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Arthur Kahane. Schriftsteller und Dramaturg

40 Byte hinzugefügt, 12:28, 21. Jan. 2022
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Diese Schatten (um bei dieser Rollenbezeichnung zu bleiben) spiegeln in ihrer Vielfalt die Stufen, den Weg zur Spitze, aber nicht nur diesen, sondern auch – und das ist das Wesentliche – sie tragen die Spitze.
Das Rollenverzeichnis liest sich in etwa so: Die Rolle der Finanzierung ist ein Chor, denn nur in der Vielfalt entfalten sich die erforderlichen Mittel zu Realisierung der Wirklichkeit in die eine „ Bühne als Traum“  Traum“  .
„Die Bühne als Traum“ – das ist die nächste große Rolle; auch sie in der Regel ein Kammerchor, mit einem primus inter pares - das wäre der Dichter.
„Die öffentliche Meinung“ – um mit „Orpheus in der Unterwelt“ (Offenbach) zu sprechen  sprechen  – eine weitere tragende Rolle
Es folgen die zahlreiche, größere und kleinere Rollen bis hin zu den comprimarii …
Am Premierenabend stehen sie – vielleicht alle ? -auf der Bühne um den Applaus des begeisterten Publikums entgegen zu nehmen.
Mit dem Auftritt des „Regisseurs“ als Allmacht des theatralischen Geschehens, zu Beginn des 20.Jahrhunderts,  verschieben  verschieben sich die Akzente. Der Fokus liegt auf dem Premierenabend, die folgenden Repertoireaufführungen werden wesenlos für den Regisseur, er ist nur an der Erstschöpfung interessiert, Theateralltag nicht seine nachschöpferische Vision.
Der Zeitgenosse '''Julius Bab''', in seiner Geschichte „Theater der Gegenwart“, S. 147: kommentiert dieses Ereignis:
''… Da der Regisseur im idealen Falle tatsächlich der Zusammenfasser aller Theaterkräfte zu einem einheitlichen künstlerischen Eindruck ist, so liegt hierin sicher ein großer Fortschritt in der von Gordon Craig geforderten Richtung. Aber es zeigt sich auch sofort eine große Gefahr: die Vorstellung vom Regisseur überflutet alle Grenzen. Man vergißt, daß er weder die schöpferische Leistung des Schauspielers ersetzen kann, noch die organisatorische eines Direktors– denn dieser hat noch einen weiteren  weiteren  zu umspannen als die vollendete Gestaltung eines Theaterabends.: er soll Repertoire, Ensemble, Publikumswerbung, den ganzen Aufbau des Theaters so organisieren , daß  daß  a l l e diese Abende eine geistige Einheit bilden! Die Stelle des Regisseurs im Theater ist eine außerordentlich wichtige. Aber sie ist in der Tiefe wie in der Breite sehr scharf begrenzt, und die Erschütterung dieser Grenzen ist noch heute eine schwere Gefahr. …  …  ''
''  ''Julius Bab legt mit diesen Überlegungen seinen „Finger“ auf die Scharniere eines Theaterbetriebes, die nicht im Alleingang bewältigt werden können, die der besonderen „Heinzelmännchen“, so könnte man das Schattenimperium ebenfalls nennen, bedürfen.    
Ich will versuchen diesen „Heinzelmännchen“ des Reinhardt-Imperiums ein Gesicht, eine persönliche Geschichte geben; ihre Namen werden zwar – meist nur sehr beiläufig und in einem halben Satz genannt, ihre Funktion im Räderwerk des Theaterbetriebs erwähnt, aber wer waren sie? – was haben sie an Spuren außerhalb des täglichen Theatertrotts hinterlassen, der ohne ihre ebenso tätige wie stille Unterstützung nicht problemlos abgelaufen wäre.
 Träume  Träume von einem Theaterimperium – das setzt voraus: eine finanzielle Strategie, einen Strategen, der diese nicht nur theoretisch erarbeitet, sondern auch durchführt, und das möglichst unsichtbar, unhörbar. Bei Max Reinhardt hieß er '''Edmund Reinhardt'''.
Sein künstlerischer Gegenspieler , der „Ideengeber“, der '''''spin-doctor,''''' und noch viel mehr, sehr trocken Dramaturg genannt – war '''Arthur Kahane'''.