896
Bearbeitungen
Änderungen
Aus Dagmar Saval Wünsche
keine Bearbeitungszusammenfassung
[[Datei:DThMkat.96_0005.jpg|thumb|right|229x323px]]
''''' '''''Walter Huder spielt in seinem Text auf die vielen Stipendiaten der''' Serpentara''', der '''Casa Baldi''' an; viele hatten sich für erwiesene Gastfreundschaft bei olevanischen Familien mit Zeichnungen, Bildern bedankt, mancher war auch in Olevano seßhaft geworden. – Eine der gastfreundlichsten Familien neben den Baldis war die Familie Riccardi. Einer der zahlreichen Söhne, Domenico, hatte Germanistik studiert, war Lehrer geworden und war sehr geschichtsbewußt, kunstinteressiert, suchte gezielt den Kontakt zu dem Stipendiaten. So konnte es nicht ausbleiben, daß er eines Tages bei Wein und Oliven mit RW über die Idee eines Museums für Olevano Romano philosophierte, Ideen entwickelte. 1989 wurde das Museum gegründet, wurde Wirklichkeit. Heute besitzt Olevano ein eigenes kleines Museum, Anlaß für Künstler den Bestand durch Schenkungen zu erweitern. Der olevanische Teil des Nachlasses von RW ging an das Museo Civico.
[[Datei:image043.jpg|thumb|right|180px204x155px]]
Die Blätter, entstanden in und um Olevano, Palestrina, Genazzano beginnen in der Regel als Skizze, man könnte sie als Notate bezeichnen. Die Skizze entfernt sich auf dem Papier vom Vorbild, meist bereits reduziert auf das rein Strukturelle. Die danach entstehende Zeichnung, das Aquarell usw. bringt eine Art Resumé, vergleichbar einer Rückkehr von der Abstraktion/der Struktur/ zum Gegen-Ständlichen der geträumten Vorstellung des Gesehenen, Erlebten.
Abb. [[Datei:image047.jpg|200x143px]]<u></u> Nach diesem zweiten Aufenthalt in Olevano, 1972, wird die Palette heller, der Duktus der Zeichnungen [[Datei:image042_(2).jpg|thumb|right|231x165px]] leichter, federnder, durchsichtiger. Zu dem Italienerlebnis kam eine weitere sehr prägende Erfahrung: während seiner vielen Aufenthalte in Wien ab 1972 fing RW an sich sehr intensiv mit der Zeichenkunst von Gustav Klimt zu beschäftigen, während der vielen Reisen nach Frankreich und Paris mit den Impressionisten.
Es würde zu weit führen die Maler und Zeichner anzuführen, mit denen er sich künstlerisch auseinandergesetzt hat und die einen – wie im Falle der zunehmenden Verfeinerung des Zeichnens – mehr oder minder großen Einfluß auf sein Schaffen hatten, William Turner steht für die Auseinandersetzung Licht und Farbe im Werk RWs, Picasso und die Surrealisten lösten die Auseinandersetzung mit der „Art brut“ aus. Die Akademie der Künste, Berlin zeigte eine umfassende Schau der Werke von Jean Dubuffet, der sein Werk auch den Anregungen dieser „Art brut“ zuschreibt; nahezu gleichzeitig wurde im Haus am Waldsee, Berlin-Zehlendorf die „Sammlung Hans Prinzhorn - Die Bildnerei der Geisteskranken“ gezeigt; wenig später fand in Wien eine Ausstellung „Kunst und Wahn“ statt – für RW weitere Quellen der Inspiration, der künstlerische Auseinandersetzung für die eigene Bildsprache.
'' ... Unverkennbar … der (dem Land Sachsen) benachbarte schlesische Mystizismus , der historisch zunächst verordnete Tod, dann sich jedoch geradezu spielerisch ausartende Tod (das erlebte vielfache Sterben in der Bombennacht von Dresden, 1945), sein Schatten über der Landschaft, .. Kulisse des Hintergrunds .. diese dunkle historische Tatsache, diese Verfinsterung bis hinein ins persönliche Unterbewußtsein, in Farbe und Stil, … (das) Licht ist verhangen, auch das der in Italien (Bilder). Sonne dringt … durch Wolkenschleier, die an Rauch und Qualm erinnern. Wo einmal das Sonnenlicht bis zum Erdboden durchdringt, reflektiert es dessen Dunkelheit, nicht selten mit theatralischem Elan, mit transparentem Realismus'. … ''
Zit.: Walter Huder, Zur Ausstellung und über Ralph Wünsche, Vorwort zum Ausstellungskatalog „Ralph Wünsche“, Berlin 1976, NBK in Zusammenarbeit mit der Deutschen Oper ,Berlin
[[Datei:image051.jpg|thumb|right|180px]]
[[Datei:image045_(2).jpg|thumb|right|200x146px]]