====Täubchen, das entflattert ist …====
====== Ein Vorwort======
Ein Klavierauszug kann mancherlei auslösen – unlängst fiel mir eine Ausgabe der „Fledermaus“ Edition August Cranz beim Stöbern in die Hände … Ich begann zu blättern und plötzlich … da war doch was … ach ja, 1929, Berlin Deutsches Theater, Max Reinhardt hatte die „Fledermaus“ inszeniert – mit Schauspielern. Ich begann interessiert weiter zu blättern, den unterlegten Text und die szenischen Angaben zu lesen … Ein wenig fremd, muß ich gestehen kam mir diese Fassung vor und ich beschloß, mich intensiver damit zu beschäftigen.
Ein Blick in Gottfried Reinhardts „Der Liebhaber“ fördert folgende Textstelle zutage:
'' … Reinhardt nahm der Verknüpfung von begnadeter Musik und billigem Schwank die Zufälligkeit. Er nahm dem Schwank das Billige und der Musik die theaterfeindliche Vormachtstellung. … 1)''
'' ''Theaterfeindliche Vormachtstellung 2) – bei der Lektüre dieser Behauptung wurde ich mehr als skeptisch – denn schon bei den alten Griechen war Musik ein wesentlicher Teil des Festes (als das Theater begriffen wurde) – und Reinhardt hatte sich doch das „Fest, das Festliche“ auf seine Theaterfahnen geschrieben, seine Intention war es Sprache und Musik zu verschmelzen – an sich kein besonders neues theatralisches Anliegen, und doch ist es immer wieder neu - doch offenbar hat Sohn Gottfried von diesen väterlichen Ideen entweder nichts geahnt, vielleicht waren sie ihm, dem Filmemacher fremd, oder er hat sie einfach ignoriert.
Dann - er widerspricht sich selbst:
'' …Er ['''Max Reinhardt''']verschmolz seinerseits Musik und Handlung durch ein der Musik kongeniale Aufführung, welche die Handlung nicht ganz ernst nahm, ihr hauptsächlich den Übermut entlehnte. … 1)''
Leider übersieht Gottfried Reinhardt hier etwas sehr wesentliches: das Verschmelzen von Musik, Text sowie Handlung braucht einen, der diese Verschmelzung erst möglich macht: den Dirigenten, den Musiker.
Allein diese unvermuteten Widersprüchlichkeiten waren so animierend, daß ich mich mit „Der Fledermaus“ à la Max Reinhardt zu nähern begann, mich mit ihr auseinandersetzte. Der Musiker, der diesen Erfolg der „Fledermaus“- die dann als „Rosalinda“ auf dem Broadway endete - ermöglichte, war '''Erich Wolfgang Korngold'''.
Nur mein ursprünglicher Plan, mich nur der „''Fledermaus''“ zu widmen, scheiterte. Zu sehr fesselte mich die Genese ihrer Zusammenarbeit; es wurde mehr.
'''<span style="color: #ff0000;">Seite in Arbeit</span>'''