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=='''[[Ludwig BÖSENDORFER.Mit meinen „Flügeln“ 'Flügeln' komme ich durch die ganze Welt|Ludwig BÖSENDORFER. Mit meinen 'Flügeln' komme ich durch die ganze Welt.]]'''==
===LUDWIG BÖSENDORFER===
===1835 - 1919===
=====Dagmar Saval=====
 
 
==='''Inhaltsverzeichnis'''===
''''' ''''''„Wie  Wie oft wenn deine schlanken Finger springen …". '''''''' Das Klavier. Pandämonium- Lustobjekt – Möbelstück – Ärgernis ?'''
''' ''''''Start  Start eines Flügels . Ignaz Bösendorfer'''
''''' ''''''„Denn was gelungen ist, konnte auch mißlingen …“'''''
'''Erste Erfolge. Die Weltausstellungen 1862 und 1867'''
======'''''„Eine große Zeit…“. ''''''''Der Claviermacher als Mäzen, Geschäftsmann im Zentrum der Wiener Musikwelt'''======'''''„Der Klang lebte… “'''''. Der Bösendorfersaal
====='''''„Mit meinen 'Flügeln' komme ich durch die ganze Welt'''''“ …=========='''''„In meinen Werkstätten …“'''''. Turbulenzen 1873 – 1901====='''''„Liebster Freund! Ich bin a'''lt''''''' al '''''“. Endzeit
=====''' ''''''Nachwort    Nachwort   '''=====
===='''Anhang'''====
'''Tabellarische Biographie Ignaz Bösendorfer'''
====='''''„Denn das was gelungen ist, konnte auch mißlingen …“…'''''=====
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====='''<br /> '''=====
=====''' ''''''''„Eine große Zeit“ ''''' – Der Claviermacher als''' '''Mäzen, Geschäftsmann im Zentrum der Wiener Musikwelt'''=====
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Die Leistungsschau der Instrumentenmacher rundete das Gebotene ab, sie zeigten ihr hohes Können. Ludwig Bösendorfer, in einer besonders gestalteten Koje, präsentierte ein außergewöhnliches Instrument, von der Presse als „Riesenklavier“ etikettiert:
<span style="display: inline !important; float: none; background-color: #ffffff; color: #000000; cursor: text; font-family: 'Source Sans Pro',sans-serif; font-size: 14.86px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; orphans: 2; text-align: left; text-decoration: none; text-indent: 0px; text-transform: none; -webkit-text-stroke-width: 0px; white-space: normal; word-spacing: 0px;">  ''           … In der Internationalen Ausstellung für Musik und Theaterwesen in Wien im Jahre 1892 stellt …. Ludwig Bösendorfer … einen Riesenflügel aus, der eine Länge von   294c/m hat, bei der Claviatur 190c/m, am Spitz 130 c/m breit ist, 8 ¾ Octaven Saitenbezug besitzt, wovon 7 ¾ Octaven klingend bis c5 spielbar sind und eine Octave mit der vorletzten c3 bis c4, gleich mensuriert, blos entschwingend ist. …''</span>
''              Da die moderne Strömung die eingehendere Pflege der körperlichen Ausbildung unserer Jugend verlangt, daher unser Virtuosennachwuchs bedeutendere Kraftäußerungen erzeugen wird, auch die Concertsäle immer größere Dimensionen annehmen, wollte Bösendorfer in diesem seinem umfangreichsten Opus alle diesen Anforderungen entsprechen und gelang ihm dies in der herrlichsten Weise. … 8)''
''             …Ludwig Bösendorfer horcht in die Seelen der Künstler wie in seine Clavier … es ist sein Stolz, die Grenzen zu verwischen und die Materie des Instruments geistfähig zu  machen   … er kennt die Kunst, er lebt in der Kunst und wirkt für sie und hat einen bestimmenden weitgehenden Einfluß auf die Musikpflege unserer Stadt. Da kämpft er denn gegen eine moderne Richtung, die sich gänzlich in Gedankenmystik … ästhetischen Pessimismus verliert, der musikalische Askese predigt und den blühenden Ton verkümmern und verdorren lassen möchte.''
''              … den „guten Ton“ zu wahren hat Bösendorfer die Componisten zu einem Preiswettstreit aufgemuntert … Als Mäcen… eifert Bösendorfer dem Veit Pogner nach.           … „Das Volk“, heute Publicum genannt, sollte Richter sein. … Über siebzig    Clavierconcerte waren eingereicht worden … die drei erwählten Concerte    beweisen aber, daß die Bewerber weder den Bedürfnissen der Pianisten, noch den               tieferen Absichten des Preisstifters voll entsprochen haben. … ''17) 
Ludwig Bösendorfer hatte schon seit jeher viel Aufwand und Unterstützung in die Förderung junger Klaviertalente investiert. In 1870er Jahre geschah etwas Außergewöhnliches. Eines Tages erschien der Pianist Rafael Joseffy, 18), der schon mehrmals im Bösendorfersaal konzertiert hatte in Begleitung eines 12-jährigen Jungen: Moritz Rosenthal 19) aus Lemberg. Der talentierte 12-jährige hatte bereits in Lemberg bei Karoly Mikuli 20) , Chopin-Schüler Unterricht erhalten, sein Vater Leo Rosenthal 21) hatte ihn nach Wien gebracht, damit er seine Ausbildung professionell fortführen könne. Nach dem Tod des Vaters stand aber die Familie, Mutter, Sohn und vier Schwestern völlig mittellos da. Moritz war zum „Oberhaupt“ der Familie avanciert und sollte für deren Unterhalt sorgen. Hier nun trat Ludwig Bösendorfer ein und half. Er finanzierte nicht nur die Familie, er sorgte auch dafür, daß Moritz Rosenthal weiter Klavier-Unterricht erhielt, seine schulische Ausbildung mit der Matura abschließen konnte. Er machte ihn mit Franz Liszt bekannt. 1884 nimmt ihn Liszt in seinen Weimarer Kreis als Schüler auf; den Aufenthalt in Weimar finanziert Ludwig Bösendorfer.
''              Ich reise am 18.d.M. vom Mendelpass ab u. gehe zu Sacher nach Baden bei Wien. Sollten Sie aus diesen Zeilen die Überzeugung gewinnen, daß der alte Rosenthal zu Ihnen spricht, so hoffe ich eine Zeile dort vorzufinden. Um einen Studienflügel wage ich Sie kaum zu bitten, aber Sie wissen, welche Freude Sie mir dadurch machen (eine Freude, die proportional mit der Schwere der Spielart liegt?) und um        Mißverständnissen vorzubeugen sage ich Ihnen noch, daß ich für keinen andere Flügel Sorge getragen habe. Und nun bleibt mir nichts übrig als Sie meiner aufrichtigsten liebevollsten Verehrung versichernd, der Frau Meisterin meine herzlichsten Empfehlungen zu senden …22 )''
Die Ursache der Verstimmung von Ludwig Bösendorfer ist nicht bekannt; ich vermute, daß Rosenthal auf seinen Tourneen Steinway gespielt hat, spielen mußte laut Vertrag , und daß diese Tatsache zur tiefgreifenden Verstimmung geführt haben könnte. Der Bitte des Pianisten ihm doch für seine Tourneen einen Bösendorfer zu verkaufen, zu leihen, ist der Claviermacher Bösendorfer offenbar ebenfalls nicht nachgekommen, denn ein späterer brieflicher Versuch von Moritz Rosenthal bleibt ebenso erfolglos:
'' ''''              Wien 21.6.1908''
''              Hochverehrter Freund, Sie wissen ja um was es sich handelt. Es wäre mein sehnlichster Wunsch meine Berliner und Leipziger Concerte auf einem Bösendorfer spielen zu können, dem Klavier, das mit meinem Können so verwachsen ist wie kein andres. Meine Bitte lautet also, Sie mögen mir den herrlichen Flügel am 12.u. 21.Januar für Berlin (ditto für den 4.März) und für eventuelle Leipziger Daten gewähren. Wir kündigen das Klavier weder in den Zeitungen, noch in den Programmen an . Dadurch erreichen wir folgende Vorteile: 1. Die Klavierfabrikaten stellen sich nicht feindlich u. beeinflußen die Presse nicht. 2. Die Presse wird sich aus Anstand u. Klugheit ganz passiv verhalten, da ein nicht öffentlich angekündigtes Klavier auch nicht kritisiert werden kann da es 1. Nicht an die Öffentlichkeit appelirt u. man es 2. durch einen Angriff nur bekannt machen würde. In letzerem Falle würde ich antworten u. zwar folgendes: Daß Sie mir nur auf meine specielle Bitte u. nur unter     der Bedingung, daß jede Ankündigung unterbleibe, die Klavier zur Verfügung gestellt hätten. Um mir einen Gefallen zu erweisen.''
''              Aber meine aufrichtige persönliche künstlerische Überzeugung sei, daß kein Flügel  sich mit dem Ihrigen messen könne. Durch eine derartige Antwort wäre ein Effect allerersten –Ranges erzielt. Mit dem Chefredacteur des Berliner Tagblatt u. des Börsen-Courier bin ich befreundet. Ich bin aber fest überzeugt, daß alles ohne jegliche Aufregung verlaufen wird. Gerade dadurch , daß wir so bescheiden auftreten, wird die Neugier des großen Publicums erzeugt werden u. der Ruf Ihres Flügels wird sich blitzschnell verbreiten. Das ist meine Ansicht der Sachlage. Daß Ihr Klavier klingen wird, wie kein anderes, weiß ich bestimmt u. ich glaube, Sie wissen auch, daß ich es zu vollen Geltung bringen werde. Übrigens sind die Säle in Berlin (Beethovensaal u. Philharmonie)sehr akustisch, beide viel günstiger als der große Musikvereinssaal.  Nun, teurer, verehrter Freund, schreiben Sie mir Ihre Antwort . Und glauben Sie mir : Man braucht in Deutschland ein neues großes Klavier, alle Vertreter von Klavierfabriken sagen es mir. In ein, zwei Tagen reise ich ab, aber alle Briefe werden nachgesandt. In aufrichtiger dankbarer Verehrung ihr treu ergebener ergebener  '' ''              Moriz Rosenthal 25)''''      ''
Ein letzter Höhepunkt des musikpolitischen Engagements von Bösendorfer ist die Berufung von Ferruccio Busoni als Professor der Klavierklasse an das Konservatorium in der Nachfolge von Emil Sauer.
====='''''„Mit meinen 'Flügeln' komme ich um die ganze Welt  …“'''''=====
''              … und wir fuhren in Gesellschaft meines Bruders Ernst, Baron Vécseys und       Bösendorfers lustig nach Siebenbürgen. … ''
Mit dem Ausbau des Schienennetzes der habsburgischen Monarchie nahm die Reisefreudigkeit der Virtuosen auch in die bisher nur beschwerlich zu erreichenden unendlichen Weiten im Osten der Monarchie zu. Wir finden sie in vielen größeren und kleineren Orten, und immer steht da ein Bösendorfer, bereit für die Pianisten. Und immer heißt es: aber Liszt war schon hier! – er hatte in Orten gespielt, als das Reisen noch Postkutsche und Unbequemlichkeit bedeutete.
''              Durch die großen Virtuosen war die Behandlung des Flügels eine ganz andere, gleichsam orcherstermäßige geworden; sie verlangten … die Entwicklung einer größeren Tonfülle. Um diese zu erreichen, verwendetem die bedeutendsten Fabrikanten … ihr ganze Sorgfalt fast ausschließlich auf die Verbesserung der Mechanik. … Auch ich habe lange in dem Wahne gearbeitet, daß der vollkomene Ton nur durch die vollkommene Mechanik bedingt sei, … bin ich zu der Überzeugung gelangt, daß der Resonanzboden als Hauptfaktor bei der Tonbildung, die erste und   größte Aufmerksamkeit heischt.   …''
''              … mit dem bisher gebräuchlichen Stege die eben erwähnte präcisere, ausgedehntere              Wechselwirkung zwisehn der Saiten-und Resonanzboden-schwingung, also auch der   hievon abhängige, vollkommenre Ton nicht zu erreichen ist. …''
''              … daß nur ein breiterer Steg imStande sei, die Vibration der Saiten ungeschwächt und       in gleicher Stärke dem Resonanzboden mitzuteilen und denselben zu der          entsprechenden Schwingungsfähigkeit geeignet zu machen. …''
''… ich versuchte es, die Vorzüge beider Methoden miteinander zu verbinden, die               allzugroße allzu große Spannung der englisch-französischen durch die allzugroße Freiheit der      Wiener Methode auszugleichen; also kurz gesagt:''
''              Die Schwingung des Resonanzbodens je nach dem Bedürfnisse der einzelnen Octaven       zu regulieren. … ''
'' ''Seit der Weltausstellung in London 1862 beschäftigt sich Ludwig Beregszászy mit der Verbesserung des Resonanzbodens.
Seit der Weltausstellung in London 1862 beschäftigt sich Ludwig Beregszászy mit der Verbesserung des Resonanzbodens. 1871 stellt er auf der Londoner Weltausstellung eine verbesserte Variante des Resonanzbodens vor: Der Resonanzboden eines Flügels ist flach; Beregszázy Beregszászy experimentierte und entwickelte eine neue Form des Bodens nach dem Vorbild eines Streichinstruments .
Er ließ diese Erfindung für Österreich-Ungarn patentieren.
 ''              … Er hat diese Erfindung, um ihr eine möglichst erfolgreiche und große Verbreitung zu              sichern, der im Jahre 1872 in Wien zustandegekommenen Klavier-Aktiengesellschaft –               an deren Spitze die Firmen von Bösendorfer und Ehrbar standen, verkaufverkauft; Punkt 6 des                         Kaufvertrags gemäß in dem Sinne, daß jedes Klavier, das von der Gesellschaft mit           einem solchen Resonanzboden versehen wird, mit dem Zeichen des Erfinders bzw.Abtreters ‚System Beregszázy‘ bezeichnet werden soll. …''
Ludwig Bösendorfer experimentiert weiter, wie man einer Einsendung an die Musik-Instrumenten-Zeitung, 2.August 1896, Beiblatt zur Neuen Musikalischen Presse, S. 10 nachlesen kann:
 
              ''In meinen Werkstätten wurden seit einigen Jahren Versuche gemacht, den       Resonanzboden mit dem ausgebogenen Holze hergestellten Wänden des        Clavierkastens derart in Verbindung zu bringen, daß der ganze Holzkörper einen          mitschwingenden Resonator bildet. Solche Instrumente habe ich seit länger als             einem Jahr fertig, auch sind zahlreiche Exemplare schon im Besitz des P.T.Publikum.             Die Kastenwände aus gebogenem Holze, welche schon seit vielen Jahren den        fortschrittlichen Claviermachern der ganzen Welt geläufig sind, bildeten zu meinem               Experimenten nur die Basis. Die bisher erzielten so günstigen Erfolge veranlassen     mich, meine Herren Wiener Kollegen einzuladen, die in meinem Saale aufgestellten   Clavier dieser Construction zu besichtigen, in der Hoffnung, daß eine Anregung zu weiterer Reform und Ausbildung eines neuen Wiener Systems geboten ist. 4)''
'' '' Anläßlich der Kaiser-Jubiläums-Ausstellung 1898 veröffentlichte Ludwig Bösendorfer in NMP, 1898, NR. 45, S.19 dazu folgenden Hinweis; man hatte ihn ersucht Photos dieses Flügels veröffentlichen zu dürfen:
 ''              … Ganz dringend bitte ich jedoch, meinen Standpunkt festzuhalten, daß die              Jubiläumsausstellung nicht der geeignete Ort als Kampfplatz der Fachgenossen ist, sondern eine Huldigung für den hohen Jubilanten sein soll. Die Aussteller haben daher          daher  nicht mit dem üblichen Kriegsgeräte, welches man Jahraus jahrein im Magazin und im      Concert-Saal findet, sondern ihre Leistungsfähigkeit in einer der Huldigung          entsprechenden Weise zu zeigen … 5)'' '' ''
Zu dieser Ausstellung erschien ein Jubiläums-Werk in sechs Bänden „Die Großindustrie-Österreich“ und ein darin enthaltenes schmales Bändchen 6) erzählt die Geschichte des „Wiener Clavier“, verfaßt von Ludwig Bösendorfer. Bösendorfer schildert die Anfänge des Pianoforte, die Entwicklung der „Wiener Klaviere“, ihrer tonlichen Eigenart und Besonderheit in der Mechanik, zieht Vergleiche zu anderen Klavierbauern und ihren Instrumenten. Er betont überdies, daß
 ''              … die mit Maschinen arbeitenden Fabriken das geistige Niveau ihrer Arbeiter            Arbeiter  herab(drücken), indem sie die Ausbildung des Arbeiters verhindern; machen den          den  Arbeiter zum Handlanger und Taglöhner, der wohl ganz folgerichtig und      und  berechtigterweise für die Erhöhung seines Lohnes , sowie für Strike und Socialismus       Socialismus  Sinn haben wird, aber nicht mehr Interesse für das Clavier, das ihm mehr und mehr     mehr  entfremdet wird. Die Maschine und die Teilung der Arbeit lähmen die Individualität         und schaffen Idealismus und Freude an der Arbeit aus der Welt. Homo und Intellectus        werden dem Capital ausgeliefert. … 6) ''
'' ''Bösendorfer formuliert in Anspielung an die nicht realisierte Clavier-Actiengesellschaft etwas polemisch
''              … Der Höhepunkt dieser Ausstellung war, daß die Jury 2/3 der Medaillen an Kopien des amerikanischen Systems vergab. Ehrbar war der Wiener Freund von Steinway. Aber noch schädlicher war, aus der Sicht von Ludwig Bösendorfer, die Tatsache, daß  der officielle Bericht der Jury bemerkte, daß man es bedauern müsse, daß die berühmte innovative‚ Firma Steinway mit ihren einzigartig gefertigten Klavieren nicht repräsentiert war, der die Kunst des Klavierbaus viel verdankt. Dieses einleitende Statement im officiellen Bericht rief eine Sensation hervor. Steinway und Chickering hatten vereinbart auf dieser Ausstellung (''bei Conventionalstrafe, gek.Anm.'') nicht auszustellen. Steinway umging diese Übereinkunft, indem er Ehrbar als privaten, inoffiziellen Verkäufer und Vertreter der Firma benutzte. Ehrbar zeigte der Jury die    neuesten Steinway Produkte außerhalb der Ausstellungsräume. Ludwig Bösendorfer beschuldigte Ehrbar, daß er eine private Vorführung arrangiert habe und darüber  hinaus seinen Sitz in der Jury dazu mißbraucht hätte, die anderen dazu zu überreden Steinway zu loben für die Erneuerungen und Erfindungen, obwohl Steinway nicht ausgestellt hatte. Ludwig Bösendorfer, immer mißtrauisch Hanslick gegenüber, war     empört. Er vergaß nie diesen „Verrat und Betrug“ – weder Hanslick (der mit Ehrbar befreundet war) noch Ehrbar. Er wertete beide als korrupte, ausländische Agenten, aus Eitelkeit, und im Fall von Ehrbar, aus persönlicher Gewinnsucht. ''
''              Jahre später erinnert Ludwig Bösendorfer, daß Steinway für die Ausstellung 1873 das Risiko gescheut hätte auszustellen, da er nichts wirklich Neues anzubieten gehabt hätte. … '''' Ludwig Bösendorfers Ablehnung und die unangemessene Aufmerksamkeit der Firma Steinway 1873 war mehr als nur eine Etikettenfrage. Tatsache war, daß Steinway nach Wien mit einer anderen neuen Erfindung gekommen war: ''''              Der Duplex-Scala. Das wurde der Jury gezeigt – und das war der Grund des Zorns von Ludwig Bösendorfer bis an sein Lebensende. … 10)''
'' ''Auf der Wiener Weltausstellung 1873 bekam Ludwig Bösendorfer für seine Instrumente keine Medaillen. Die Jury, die die Instrumente bewerten sollte, setzte sich zusammen aus: Eduard Hanslick, Oscar Paul und Friedrich Ehrbar.
Wien, im März 2019    
 
 
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in: William Shakespeare, Werke, Salzburg , um 1970, Bd.2, S.1046
# 2.Die frühen Tasteninstrumente: Virginal, Clavichord mit 4 – 5 Oktaven, Spinett /Calvicimbel, Kielflügel mit zwei Registern# Bartolomeo Cristofori, 1655 -1731, Instrumentenbauer. Lebte seit 1690 am Hof Cosimo III.de Medici in Florenz. Das herzogliche Inventar von 1700 verzeichnet ein „arpicembalo chè fà il piano e forte“, d.h. es kann differenziert leise oder laut gespielt werden, Tonumfang : vier Oktaven. Die technische Neuerung gegenüber den bisherigen Tasteninstrumenten: Ein Hammerkopf wird durch eine Stoßzunge gegen die Saite geschleudert (bisher wurde – pauschal gesagt- die Saite von Federn, Kielen gezupft) und sofort wieder zurückgeschleudert. Mit dem Drücken der Taste wird der Dämpfer gleichzeitig angehoben, der nach dem Loslassen der Taste die schwingende Saite abfängt. Zwei gleichgestimmte Saiten, auch Chor genannt, liegen nebeneinander und ergeben eine größere Lautstärke. Je nach Kraftaufwand des Spielers beim Niederdrücken der Taste kann die Lautstärke von piano = leise, stufenlos zu forte = laut, differenziert werden.# Friedrich Schiller, 1759 – 1805. Dichter, Dramatiker, Historiker. „Laura am Klavier“, in: Anthologie auf das Jahr 1782, S.19 -21, Stuttgart, Metzler o.J.# „Die Räuber“, Drama in fünf Akten von Friedrich Schiller. Mannheim, Hoftheater, 13.Januar 1782, Uraufführung# Johann Andreas Streicher, 1761 -1833, Komponist, Pianist, Klavierbauer. Er besuchte wie Friedrich Schiller die herzogliche Karlschule in Stuttgart; die beiden wurden Freunde. 1793 heiratete er die Tochter des Augsburger Klavierbauers Johann Andreas Stein, Nanette. 1794 ließ sich das Ehepaar Streicher in Wien nieder und eröffnete eine Klaviermanufaktur. Streicher und seine Frau Nanette gehörten zum Kreis von Ludwig van Beethoven und wurden in dessen letzten Lebensjahren enge Vertraute. Die in der Manufaktur Streicher/Stein gebauten Instrumente verfügten bereits über 5 1/2 Oktaven.
Nanette Streicher3.Bartolomeo Cristofori, 1655 -1731, Instrumentenbauer. Lebte seit 1690 am Hof Cosimo III.de Medici in Florenz. Das herzogliche Inventar von 1700 verzeichnet ein „arpicembalo chè fà il piano e forte“, gebd.h. Steines kann differenziert leise oder laut gespielt werden, 1769 Tonumfang : vier Oktaven. Die technische Neuerung gegenüber den bisherigen Tasteninstrumenten: Ein Hammerkopf wird durch eine Stoßzunge gegen die Saite geschleudert (bisher wurde 1833pauschal gesagt- die Saite von Federn, PianistinKielen gezupft) und sofort wieder zurückgeschleudert. Mit dem Drücken der Taste wird der Dämpfer gleichzeitig angehoben, der nach dem Loslassen der Taste die schwingende Saite abfängt. Zwei gleichgestimmte Saiten, Komponistauch Chor genannt, Klavierbauerinliegen nebeneinander und ergeben eine größere Lautstärke. Je nach Kraftaufwand des Spielers beim Niederdrücken der Taste kann die Lautstärke von piano = leise, stufenlos zu forte = laut, differenziert werden.
# „Ludwig Bösendorfer als Ehrenretter des Claviers“, in: Wiener Caricaturen, Nr.16, 16.4.1905Friedrich Schiller, S1759 – 1805.6# Ferruccio Busoni, Neue Ästhetik der TonkunstDichter, Wilhelmshaven 2001Dramatiker, SHistoriker.138# Ferruccio Busoni , Triest 18.2.1876, Nachl.Busoni, MuStaBi# Ludwig Bösendorfer an Ferruccio Busoni, 16.März 1906, Nachl. Busoni, MuStaBi# Wilhelm Busch, Fipps der Affe„Laura am Klavier“, in: Wilhelm Busch, Gesamtausgabe, Hamburg 1959, Bd.2Anthologie auf das Jahr 1782, S. 331 – 336# Ferruccio Busoni19 -21, Neue Ästhetik der TonkunstStuttgart, Wilhelmshaven 2001, SMetzler o.J. 41# Clemens, Fürst Metternich, 1773-1859
''' '''5.„Die Räuber“, Drama in fünf Akten von Friedrich Schiller. Mannheim, Hoftheater, 13.Januar 1782, Uraufführung
6.Johann Andreas Streicher, 1761 -1833, Komponist, Pianist, Klavierbauer. Er besuchte wie Friedrich Schiller die herzogliche Karlschule in Stuttgart; die beiden wurden Freunde. 1793 heiratete er die Tochter des Augsburger Klavierbauers Johann Andreas Stein, Nanette. 1794 ließ sich das Ehepaar Streicher in Wien nieder und eröffnete eine Klaviermanufaktur. Streicher und seine Frau Nanette gehörten zum Kreis von Ludwig van Beethoven und wurden in dessen letzten Lebensjahren enge Vertraute. Die in der Manufaktur Streicher/Stein gebauten Instrumente verfügten bereits über 5 1/2 Oktaven.
Nanette Streicher, geb. Stein, 1769 – 1833, Pianistin, Komponist, Klavierbauerin
7.„Ludwig Bösendorfer als Ehrenretter des Claviers“, in: Wiener Caricaturen, Nr.16, 16.4.1905, S.6
8.Ferruccio Busoni, Neue Ästhetik der Tonkunst, Wilhelmshaven 2001, S.138
9.Ferruccio Busoni , Triest 18.2.1876, Nachl.Busoni, MuStaBi 10.Ludwig Bösendorfer an Ferruccio Busoni, 16.März 1906, Nachl. Busoni, MuStaBi 12.Wilhelm Busch, Fipps der Affe, in: Wilhelm Busch, Gesamtausgabe, Hamburg 1959, Bd.2, S. 331 – 336 13.Ferruccio Busoni, Neue Ästhetik der Tonkunst, Wilhelmshaven 2001, S. 41 14.Clemens, Fürst Metternich, 1773-1859 ''' ''' '''Start eines Flügels - Ignaz Bösendorfer'''
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Die Gewerbeverleihung erfolgte per Dekret vom 25.Juli 1828 :
''              Von dem Magistrate der k.k.Haupt- und Residenzstadt Wien wird dem angehenden    Klaviermacher Ignaz Bösendorfer, wohnhaft Nr.43   Josefstadt, das unter dem               3.Aprild.J. Z.6009, für den hierortigen Jurisdiktionsbezirk zugesicherte          zugesicherte  Klaviermachergewerbe samt dem Bürger – und Meisterrechte, nachdem derselbe die  mit obigem Zusicherungsbescheide aufgetragenen Bedingungen erfüllt zu haben sich               ausgewiesen hat, hiemit wirklich verliehen und er zur sogleichen               Ausführung des             selben mit dem Beisatze berechtigt, daß er sich alsogleich             im hierortigen Steueramte     zur Erwerbsteuer aufnehmen zu lassen und        wegen Ablegung des Bürgereides '' ''… zu         melden habe. … ''zit. in: Hundert Jahre Bösendorfer, 1928, S.7
# 4.Josef Brodmann, 1763 -1848. Werkstatt 1821 -1832, in der Josefstadt Am Glacis 43 ; von 1833 – 1838(?) in der Josefstadt, Lange Gasse 59. Der Klavierbauer als Berufsbezeichnung war in der Zeit des Biedermeier eine Novität; anfangs galt er als Tischler und war damit an seine Zunft des holzverarbeitenden Gewerbes gebunden. Das neu entstandene Gewerbe „Klavierbauer“ war frei, d.h. es unterlag keinen Zunft gebundenen Regularien, genoß aber auch nicht den Schutz, den die Zunft ihren Mitgliedern bieten konnte.
Es gab im biedermeierlichen Wien bis zum Jahr 1850 rund 200 Klaviermanufakturen . Darüber berichtet ein Artikel in der „Beilage der Neuen Freien Presse, die Internationale Ausstellungs-Zeitung“, Juni 1873, S.3 erschienen während der Weltausstellung 1873. In der Ausstellung wurden in einer Extra-Schau auch historische Instrumente gezeigt, um die „Geburtsstunde “ des Wiener Klavierbaus vorzuzeigen:
''              … Conrad Graf , der in Wien 1851 starb. Schon während seiner Lebensjahre waren      J.B. Streicher und Ignaz Bösendorfer als Claviermacher ersten Ranges in seine Stellung           getreten. Nach Conrad Graf schätzte man zur Zeit in Wien besonders Brodmann und          Leschen. … '' ''              J.Brodmann war der Vorgänger Ignaz Bösendorfer’s. Die Pianoforte des        Letzteren          trugen anfangs die Aufschrift „Ignaz Bösendorfer, vormals Brodmann“; ein solches         benützte Grillparzer durch volle 40 Jahre, es steht noch in seinem unverändert   unverändert  erhaltenen Studierzimmer in der Spiegelgasse. Ignaz Bösendorfer’s im Jahre 1828      gegründetes Geschäft blühte rasch auf, und seine vortrefflichen Claviere standen in           den Vierziger – und Fünfziger Jahren mit den Streicher’schen zuhöchst in der               der  Mode. Ignaz Bösendorfer war ein tüchtiger Praktiker von großer               großer  Arbeitskraft,    J.B.Streicher nebenbei ein erfinderischer Kopf. Schon seine    seine Herkunft, der pianistische       pianistische  Adel des Doppelwappens Stein und Streicher mußten ihn ehrgeizig machen, auch            konnte zu jener Zeit keiner seiner Berufsgenossen sich einer so gründlichen               wissenschaftlichen Bildung und so wohl großer Reisen rühmen. … Schon im Jahre              1824 baute er Fortepianos in Flügelform „mit Hammerschlag von oben“… . ''
''              Im Jahre 1830 nahm er ein Patent auf seinen „Stoßzungen-Mechanismus“, eine Art          Übergang von der Wiener zur englischen Clavier-Construction. …''
''              Schließlich ist die Wiener Clavier-Fabrication noch durch einen … Flügel von Karl              Stein    aus der Mitte der Vierziger-Jahre vertreten. …''
''              Als Begründer der Pianino –Fabricaton in Österreich darf man Martin Seuffert             ansehen, insofern er der Erste war, welcher die früher sehr unvollkommene Form des       des  „Piano droit“ schon im ersten Decennium dieses Jahrhunderts zu bedeutender Entwicklung brachte und salonfähig               machte. …''
''              Mehr Aufsehen machte J.Hoxa in Wien, der 1835 Pianos mit doppelten         Resonanzböden baute und die Hauptteile seiner Klaviere (Corpus,             Stimmstock,     Anhängleiste und Verspreizung) einem Stück aus Gusseisen herstellte. …''
''              Will man die neuesten Fortschritte kennenlernen, so braucht man nur 100       Schritte weiter in den Industriepalast zu gehen, und an den jüngsten Arbeiten von    Friedrich Ehrbar, Ludwig Bösendorfer und Emil Streicher den Abstand zu ermessen. ''
''              … Das Fortepiano ist ein ganz anderes Instrument geworden; aus einer vergrößerten      Zither ein verkleinertes Orchester. Vergleicht man … die ausgestellten alten Claviere          mit den neuen, so begreift man es, daß jetzt anders gespielt und anders          für Clavier        Clavier  komponiert wird, als zu Haydn’s und zu Mozart’s Zeiten. … ''
Bedeutende Klavierbauer um 1800: Johann Schantz, um 1762-1828, Conrad Graf, 1782-1851, Martin Seuffert, um 1772 -1847, Eduard Seuffert, Sohn 1817 – 1855
# 5.Ludwig van Beethoven, 1790 -1827.Ludwig van Beethoven an Andreas Streicher: ''       „ich hoffe, die Zeit wird kommen, wo die Harfe und das Klavier zwei ganz            verschiedene Instrumente seyn werden …'' in: Das Klavier bis 1850, S. 204
# 1829 wurde zum ersten Mal Flügel mit gewölbten Resonanzböden vom „Klavierbauer Carl Schmidt''       „ich hoffe, Preßburg“ hergestelltdie Zeit wird kommen, mit der Fabrikationsnr. 86 u. 91. Dazu schreibt Schmidt wo die Harfe und das Klavier zwei ganz  verschiedene Instrumente seyn werden …'' in seinem Verzeichnis:Das Klavier bis 1850, S. 204
6.1829 wurde zum ersten Mal Flügel mit gewölbten Resonanzböden vom „Klavierbauer Carl Schmidt, Preßburg“ hergestellt, mit der Fabrikationsnr. 86 u. 91. Dazu schreibt Schmidt in seinem Verzeichnis:
<div style="text-align: justify;">''                            „ … 6 1/2 Oktaven Nußbaum, verfertigt. Das erste mit gewölbtem      Resonanzboden, der Kasten von Moritz aus Wien, das Holz schlicht, der Ton heiter … .      15.Februar 1829. “ … „Das 2te mit gewölbten Boden „ … 27.April 1829'' , in: Das        Klavier vor 1850, S.205</div>
7.Friedrich Hoxa (1793 – nach 1858). Er war ein sehr erfindungsreicher Mann; seine wichtigste Erfindung um nicht zu sagen Entdeckung war der Gußeisenrahmen, den er auf der Wiener Gewerbe-und Produktenausstellung 1839 der Öffentlichkeit präsentierte. … Anhängeleiste, Stimmstock und Verspreizung ist von Gußeisen, alle Bestandteile miteinander verbindend aus demselben Metall sind auch die Stifte … damit ist der Resonanzboden von dem spannenden Druck der Saiten befreit . … zit. in: Das Klavier vor 1850, S.208
Hoxa meldet diese Erfindung nicht an; es gibt daher kein Privilegium/Patent, dafür aber ein vergleichbares oder ähnliches mit der Nr. 3481, 1842 eingereicht von der Manufaktur Streicher.
# 8.Klavierbaufirma Chickering&Sons, Boston, gegründet 1823# 9.Mitte des 19.Jh. verändert eine Erfindung die Klavierlandschaft zur Gänze. Die Brüder Steinweg, heute Steinway&Sons, verbessern den aus Gußeisen gefertigten Rahmen zur Saitenaufhängung und gehen dazu über, die Saiten gekreuzt statt wie bisher parallel zu spannen; beides erhöht die Zugkraft, verhindert das Verziehen oder Bersten des Rahmens bei zu hoher spieltechnischer Belastung.# 10.Carl Czerny, 1791-1857, Pianist, Komponist, Klavierpädagoge# 11.Allgemeine Wiener Musik-Zeitung, 4.Jg., 5.September 1844, gez. Gr. –Ath-s. Die Manufakturen boten neben den Schauräumen auch Konzerträume an, in denen öffentliche Konzerte stattfanden; das Wiener öffentliche Konzertleben begann erst mit der Gründung der Gesellschaft der Musikfreunde 1812.# 12. Wilhelm von Lenz, Die großen Pianoforte-Virtuosen unserer Zeit aus persönlicher Bekanntschaft. Liszt, Chopin, Tausig, Henselt. Berlin 1872, S. 4# 13. Mit Franz Liszt wurde die Spieltechnik, die Mechanik, das Instrument an sich einer „Radikalkur“ der Veränderung unterzogen.
Franz Liszt spielte aus der Schulter; mit dem ganzen Armgewicht fallen die Finger auf die Tasten, die zeitgenössischen Karikaturen sind dafür die besten Berichterstatter, sie zeigen Liszt in der Rolle des „Klavierzertrümmerer“. Die Klavierbauer „kämpften“ mit gesprungenen Saiten, Böden, Kapseln,   abgesprungenen Hammerköpfen – und es gab nur ein Instrument, das von Anfang all diesen vehementen Angriffen auf seine Bausubstanz widerstand: der Bösendorferflügel.
              ''              … Liszt begann auf dem Boden der „brillanten“ Klaviertechnik, wie sie Muzio Clementi (1752 – 1832), Johann Nepomuk Hummel(17781837) und vor allem sein       Lehrer Carl Czerny (1791-1857) ausgebildet hatten. … In der Folgezeit begann Liszt sich immer entschiedener über seine Vorgänger hinauszubewegen und erweiterte die              die  Grenzen der bislang gebräuchlichen Technik durch neue Spielformen. Er verließ den      engen               Raum üblicher Passagentechnik, bereicherte seinen Klavierstil durch               weitgriffige Akkorde und um Oktavengänge, Nachschlagetechnik, weitreichende               weitreichende  Arpeggien und Überschlagstechnik. Ausgedehnte Tremolopassagen und Trillerketten   wurden ebenso angewendet wie eine in ihren Grenzwerten gesteigerte Dynamik. Die             Ausnutzung der Klangmöglichkeiten der einzelnen Lagen (insbesondere der tiefen)                und deren klangliche Kombination war ihm gerade durch seine neue Art der               der  Pedalbehandlung möglich geworden. Liszt erschloß völlig neue Wege, indem er nach               und nach alle   klanglichen Möglichkeiten des Instruments auszuschöpfen begann. Seine Klangvorstellung wurde nicht zuletzt vom Orchesterklang bestimmt, wie er ihn ''''in Berlioz „Symphonie fantastique“ und den Beethoven‘schen Symphonien vorfand, die er für Klavier bearbeitete. … Der Vielfalt des Orchesterklanges weiß er auf dem Klavier durch eine bereicherte Palette an Klangfarben und Klangmischungen, durch neuartige Kombinationen von Anschlagsarten und Pedalgebrauch zu entsprechen. … ''in: Mathias Matuschek, Die Erneuerung der Klaviertechnik 14. Allgemeine Wiener Musikzeitung, Nr. 107, S. 425
''              in Berlioz „Symphonie fantastique“ und den Beethoven‘schen Symphonien vorfand15. Allgemeine Wiener Musikzeitung, die er für Klavier bearbeiteteNr. … Der Vielfalt des Orchesterklanges weiß er auf dem     Klavier durch eine bereicherte Palette an Klangfarben und Klangmischungen107, durch              neuartige Kombinationen von Anschlagsarten und Pedalgebrauch zu entsprechenS. … ''in: Mathias Matuschek425, Eduard Hanslick, Die Erneuerung der KlaviertechnikGeschichte des Konzertwesens, S. 362
# Allgemeine Wiener Musikzeitung, Nr. 107, S. 425# Allgemeine Wiener Musikzeitung, Nr. 107, S. 425, Eduard Hanslick, Die Geschichte des Konzertwesens, S16. 362# Eduard Liszt, 1817-1879, Jurist# 17.„La Vie Trifurquée“, als „geteilte Leben“ beschreibt Liszt sein Leben seit seiner Übersiedlung nach Rom, nachdem er den Wohnsitz und seine Weimarer Tätigkeit aufgegeben hat.
18.Franz Liszt an Ludwig Bösendorfer, 17.11.1870, in: Unbekannte Presse und Briefe, S.174
# 19. Das Wohnhaus wurde mit einbezogen in diese Planung, denn das Haus in der Josefstadt, Johannesgasse 226, heute Lenaugasse 10 wurde verkauft. Den Auftrag für diesen Neubau erhielt Couché (mehr nicht ermittelt). 1857 wurde mit dem Neubau begonnen.# 20. Leopold Alexander Zellner (1823-1875), Komponist , Organist, Musikreferent. Er gründet 1855 die „Blätter für Musik, Theater und Kunst“, die er bis 1868 leitete. 1859 führte er die „historischen“ Konzerte in Wien ein; 1868 übernimmt er in der Nachfolge von Simon Sechter die Klasse Harmonielehre am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde und wurde im Jahr darauf der Generalsekretär der Gesellschaft.# 21. Blätter für Musik, Theater und Kunst , 30.Dez.1859, S.414ff.
Ignaz Bösendorfer starb an Nierenversagen; der Trauergottesdienst in der Kirche Maria Treu in der Josefstadt, Beisetzung in der Familiengruft auf dem Friedhof auf der Schmelz.
# 23. Caroline Gomperz - Bettelheim,1845 – 1925, Altistin, Star der der Wiener Hofoper. Der Komponist und Pianist Carl Goldmark, 1830 – 1915, war ihr Lehrer; nach ihrer Heirat mit Julius von Bettelheim, Textilfabrikant, Politiker, gab Caroline Gomperz nur noch Liederabende, meistens im Bösendorfersaal, begleitet von Carl Goldmark.# 24.Nachruf auf Ludwig Bösendorfer , Neue Freie Presse, 14.Mai 1919
24 L.A.Zellner, Blätter für Musik, Theater und Kunst, Wien 22.April 1859
„Soirée musicale“, 10 -12h (22-24h), Nachtkonzert
''              … zu erwähnen wäre noch, daß Liszt in allen seinen Concerten auf einem und        und  demselben, ganz vortrefflichen Instrumente des Herrn Graf spielte, obgleich ihm auch       Thalbergs „Erard“ zu Gebote gestanden wäre. Grafs ohnedies rühmlich bekannte     Arbeiten haben eine wahrhafte Feuerprobe bestanden. …''
Franz Liszt an Marie d’Agoult, Hsg.v. Daniel OlIivier, Berlin, S.Fischer 1933, S. 194
              Besuch der k.k.Normal-Hauptschule bei St. Anna:1843, 1844, 1845, Josefstädter     Hauptschule: 1846, 1847, 1848, als Privatschüler. k.k.Polytechnisches Institut: 1849, 1850, 1851, 1852
             (das entspricht in etwa der heutigen Volksschule und Unterstufe eines Gymnasiums);   er wurde als Privatschüler eingeschriebenk.k. Es folgt die RealschulePolytechnisches Institut: 1849, anschließend das             Polytechnikum1850, 1851, 1852  
              Der Unterricht in der Normalschule , Hauptschule bot an:
              Neben den obligaten Fächern wie Religion und Elementarmathemathik, d.i. Algebra              und Arithmetik, Aufsatzlehre, Geographie, Naturgeschichte (Zoologie),      Schönschreiben und Zeichnen, wurde Unterrichtsstoff Lesen differenziert: „Deutschgedrucktes“ damit ist die Frakturschrift gemeint,     Lateingedrucktes, d.i. in          Romanica gesetzt, analog dazu auch das Schreiben in den         beiden Schriften, Redeteile   in deutscher Sprache, meint wahrscheinlich Rhetorik, Aussprache – das heißt               Unterricht in präziser Diktion, keinen Dialekt,  
              Ludwig Bösendorfer hat auf dem Polytechnikum neben den technischen und          kaufmännischen Ausbildungsangeboten auch einige sogenannte schöngeistige Fächer      wie Deutsch (das bedeutete auch Literatur) besucht. Den angebotenen             Sprachunterricht für Französisch oder Italienisch hat er zumindest laut Zeugnis nicht             wahrgenommen.
              Von der Ausbildungszeit im Konservatorium fehlen die entsprechenden Unterlagen.
''' '''
              Der Bruder Adolph, 1839 geboren, ein wenig „aus der Art geschlagen“- nach       damaliger Perspektive, wählt einen ganz eigenen Weg. Er will Sänger werden,               bekommt Probleme mit der Stimme wegen eines Halsleidens, muß seinen            seinen  Berufswunsch aufgeben. Er gründet einen Musikalien- und Notenverlag, eine Musikzeitschrift . Als Adresse seit 1872 findet man: Herrengasse 6, in den Verkaufs –     und Schauräumen der Firma Ludwig Bösendorfer.
              Der Musikverlag ist kein Erfolg, er holt sich Partner ins Boot, verkauft und muß doch              als letzten Ausweg Insolvenz anmelden. Über den Rest seines Lebensweges weiß            man nur soviel: er lebte zuletzt mit seiner Frau Meta in Mainz, ist als Kaufmann             registriert.
              Die Schwester Maria, 1842 geboren. In ihren Jahresaufzeichnungen beschreibt sie,                wie Anton Rubinstein Gast im Sommersitz der Familie Bösendorfer in Dornbach ist.               Sie heiratet den Oberstleutnant August Schönecker. Das Jahr der Katastrophe, 1873 –          –  der Schwarze Freitag, die Börse bricht zusammen, viele verlieren über Nacht              buchstäblich alles. 1875 kann August Schönecker seine Schulden nicht mehr    bedienen, es wird exekutiert und es bleibt ihm nach dem damaligen Ehrenkodex als               als  einziger Ausweg der Selbstmord.
              Ludwig und seine Schwester Marie, hatten ein gutes geschwisterliches enges          Vertrauensverhältnis. Wie er wirklich zu seinem Bruder Adolph stand, weiß man       nicht, aber sicher ist, daß Ludwig Bösendorfer ihn, auch als er Insolvenz anmelden   mußte, nicht im Stich ließ. 1904 stirbt Adolph Bösendorfer in Mainz, wenig später               seine Frau Meta.
Zum Thema Medaillen, London 1862, s. a.Richard K.Lieberman, Steinway & Sons , München 1996, S. 56 ff.
# 2. Der „deutsch-österreichische“ Krieg von 1866: Anlaß war die Auseinandersetzung um die Vorherrschaft zweier Blöcke, der Deutsche Bund unter der Führung Preußens. Es war Otto von Bismarck, Reichskanzler, der ein Deutsches Kaiserreich unter den Hohenzollern anstrebte und der k.u.k. Monarchie der Habsburger. 1866 verloren die Armeen Habsburgs bei Köngigrätz die entscheidende Schlacht.
3.Otto von Bismarck, 1815-1898
5.Pauline Metternich, 1836 -1921,
''              … sie war häßlich, aber aufregend und exzentrisch. Sie trug den fußfreien Rock, sang   sang  pikante Chansons, rauchte Zigarren … Keines ihrer zahllosen Feste war glanzvoller als    dieser hochpolitische Ball in der Pariser Botschaft, durch den sie Kaiser Napoléon       Napoléon  demonstrieren wollte, daß die Lebenskraft Östereichs durch die Niederlage der       jüngsten Zeit keineswegs gebrochen war. … und hier spielte Johann Strauß … zum      Tanz … auch „An der schönen blauen Donau“ … '' am 28. Mai 1867, beschreibt Marcel Prawy einen Teil der Festlichkeiten; vielleicht war auch Ludwig Bösendorfer mit seiner Frau Céleste anwesend. Zit in: Marcel Prawy, Johann Strauss, S.103
6.Jacques Offenbach, 1819-1880, Komponist, Cellist
7.“La “''La Grande Duchesse de Gerolstein“Gerolstein''“, 12.4.1867 uraufgeführt, vgl. dazu Alexander Faris, Jacques Offenbach, S.162f.
# 8. Theophil Hansen, Anton Grosser
9.Blätter für Theater , Musik und bildende Kunst, 28.6.1867
10.Die Debatte, Wiener Lloyd, 2.7.1867
# 11. Morgen-Post, 14.9.1867
'''''„''''''''''Eine große Zeit“''''' '''Der Claviermacher als Mäzen, Geschäftsmann im Zentrum des Wiener Musikgeschehens'''
# Handschriftliche Notiz im Nachlaß Ludwig Bösendorfer, 9186/33
4.Franz Jauner, 1831-1900, Schauspieler, Direktor des Carltheater, dann der Hofoper 1875 - 1880; Ringtheater 1880/1881. 1892 leitete er die Wiener Theaterausstellung und die Ausstellungstheater auf der Internationalen Musik-und Theaterausstellung.
# 5. Baron Hofmann, d.i. Leopold Friedrich Freiherr von Hofmann, Generalintendant der k.u.k. Hoftheater, d.i. das Hofburgtheater (1880 das Haus am Michaelerplatz, das „AlteBurgtheater“) und die Hofoper, (1880 das Haus am Ring)# 6. Franz von Dingelstedt, 1814 – 1881, Direktor der Hofoper 1867 - 1870, Direktor des Burgtheaters 1870 - 1881; er starb am 15.Mai 1881
7.Die Hoftheater unterstanden in allen Belangen ausgenommen künstlerischen Entscheidung dem 1. Obersthofmeister; für den oben genannten Zeitraum: Constantin Prinz Hohenlohe –Schillingsfürst 1867 -1896, verheiratet mit Marie von Sayn-Wittgenstein, der Tochter der Fürstin Caroline Sayn-Wittgenstein, der langjährigen Weggefährtin von Franz Liszt.              Der Nachfolger im Amt als 1. Obersthofmeister war Rudolf Prinz von und zu Liechtenstein von 1896 -1908
8.Deutsche Kunst - und Musik- Zeitung, mit dem Untertitel: Central-Organ für Musik, Theater, Literatur und bildende Kunst. Officielles Organ von GesangsvereinenOesterreich- Ungarns. Herausgeber: Otto Keller. Wien am 15.November 1897
10.Ludwig Gottsleben, 1836 – 1911
# 11. Wiener Salonblatt, 23.Jahrgang, 12.Juni 1892, S.6# 12. 13.3.Mai 1884, Weimar ,  Franz Liszt an Ludwig Bösendorfer :
''   … Noch eine Bitte : Lassen Sie sogleich expediren nach Weimar; Ihr Piano-forte          forte  Octavier, welches schon im Augarten sehr effectuirte … ''
In: Unbekannte Liszt-Briefe, S. 240. A(llgemeiner) D(eutscher) M(usik)V(erein) in Weimar 23. – 28.5.1884. Octavier, vgl. dazu: Katalog der Sammlung alter Musikinstrumente, 1.Teil. Wien 1966, S. 57 f., Nr. 45; im Palais Am Augarten wohnte Marie Hohenlohe-Schillingsfürst, die Tochter von Carloyne Sayn-Wittgenstein
13.Busoni an Gerda , Bd.1 , S. 384
# 14. Emil Sauer 14.1.1911+ Firmenarchiv A/I/130
15.Ludwig Bösendorfer an Alfred Grünfeld, Oktober 1897, Wienbibliothek /Teilnachl. Alfred Grünfeld 123.363
16.Robert Hirschfeld, 1857 – 1914, Musikkritiker, Musikpädagoge
17.Wiener Abendpost, Beilage zur Wiener Zeitung, 27.März 1899
# 18. Rafael Joseffy, 1852 – 1915, Pianist
19.Moritz Rosenthal, 1862 – 1946, Pianist
# 20. Carol Mikuli, 1821 – 1897, Pianist# 21. Leo Rosenthal, Vater von Moritz Rosenthal, Geburtsdatum unbekannt - 1878# 22. AGM Mappe Rosenthal, Br. 84# 23. AGM Mappe Rosenthal, Br. 101# 24. Nachlaß Busoni, MuStaBi# 25.Nachlaß Busoni, MuStaBi
'''''„Der Klang lebte … ''''''''“. Der Bösendorfersaal'''
# Carl Lafite, Ludwig Bösendorfer. Ein Wiener Bürger und Klaviermacher, in:               Denkschrift zu den Meisteraufführungen Wiener Musik. Veranstaltet von der             Gemeinde Wien., 26. Mai -13. Juni 1920. Wien 1920, S. 35 – 39 
# Blätter für Theater, Musik und Kunst, 1859
# Blätter für Theater, Musik und Kunst, 19.4.1872
# Josef Hellmesberger, 1828 – 1893, Dirigent, Konzertmeister
# Karolygasse, jetzt Graf-Starhemberggasse, Wien-Wieden; das Gebäude wurde 2012 abgerissen
# Hans von Bülow, 1830 – 1894, Pianist, Dirigent  Dirigent
# Stefan Zweig, Die Welt von gestern. Erinnerungen eines Europäers. Frankfurt/M., Suhrkamp Verlag, vorm. S. Fischer Verlag 1947, S. 33
# Siegmund Schlesinger, Bösendorfers Flucht vor dem Abschiednehmen, Neues Wiener Journal, 13.April 1913, S. 4
12.vgl. Christine Meglitsch, Wiens vergessene Konzertsäle, Wien 2005
# 13. Wienbibliothek Hss. 359 , Teilnachl.Alfred Grünfeld
# Buch, Bl.1.: Widmung von Hans von Bülow: ''Viribus unitis'', 19.Nov.1872
 
Ein bedeutender Chronist des Bösendorfersaales war Robert Hirschfeld; er war aber auch „Konzertgeber“, er hat auch eine Konzert-Reihe „Renaissance-Musik“ gestaltet.
Géza Graf Zichy zu Vásonykeö, 1849 – 1924, Pianist, Komponist, Präsident der Königl.Ungarischen Musikakademie, 1891 – 1894 Direktor der Königl.Oper in Budapest
# 2. Die Tribüne, Die Vossische Zeitung, beide zit. nach Zichy, Aus meinem Leben, Bd.3. S.16f.# 3. O.Gumprecht, Nationalzeitung, zit. nach Zichy, Aus meinem Leben, Bd.3. S.16f.# Josef Joachim, 1831 – 1907, Violinist, Freund von Johannes Brahms; Direktor der Hochschule für Musik, Berlin# Géza von Zichy an Ludwig Bösendorfer, Br.16, AGM# Géza von Zichy an Ludwig Bösendorfer Br.58, AGM# Briefwechsel Franz Liszt und Hans von Bülow. Hg.von La Mara, Leipzig 1898, S.396f.# Hans von Bülow an Ludwig Bösendorfer, AGM# Richard Wagner hält sich 1861 in Wien auf; die Hofoper, damals noch das Kärntnertortheater, möchte „Tristan und Isolde“ zur Uraufführung bringen. Nach 77 Proben wird das Projekt abgebrochen; Wagner verläßt Wien fluchtartig. In diesen Monaten hat er zahlreiche Kontakte geknüpft, zum Teil lebhaft untersützt auch von Standhartner (s.dort)# Angelo Neumann, 1831 – 1907, Sänger, Bariton. Engagiert an die Hofoper/Kärntnertortheater, Wien, 1862 – 1876(er singt auch im Haus am Ring); setzt sich von Beginn seiner Karriere an für Richard Wagner ein. „Das reisende Richard Wagner-Theater“ ist eine Art „Grüner Wagen“, der den „Ring“ in gekürzter Fassung (mit Wagners Zustimmung) popularisieren helfen soll.
4. Josef Joachim, 1831 – 1907, Violinist, Freund von Johannes Brahms; Direktor der Hochschule für Musik, Berlin 5. Géza von Zichy an Ludwig Bösendorfer, Br.16, AGM 6. Géza von Zichy an Ludwig Bösendorfer Br.58, AGM 7. Briefwechsel Franz Liszt und Hans von Bülow. Hg.von La Mara, Leipzig 1898, S.396f. 8. Hans von Bülow an Ludwig Bösendorfer, AGM 9. Richard Wagner hält sich 1861 in Wien auf; die Hofoper, damals noch das Kärntnertortheater, möchte „Tristan und Isolde“ zur Uraufführung bringen. Nach 77 Proben wird das Projekt abgebrochen; Wagner verläßt Wien fluchtartig. In diesen Monaten hat er zahlreiche Kontakte geknüpft, zum Teil lebhaft unterstützt auch von Standhartner (s.dort) 10. Angelo Neumann, 1831 – 1907, Sänger, Bariton. Engagiert an die Hofoper/Kärntnertortheater, Wien, 1862 – 1876(er singt auch im Haus am Ring); setzt sich von Beginn seiner Karriere an für Richard Wagner ein. „Das reisende Richard Wagner-Theater“ ist eine Art „Grüner Wagen“, der den „Ring“ in gekürzter Fassung (mit Wagners Zustimmung) popularisieren helfen soll. ''              …. Zum zweiten Zyklus stellte sich auch der neue Leipziger Operndramaturg Angelo          Neumann ein. Er war völlig überwältigt und versuchte den Ring sofort für Leipzig zu          erwerben. Von dem Wiener Piano-Fabrikaten Fabrikanten Bösendorfer an Liszt empfohlen,    verschaffte sich Neumann eines Morgens um 9h Zutritt in Wahnfried. ''…  in: Martin       Gregor-Dellin, RW, S. 723
              s.dazu : Angelo Neumann, Erinnerungen an Richard Wagner, 3.Aufl., Leipzig 1907
11.100 Jahre Bösendorfer, Einige Künstlerbriefe, 1928, S. 3
# 12. Alice Barbi, 1858 – 1948, Sängerin, Mezzosporan# 100 Jahre Bösendorfer, Einige Künstlerbriefe, 1928, S. 12
13. 100 Jahre Bösendorfer, Einige Künstlerbriefe, 1928, S. 12
'''„''''''In meinen Werkstätten “…Turbulenzen, 1873 – 1901'''
'''''„''''''''''In meinen Werkstätten “'''''…Turbulenzen, 1873 – 1901
1.Ludwig/Lajos Beregszászy,1817-1891, Klavierbauer; Freundschaft in Konkurrenz             könnte man das Verhältnis Bösendorfer – Beregszászy am besten beschreiben.
              Marta Szekeres –Farkas1.Ludwig/Lajos Beregszászy,1817-1891, Ein ungarischer Klavierbauer im 19.Jh.: Lajos Beregszázy gibt            eine ausführliche biographische Darstellung sowie die Beschreibung der ungarischen            Klavierbauszene und die Rolle von Franz Liszt ; Freundschaft in diesem ZusammenhangKonkurrenz könnte man das Verhältnis Bösendorfer – Beregszászy am besten beschreiben.
              Marta Szekeres –Farkas, Ein ungarischer Klavierbauer im 19.Jh.: Lajos Beregszászy gibt eine ausführliche biographische Darstellung sowie die Beschreibung der ungarischen Klavierbauszene und die Rolle von Franz Liszt in diesem Zusammenhang. In: Studia Musicologica 1972, S.308ff.
# 2. Friedrich Ehrbar,1827 – 1905, Klavierbauer, übernimmt als Nachfolger nach dem Tod von Eduard Seuffert, 1817-1855, dessen Firma, er heiratet Rosa Seuffert, seine           Witwe. 1866 übernimmt er das Patent des Gußeisen-Rahmen (1859 an Steinway erteilt). Er entwickelt das sogen. „Prolongement“, eine spezielle Mechanik mit deren Hilfe Töne/Akkorde in ihrer Klangdauer beliebig verlängert werden können. 1873 stellt er den sogen. Celloboden (ein wie bei einem Violoncello gewölbter Boden) erstmals auf der Weltausstellung vor ; diesen Boden hatte schon      Beregzsászy 1871 auf der Londoner Weltausstellung vorgestellt. Beregzsászy hatte sich seit 1864 (s.„Blätter für Theater, Musik und Kunst“, 10.Jg. April/Mai 1864) mit dem bautechnischen Problem des Resonanzbodens auseinandergesetzt.
              1866 übernimmt er das Patent des Gußeisen-Rahmen (1859 an Steinway erteilt)3. Eduard Hanslick
              Er entwickelt das sogen4. „Prolongement“AGM 9816/33, eine spezielle Mechanik mit deren Hilfe             Töne/Akkorde in ihrer Klangdauer beliebig verlängert werden könnenMappe 3; viele Geschäftsbriefe Bösendorfer tragen auf der v° -Seite diesen Text
              1873 stellt er den sogen5. Celloboden (ein wie bei einem Violoncello gewölbter Boden)       erstmals auf der Pariser Weltausstellung vor ; diesen Boden hatte schon      Beregzsászy     1871 auf der Londoner Weltausstellung vorgestellt. Beregzsászy hatte sich seit 1864              (s.„Blätter für TheaterNMP, Musik und Kunst“1898, 10NR.Jg. April/Mai 1864) mit dem bautechnischen Problem des Resonanzbodens auseinandergesetzt45, S.19
# Eduard Hanslick# AGM 9816/33, Mappe 3; viele Geschäftsbriefe Bösendorfer tragen auf der v° -Seite diesen Text# NMP, 1898, NR6. 45, S.19# Die Großindustrie Österreichs, Sonderband: Das Wiener Clavier, 1898, S.19f.
Wie weit oder wie gründlich Ludwig Bösendorfer sich mit den Schriften und Theorien von Hermann von Helmholtz auseinandergesetzt hat, bleibt offen, muß offenbleiben, denn es gibt keine schriftlichen Hinweise.
Darin auch ein autorisierter Abdruck des amtlichen Berichts von Oscar Paul über die Wiener Weltausstellung 1873, Bd.2 H.5, S. 73
# 7. Ernst von Wolzogen
       Die Anspielung bezieht sich auf einen Versuch Ernst von Wolzogen Wolzogens für sein       Überbrettl-Gastspiel in Wien einen Bösendorfer-Flügel zu mieten , was aber               abgelehnt wurde, worauf sich Wolzogen mit einem Überbrettl-Scetch „rächte“.             Bericht im Wiener-Montags-Journal, 23.9.1901 „Der nicht wohlerzogene Herr von Wolzogen“
       8.Brief Rubinstein, AGM 7
9.Botstein-Zitat, p. 554f.
# 10. Eduard Seuffert''', '''1850 – 1908/09, Todesdatum unbekannt, entfernt verwandt mit der Familie Seuffert/Ehrbar. Prokurist bei Bösendorfer 1880-1901, war ursprünglich    bei der Klavierfirma Bechstein in London tätig. Komponist und Publizist
              Brief 6.Juni 1901, Firmenarchiv A /II/ 2, AGM; die Anrede „Gönner“ ist eine damals             damals  gebräuchliche Höflichkeitsfloskel
              Eduard  Eduard Seuffert zum Thema „Wiener Mechanik“ und ihren Gebrauch bis über 1900.
'' '' ''                                        … Unter Berücksichtigung unserer Absatzgebiete: Rumänien, Balkanstaaten,                      ungarische Tiefebene – wo auf Meilen kein Stimmer und noch weniger eine                 ein Reparateur zu finden ist – mußten wir notgedrungen bei dem Perpetuum                 mobile der        der  Wiener Mechanik bleiben. … “''
              In: Bericht über die Lage der Clavier-und Harmonium-Branche anläßlich der   Zollenquete der niederösterreichischen Handels-und Gewerbekammer, Wien 1900
Weitere Publikationen:
              Anläßlich der Jubiläumsausstellung 1898:
              „Ein Wort an den Minister“ .Ein offener Brief zu den Problemen Im- und Export der             der  Instrumente. In: Neue Musikalische Presse 1898, Nr.15, S.9                Was hat die österreichische Clavier-Industrie von einer Betheiligung an der Pariser Weltausstellung zu erwarten? in : NMP, 1897, Nr.16, S.2/3                Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen geographischen u.a. Gegebenheiten            der österreichischen Industrie gegenüber der ausländischen, speziell der deutschen           Clavierindustrie; vor allem zum Thema der unterschiedlichen Klangvorstellungen und        ihre Realisierung im Instrumentenbau
             Was hat die österreichische Clavier-Industrie von einer Betheiligung an der Pariser Weltausstellung zu erwarten? in : NMP, 1897, Nr.16, S.2/3
              Das Klavierspiel als KunstAuseinandersetzung mit den unterschiedlichen geographischen u. Kritische Auseinandersetzung a. Gegebenheiten der österreichischen Industrie gegenüber der ausländischen, speziell der deutschen Clavierindustrie; vor allem zum Thema Unterricht der unterschiedlichen Klangvorstellungen und              Interpretation, in:       Neue Musikalische Presse,1898, Nr.15, S.8/9ihre Realisierung im Instrumentenbau
              Das Klavierspiel als Kunst. Kritische Auseinandersetzung zum Thema Unterricht und Interpretation, in: Neue Musikalische Presse,1898, Nr.15, S.8/9
11.Moritz Rosenthal Brief 64