher Kaiser -, da mochte er etwas wie eine glückliche      Genugtuung in sich fühlen … 13)'' '' '' Nach dem Tod von Henriette wurde es zunehmende einsam um ihn. Leonie, die geliebte Stieftochter, kommt hin und wieder zu _BesuchBesuch, man verbringt die Sommerfrische gemeinsam in Ischl, aber Alexander Girardi hat als viel beschäftigter Schauspieler, als Star des Wiener Theaters nur wenig Zeit für Familienleben.
''              Hochverehrte gnädige Freundin,''
''              Jedes Wort von Ihnen ist mir Belohnung, jeder Gruß ein Festtag. Und so beschließe ich          dieses Jahr . Weihnacht allein, Sylvester allein, habe ich meinen Erinnerungen im         welchen Sie als einzige Künstlerin und gute Freundin zu meinen beiden Frauen eine         große Rolle spielen. In dieser Schwärmerei fühle ich mich glücklich und jung; als   Mensch und als Claviermacher, welcher die schönsten Clavierperioden aller Zeiten               Zeiten  mitgelebt hat. Jung bleibe ich in Gedanken der großen Pianisten, Liszt voran, und in   treuer Verehrung und Bewunderung meiner gnädigen Freundin der großen Sofie           Menter Ihr Bösendorfer 14)''
Das Fest zum 70-jährigen Geburtstag zum 50. Jahrestag des Firmenjubiläums war Geschichte als sich Ludwig Bösendorfer 1909 entschloß für die immer schwieriger werdende Lage der Firma eine Lösung zu suchen. Die Verkausfzahlen der Klaviermanufakturen fielen in den Keller, denn der Markt wurde mit industriell gefertigten Billigprodukten überschwemmt; das führte dazu, daß viele Händler dazu übergingen ihre Instrumente sogar auf Ratenzahlungsbasis anzubieten, ein für dieses Gewerbe bisher unbekanntes Geschäftsgebaren
Das Fest zum 70-jährigen Geburtstag zum 50. Jahrestag des Firmenjubiläums war Geschichte als sich Ludwig Bösendorfer 1909 entschloß für die immer schwieriger werdende Lage der Firma eine Lösung sich zu suchen. Die Verkausfzahlen der Klavieranufakturen fielen in den Keller, denn der Markt wurde mit industriell gefertigten Billigprodukten überschwemmt; das führte dazu, daß viele Händler dazu übergingen ihre Instrumente sogar auf Ratenzahlungsbasis anzubieten, ein für dieses Gewerbe bisher unbekanntes Geschäftsgebaren Ludwig Bösendorfer entschloß zu einer einem radikalen Schnitt: den Verkauf seiner Firma. Er war 74 Jahre alt, gesundheitlich angeschlagen, er fühlte sich einsam nach dem Tod seiner zweiten Frau Henriette. Viele Freunde, viele Künstler, die er einmal betreut und begleitet hatte, lebten nicht mehr. Er fühlte sich dem zunehmenden Druck dieser ihm völlig neuen , unbekannten Wirtschaftswelt nicht mehr gewachsen. Aber: Der Name Bösendorfer sollte und mußte weiterleben. Er war, wie auch seine beiden Geschwister Adolph und Marie kinderlos.
Seine Wahl für die Nachfolge fiel auf seinen langjähriger Freund, der Bankier Carl Hutterstrasser 15). Er hatte zwei Söhne und dies versprach Kontinuität. Kontinuität der Firma, des Namens, der Klaviere Bösendorfer. Bösendorfer schloß einen Vertrag 16) mit der Option auf die Zukunft, den Weiterbestand der Firma wie des Markennamens Bösendorfer.
Doch damit nicht genugDann, 1912 flatterte die Kündigung der für die Gebäude in der Herrengasse 6 auf seinen Tisch; neben den Verkaufs- und Schauräumen mußte nun auch eine Wohnung gesucht werden.
Die Wohnung fand Ludwig Bösendorfer im Großen Michaelerhaus, Kohlmarkt 11. Für die Umsiedlung der Verkaufs-und Schauräume kam das Angebot von der Gesellschaft der Musikfreunde im Gebäude des Musikvereins Räume 17) zu mieten.
Bevor Ludwig Bösendorfer die Herrengasse endgültig verließ, alles eingepackt und abtransportiert wurde, gab er einem Journalisten Einblick in sein „Allerheiligstes“, er führte ihn durch die Räume, die die Öffentlichkeit nie zu sehen bekommen hatte, in denen er seine Experimente durchgeführt hatte:
''              … die Vergangenheit setzt ein mit 1872, da der „junge Bösendorfer“ aus der Türkenstraße fortzog ... und die Herrengasse zu erobern begann. … ''''  Im ersten Stock , dem Saal gegenüber, hausten Ludwig Bösendorfer und Céleste Bösendorfer. Die Wohnung war eng, …  Am Flügel in dem einzigen großen Zimmer der Bösendorfer'schen Wohnung spielte Liszt, spielten Bülow und Rubinstein, und da es zu wenig Sessel gab, saß das Auditorium auf dem Boden und lauschte … ''
''              Der alte Bösendorfer liebt es nicht Erinnerungen auszuhängen. Er verwahrt sie im Schrank, die Vergangenheit setzt ein mit 1872Bilder und Briefe der Künstler, da der „junge Bösendorfer“ aus der              Türkenstraße fortzog [die Dokumente … seines Lebens...] und die Herrengasse zu erobern begannIm zweiten Zimmer hängt Céleste Bösendorfer, gemalt von (Alexander?) Gol(t)z. …''
''              Im ersten Stock Ein zweites großes Zimmer kam dazu … und eine neue Herrin ''(Henriette von Latinovits, dem Saal gegenüberAnm.d.Verf.), hausten Ludwig Bösendorfer und Céleste      Bösendorfer'' die der Kunst ferner stand. Die Wohnung war eng, Am Flügel in dem einzigen großen Zimmer der Bösendorferschen Wohnung spielte Liszt, spielten Bülow und Rubinstein, und da es zu wenig Sessel gab, saß das Auditorium auf dem Boden und lauschte Ein Schlafsofa (statt Bett) hier ruhte er an seinem 60.Geburtstag „zum ersten Mal schuldenfrei“.''
''              Der alte …Vom Raum der Gesindestube führt eine Tür in andere Räume, die halb Werkstatt, halb Archiv sind. Im Laboratorium dieses Klangalchimisten Bösendorfer liebt es offenbart sich … die andere Seite seines Lebens. Hier steht Material und Versuch neben dem fertigen            Produkt, hier erwuchs in einsamen Stunden … jenes wundervolle Geheimnis des Bösendorfer - Klanges. … Mystik hat keine Ordnung. In diesem Wirrwarr von Modellen, Bildern, Ehrendiplomen und Andenken, in dieser „Rumpelkammer“ … steckt irgendwo der schöpferische Gedanke, der dem Mechanismus nicht Erinnerungen auszuhängennur einen Klang, sondern im Klang auch eine Seele gab. Er verwahrt Das Aufrauschende, Freudige, Glänzende, der Gesang aus der Tiefe, den der Bösendorferflügel unter der Hand eines Künstlers offenbart, sie im             Schrankhaben hier ihre Geburtsstätte. Geheimnisvolles, wie es in Liszts Klavierspiel umging, versuchte hier die Bilder und Briefe der KünstlerBrücke zu neuer Technik, die Dokumente … seines Lebenszu vervollkommnetem Ausdruck. ... Im       zweiten Zimmer hängt Céleste BösendorferEines     Tages wußte der Flügel, gemalt was das Genie von (Alexander?) Gol(t)zihm wollte und … behielt den Klang. ''
''              Ein zweites großes Zimmer kam dazu … und eine neue Herrin [Henriette von               Latinovits, Anm.d.Verf.] „Die Rumpelkammer“ erzählt vergangene Wahrheit. Da sind … die Glasharmonika , … ein Urklavier, das gute 300 Jahre gesehen haben kann, zeigt die wenigen alten schwarzen Tastenzähne … ein Teil wird in das Museum der Gesellschaft der Kunst ferner stand. … Ein Schlafsofa (statt Bett) Musikfreunde gehen, ein anderer den Weg des alten Eisens hier         ruhte er an seinem 60.Geburtstag „zum ersten Mal schuldenfrei“.''
''              …Vom Raum der Gesindestube führt eine Tür in andere Räume, die halb Werkstatt,             halb Archiv sind. Im Laboratorium dieses Klangalchimisten Bösendorfer offenbart sich              … die andere Seite seines Lebens. Hier steht Material und Versuch neben dem fertigen            Produkt, hier erwuchs in einsamen Stunden … jenes wundervolle Geheimnis des               Bösendorfer-Klanges. … Mystik hat keine Ordnung. In diesem Wirrwarr von Modellen,          Bildern, Ehrendiplomen und Andenken, in dieser „Rumpelkammer“ … steckt irgendwo              der schöpferische Gedanke, der dem Mechanismus nicht nur einen Klang, sondern im            Klang auch eine Seele gab. Das Aufrauschende, Freudige, Glänzende, der Gesang aus          der Tiefe, den der Bösendorferflügel unter der Hand eines Künstlers offenbart, sie               haben hier ihre Geburtsstätte. Geheimnisvolles, wie es in Liszts Klavierspiel umging,   versuchte hier die Brücke zu neuer Technik, zu vervollkommnetem Ausdruck. ... Eines            Tages wußte der Flügel, was das Genie von ihm wollte und … behielt den Klang.'' ''              ... „Die Rumpelkammer“ erzählt vergangene Wahrheit. Da sind … die Glasharmonika             ,… ein Urklavier, das gute 300 Jahre gesehen haben kann, zeigt die wenigen alten              schwarzen Tastenzähne … ein Teil wird in das Museum der Gesellschaft der Musikfreunde gehen, ein anderer den Weg des alten Eisens …'' ''              Der alte Bösendorfer war niemals ein lauter Mann. … Eine ehrwürdige Figur aus unsterblichen musikalischen Tagen, ragt er hinein in den Lärm und die Jagd der      wienerischen Gegenwart. Ein freier Mann, liebt er die Freiheit des Geistes und die      Ritterlichkeit der Gesinnung … '' ''              Ludwig Bösendorfer schweigt zu den absonderlichsten Zeiterscheinungen … denkt sich           sein Teil und läßt die andern reden …18)''
''              Ludwig Bösendorfer schweigt zu den absonderlichsten Zeiterscheinungen … denkt sich sein Teil und läßt die andern reden …18)''
Kriegszeit – erst mit überbordendem Jubel begrüßt, wich die Euphorie sehr bald dem bösen Erwachen, die alltägliche Normalität wurde zunehmend von Einschränkungen, Vorschriften usw. bestimmt. Bösendorfer mußte seine geliebten Pferde an die Armee abgeben; das hat ihn möglicherweise noch schwerer getroffen als alle anderen bisher erfahrenen Verluste.
Einem Redakteur der Neuen Freien Presse gelingt es Ludwig Bösendorfer zu motivieren aus seinen Erinnerungen an die große Trias „Liszt-Rubinstein-Bülow“ zu notieren, darüber zu erzählen, von Künstlern, die er gekannt hat:
'' '' ''              … Nur schwer konnte ich mich entschließen, … in meinen alten, mir so lieben Musikerinnerungen zu kramen, … niederzuschreiben. … daß ich keine Tagebücher      führte, daß ich niemlas versuchte, meine Erlebnisse und Erfahrungen …              …  aufzuzeichnen… ich (brauche) nur die Albums aufzuschlagen, die neben meinem     Schreibtisch in stattlicher Anzahl aufgestapelt sind, um mich wieder zurecht zu finden.              Alle Künstler, die jeamls jemals im Bösendorfer-Saal konzertierten, haben sich in diese         Albums eingetragen. Der erste, … war Hans von Bülow. Auf der letzten Seite stehen               die Namen Arnold Rosés und seiner Quartettgenossen. … Ich wiederhole es mit        Wehmut, Künstler wie Liszt und Rubinstein sind aus der Welt verschwunden; und         und  verschwunden ist auch die Zeit, da solche Künstler in unserer Mitte wandelten und       einer Musikepoche unvergeßlichen glanz Glanz verliehen. Eine neu neue Zeit hat einen neuen               Künstlertypus hervorgebracht, und es will mir scheinen, als werde die Kunst vom        „Betrieb“ erschlagen…. 21)''
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====='''Nachwort'''=====
Der Imperial – in seiner ganzen beeindruckenden Größe - steht vor mir, mit geöffnetem Flügel und ich kann der Versuchung nicht widerstehen, - ich muß das Instrument für mich entdecke, die Töne, die Klänge, seine Spielbeweglichkeit … – vom Baß mit den schwarzen Abdeck-Tasten bis zum Diskant … und während aus dem Instrument die Töne aufsteigen, zieht wie in einem bunten Spiegel nochmals , in leuchtenden und dumpfen Facetten, das Jahrhundert „Bösendorfer“ nochmals an mir vorbei.
„Jahrhundert Bösendorfer“: Es fängt an mit Ignaz Bösendorfer, Schöpfer des Instruments und Firmengründer, und endet mit Ludwig Bösendorfer, dem Sohn, der das Instrument zu einem Spitzenprodukt geformt, es weltläufig bekannt gemacht hat.
Ludwig Bösendorfer vermachte in seinem Testament vom April 1914 seinen persönlichen Nachlaß dem Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde:  
 
''… meine Bücher (einschließlich der Fachschriften für Instrumentenbau und Musik), Schriften, Drucksachen, Künstlerporträts und sonstige Bilder, Diplome, Briefe und überhaupt der Inhalt aller Kasten, das Museum und die Instrumente sowie die Kassa samt Inhalt. …''
 
Man sollte meinen, daraus ließe sich doch eine ausführliche biographische Darstellung schreiben; diese vermutete Fülle ist leider nicht gegeben. Als Ludwig Bösendorfer 1919 starb, war Chaos-Zeit. Der Krieg war zwar vorbei, ein neuer Staat war politisch zumindest gegründet, aber der Alltag entbehrte noch jeder Ordnung: Mangel an allem ist die Kurzfassung eines Allgemeinzustandes. Das Testament wurde sehr bald eröffnet, aber damit endet auch die geordnete Überlieferung.
Nach einem ausführlichen und sehr informativen Gespräch mit dem Direktor des Archivs der Gesellschaft der Musikfreunde, Professor Dr. Biba konnte ich erfahren, daß es bei der Übergabe des Nachlaßmaterials keine Übergabenaufzeichnungen gemacht wurden oder dabei lagen.
 Mein Dank für die Unterstützung mein „Unternehmen Biographie an meiner „Reise zu Ludwig Bösendorfer“ geht an die vielen freundlichen Mitarbeiter der Institutionen, insbesondere an die vielen freundlichen Mitarbeitermich unterstützt, begleitet haben:
Wien:
      ===Anhang===
''1870 Verwendung des Gußeisenrahmens und der Kreuzsaitenbezug/Steinway ?''
'' '' Um 1870 Planung der Übersiedlung aus NeuWien 377 in die Herrengasse 6: es beginnt mit dem Musik-Verlag des Bruders Adolph Bösendorfer, Büro und Schauräume der Klavierfirma
1871 -1873 Umbau und Übersiedlung der Produktionsstätte in ein dafür adaptiertes Gebäude in die Graf -Starhemberggasse 14, ehemals Karolygasse, Wien - Wieden
1899 Anton/Toni Girardi geboren
 
1900
Ludwig Bösendorfer lehnt die Teilnahme an der Pariser Weltausstellung ab
 
1901 Wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Firma, Verkaufsverhandlungen von Ludwig Bösendorfer abgelehnt, er bleibt alleiniger Inhaber der Firma
 
1905 50-jähriges Jubiläum als Chef der Firma Bösendorfer und 70. Geburtstag
1909 Verkauf der Firma an Carl Hutterstrasser; Ludwig Bösendorfer bleibt aktiv eingebunden in die Firmenleitung und in die Werkstatt
 
1909 Verstaatlichung des Conservatoriums der Gesellschaft der Musikfreunde und Umbenennnung in Akademie für Musik und Darstellende Kunst
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==='''Anmerkungen'''===
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