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Aus Dagmar Saval Wünsche
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Der historische, akustische Zugang zu den Mahler –Dirigaten Scherchens ist ist auf die Jahre nach 1945 limitiert; von den Dirigaten aus den Jahren davor gibt es – soweit bekannt – keine überlieferten Aufzeichnungen im Rundfunk oder auf Schellack/LP.
Die Aufnahmen nach 1945 auf Schellack/LP sind Raritäten. Vieles wurde inzwischen auf CD überspielt; dennoch sind diese CDs CDs mit Scherchen als Dirigent, somit auch die Mahler-Aufnahmen, nicht leicht auffindbar.
Ein kurzer Exkurs: Besonders bemüht um die (nicht nur) akustische Überlieferung der Scherchen-Dirigate war das kleine französische Label Edition TAHRA, 1992 - 2014. Die Edition TAHRA wurde von Myriam Scherchen und René Trémine 1992 gegründet; zunächst als privates Label für „les mélomanes et pour la mémoire de Papa“, wie mir Myriam Scherchen erzählte. 1) Später erweiterte TAHRA das Programm, widmete sich 22 Jahre lang der Spurensuche nach seltenen, häufig als verschollen geltenden Aufnahmen mit dem Schwerpunkt (anfänglich) von drei Dirigenten: Hermann Scherchen, Wilhelm Furtwängler und Hermann Abendroth.
Über die mit den Wiener Symphonikern und dem Orchester der Wiener Staatsoper eingespielten Mahler-Symphonien schreibt Hartmut Hein:
''Als Zeugnissen einer graduellen Entromantisierung durch strukturbetonte Klangregie im Geiste der „Neuen Musik“ kommt diese heute zumeist nur vereinzelt in den Schallplattenkatalogen greifbaren Interpretationen eine besondere Bedeutung zu. … 6)''
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'' ''CD AUFNAHMEN: von TAHRA
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''1.Symphonie D-dur''
Aufgezeichnet 10.6. und 12.1958
LP , CD Überspielung Standort Japan Japan
# '' Symphonie d-moll''
Liveaufzeichnung eines Konzertes vom 1.u. 4. Oktober 1960
CD :TAH 497 /498 498
''In der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, Musiksammlung: CD3415''
Zur CD:
Diese historische Aufnahme aus Leipzig, 1.10.1960, mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester , Leipzig, Solistin: Sona Cervena befand sich im Archiv des DDR-Rundfunks, und war bis zum Datum der Wiedervereinigung Deutschlands – wenn überhaupt, dann nur Insidern bekannt. 7)
Die Bänder des Live-Mitschnitts wurden von René Trémine und Myriam Scherchen auf ihrer Suche nach Tonaufzeichnungen Hermann Scherchens im Funkhaus des DDR Rundfunk, Berlin-Oberschöneweide, Nalepastraße entdeckt; 1991 wurde der Vertrag unterzeichnet, die Bänder wurden erst 1992 zur Veröffentlichung Veröffentlichung freigegeben.
Die jetzt vorliegende CD ist quasi eine veränderte zweite Auflage: Unter der Nummer TAHRA 101 wurden die Bänder dieses Mitschnitts von 1960, 1992 erstveröffentlicht. Der technische Fortschritt (seit der Erstveröffentlichung 1992) erforderte und ermöglichte eine Verbesserung der Tonqualität der Aufnahme, die 2003 unter TAHRA 497-498 erneut veröffentlicht wurde.
# '' Symphonie cis-moll''
In der Diskographie von René Trémine zu dieser Aufnahme:
''Si Scherchen pratiquait des coupures dans la partition de cette symphonie lors des concerts en public, son célèbre enregistrement Westminster es intégral. … ''
# '' Symphonie cis-moll''
Dazu schreibt René Trémine im TAHRA-Catalogue: www.tahra.com/catalogue
'' …Après …Après l’irritation du scherzo mutilé, on entre soudainement dans une autre dimension, à la fois inouie et sublime. Sans la moindre distorison de la ligne mélodique, Scherchen réussit le tour de de force paradoxal de conférer un sentiment d’implacable urgence avec une étonnante économie de moyens (des pianissimi venus d’ailleurs) et une riguer formell intraitable en épurant ce mouvement de toutes ses scories sensuelles ou hédonistes (comme chez Karajan) pour en faire un rêve éveillé d’une douceur crépusculaire à à la fois pudique et évanescente, avec des accents à peine murmurés qui rappellent le concerto à la mémoire d’un ange de Berg. Pour cet adagietto d’anthologie, ce disque mérite de figurer dans toute discothèque mahlèrienne … Le stürmisch bewegt est également un grand moment visionnaire: on assiste lá véritablement véritablement à une lutte à mort convulsive entre des forces antagonistes, survoltées et indomptables …'' 8)
Die Rezension von ''DIAPASON,'' Magazine fran,cais, seit 1952, schlägt schlägt in die gleiche Kerbe und betont darüber hinaus die Transparenz der Klanggestaltung, die Herausformung der Polyphonie, das Fehlen jeglicher Glätte, das Bloßlegen aller Schärfen und Kanten der musikalischen Textur.
# '' Symphonie a-moll''
# '' Symphonie e-moll''
Orchester der Wiener Staatsoper, Wien 1953
Aufgezeichnet für Westminster Westminster
TAH 716/718
ORFEO C 279 921 B
''In der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, Musiksammlung CD867 CD867''
'' 8 8.Symphonie Es-Dur''
Berliner Staatskapelle, 8. Oktober 1951, nur: Veni Creator Spiritus
Rita Meinl-Weise, Sigrid Ekkehard, Anneliese Müller, Gertrud Prenzlow, Herbert Reinhold, Kurt Rehm, Willi Heyer-Krämer Krämer
TAH 112, 147
Franz Schütz
Live-Mitschnitt Mitschnitt Wien, Großen Konzerthaussaal, 13. Juni 1951 anläßlich der Wiener Festwochen
TAH 120, 1995
Liveaufzeichnung eines Konzertes vom 1.u. 4. Oktober 1960
CD :TAH 497 /498 498
''In der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, Musiksammlung CD3415 CD3415 ''
''Kindertotenlieder'', nach Gedichten von Friedrich Rückert Rückert
''Lieder eines fahrenden Gesellen'', nach eigenen Texten und nach Worten aus „Des Knaben Wunderhorn“
''In der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, Musiksammlung CD6155''
Im Bouclet Westminster 3011, TAH 646 informiert René Trémine über die Probleme der technischen Überlieferung und der Rekonstruktion der Aufzeichnungen/Tonbänder für diese CD:
<div style="text-align: justify;">'' …Les …Les bandes originales des Lieder de Mahler n’existant plus, le Studio Art et Son de Paris a réalisé une copie droite du microsillon Westminster XWN 18842, que nous avons ensuite restaurée (correction des tonalités et de la dynamique, decrackling, etc.). ''</div>
<div style="text-align: justify;">Und er fährt fort:</div>
'' … … Avec ce programme éclectique (Mahler, Liszt, Saint-Saens), nous mettons un point final à la réédition – sous licence ''Deutsche Grammophon'' – d’un certain nombre d’enregistrements que Scherchen réalisa pour la firme américaine ''Westminste''r, de 1950 à 1964 et qui ne furent pas publiés par ''Universal Victor Japan'' dans la grande série de 50 CD qui vit le jour en 1998 -1999 et qui, malheureusement, ne fut jamais distribuée en Europe et en Amérique. …''
<div style="text-align: justify;">''Scherchen enregistra pour Westminster les symphonies 1, 2, 5, 7 et l'Adagio de la 10. La Huitième, issue d'un concert public viennois de 1951, avait fait l'objet d'une publication en microsillon par Columbia. Nous avons réédité ce document (Tah 120): il faut admettre que la qualité sonore de cet enregistrement était fort médiocre, surtout pour cette œuvre nécessitant un effectif orchestral et choral énorme. La revue Répertoire « assassina » « assassina » ce CD, clamant qu'il s'agissait d'une « épave » « épave » et parlant des « rubatos « rubatos baveux » (sic) de Scherchen. La revue anglaise Gramophone fut plus clairvoyante et moins sectaire, évoquant « un « un enregistrement d'une valeur artistique incommensurable »incommensurable »... ''</div>
<div style="text-align: justify;">''Enfin, après de longues et difficiles tractations dues aux problèmes liés à la réunification allemande, Tahra a pu mettre à la disposition des mélomanes des enregistrements très intéressants réalisés en public à Leipzig, des Troisième et Sixième. ''</div>
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Myriam Scherchen, geboren 1951, Übersetzerin, lebt in Buzan,cais, Frankreich, Vertreterin der Erbengemeinschaft ihrer acht Geschwister. René Trémine (1944 - 2014), ihr Lebenspartner, ehem. Ingenieur, großer Liebhaber (mélomane) der Musik wie der Photographie.
Der Tod von René Trémine im Februar 2014 setzte der Produktion den Schlußpunkt, nicht aber der Auslieferung. s. www.tahra.com
3)Anmerkung:
Das Label Westminster, ursprünglich eine amerikanische Plattenfirma, 1949 gegründet, machte vor allem im Wien der Nachkriegszeit und in Winterthur, Schweiz – aus Kostengründen – zahlreiche Einspielungen. Kurt List, eine ehemaliger Schüler von Alban Berg, nach USA emigriert gehörte ab 1951 zum Team; er stellte den Kontakt Scherchen-Westminster her.
Bei Westminster wurde technisch mit einem „natural balance“ genannten monauralen Aufnahmesystem gearbeitet, das bereits ein quasi-räumliches Klangbild realisieren konnte. In den 50er Jahren wurde dieses System mit der Erfindung der Stereophonie technisch weiter entwickelt. Dem an akustischen Lösungen für Einspielungen immer lebhaft interessierten Scherchen kam dies naturgemäß sehr entgegen.
4) Anmerkung
Ich erlaube mir den sehr kurzgefaßten Hinweis auf die völlig veränderten Hörgewohnheiten seit Erfindung der digitalen Aufzeichnung; hinzu kommen veränderten Spieltechniken und auch instrumentale Veränderungen, wie z.B. bei Streichern die Verwendung der Stahlsaite statt der umsponnenen Darmsaite usw. Zusammengenommen bestimmen diese Faktoren das Klangresultat.
5)Anmerkung:
9 )Anmerkung:
Bouclet zu TAH TAH 120:
René Trémine berichtet über den „Rettungs-Versuch“ der Live –Aufzeichnung dieses Konzerts vom 13. Juni 1951.
''… In Wien habe ich eben die VII. und IX. Mahler für die RAVAG auf Tonband aufgenommen. Leider, wie fast immer, mit ungenügenden Vorbereitungsmöglichkeiten. Dennoch schien mir der Bedeutung Mahlers wegen, gerade in … Wien, selbst dieses Provisorium von höchster Bedeutung, umsomehr, da es meiner Liebe zu dieser Musik gelungen ist, das ganze Orchester zur freudigen und zum Teil begeisterten Hingabe an das Werk Gustav Mahlers zu zwingen …''
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ANHANG:
Aus dem Archiv des ORF wurden folgende Bestände genannt
Ein großer Österreicher. Vor 35 Jahren starb Gustav Mahler