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Aus Dagmar Saval Wünsche
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====='''''„Denn das was gelungen ist, konnte auch mißlingen …“…''“'''=====
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=====''' ''''''''„Eine große Zeit“ '' – Der Claviermacher als''' '''Mäzen, Geschäftsmann im Zentrum der Wiener Musikwelt'''=====
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Die Leistungsschau der Instrumentenmacher rundete das Gebotene ab, sie zeigten ihr hohes Können. Ludwig Bösendorfer, in einer besonders gestalteten Koje, präsentierte ein außergewöhnliches Instrument, von der Presse als „Riesenklavier“ etikettiert:
<span style="display: inline !important; float: none; background-color: #ffffff; color: #000000; cursor: text; font-family: 'Source Sans Pro',sans-serif; font-size: 14.86px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; orphans: 2; text-align: left; text-decoration: none; text-indent: 0px; text-transform: none; -webkit-text-stroke-width: 0px; white-space: normal; word-spacing: 0px;"> '' … In der Internationalen Ausstellung für Musik und Theaterwesen in Wien im Jahre 1892 stellt …. Ludwig Bösendorfer … einen Riesenflügel aus, der eine Länge von 294c/m hat, bei der Claviatur 190c/m, am Spitz 130 c/m breit ist, 8 ¾ Octaven Saitenbezug besitzt, wovon 7 ¾ Octaven klingend bis c5 spielbar sind und eine Octave mit der vorletzten c3 bis c4, gleich mensuriert, blos entschwingend ist. …''</span>
'' Da die moderne Strömung die eingehendere Pflege der körperlichen Ausbildung unserer Jugend verlangt, daher unser Virtuosennachwuchs bedeutendere Kraftäußerungen erzeugen wird, auch die Concertsäle immer größere Dimensionen annehmen, wollte Bösendorfer in diesem seinem umfangreichsten Opus alle diesen Anforderungen entsprechen und gelang ihm dies in der herrlichsten Weise. … 8)''
'' …Ludwig Bösendorfer horcht in die Seelen der Künstler wie in seine Clavier … es ist sein Stolz, die Grenzen zu verwischen und die Materie des Instruments geistfähig zu machen … er kennt die Kunst, er lebt in der Kunst und wirkt für sie und hat einen bestimmenden weitgehenden Einfluß auf die Musikpflege unserer Stadt. Da kämpft er denn gegen eine moderne Richtung, die sich gänzlich in Gedankenmystik … ästhetischen Pessimismus verliert, der musikalische Askese predigt und den blühenden Ton verkümmern und verdorren lassen möchte.''
'' … den „guten Ton“ zu wahren hat Bösendorfer die Componisten zu einem Preiswettstreit aufgemuntert … Als Mäcen… eifert Bösendorfer dem Veit Pogner nach. … „Das Volk“, heute Publicum genannt, sollte Richter sein. … Über siebzig Clavierconcerte waren eingereicht worden … die drei erwählten Concerte beweisen aber, daß die Bewerber weder den Bedürfnissen der Pianisten, noch den tieferen Absichten des Preisstifters voll entsprochen haben. … ''17)
Ludwig Bösendorfer hatte schon seit jeher viel Aufwand und Unterstützung in die Förderung junger Klaviertalente investiert. In 1870er Jahre geschah etwas Außergewöhnliches. Eines Tages erschien der Pianist Rafael Joseffy, 18), der schon mehrmals im Bösendorfersaal konzertiert hatte in Begleitung eines 12-jährigen Jungen: Moritz Rosenthal 19) aus Lemberg. Der talentierte 12-jährige hatte bereits in Lemberg bei Karoly Mikuli 20) , Chopin-Schüler Unterricht erhalten, sein Vater Leo Rosenthal 21) hatte ihn nach Wien gebracht, damit er seine Ausbildung professionell fortführen könne. Nach dem Tod des Vaters stand aber die Familie, Mutter, Sohn und vier Schwestern völlig mittellos da. Moritz war zum „Oberhaupt“ der Familie avanciert und sollte für deren Unterhalt sorgen. Hier nun trat Ludwig Bösendorfer ein und half. Er finanzierte nicht nur die Familie, er sorgte auch dafür, daß Moritz Rosenthal weiter Klavier-Unterricht erhielt, seine schulische Ausbildung mit der Matura abschließen konnte. Er machte ihn mit Franz Liszt bekannt. 1884 nimmt ihn Liszt in seinen Weimarer Kreis als Schüler auf; den Aufenthalt in Weimar finanziert Ludwig Bösendorfer.
'' Ich reise am 18.d.M. vom Mendelpass ab u. gehe zu Sacher nach Baden bei Wien. Sollten Sie aus diesen Zeilen die Überzeugung gewinnen, daß der alte Rosenthal zu Ihnen spricht, so hoffe ich eine Zeile dort vorzufinden. Um einen Studienflügel wage ich Sie kaum zu bitten, aber Sie wissen, welche Freude Sie mir dadurch machen (eine Freude, die proportional mit der Schwere der Spielart liegt?) und um Mißverständnissen vorzubeugen sage ich Ihnen noch, daß ich für keinen andere Flügel Sorge getragen habe. Und nun bleibt mir nichts übrig als Sie meiner aufrichtigsten liebevollsten Verehrung versichernd, der Frau Meisterin meine herzlichsten Empfehlungen zu senden …22 )''
Die Ursache der Verstimmung von Ludwig Bösendorfer ist nicht bekannt; ich vermute, daß Rosenthal auf seinen Tourneen Steinway gespielt hat, spielen mußte laut Vertrag , und daß diese Tatsache zur tiefgreifenden Verstimmung geführt haben könnte. Der Bitte des Pianisten ihm doch für seine Tourneen einen Bösendorfer zu verkaufen, zu leihen, ist der Claviermacher Bösendorfer offenbar ebenfalls nicht nachgekommen, denn ein späterer brieflicher Versuch von Moritz Rosenthal bleibt ebenso erfolglos:
'' '''' Wien 21.6.1908''
'' Hochverehrter Freund, Sie wissen ja um was es sich handelt. Es wäre mein sehnlichster Wunsch meine Berliner und Leipziger Concerte auf einem Bösendorfer spielen zu können, dem Klavier, das mit meinem Können so verwachsen ist wie kein andres. Meine Bitte lautet also, Sie mögen mir den herrlichen Flügel am 12.u. 21.Januar für Berlin (ditto für den 4.März) und für eventuelle Leipziger Daten gewähren. Wir kündigen das Klavier weder in den Zeitungen, noch in den Programmen an . Dadurch erreichen wir folgende Vorteile: 1. Die Klavierfabrikaten stellen sich nicht feindlich u. beeinflußen die Presse nicht. 2. Die Presse wird sich aus Anstand u. Klugheit ganz passiv verhalten, da ein nicht öffentlich angekündigtes Klavier auch nicht kritisiert werden kann da es 1. Nicht an die Öffentlichkeit appelirt u. man es 2. durch einen Angriff nur bekannt machen würde. In letzerem Falle würde ich antworten u. zwar folgendes: Daß Sie mir nur auf meine specielle Bitte u. nur unter der Bedingung, daß jede Ankündigung unterbleibe, die Klavier zur Verfügung gestellt hätten. Um mir einen Gefallen zu erweisen.''
'' Aber meine aufrichtige persönliche künstlerische Überzeugung sei, daß kein Flügel sich mit dem Ihrigen messen könne. Durch eine derartige Antwort wäre ein Effect allerersten –Ranges erzielt. Mit dem Chefredacteur des Berliner Tagblatt u. des Börsen-Courier bin ich befreundet. Ich bin aber fest überzeugt, daß alles ohne jegliche Aufregung verlaufen wird. Gerade dadurch , daß wir so bescheiden auftreten, wird die Neugier des großen Publicums erzeugt werden u. der Ruf Ihres Flügels wird sich blitzschnell verbreiten. Das ist meine Ansicht der Sachlage. Daß Ihr Klavier klingen wird, wie kein anderes, weiß ich bestimmt u. ich glaube, Sie wissen auch, daß ich es zu vollen Geltung bringen werde. Übrigens sind die Säle in Berlin (Beethovensaal u. Philharmonie)sehr akustisch, beide viel günstiger als der große Musikvereinssaal. Nun, teurer, verehrter Freund, schreiben Sie mir Ihre Antwort . Und glauben Sie mir : Man braucht in Deutschland ein neues großes Klavier, alle Vertreter von Klavierfabriken sagen es mir. In ein, zwei Tagen reise ich ab, aber alle Briefe werden nachgesandt. In aufrichtiger dankbarer Verehrung ihr treu ergebener ergebener '' '' Moriz Rosenthal 25)'''' ''
Ein letzter Höhepunkt des musikpolitischen Engagements von Bösendorfer ist die Berufung von Ferruccio Busoni als Professor der Klavierklasse an das Konservatorium in der Nachfolge von Emil Sauer.
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====='''„''Der Klang lebte'' … “ . Der Bösendorfersaal'''=====
'' … Klang lebte in den Tonschwingungen des alten, längst gefallenen Bösendorfersaales, dessen vornehmer Stil, dessen reine Akustik Generationen entzückt hat. Und wenn Meister Ludwig an einem Konzertabend in seiner einsamen Ecke thronte, rechts hinten im Saal, und ganz versunken den Klängen lauschte, die seinen Flügeln entströmten – allen sichtbar und doch einsam, ein heimlicher Kaiser - , da mochte er etwas wie eine glückliche Genugtuung in sich fühlen …1)''
====='''''„Mit meinen 'Flügeln' komme ich um die ganze Welt …“'''''=====
'' … und wir fuhren in Gesellschaft meines Bruders Ernst, Baron Vécseys und Bösendorfers lustig nach Siebenbürgen. … ''
Mit dem Ausbau des Schienennetzes der habsburgischen Monarchie nahm die Reisefreudigkeit der Virtuosen auch in die bisher nur beschwerlich zu erreichenden unendlichen Weiten im Osten der Monarchie zu. Wir finden sie in vielen größeren und kleineren Orten, und immer steht da ein Bösendorfer, bereit für die Pianisten. Und immer heißt es: aber Liszt war schon hier! – er hatte in Orten gespielt, als das Reisen noch Postkutsche und Unbequemlichkeit bedeutete.
'' Durch die großen Virtuosen war die Behandlung des Flügels eine ganz andere, gleichsam orcherstermäßige geworden; sie verlangten … die Entwicklung einer größeren Tonfülle. Um diese zu erreichen, verwendetem die bedeutendsten Fabrikanten … ihr ganze Sorgfalt fast ausschließlich auf die Verbesserung der Mechanik. … Auch ich habe lange in dem Wahne gearbeitet, daß der vollkomene Ton nur durch die vollkommene Mechanik bedingt sei, … bin ich zu der Überzeugung gelangt, daß der Resonanzboden als Hauptfaktor bei der Tonbildung, die erste und größte Aufmerksamkeit heischt. …''
'' … mit dem bisher gebräuchlichen Stege die eben erwähnte präcisere, ausgedehntere Wechselwirkung zwisehn der Saiten-und Resonanzboden-schwingung, also auch der hievon abhängige, vollkommenre Ton nicht zu erreichen ist. …''
'' … daß nur ein breiterer Steg imStande sei, die Vibration der Saiten ungeschwächt und in gleicher Stärke dem Resonanzboden mitzuteilen und denselben zu der entsprechenden Schwingungsfähigkeit geeignet zu machen. …''
''… ich versuchte es, die Vorzüge beider Methoden miteinander zu verbinden, die allzugroße allzu große Spannung der englisch-französischen durch die allzugroße Freiheit der Wiener Methode auszugleichen; also kurz gesagt:''
'' Die Schwingung des Resonanzbodens je nach dem Bedürfnisse der einzelnen Octaven zu regulieren. … '' '' ''
'' ''Seit der Weltausstellung in London 1862 beschäftigt sich Ludwig Beregszászy mit der Verbesserung des Resonanzbodens.
1871 stellt er auf der Londoner Weltausstellung eine verbesserte Variante des Resonanzbodens vor: Der Resonanzboden eines Flügels ist flach; Beregszázy Beregszászy experimentierte und entwickelte eine neue Form des Bodens nach dem Vorbild eines Streichinstruments .
Er ließ diese Erfindung für Österreich-Ungarn patentieren.
'' … Er hat diese Erfindung, um ihr eine möglichst erfolgreiche und große Verbreitung zu sichern, der im Jahre 1872 in Wien zustandegekommenen Klavier-Aktiengesellschaft – an deren Spitze die Firmen von Bösendorfer und Ehrbar standen, verkaufverkauft; Punkt 6 des Kaufvertrags gemäß in dem Sinne, daß jedes Klavier, das von der Gesellschaft mit einem solchen Resonanzboden versehen wird, mit dem Zeichen des Erfinders bzw.Abtreters ‚System Beregszázy‘ bezeichnet werden soll. …''
Es gab im biedermeierlichen Wien bis zum Jahr 1850 rund 200 Klaviermanufakturen . Darüber berichtet ein Artikel in der „Beilage der Neuen Freien Presse, die Internationale Ausstellungs-Zeitung“, Juni 1873, S.3 erschienen während der Weltausstellung 1873. In der Ausstellung wurden in einer Extra-Schau auch historische Instrumente gezeigt, um die „Geburtsstunde “ des Wiener Klavierbaus vorzuzeigen:
'' … Conrad Graf , der in Wien 1851 starb. Schon während seiner Lebensjahre waren J.B. Streicher und Ignaz Bösendorfer als Claviermacher ersten Ranges in seine Stellung getreten. Nach Conrad Graf schätzte man zur Zeit in Wien besonders Brodmann und Leschen. … '''' J. Brodmann war der Vorgänger Ignaz Bösendorfer’s. Die Pianoforte des Letzteren trugen anfangs die Aufschrift „Ignaz Bösendorfer, vormals Brodmann“; ein solches benützte Grillparzer durch volle 40 Jahre, es steht noch in seinem unverändert erhaltenen Studierzimmer in der Spiegelgasse. Ignaz Bösendorfer’s im Jahre 1828 gegründetes Geschäft blühte rasch auf, und seine vortrefflichen Claviere standen in den Vierziger – und Fünfziger Jahren mit den Streicher’schen zuhöchst in der Mode. Ignaz Bösendorfer war ein tüchtiger Praktiker von großer Arbeitskraft, J.B. Streicher nebenbei ein erfinderischer Kopf. Schon seine Herkunft, der pianistische Adel des Doppelwappens Stein und Streicher mußten ihn ehrgeizig machen, auch konnte zu jener Zeit keiner seiner Berufsgenossen sich einer so gründlichen wissenschaftlichen Bildung und so wohl großer Reisen rühmen. … Schon im Jahre 1824 baute er Fortepianos in Flügelform „mit Hammerschlag von oben“… . ''
'' J.Brodmann war der Vorgänger Ignaz Bösendorfer’s. Die Pianoforte des Letzteren trugen anfangs die Aufschrift „Ignaz Bösendorfer, vormals Brodmann“; Im Jahre 1830 nahm er ein solches benützte Grillparzer durch volle 40 Jahre, es steht noch in seinem unverändert erhaltenen Studierzimmer in der Spiegelgasse. Ignaz Bösendorfer’s im Jahre 1828 gegründetes Geschäft blühte rasch Patent aufseinen „Stoßzungen-Mechanismus“, und seine vortrefflichen Claviere standen in den Vierziger – und Fünfziger Jahren mit den Streicher’schen zuhöchst in der Mode. Ignaz Bösendorfer war ein tüchtiger Praktiker eine Art Übergang von großer Arbeitskraft, J.B.Streicher nebenbei ein erfinderischer Kopf. Schon seine Herkunft, der pianistische Adel des Doppelwappens Stein und Streicher mußten ihn ehrgeizig machen, auch konnte zu jener Zeit keiner seiner Berufsgenossen sich einer so gründlichen wissenschaftlichen Bildung und so wohl großer Reisen rühmenWiener zur englischen Clavier-Construction. … Schon im Jahre 1824 baute er Fortepianos in Flügelform „mit Hammerschlag von oben“… . ''
'' Im Jahre 1830 nahm er ein Patent auf seinen „StoßzungenSchließlich ist die Wiener Clavier-Mechanismus“, eine Art Übergang Fabrication noch durch einen … Flügel von Karl Stein aus der Wiener zur englischen ClavierMitte der Vierziger-ConstructionJahre vertreten. …''
'' Schließlich ist die Wiener Clavier-Fabrication noch durch einen … Flügel von Karl Stein aus Als Begründer der Mitte Pianino –Fabricaton in Österreich darf man Martin Seuffert ansehen, insofern er der Vierziger-Jahre vertretenErste war, welcher die früher sehr unvollkommene Form des „Piano droit“ schon im ersten Decennium dieses Jahrhunderts zu bedeutender Entwicklung brachte und salonfähig machte. …''
'' Als Begründer der Pianino –Fabricaton Mehr Aufsehen machte J.Hoxa in Österreich darf man Martin Seuffert ansehenWien, insofern er der Erste war1835 Pianos mit doppelten Resonanzböden baute und die Hauptteile seiner Klaviere (Corpus, welcher die früher sehr unvollkommene Form des „Piano droit“ schon im ersten Decennium dieses Jahrhunderts zu bedeutender Entwicklung brachte Stimmstock, Anhängleiste und salonfähig machteVerspreizung) einem Stück aus Gusseisen herstellte. …''
'' Mehr Aufsehen machte J.Hoxa Will man die neuesten Fortschritte kennenlernen, so braucht man nur 100 Schritte weiter in Wienden Industriepalast zu gehen, der 1835 Pianos mit doppelten Resonanzböden baute und die Hauptteile seiner Klaviere (Corpus, Stimmstockan den jüngsten Arbeiten von Friedrich Ehrbar, Anhängleiste Ludwig Bösendorfer und Verspreizung) einem Stück aus Gusseisen herstellteEmil Streicher den Abstand zu ermessen. …''
Bedeutende Klavierbauer um 1800: Johann Schantz, um 1762-1828, Conrad Graf, 1782-1851, Martin Seuffert, um 1772 -1847, Eduard Seuffert, Sohn 1817 – 1855
6.1829 wurde zum ersten Mal Flügel mit gewölbten Resonanzböden vom „Klavierbauer Carl Schmidt, Preßburg“ hergestellt, mit der Fabrikationsnr. 86 u. 91. Dazu schreibt Schmidt in seinem Verzeichnis:
<div style="text-align: justify;">'' „ … 6 1/2 Oktaven Nußbaum, verfertigt. Das erste mit gewölbtem Resonanzboden, der Kasten von Moritz aus Wien, das Holz schlicht, der Ton heiter … . 15.Februar 1829. “ … „Das 2te mit gewölbten Boden „ … 27.April 1829'' , in: Das Klavier vor 1850, S.205</div>
7.Friedrich Hoxa (1793 – nach 1858). Er war ein sehr erfindungsreicher Mann; seine wichtigste Erfindung um nicht zu sagen Entdeckung war der Gußeisenrahmen, den er auf der Wiener Gewerbe-und Produktenausstellung 1839 der Öffentlichkeit präsentierte. … Anhängeleiste, Stimmstock und Verspreizung ist von Gußeisen, alle Bestandteile miteinander verbindend aus demselben Metall sind auch die Stifte … damit ist der Resonanzboden von dem spannenden Druck der Saiten befreit . … zit. in: Das Klavier vor 1850, S.208
Hoxa meldet diese Erfindung nicht an; es gibt daher kein Privilegium/Patent, dafür aber ein vergleichbares oder ähnliches mit der Nr. 3481, 1842 eingereicht von der Manufaktur Streicher.
Franz Liszt spielte aus der Schulter; mit dem ganzen Armgewicht fallen die Finger auf die Tasten, die zeitgenössischen Karikaturen sind dafür die besten Berichterstatter, sie zeigen Liszt in der Rolle des „Klavierzertrümmerer“. Die Klavierbauer „kämpften“ mit gesprungenen Saiten, Böden, Kapseln, abgesprungenen Hammerköpfen – und es gab nur ein Instrument, das von Anfang all diesen vehementen Angriffen auf seine Bausubstanz widerstand: der Bösendorferflügel.
'' … Liszt begann auf dem Boden der „brillanten“ Klaviertechnik, wie sie Muzio Clementi (1752 – 1832), Johann Nepomuk Hummel(17781837) und vor allem sein Lehrer Carl Czerny (1791-1857) ausgebildet hatten. … In der Folgezeit begann Liszt sich immer entschiedener über seine Vorgänger hinauszubewegen und erweiterte die die Grenzen der bislang gebräuchlichen Technik durch neue Spielformen. Er verließ den engen Raum üblicher Passagentechnik, bereicherte seinen Klavierstil durch weitgriffige Akkorde und um Oktavengänge, Nachschlagetechnik, weitreichende weitreichende Arpeggien und Überschlagstechnik. Ausgedehnte Tremolopassagen und Trillerketten wurden ebenso angewendet wie eine in ihren Grenzwerten gesteigerte Dynamik. Die Ausnutzung der Klangmöglichkeiten der einzelnen Lagen (insbesondere der tiefen) und deren klangliche Kombination war ihm gerade durch seine neue Art der der Pedalbehandlung möglich geworden. Liszt erschloß völlig neue Wege, indem er nach und nach alle klanglichen Möglichkeiten des Instruments auszuschöpfen begann. Seine Klangvorstellung wurde nicht zuletzt vom Orchesterklang bestimmt, wie er ihn ''''in Berlioz „Symphonie fantastique“ und den Beethoven‘schen Symphonien vorfand, die er für Klavier bearbeitete. … Der Vielfalt des Orchesterklanges weiß er auf dem Klavier durch eine bereicherte Palette an Klangfarben und Klangmischungen, durch neuartige Kombinationen von Anschlagsarten und Pedalgebrauch zu entsprechen. … ''in: Mathias Matuschek, Die Erneuerung der Klaviertechnik 14. Allgemeine Wiener Musikzeitung, Nr. 107, S. 425 15. Allgemeine Wiener Musikzeitung, Nr. 107, S. 425, Eduard Hanslick, Die Geschichte des Konzertwesens, S. 362
18.Franz Liszt an Ludwig Bösendorfer, 17.11.1870, in: Unbekannte Presse und Briefe, S.174
Ignaz Bösendorfer starb an Nierenversagen; der Trauergottesdienst in der Kirche Maria Treu in der Josefstadt, Beisetzung in der Familiengruft auf dem Friedhof auf der Schmelz.
24 L.A.Zellner, Blätter für Musik, Theater und Kunst, Wien 22.April 1859
„Soirée musicale“, 10 -12h (22-24h), Nachtkonzert
'' … zu erwähnen wäre noch, daß Liszt in allen seinen Concerten auf einem und und demselben, ganz vortrefflichen Instrumente des Herrn Graf spielte, obgleich ihm auch Thalbergs „Erard“ zu Gebote gestanden wäre. Grafs ohnedies rühmlich bekannte Arbeiten haben eine wahrhafte Feuerprobe bestanden. …''
Franz Liszt an Marie d’Agoult, Hsg.v. Daniel OlIivier, Berlin, S.Fischer 1933, S. 194
Besuch der k.k.Normal-Hauptschule bei St. Anna:1843, 1844, 1845, Josefstädter Hauptschule: 1846, 1847, 1848, als Privatschüler. k.k.Polytechnisches Institut: 1849, 1850, 1851, 1852
Neben den obligaten Fächern wie Religion und Elementarmathemathik, d.i. Algebra und Arithmetik, Aufsatzlehre, Geographie, Naturgeschichte (Zoologie), Schönschreiben und Zeichnen, wurde Unterrichtsstoff Lesen differenziert: „Deutschgedrucktes“ damit ist die Frakturschrift gemeint, Lateingedrucktes, d.i. in Romanica gesetzt, analog dazu auch das Schreiben in den beiden Schriften, Redeteile in deutscher Sprache, meint wahrscheinlich Rhetorik, Aussprache – das heißt Unterricht in präziser Diktion, keinen Dialekt,
Ludwig Bösendorfer hat auf dem Polytechnikum neben den technischen und kaufmännischen Ausbildungsangeboten auch einige sogenannte schöngeistige Fächer wie Deutsch (das bedeutete auch Literatur) besucht. Den angebotenen Sprachunterricht für Französisch oder Italienisch hat er zumindest laut Zeugnis nicht wahrgenommen.
Von der Ausbildungszeit im Konservatorium fehlen die entsprechenden Unterlagen.
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Der Bruder Adolph, 1839 geboren, ein wenig „aus der Art geschlagen“- nach damaliger Perspektive, wählt einen ganz eigenen Weg. Er will Sänger werden, bekommt Probleme mit der Stimme wegen eines Halsleidens, muß seinen seinen Berufswunsch aufgeben. Er gründet einen Musikalien- und Notenverlag, eine Musikzeitschrift . Als Adresse seit 1872 findet man: Herrengasse 6, in den Verkaufs – und Schauräumen der Firma Ludwig Bösendorfer.
Der Musikverlag ist kein Erfolg, er holt sich Partner ins Boot, verkauft und muß doch als letzten Ausweg Insolvenz anmelden. Über den Rest seines Lebensweges weiß man nur soviel: er lebte zuletzt mit seiner Frau Meta in Mainz, ist als Kaufmann registriert.
Die Schwester Maria, 1842 geboren. In ihren Jahresaufzeichnungen beschreibt sie, wie Anton Rubinstein Gast im Sommersitz der Familie Bösendorfer in Dornbach ist. Sie heiratet den Oberstleutnant August Schönecker. Das Jahr der Katastrophe, 1873 – – der Schwarze Freitag, die Börse bricht zusammen, viele verlieren über Nacht buchstäblich alles. 1875 kann August Schönecker seine Schulden nicht mehr bedienen, es wird exekutiert und es bleibt ihm nach dem damaligen Ehrenkodex als als einziger Ausweg der Selbstmord.
Ludwig und seine Schwester Marie, hatten ein gutes geschwisterliches enges Vertrauensverhältnis. Wie er wirklich zu seinem Bruder Adolph stand, weiß man nicht, aber sicher ist, daß Ludwig Bösendorfer ihn, auch als er Insolvenz anmelden mußte, nicht im Stich ließ. 1904 stirbt Adolph Bösendorfer in Mainz, wenig später seine Frau Meta.
Zum Thema Medaillen, London 1862, s. a.Richard K.Lieberman, Steinway & Sons , München 1996, S. 56 ff.
3.Otto von Bismarck, 1815-1898
5.Pauline Metternich, 1836 -1921,
'' … sie war häßlich, aber aufregend und exzentrisch. Sie trug den fußfreien Rock, sang sang pikante Chansons, rauchte Zigarren … Keines ihrer zahllosen Feste war glanzvoller als dieser hochpolitische Ball in der Pariser Botschaft, durch den sie Kaiser Napoléon Napoléon demonstrieren wollte, daß die Lebenskraft Östereichs durch die Niederlage der jüngsten Zeit keineswegs gebrochen war. … und hier spielte Johann Strauß … zum Tanz … auch „An der schönen blauen Donau“ …… '' am 28. Mai 1867, beschreibt Marcel Prawy einen Teil der Festlichkeiten; vielleicht war auch Ludwig Bösendorfer mit seiner Frau Céleste anwesend. Zit in: Marcel Prawy, Johann Strauss, S.103
6.Jacques Offenbach, 1819-1880, Komponist, Cellist
7.“La “''La Grande Duchesse de Gerolstein“Gerolstein''“, 12.4.1867 uraufgeführt, vgl. dazu Alexander Faris, Jacques Offenbach, S.162f.
9.Blätter für Theater , Musik und bildende Kunst, 28.6.1867
10.Die Debatte, Wiener Lloyd, 2.7.1867
'''''„''''''''''Eine große Zeit“. ''''' '''Der Claviermacher als Mäzen, Geschäftsmann im Zentrum des Wiener Musikgeschehens'''
# Handschriftliche Notiz im Nachlaß Ludwig Bösendorfer, 9186/33
4.Franz Jauner, 1831-1900, Schauspieler, Direktor des Carltheater, dann der Hofoper 1875 - 1880; Ringtheater 1880/1881. 1892 leitete er die Wiener Theaterausstellung und die Ausstellungstheater auf der Internationalen Musik-und Theaterausstellung.
6. Franz von Dingelstedt, 1814 – 1881, Direktor der Hofoper 1867 - 1870, Direktor des Burgtheaters 1870 - 1881; er starb am 15.Mai 1881 7.Die Hoftheater unterstanden in allen Belangen ausgenommen künstlerischen Entscheidung dem 1. Obersthofmeister; für den oben genannten Zeitraum: Constantin Prinz Hohenlohe –Schillingsfürst 1867 -1896, verheiratet mit Marie von Sayn-Wittgenstein, der Tochter der Fürstin Caroline Sayn-Wittgenstein, der langjährigen Weggefährtin von Franz Liszt. Der Nachfolger im Amt als 1. Obersthofmeister war Rudolf Prinz von und zu Liechtenstein von 1896 -1908
8.Deutsche Kunst - und Musik- Zeitung, mit dem Untertitel: Central-Organ für Musik, Theater, Literatur und bildende Kunst. Officielles Organ von GesangsvereinenOesterreich- Ungarns. Herausgeber: Otto Keller. Wien am 15.November 1897
10.Ludwig Gottsleben, 1836 – 1911
12. 13.3.Mai 1884, Weimar, Franz Liszt an Ludwig Bösendorfer : '' … Noch eine Bitte : Lassen Sie sogleich expediren nach Weimar; Ihr Piano-forte forte Octavier, welches schon im Augarten sehr effectuirte … ''
In: Unbekannte Liszt-Briefe, S. 240. A(llgemeiner) D(eutscher) M(usik)V(erein) in Weimar 23. – 28.5.1884. Octavier, vgl. dazu: Katalog der Sammlung alter Musikinstrumente, 1.Teil. Wien 1966, S. 57 f., Nr. 45; im Palais Am Augarten wohnte Marie Hohenlohe-Schillingsfürst, die Tochter von Carloyne Sayn-Wittgenstein
13.Busoni an Gerda , Bd.1 , S. 384
15.Ludwig Bösendorfer an Alfred Grünfeld, Oktober 1897, Wienbibliothek /Teilnachl. Alfred Grünfeld 123.363
16.Robert Hirschfeld, 1857 – 1914, Musikkritiker, Musikpädagoge
17.Wiener Abendpost, Beilage zur Wiener Zeitung, 27.März 1899
19.Moritz Rosenthal, 1862 – 1946, Pianist
'''''„Der Klang lebte … ''''''''“. Der Bösendorfersaal'''
# Carl Lafite, Ludwig Bösendorfer. Ein Wiener Bürger und Klaviermacher, in: Denkschrift zu den Meisteraufführungen Wiener Musik. Veranstaltet von der Gemeinde Wien., 26. Mai -13. Juni 1920. Wien 1920, S. 35 – 39
# Blätter für Theater, Musik und Kunst, 1859
# Blätter für Theater, Musik und Kunst, 19.4.1872
# Josef Hellmesberger, 1828 – 1893, Dirigent, Konzertmeister
# Karolygasse, jetzt Graf-Starhemberggasse, Wien-Wieden; das Gebäude wurde 2012 abgerissen
# Hans von Bülow, 1830 – 1894, Pianist, Dirigent Dirigent
# Stefan Zweig, Die Welt von gestern. Erinnerungen eines Europäers. Frankfurt/M., Suhrkamp Verlag, vorm. S. Fischer Verlag 1947, S. 33
# Siegmund Schlesinger, Bösendorfers Flucht vor dem Abschiednehmen, Neues Wiener Journal, 13.April 1913, S. 4
12.vgl. Christine Meglitsch, Wiens vergessene Konzertsäle, Wien 2005
# Buch, Bl.1.: Widmung von Hans von Bülow: ''Viribus unitis'', 19.Nov.1872
Ein bedeutender Chronist des Bösendorfersaales war Robert Hirschfeld; er war aber auch „Konzertgeber“, er hat auch eine Konzert-Reihe „Renaissance-Musik“ gestaltet.
Géza Graf Zichy zu Vásonykeö, 1849 – 1924, Pianist, Komponist, Präsident der Königl.Ungarischen Musikakademie, 1891 – 1894 Direktor der Königl.Oper in Budapest
10. Angelo Neumann, 1831 – 1907, Sänger, Bariton. Engagiert an die Hofoper/Kärntnertortheater, Wien, 1862 – 1876(er singt auch im Haus am Ring); setzt sich von Beginn seiner Karriere an für Richard Wagner ein. „Das reisende Richard Wagner-Theater“ ist eine Art „Grüner Wagen“, der den „Ring“ in gekürzter Fassung (mit Wagners Zustimmung) popularisieren helfen soll. '' …. Zum zweiten Zyklus stellte sich auch der neue Leipziger Operndramaturg Angelo Neumann ein. Er war völlig überwältigt und versuchte den Ring sofort für Leipzig zu erwerben. Von dem Wiener Piano-Fabrikaten Fabrikanten Bösendorfer an Liszt empfohlen, verschaffte sich Neumann eines Morgens um 9h Zutritt in Wahnfried. ''… … in: Martin Gregor-Dellin, RW, S. 723
s.dazu : Angelo Neumann, Erinnerungen an Richard Wagner, 3.Aufl., Leipzig 1907
11.100 Jahre Bösendorfer, Einige Künstlerbriefe, 1928, S. 3
13. 100 Jahre Bösendorfer, Einige Künstlerbriefe, 1928, S. 12
'''''„''''''''''In meinen Werkstätten “''…Turbulenzen, 1873 – 1901'''
Marta Szekeres –Farkas, Ein ungarischer Klavierbauer im 19.Jh.: Lajos Beregszászy gibt eine ausführliche biographische Darstellung sowie die Beschreibung der ungarischen Klavierbauszene und die Rolle von Franz Liszt in diesem Zusammenhang. In: Studia Musicologica 1972, S.308ff.
Wie weit oder wie gründlich Ludwig Bösendorfer sich mit den Schriften und Theorien von Hermann von Helmholtz auseinandergesetzt hat, bleibt offen, muß offenbleiben, denn es gibt keine schriftlichen Hinweise.
Darin auch ein autorisierter Abdruck des amtlichen Berichts von Oscar Paul über die Wiener Weltausstellung 1873, Bd.2 H.5, S. 73
Die Anspielung bezieht sich auf einen Versuch Ernst von Wolzogen Wolzogens für sein Überbrettl-Gastspiel in Wien einen Bösendorfer-Flügel zu mieten , was aber abgelehnt wurde, worauf sich Wolzogen mit einem Überbrettl-Scetch „rächte“. Bericht im Wiener-Montags-Journal, 23.9.1901 „Der nicht wohlerzogene Herr von Wolzogen“
8.Brief Rubinstein, AGM 7
9.Botstein-Zitat, p. 554f.
Brief 6.Juni 1901, Firmenarchiv A /II/ 2, AGM; die Anrede „Gönner“ ist eine damals damals gebräuchliche Höflichkeitsfloskel
'' '' '' … Unter Berücksichtigung unserer Absatzgebiete: Rumänien, Balkanstaaten, ungarische Tiefebene – wo auf Meilen kein Stimmer und noch weniger eine ein Reparateur zu finden ist – mußten wir notgedrungen bei dem Perpetuum mobile der der Wiener Mechanik bleiben. … “''
In: Bericht über die Lage der Clavier-und Harmonium-Branche anläßlich der Zollenquete der niederösterreichischen Handels-und Gewerbekammer, Wien 1900
Weitere Publikationen:
Anläßlich der Jubiläumsausstellung 1898:
„Ein Wort an den Minister“ .Ein offener Brief zu den Problemen Im- und Export der der Instrumente. In: Neue Musikalische Presse 1898, Nr.15, S.9 Was hat die österreichische Clavier-Industrie von einer Betheiligung an der Pariser Weltausstellung zu erwarten? in : NMP, 1897, Nr.16, S.2/3 Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen geographischen u.a. Gegebenheiten der österreichischen Industrie gegenüber der ausländischen, speziell der deutschen Clavierindustrie; vor allem zum Thema der unterschiedlichen Klangvorstellungen und ihre Realisierung im Instrumentenbau
Was hat die österreichische Clavier-Industrie von einer Betheiligung an der Pariser Weltausstellung zu erwarten? in : NMP, 1897, Nr.16, S.2/3
Das Klavierspiel als Kunst. Kritische Auseinandersetzung zum Thema Unterricht und Interpretation, in: Neue Musikalische Presse,1898, Nr.15, S.8/9
11.Moritz Rosenthal Brief 64