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Aus Dagmar Saval Wünsche
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Katalog zur Ausstellung, deutsch/italienisch: '''''La donazione Ralph Wünsche nella Collezione AMO. A cura di Loredana Rea. Olevano Romano 2012 '''''
===='''''Besuch der Ausstellung zur Finissage am 12.Dezember 2012'''''====
Die Villa di Pisa, der Ausstellungsraum, ist ein Bau aus dem 19.Jahrhundert, 1989 zum Museum umgewidmet. Die Kunsthistorikerin Loredana Rea hat das Konzept der Ausstellung und den Katalog übernommen. Sie hat aus dem breitgefächerten Opus des Künstler, aus dem Teilnachlaß, vor allem Werke ausgewählt, die die Landschaft und Olevano, das Latium zum Bild-Thema haben, basierend auf der These: das werk des Malers bewegt sich zwischen Tradition und Moderne. Die von ihr ausgewählten Arbeiten, Zeichnungen und Aquarelle, scheinen diese These zu bestätigen, vorrangig durch die zahlreichen "Naturmotive". Sie hat - aus meiner Sicht - etwas unverbunden Zeichnungen, Aquarell ausgewählt, die aus einem völlig anderen Impetus heraus entstanden sind, auch dort, wo sie scheinbar das Motiv "Natur" abbilden. Wollte man schon nach Anhaltspunkten für seine "phantastischen" Bilder und Zeichnungen suchen, dann fände man diese in den Werken der "Art brut", in der Kunst der "Schizophrenen", - das Resultat der intensiven Auseinandersetzung des Malers mit diesem - damals, zu Lebzeiten des Malers, wenig beachteten Kunstform. Die andere tiefgreifende Anregung kommt aus der Beschäftigung mit dem Phänomen "Manierismus". Die Begegnung mit Gustav René Hocke Ende der 50er Jahre und seinem Werk " Die Welt als Labyrinth" gab dazu den Anstoß. Nicht zuletzt die Begegnung mit dem Surrealismus im Berlin der 50er Jahre.
Nüchtern betrachtet dominierte - quasi als Subtext - die Auseinandersetzung mit dem Trauma des Bombenangriffs auf Dresden in der Nacht vom 13./14. Februar 1945, der sich im wahrsten Sinn des Wortes in den damals Halbwüchsigen (Jahrgang 1932) "eingebrannt" hatte. Diese Erfahrung bestimmte sein gesamtes Oeuvre, seine Bildwahl für die freien Arbeiten, seine Palette - Fraben, auch dort wo sie leuchten, strahlend hell sind - immer brechen Rauch, Feuer, Verwesung ein, in eigenständiger Form - und Farbwelt. Der Strich der Zeichnung, nervös, vibrierend, flüchtig , "züngelt", erinnert an das Aufzischen einer Flamme. Ironisch sprach Ralph wünsche daher immer von "seiner Stacheldrahtkursive"!
Die Naturdarstellungen, exakt, gelegentlich nahezu schulmäßig gezeichnet, aner immer mit dem unverkennbaren gebrochenen Strich, benutzte der Maler als Grundmuster für seine "realistischen Abstraktionen" (zit.Ralph Wünsche). Das Interesse des Malers galt nicht dem Naturmotiv per se, sein Interesse und seine künstlerische Phantasie entzündete sich an der Struktur eines Motivs; ablesbar aus den ausgewählten Blättern, datiert Olevano … und manche Blätter sind nichts anderes als "Notizen", ein Promemoria des Geschauten, Arbeitsmaterial, für den interessierten Betrachter ohne ausführliche Erläuterung ohne jeden Informationswert.
Winter 1898 und 1993 entstanden während der beiden Aufenthalte zwei Serien von unterschiedlichem Charakter, die eine Serie reine Zeichnung mit Rötel, Graphit, Kohle, Kreide. Die Serie von 1993 , auch kleinformatiger besteht aus Aquarellen oder Gouachen. Beide Serien zeigen die unterschiedlichsten Motive, erstarrt in fahlen eishellen Licht der Winterlandschaft Olevano Romano. Bedauerlicherweise wurde bei der ausqhl wie bei der Hängung auf den unterschiedlichen Bild - und Farbcharakter der beiden Serien keine Rücksicht genommen - die Durchmischung ergab ein etwas konfuses Durcheinander.
Die kleine Sammlung der Ölbilder von Ralph Wünsche wurde nicht in die Ausstellung integriert - thematisch wäre dies durchaus möglich gewesen.
Die Ausstellung erstreckt sich über beide Etagen der Villa di Pisa. die Flucht der vielen kleinen Räume fügen sich zur Zentralperspektive - ergeben Wege und Sichtweisen, die den Besucher wie von selbst durch die Ausstellung führen … wenn auch unter einer etwas "schrägen" Prämisse.
Es ist sehr bedauerlich, das möchte ich hinzufügen, daß die Kuratorin der Ausstellung keinen Kontakt zu mir - der Nachlaßgeberin gesucht hat, auch keine Anregungen aus den vorhandenen Katalogen, Rezensionen übernommen hat - und sich nicht kritisch mit dem Oeuvre von Ralph Wünsche auseinandergesetzt hat.
Dagmar Saval
======<span style="color: #0000ff;">Einzelobjekte oder Sammlungsbestand in privater Hand</span>======
======<span style="color: #0000ff;">Publikationen über Ralph Wünsche:</span>======
'''Kataloge der Einzelausstellungen''':