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Aus Dagmar Saval Wünsche

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Ralph Wünsche, Maler und Zeichner

73 Byte hinzugefügt, 11:56, 29. Jun. 2020
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''Berlin, Juni 2012                                                                                  Hella Rost, Künstlerin''
Im März 2020 schreibt '''Hella Rost ''' auf meine Anfrage, ob sie ihren Zeilen von 2012 vielleicht noch etwas hinzufügen möchte:
''Begegnungen mit RW waren, auch wenn wir in der gleichen Zeit studierten, höchst selten, wir sahen uns auf den Fluren, es gab keinerlei nähere Begegnung, kein Gespräch, er war auch immer in einer anderen Abteilung.''
Nach Abschluß seines Studiums an der HfbK stand RW vor der Frage der materiellen Existenzsicherung; er hatte schon während seines letzten Studienjahres Kontakte geknüpft, erste Aufträge für Mitarbeit an Ausstellungen folgen; Veranstalter ist meist der Senat von West-Berlin oder die Evangelische Kirche.
1965 schloß RW einen Vertrag als freier Mitarbeiter mit dem '''Evangelischen Forum''', EKU(Evangelische Kirche der Union, der West-Berliner Name für Evangelische Kirche Deutschland= EKD).
Das Evangelische Forum/Kunstdienst der Evangelischen Kirche war eine Initiative von '''Oskar Söhngen''' als Pendant zum Kunstdienst der Evangelischen Kirche in Ost-Berlin. Der Auftrag des Evangelischen Forums war „Kunstvermittlung“, Dokumentationen und kritische Auseinandersetzung mit zeitbezogenen Themen. Die Präsentationsform nutzte die damals modernsten zur Verfügung stehenden Medien:
'''Michael Heltau''' erzählt von seiner Begegnung mit dem Maler Ralph Wünsche, Wien, Februar 2020, in einem langen und schönem Gespräch und faßt seine Gedanken in dem oben zitierten Brief für mich nochmals zusammen . 
Es war, wie damals, als RW den Schauspieler in seinem Wiener Haus besuchte, ein Gespräch in der Dämmerstunde, das immer spärlicher werdende Licht ließ Gedanken, Erinnerungen auftauchen an die [[Datei:image001.png|thumb|right|200x266px283x377px|Michael Heltau als Cotrone in "Die Riesen vom Berge"(Pirandello), Wien, Burgtheater 1994 , Öl/Lwd., 80 x 60, RW 00, Wien, Theatermuseum]] in der Dämmerstunde, das immer spärlicher werdende Licht ließ Gedanken, Erinnerungen auftauchen an die vielen Begegnungen in Wien, in Nürnberg, in München …
Das Portrait „''Michael Heltau''“ war für Ralph Wünsche eine große künstlerische – und menschlicher Herausforderung … jede Begegnung mit dem „Objekt seiner Begierde“ (Bunuel) bedeutete Veränderung, ein sich wieder neu Einstellen, denn der Portraitierte präsentierte sich in immer neuer Tagesverfassung, in einem immer wieder veränderten Mimos. Diese unendlichen Nuancen einzufangen mit dem Stift, später dann mit dem Pinsel auf die Leinwand zu bannen, kam einem nicht enden wollenden Abenteuer gleich .
Völlig anders dann das Treffen in Nürnberg … RW irgendwo an der Seite, er hatte keine Lust sich wie ein „ordentlicher“ Besucher zu setzen; das ging auch ohne Protest der Saalaufsicht, - es war wohl so etwas ähnliches wie eine offene Veranstaltung für ältere Damen und Herren mit Kaffee und Kuchen. An diesem Nachmittag entstanden viele Skizzen, Bewegungsstudien, Kopfstudien, Handstudien – allerdings waren diese so begehrt, daß sie nicht mehr vollständig überliefert sind. „Gucke mal, da zeichnet einer! … “, Neugierde programmiert, die Skizzen wechseln ihren Besitzer …
Dann im Atelier Phase eins: Öl/Lwd – erste Kopfstudien … nicht alle glückten auf Anhieb, alle im [[Datei:image002.png|thumb|right|237x180px255x194px|Michael Heltau, Kopfstudie, Öl/Lwd., 30 x 40, unsign., undat., Wien, Theatermuseum]] Dann im Atelier Phase eins: Öl/Lwd – erste Kopfstudien … nicht alle glückten auf Anhieb, alle im kleinen Format. Aber Kopfstudien sind noch kein Porträt – und Ralph wollte unbedingt ein Rollenporträt malen …
<span style="color: #ff0000;">Abb. Michael Heltau , Kopfstudie, 30 x 40, Öl/Lwd., unsign., undat., Wien, Theatermuseum</span>
Das führte oft dazu, dass abgebrochen werden musste, weil der Wind im wahrsten Sinn des Wortes – Töne, Noten, Requisiten - fortblies. Diese Unterbrechungen, den Sängern und Musikern eher lästig, kamen aber dem Maler zugute. Er konnte, was er immer sehr gerne tat, sich untrhalten, zeichnen, - und er zeichnete alles was in dem weiten Runde des Théatre Antique zu finden war – von der gebrochenen römische Säule bis hin zu einem hinreissenden großen, unheimlichen Drachen aus Pappmaché – jeder spätere Dino wäre blaß vor Neid geworden beim Anblick dieses Ungetüms in Miniaturausgabe. Mit diesem Ungetüm muß Medea nach dem Mord an ihren Kindern, dem Tod Jasons und Kreusas triumphierend, als gebrochene Frau – in das Reich der Schatten abfahren.
 
<span style="color: #ff0000;">Abb.:[[Datei:image008_(2).jpg|thumb|right|310x419px]] Leonie Rysanek - Gausmann als Medea, in der gleichnamigen Oper von </span>
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===='''[[Datei:image014.png|thumb|right|269x336px]]'''====
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==== ========[[Datei:image012.jpg|thumb|right|257x319px]]====
======<span style="color: #ff0000;">''' '''</span>======
<span style="color: #ff0000;">Abb.: Aleksandr Bardini, Schauspieler, Regisseur, Bleistift, 44 x 33, Ossiach, RW 75</span>
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  <span style="color: #ff0000;">Abb.: Sergiu Celibidache, Dirigent, Bleistift, Tusche, Feder, laviert, 29, 7 x 21, RW 95, Privatbesitz[[Datei:image010.png|thumb|right|180px]]</span>
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'''[[Datei:image013_(2).jpg|240x180px]]    '''<span style="color: #ff0000;"> Abb.: Marcel Prawy, Musikdramaturg, "Mister Opera", Pastellkreide, 30 x 40, unsign., undat., Berlin Stiftung Stadtmuseum</span>
 
 
 
 
===='''Tanz Theater Zirkus'''====
… der Zauberer Cotrone („''Die Riesen vom Berge''“, Pirandello) im Gespräch mit der Gräfin Ilse, Prinzipalin einer Wandertruppe, über das Geheimnis der Verwandlung, der Phantasie, das unauflösliche Rätsel von Welt und Gegenwelt, von Sein und Schein. Der Künstler fabuliert sich in diese Welt hinein – ob er nun malt, dichtet, komponiert, auf der Bühne steht … immer findet es im Kopf statt und mit dem Medium der Sinne erhält es den Status der Realität. Die Bilder von Ralph Wünsche, fabuliert in Farbe, komponiert in der Bewegung, der Farbe, werden zu Musik, die andere erklingen lassen.
Welt und Gegenwelt, das Geheimnis der Verwandlung fasziniert schon das Kind Ralph Wünsche. Bühnenbildner zu werden war sein Ziel, sein großer beruflicher Traum. Erste „Schule des (theatralischen) Sehens“ war der Besuch der Dresdner Museen und der häufige Besuch der Theateraufführungen, Konzerte, Opern – und die Tanzabende der Palucca/Schule im zerstörten Dresden. (Abb. 8) Bedauerlicherweise sind aus der Frühzeit sowie aus den Studienjahren des Malers nur wenige Arbeiten überliefert; drei kleinen Skizzenbüchern aus Dresden zeigen die ersten zeichnerischen Schritte[[Datei:image028.jpg|thumb|right|245x339px]] Abb.
Aus der Bekanntschaft mit dem Ballettphotographen der Deutschen Oper, '''Peter Riesterer''' von kranichphoto, wurde eine langjährige Arbeitsfreundschaft. Peter Riesterer ermöglichte RW die Besuche der Ballettproben der Compagnie der Deutschen Oper, bei Gastspielen anderer Compagnien. RWs besondere Bewunderung galt Maurice Béjart.  
[[Datei:image051.jpg|thumb|right|180px]]