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=='''[[Ludwig BÖSENDORFER.Mit meinen „Flügeln“ 'Flügeln' komme ich durch die ganze Welt|Ludwig BÖSENDORFER. Mit meinen 'Flügeln' komme ich durch die ganze Welt.]]'''==
===LUDWIG BÖSENDORFER===
===1835 - 1919===
<div style="text-align: center;">von</div> 
=====Dagmar Saval=====
==='''Inhaltsverzeichnis'''===
''''' ''''''„Wie  Wie oft wenn deine schlanken Finger springen …". '''''''' Das Klavier. Pandämonium- Lustobjekt – Möbelstück – Ärgernis ?'''
''' ''''''Start  Start eines Flügels . Ignaz Bösendorfer'''
''''' ''''''„Denn was gelungen ist, konnte auch mißlingen …“'''''
'''Erste Erfolge. Die Weltausstellungen 1862 und 1867'''
======'''''„Eine große Zeit…“. ''''''''Der Claviermacher als Mäzen, Geschäftsmann im Zentrum der Wiener Musikwelt'''======'''''„Der Klang lebte… “'''''. Der Bösendorfersaal
====='''''„Mit meinen 'Flügeln' komme ich durch die ganze Welt'''''“ …=========='''''„In meinen Werkstätten …“'''''. Turbulenzen 1873 – 1901====='''''„Liebster Freund! Ich bin a'''lt''''''' al '''''“. Endzeit
=====''' ''''''Nachwort    Nachwort   '''=====
===='''Anhang'''====
'''Tabellarische Biographie Ignaz Bösendorfer'''
==''                                           Ludwig Bösendorfer als Ehrenretter des Klaviers ''==
 
<div style="text-align: center;">''Über weiße Tasten   gleitet''</div>
<div style="text-align: center;">''Eine weiche Frauenhand,''</div>
====='''''„Denn das was gelungen ist, konnte auch mißlingen …“…'''''=====
''' '''
Eine strahlende , lebendige, erfolgreiche Zeit endet abrupt mit dem Tod von Céleste 1882. Der Claviermacher Ludwig Bösendorfer stand damals auf dem Höhepunkt seiner Erfolge; mit ihrem Tod erlosch der Glanz, der Erfolg blieb.
 
====='''<br /> '''=====
=====''' ''''''''„Eine große Zeit“ ''''' – Der Claviermacher als''' '''Mäzen, Geschäftsmann im Zentrum der Wiener Musikwelt'''=====
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Die Leistungsschau der Instrumentenmacher rundete das Gebotene ab, sie zeigten ihr hohes Können. Ludwig Bösendorfer, in einer besonders gestalteten Koje, präsentierte ein außergewöhnliches Instrument, von der Presse als „Riesenklavier“ etikettiert:
<span style="display: inline !important; float: none; background-color: #ffffff; color: #000000; cursor: text; font-family: 'Source Sans Pro',sans-serif; font-size: 14.86px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; orphans: 2; text-align: left; text-decoration: none; text-indent: 0px; text-transform: none; -webkit-text-stroke-width: 0px; white-space: normal; word-spacing: 0px;">  ''           … In der Internationalen Ausstellung für Musik und Theaterwesen in Wien im Jahre 1892 stellt …. Ludwig Bösendorfer … einen Riesenflügel aus, der eine Länge von   294c/m hat, bei der Claviatur 190c/m, am Spitz 130 c/m breit ist, 8 ¾ Octaven Saitenbezug besitzt, wovon 7 ¾ Octaven klingend bis c5 spielbar sind und eine Octave mit der vorletzten c3 bis c4, gleich mensuriert, blos entschwingend ist. …''</span>
''              Da die moderne Strömung die eingehendere Pflege der körperlichen Ausbildung unserer Jugend verlangt, daher unser Virtuosennachwuchs bedeutendere Kraftäußerungen erzeugen wird, auch die Concertsäle immer größere Dimensionen annehmen, wollte Bösendorfer in diesem seinem umfangreichsten Opus alle diesen Anforderungen entsprechen und gelang ihm dies in der herrlichsten Weise. … 8)''
''             …Ludwig Bösendorfer horcht in die Seelen der Künstler wie in seine Clavier … es ist sein Stolz, die Grenzen zu verwischen und die Materie des Instruments geistfähig zu  machen   … er kennt die Kunst, er lebt in der Kunst und wirkt für sie und hat einen bestimmenden weitgehenden Einfluß auf die Musikpflege unserer Stadt. Da kämpft er denn gegen eine moderne Richtung, die sich gänzlich in Gedankenmystik … ästhetischen Pessimismus verliert, der musikalische Askese predigt und den blühenden Ton verkümmern und verdorren lassen möchte.''
''              … den „guten Ton“ zu wahren hat Bösendorfer die Componisten zu einem Preiswettstreit aufgemuntert … Als Mäcen… eifert Bösendorfer dem Veit Pogner nach.           … „Das Volk“, heute Publicum genannt, sollte Richter sein. … Über siebzig    Clavierconcerte waren eingereicht worden … die drei erwählten Concerte    beweisen aber, daß die Bewerber weder den Bedürfnissen der Pianisten, noch den               tieferen Absichten des Preisstifters voll entsprochen haben. … ''17) 
Ludwig Bösendorfer hatte schon seit jeher viel Aufwand und Unterstützung in die Förderung junger Klaviertalente investiert. In 1870er Jahre geschah etwas Außergewöhnliches. Eines Tages erschien der Pianist Rafael Joseffy, 18), der schon mehrmals im Bösendorfersaal konzertiert hatte in Begleitung eines 12-jährigen Jungen: Moritz Rosenthal 19) aus Lemberg. Der talentierte 12-jährige hatte bereits in Lemberg bei Karoly Mikuli 20) , Chopin-Schüler Unterricht erhalten, sein Vater Leo Rosenthal 21) hatte ihn nach Wien gebracht, damit er seine Ausbildung professionell fortführen könne. Nach dem Tod des Vaters stand aber die Familie, Mutter, Sohn und vier Schwestern völlig mittellos da. Moritz war zum „Oberhaupt“ der Familie avanciert und sollte für deren Unterhalt sorgen. Hier nun trat Ludwig Bösendorfer ein und half. Er finanzierte nicht nur die Familie, er sorgte auch dafür, daß Moritz Rosenthal weiter Klavier-Unterricht erhielt, seine schulische Ausbildung mit der Matura abschließen konnte. Er machte ihn mit Franz Liszt bekannt. 1884 nimmt ihn Liszt in seinen Weimarer Kreis als Schüler auf; den Aufenthalt in Weimar finanziert Ludwig Bösendorfer.
''              Ich reise am 18.d.M. vom Mendelpass ab u. gehe zu Sacher nach Baden bei Wien. Sollten Sie aus diesen Zeilen die Überzeugung gewinnen, daß der alte Rosenthal zu Ihnen spricht, so hoffe ich eine Zeile dort vorzufinden. Um einen Studienflügel wage ich Sie kaum zu bitten, aber Sie wissen, welche Freude Sie mir dadurch machen (eine Freude, die proportional mit der Schwere der Spielart liegt?) und um        Mißverständnissen vorzubeugen sage ich Ihnen noch, daß ich für keinen andere Flügel Sorge getragen habe. Und nun bleibt mir nichts übrig als Sie meiner aufrichtigsten liebevollsten Verehrung versichernd, der Frau Meisterin meine herzlichsten Empfehlungen zu senden …22 )''
Die Ursache der Verstimmung von Ludwig Bösendorfer ist nicht bekannt; ich vermute, daß Rosenthal auf seinen Tourneen Steinway gespielt hat, spielen mußte laut Vertrag , und daß diese Tatsache zur tiefgreifenden Verstimmung geführt haben könnte. Der Bitte des Pianisten ihm doch für seine Tourneen einen Bösendorfer zu verkaufen, zu leihen, ist der Claviermacher Bösendorfer offenbar ebenfalls nicht nachgekommen, denn ein späterer brieflicher Versuch von Moritz Rosenthal bleibt ebenso erfolglos:
'' ''''              Wien 21.6.1908''
''              Hochverehrter Freund, Sie wissen ja um was es sich handelt. Es wäre mein sehnlichster Wunsch meine Berliner und Leipziger Concerte auf einem Bösendorfer spielen zu können, dem Klavier, das mit meinem Können so verwachsen ist wie kein andres. Meine Bitte lautet also, Sie mögen mir den herrlichen Flügel am 12.u. 21.Januar für Berlin (ditto für den 4.März) und für eventuelle Leipziger Daten gewähren. Wir kündigen das Klavier weder in den Zeitungen, noch in den Programmen an . Dadurch erreichen wir folgende Vorteile: 1. Die Klavierfabrikaten stellen sich nicht feindlich u. beeinflußen die Presse nicht. 2. Die Presse wird sich aus Anstand u. Klugheit ganz passiv verhalten, da ein nicht öffentlich angekündigtes Klavier auch nicht kritisiert werden kann da es 1. Nicht an die Öffentlichkeit appelirt u. man es 2. durch einen Angriff nur bekannt machen würde. In letzerem Falle würde ich antworten u. zwar folgendes: Daß Sie mir nur auf meine specielle Bitte u. nur unter     der Bedingung, daß jede Ankündigung unterbleibe, die Klavier zur Verfügung gestellt hätten. Um mir einen Gefallen zu erweisen.''
''              Aber meine aufrichtige persönliche künstlerische Überzeugung sei, daß kein Flügel  sich mit dem Ihrigen messen könne. Durch eine derartige Antwort wäre ein Effect allerersten –Ranges erzielt. Mit dem Chefredacteur des Berliner Tagblatt u. des Börsen-Courier bin ich befreundet. Ich bin aber fest überzeugt, daß alles ohne jegliche Aufregung verlaufen wird. Gerade dadurch , daß wir so bescheiden auftreten, wird die Neugier des großen Publicums erzeugt werden u. der Ruf Ihres Flügels wird sich blitzschnell verbreiten. Das ist meine Ansicht der Sachlage. Daß Ihr Klavier klingen wird, wie kein anderes, weiß ich bestimmt u. ich glaube, Sie wissen auch, daß ich es zu vollen Geltung bringen werde. Übrigens sind die Säle in Berlin (Beethovensaal u. Philharmonie)sehr akustisch, beide viel günstiger als der große Musikvereinssaal.  Nun, teurer, verehrter Freund, schreiben Sie mir Ihre Antwort . Und glauben Sie mir : Man braucht in Deutschland ein neues großes Klavier, alle Vertreter von Klavierfabriken sagen es mir. In ein, zwei Tagen reise ich ab, aber alle Briefe werden nachgesandt. In aufrichtiger dankbarer Verehrung ihr treu ergebener ergebener  '' ''              Moriz Rosenthal 25)''''      ''
Ein letzter Höhepunkt des musikpolitischen Engagements von Bösendorfer ist die Berufung von Ferruccio Busoni als Professor der Klavierklasse an das Konservatorium in der Nachfolge von Emil Sauer.
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====='''„''Der Klang lebte'' … “ . Der Bösendorfersaal'''=====
 
''              … Klang lebte in den Tonschwingungen des alten, längst gefallenen Bösendorfersaales, dessen vornehmer Stil, dessen reine Akustik Generationen entzückt hat. Und wenn Meister Ludwig an einem Konzertabend in seiner einsamen Ecke thronte, rechts hinten im Saal, und ganz versunken den Klängen lauschte, die seinen Flügeln entströmten – allen sichtbar und doch einsam, ein heimlicher Kaiser  - , da mochte er etwas wie eine glückliche Genugtuung in sich fühlen …1)''
====='''''„Mit meinen 'Flügeln' komme ich um die ganze Welt  …“'''''===== ''              … und wir fuhren in Gesellschaft meines Bruders Ernst, Baron Vécseys und       Bösendorfers lustig nach Siebenbürgen. … ''
Mit dem Ausbau des Schienennetzes der habsburgischen Monarchie nahm die Reisefreudigkeit der Virtuosen auch in die bisher nur beschwerlich zu erreichenden unendlichen Weiten im Osten der Monarchie zu. Wir finden sie in vielen größeren und kleineren Orten, und immer steht da ein Bösendorfer, bereit für die Pianisten. Und immer heißt es: aber Liszt war schon hier! – er hatte in Orten gespielt, als das Reisen noch Postkutsche und Unbequemlichkeit bedeutete.
====='''„'' In meinen Werkstätten …'' “. Turbulenzen 1873 -1901'''=====
 
1864 veröffentlicht Ludwig Beregszászy 1), Klavierbauer in Pest/Budapest, in den „Blättern für Theater, Musik und Kunst“, 10.Jg. April/Mai einen ausführlichen Artikel über das akustische und bautechnische Problem des „Resonanzboden“:
''              Durch die großen Virtuosen war die Behandlung des Flügels eine ganz andere, gleichsam orcherstermäßige geworden; sie verlangten … die Entwicklung einer größeren Tonfülle. Um diese zu erreichen, verwendetem die bedeutendsten Fabrikanten … ihr ganze Sorgfalt fast ausschließlich auf die Verbesserung der Mechanik. … Auch ich habe lange in dem Wahne gearbeitet, daß der vollkomene Ton nur durch die vollkommene Mechanik bedingt sei, … bin ich zu der Überzeugung gelangt, daß der Resonanzboden als Hauptfaktor bei der Tonbildung, die erste und   größte Aufmerksamkeit heischt.   …''
''              … mit dem bisher gebräuchlichen Stege die eben erwähnte präcisere, ausgedehntere              Wechselwirkung zwisehn der Saiten-und Resonanzboden-schwingung, also auch der   hievon abhängige, vollkommenre Ton nicht zu erreichen ist. …'' ''              … daß nur ein breiterer Steg imStande sei, die Vibration der Saiten ungeschwächt und       in gleicher Stärke dem Resonanzboden mitzuteilen und denselben zu der          entsprechenden Schwingungsfähigkeit geeignet zu machen. …''
''              ich versuchte esdaß nur ein breiterer Steg imStande sei, die Vorzüge beider Methoden miteinander Vibration der Saiten ungeschwächt und in gleicher Stärke dem Resonanzboden mitzuteilen und denselben zu verbinden, die               allzugroße Spannung der englisch-französischen durch die allzugroße Freiheit der      Wiener Methode auszugleichen; also kurz gesagt:entsprechenden Schwingungsfähigkeit geeignet zu machen. …''
''              Die Schwingung des Resonanzbodens je nach dem Bedürfnisse … ich versuchte es, die Vorzüge beider Methoden miteinander zu verbinden, die allzu große Spannung der einzelnen Octaven       zu regulieren. … englisch-französischen durch die allzugroße Freiheit der Wiener Methode auszugleichen; also kurz gesagt:''
''               Die Schwingung des Resonanzbodens je nach dem Bedürfnisse der einzelnen Octaven zu regulieren. … ''
'' ''Seit der Weltausstellung in London 1862 beschäftigt sich Ludwig Beregszászy mit der Verbesserung des Resonanzbodens.
1871 stellt er auf der Londoner Weltausstellung eine verbesserte Variante des Resonanzbodens vor: Der Resonanzboden eines Flügels ist flach; Beregszázy Beregszászy experimentierte und entwickelte eine neue Form des Bodens nach dem Vorbild eines Streichinstruments .
Er ließ diese Erfindung für Österreich-Ungarn patentieren.
 ''              … Er hat diese Erfindung, um ihr eine möglichst erfolgreiche und große Verbreitung zu              sichern, der im Jahre 1872 in Wien zustandegekommenen Klavier-Aktiengesellschaft –               an deren Spitze die Firmen von Bösendorfer und Ehrbar standen, verkaufverkauft; Punkt 6 des                         Kaufvertrags gemäß in dem Sinne, daß jedes Klavier, das von der Gesellschaft mit           einem solchen Resonanzboden versehen wird, mit dem Zeichen des Erfinders bzw.Abtreters ‚System Beregszázy‘ bezeichnet werden soll. …''
Ludwig Bösendorfer experimentiert weiter, wie man einer Einsendung an die Musik-Instrumenten-Zeitung, 2.August 1896, Beiblatt zur Neuen Musikalischen Presse, S. 10 nachlesen kann:
 
              ''In meinen Werkstätten wurden seit einigen Jahren Versuche gemacht, den       Resonanzboden mit dem ausgebogenen Holze hergestellten Wänden des        Clavierkastens derart in Verbindung zu bringen, daß der ganze Holzkörper einen          mitschwingenden Resonator bildet. Solche Instrumente habe ich seit länger als             einem Jahr fertig, auch sind zahlreiche Exemplare schon im Besitz des P.T.Publikum.             Die Kastenwände aus gebogenem Holze, welche schon seit vielen Jahren den        fortschrittlichen Claviermachern der ganzen Welt geläufig sind, bildeten zu meinem               Experimenten nur die Basis. Die bisher erzielten so günstigen Erfolge veranlassen     mich, meine Herren Wiener Kollegen einzuladen, die in meinem Saale aufgestellten   Clavier dieser Construction zu besichtigen, in der Hoffnung, daß eine Anregung zu weiterer Reform und Ausbildung eines neuen Wiener Systems geboten ist. 4)''
'' ''Anläßlich der Kaiser-Jubiläums-Ausstellung 1898 veröffentlichte Ludwig Bösendorfer in NMP, 1898, NR. 45, S.19 dazu folgenden Hinweis; man hatte ihn ersucht Photos dieses Flügels veröffentlichen zu dürfen:
Anläßlich der Kaiser-Jubiläums-Ausstellung 1898 veröffentlichte Ludwig Bösendorfer in NMP, 1898, NR. 45, S.19 dazu folgenden Hinweis; man hatte ihn ersucht Photos dieses Flügels veröffentlichen zu dürfen:  ''              … Ganz dringend bitte ich jedoch, meinen Standpunkt festzuhalten, daß die              Jubiläumsausstellung nicht der geeignete Ort als Kampfplatz der Fachgenossen ist, sondern eine Huldigung für den hohen Jubilanten sein soll. Die Aussteller haben daher          daher  nicht mit dem üblichen Kriegsgeräte, welches man Jahraus jahrein im Magazin und im      Concert-Saal findet, sondern ihre Leistungsfähigkeit in einer der Huldigung          entsprechenden Weise zu zeigen … 5)'' '' ''
Zu dieser Ausstellung erschien ein Jubiläums-Werk in sechs Bänden „Die Großindustrie-Österreich“ und ein darin enthaltenes schmales Bändchen 6) erzählt die Geschichte des „Wiener Clavier“, verfaßt von Ludwig Bösendorfer. Bösendorfer schildert die Anfänge des Pianoforte, die Entwicklung der „Wiener Klaviere“, ihrer tonlichen Eigenart und Besonderheit in der Mechanik, zieht Vergleiche zu anderen Klavierbauern und ihren Instrumenten. Er betont überdies, daß
''              … die mit Maschinen arbeitenden Fabriken das geistige Niveau ihrer Arbeiter  herab(drücken), indem sie die Ausbildung des Arbeiters verhindern; machen den  Arbeiter zum Handlanger und Taglöhner, der wohl ganz folgerichtig und  berechtigterweise für die Erhöhung seines Lohnes , sowie für Strike und Socialismus  Sinn haben wird, aber nicht mehr Interesse für das Clavier, das ihm mehr und mehr  entfremdet wird. Die Maschine und die Teilung der Arbeit lähmen die Individualität und schaffen Idealismus und Freude an der Arbeit aus der Welt. Homo und Intellectus werden dem Capital ausgeliefert. … 6) ''
''              … die mit Maschinen arbeitenden Fabriken das geistige Niveau ihrer Arbeiter            herab(drücken), indem sie die Ausbildung des Arbeiters verhindern; machen den          Arbeiter zum Handlanger und Taglöhner, der wohl ganz folgerichtig und      berechtigterweise für  ''Bösendorfer formuliert in Anspielung an die Erhöhung seines Lohnes , sowie für Strike und Socialismus       Sinn haben wird, aber nicht mehr Interesse für das realisierte Clavier, das ihm mehr und mehr     entfremdet wird. Die Maschine und die Teilung der Arbeit lähmen die Individualität         und schaffen Idealismus und Freude an der Arbeit aus der Welt. Homo und Intellectus        werden dem Capital ausgeliefert. … 6) ''-Actiengesellschaft etwas polemisch
''               … Das Ende derartiger großer Unternehmungen kann man ja einer Actien-Gesellschaft  überlassen …6)''
Bösendorfer formuliert in Anspielung an die nicht realisierte Clavier-Actiengesellschaft etwas polemisch'' ''und schließt leicht patriotisch gefärbt
''              … es mögen sich auch in Zukunft in unserem Vaterlande Männer finden, welche, durchdrungen von ihrer künstlerischen Mission als treue Begleiter und Genossen der Musiker, an der Vollendung des Claviers erfolgreich weiter arbeiten …6)''
''              … Das Ende derartiger großer Unternehmungen kann man ja einer Actien-Gesellschaft     überlassen …6)'' '' '' Und schließt leicht patriotisch gefärbt  ''              … es mögen sich auch in Zukunft in unserem Vaterlande Männer finden, welche,             durchdrungen von ihrer künstlerischen Mission als treue Begleiter und Genossen der       Musiker, an der Vollendung des Claviers erfolgreich weiter arbeiten …6)'' '' '' Diese Die Publikation enthält eine Reihe kritischer Bemerkungen zu den Usancen der amerikanische Klavierproduktion, unterstreicht die Vorzüge der Wiener Manufakturen, insbesondere der von Bösendorfer, was wiederum zu einer heftigen Polemik vonseiten der Firma Steinway führt …
Bösendorfers Einstellung zu seinem Metier ist aber eindeutig formuliert: Klaviere bauen ist ein Handwerk, aber zugleich auch Kunst, Kunst im Dienst der Musik und der Komponisten.
Das Neue Wiener Journal schreibt am 1.Oktober 1901
 
''              „Ehrbar und Bösendorfer“. Vereinigung der zwei Weltfirmen. Originalbericht.''
''              Es wird uns Mitteilung von einer Tatsache gemacht, die geeignet erscheint, in der            Wiener Gesellschaft , vor allem jedoch in der gesamten Musikwelt das intensivste       Aufsehen zu erregen.''
''              Wien, die musikalischste Stadt der Erde‘ besitzt, wenn auch der redefrohe Überbrettl- Freiherr v.Wolzogen 8) sich zu dieser Anschauung nicht bekennen will, auf dem            dem  Gebiete der Clavierfabrikation zwei Firmen, die man zusammen zu nennen gewöhnt ist, und zwar B ö s e n d o r f e r an unbestritten erster Stelle, an zweiter aber aber '''' E h r b a r. …''
''              E h r b a r. …'' '' '' Danach berichtet der Rezensent, daß es zwar eine exorbitant hohe Summe wäre, die für Bösendorfer zu bezahlen wäre, aber im Prinzip,
 ''              … handelt (es) sich um eine Differenz, … die von beiden Seiten vorgeschlagenen – da               es sich begreiflicherweise um eine exorbitante Summe handelt- vorgeschlagenen  …  bedeutend genug ist.            …''
Doch einen Satz später bringt es der Berichterstatter „ auf den Punkt“: bei den Verkaufsverhandlungen wurde erörtert, daß mit dem Verschmelzen der beiden Firmen zu einer großen Firma, der Name „Bösendorfer“ in der Firmenbezeichnung nicht mehr vorhanden sein sollte und in der Firma Ehrbar aufgehen. Das klingt nach „feindlicher Übernahme“.
„ Neuen Wiener Journal“ :
''              … ich beehre mich mitzuteilen, daß ich allerdings Verkaufsunterhandlungen gepflogen habe, daß dieselben aber zu keiner Eingigung geführt haben. Somit wird das Geschäft  wie bisher unter der Firma L.Bösendorfer und unter meiner alleinigen, persönlichen Leitung fortgeführt werden.''
''              … ich beehre mich mitzuteilen, daß ich allerdings Verkaufsunterhandlungen gepflogen               habe, daß dieselben aber zu keiner Eingigung geführt haben. Somit wird das Geschäft    wie bisher unter der Firma L.Bösendorfer und unter meiner alleinigen, persönlichen               Leitung fortgeführt werden.'' '' '' Diese Meldung vom 3.Oktober 1901 setzt einer langandauernden firmenbezogener Auseinandersetzung ein Ende, einer Auseinandersetzung , die auch sehr persönliche Züge getragen hat. Kartengeber, Mitspieler um bei dem Bild eines Spiels zu bleiben, mit bekannten Trümpfen im Talon , in dieser teilweise erbittert geführten geschäftlichen Kontroverse ist die Firma Steinway. Der andere Spieler ist die Firma Ehrbar.
Es muß in den Endsechzigerjahren begonnen haben, gegen 1873 spitzen sich die Konkurrenzspannungen zu, die mit den oder der Auseinandersetzung mit Steinway zusammenfallen; die Zeichen der Zeit, dies sei nochmals betont, standen auf industrielle Fertigung, nicht nur im Klavierbau. Industrielle Fertigung bedeutete nicht nur Kostenersparnis bei der Produktion, sondern auch die Möglichkeit über eine bessere Preisgestaltung den Markt zu erobern, zu beherrschen.
In diesem Kontext dürfte der erste Versuch der Firma Ehrbar zu suchen sein mit Bösendorfer eine Actiengesellschaft zu gründen.
Ludwig Bösendorfer lehnte prinzipiell die Schaffung eines Großbetriebes ab, ein Instrument industrieller Fertigung auf den Markt zu bringen stand in eklatentem Widerspruch zu seinem Handwerkerbewußtsein, das heißt, jedes Teil mußte manuell gefertigt und auch manuell eingesetzt, kontrolliert sein. Das war für ihn der Inbegriff der Qualität. Ein weiterer wesentlicher Faktor war als Bestandteil dieses Fertigungsprozesses der enge Kontakt zu seinen Mitarbeitern; die Folge war die numerische Begrenzung der Produktion, höhere Kosten usw. Ludwig Bösendorfer entschied sich auch sehr bewußt für eine Begrenzung seiner Mitarbeiterzahl und der von ihnen handgefertigten Instrumente; er begründete diese Entscheidung damit, daß auf diesem Wege das Betriebsgeheimnis besser gewahrt werden konnte! Die Schutzzölle für ausländische Produkte ermöglichten –nicht nur der Firma Bösendorfer - eine günstigere Preisgestaltung , hinzu kamen die niedrigere Arbeitskosten. Die  Die 1870er Jahre sind auch die Jahre sich zuspitzender Arbeitskämpfe – mehr Lohn, bessere Arbeitsbedingungen, Verkürzung der Arbeitszeit usw. Es  Es gab, das was man heute „Betriebsversammlung“ nennt; zu dieser Zeit wurde dies als „strike“ gewertet – und Ludwig Bösendorfer entließ daraufhin seine Arbeiter. Die Arbeiter der Firma Ehrbar hielten ebenfalls eine Betriebsversammlung; da es von der Firma Ehrbar keine Unterlagen mehr gibt und auch in den Zeitung nichts weiter dazu gemeldet wird, ist anzunehmen, daß diese Betriebsversammlung folgenlos blieb.
1872 gründeten Arbeiter der Fabrik „Bösendorfer“ eine „Erste Productiv-Gesellschaft der Claviermacher Wiens“, registriert als GesmbH. Zunächst in der Klagbaumgasse 3, Wien Wieden zu finden, nach 1900 unter dem Namen Klavierfabrik „Lyra“ in Wien - Margareten, Leitgebgasse 8  
Ob es zwischen der Meldung vom 6.Februar 1873 im „Neuen Wiener Tagblatt“ von Ludwig Bösendorfer, daß er
              ''„ … durch peinliche Arbeiterbewegung … den größten Theil meines Fabrikspersonals entlassen zu müssen … “ ''
              ''„ … durch peinliche Arbeiterbewegung … den größten Theil meines Fabrikspersonals          entlassen zu müssen … “ '' '' '' meinte und der späteren Meldung über die Gründung einer Klavier-Actiengesellschaft ein Junktim bestand, bleibt Spekulation.
Am 20.April 1873 kann man in verschiedenen Wiener Tageszeitungen die gleichlautende Meldung lesen über die Gründung einer Wiener Klavier Aktiengesellschaft, deren Partner Ehrbar und Bösendorfer sind.
So heißt es z.B. in „Der Reporter“ vom 20.April 1873
''              „Wiener Clavier-Fabriks-Actiengesellschaft, vormals Bösendorfer und Ehrbar. Die  Constituierung der Actiengesellschaft fand gestern in den Bureaus der österr. Börsen – und Wechselbank statt. …“''
''              „Wiener Clavier-Fabriks-Actiengesellschaft ''Dieser Versuch einer „feindlichen Übernahme“ war aber eine mehr als kurzlebige Angelegenheit, vormals Bösendorfer und Ehrbar. Die       Constituierung der Actiengesellschaft fand gestern in den Bureaus der österr. Börsen      – und Wechselbank stattdenn nach diesen Meldungen verläuft die Initiative im „Sande“; nicht einmal das Firmenverzeichnis des „Lehmann“ verzeichnet diese Aktiengesellschaft. …“''
'' '' Dieser Versuch einer „feindlichen Übernahme“ war aber eine mehr als kurzlebige Angelegenheit, denn nach diesen Meldungen verläuft die Initiative im „Sande“; nicht einmal das Firmenverzeichnis des „Lehmann“ verzeichnet diese Aktiengesellschaft. Die oben zitierte Meldung dürfte für einige Unruhe gesorgt haben, zumindest bei den „alten“ Freunden der Instrumente BösendorfeBösendorfer:
Anton Rubinstein an Ludwig Bösendorfer, Peterhof, 12./24.August 1873
''              … Herzlichen Dank für die Zusendung des Briefes, es ist nicht unmöglich, daß ich den Winter auf ein paar Monate nach Italien gehe, wenn die Antwort von Ricordi auf meinen Brief/den ich Sie sehr bitte ihm zukommen zu lassen), befriedigend lautet – in dem Falle käme ich auf meiner Hin- und Rückreise nach Wien auf einige Tage – nicht um zu spielen und auch nicht um Opernaufführungen; beruhigen Sie damit meinen intimen Freund Herbeck , Lewy, Hellmesberger und sonstige Wagnerianer, sondern bloß um Mosenthal zu zahlen und ihn noch ein wenig zu plagen, vielleicht gelingt es mir die Ausstellung noch vor Thorschluß zu sehen!''
''              … Herzlichen Dank für die Zusendung des Briefes, es ist nicht unmöglich, daß ich den            Winter auf ein paar Monate nach Italien gehe, wenn die Antwort von Ricordi auf       meinen Brief/den ich Sie sehr bitte ihm zukommen zu lassen), befriedigend lautet – in           dem Falle käme ich auf meiner Hin- und Rückreise nach Wien auf einige Tage – nicht           um zu spielen und auch nicht um Opernaufführungen; beruhigen Sie damit meinen               intimen Freund Herbeck , Lewy, Hellmesberger und sonstige Wagnerianer, sondern              bloß um Mosenthal zu zahlen und ihn noch ein wenig zu plagen, vielleicht gelingt es              mir die Ausstellung noch vor Thorschluß zu sehen!'' ''              Ihre Aktion Klaviere verstehe (?) ich nicht und bin ein zu guter Freund Ihres Vaters     gewesen um diese Unternehmung Ihrerseits gutzuheißen . – Sie müßten übrigens   wohl wissen was Sie thun''. …. 9) 
Die Ursachen für die tiefgreifende Verstimmung zwischen Bösendorfer und Seuffert/Ehrbar dürften sich aus folgendem Ereignis erklären:
Leo Botstein - Zitat beschreibt in seiner Publikation über Ludwig Bösendorfer und das Wiener Musikpublikum die  Zusammenhänge aus seiner, Botsteins, Perspektive: (in engl. Und danach Übers.als Fußnote)
Übers''              … Der Höhepunkt dieser Ausstellung war, daß die Jury 2/3 der Medaillen an Kopien des amerikanischen Systems vergab. Ehrbar war der Wiener Freund von Steinway. Aber noch schädlicher war, aus der Sicht von Ludwig Bösendorfer, die Tatsache, daß  der officielle Bericht der Jury bemerkte, daß man es bedauern müsse, daß die berühmte innovative‚ Firma Steinway mit ihren einzigartig gefertigten Klavieren nicht repräsentiert war, der die Kunst des Zitats:Klavierbaus viel verdankt. Dieses einleitende Statement im officiellen Bericht rief eine Sensation hervor. Steinway und Chickering hatten vereinbart auf dieser Ausstellung (''bei Conventionalstrafe, gek.Anm.'') nicht auszustellen. Steinway umging diese Übereinkunft, indem er Ehrbar als privaten, inoffiziellen Verkäufer und Vertreter der Firma benutzte. Ehrbar zeigte der Jury die    neuesten Steinway Produkte außerhalb der Ausstellungsräume. Ludwig Bösendorfer beschuldigte Ehrbar, daß er eine private Vorführung arrangiert habe und darüber  hinaus seinen Sitz in der Jury dazu mißbraucht hätte, die anderen dazu zu überreden Steinway zu loben für die Erneuerungen und Erfindungen, obwohl Steinway nicht ausgestellt hatte. Ludwig Bösendorfer, immer mißtrauisch Hanslick gegenüber, war     empört. Er vergaß nie diesen „Verrat und Betrug“ – weder Hanslick (der mit Ehrbar befreundet war) noch Ehrbar. Er wertete beide als korrupte, ausländische Agenten, aus Eitelkeit, und im Fall von Ehrbar, aus persönlicher Gewinnsucht. ''
''              Jahre später erinnert Ludwig Bösendorfer, daß Steinway für die Ausstellung 1873 das Risiko gescheut hätte auszustellen, da er nichts wirklich Neues anzubieten gehabt hätte. … ' Ludwig Bösendorfers Ablehnung und die unangemessene Aufmerksamkeit der Firma Steinway 1873 war mehr als nur eine Etikettenfrage. Tatsache war, daß Steinway nach Wien mit einer anderen neuen Erfindung gekommen war: '              Der Duplex-Scala. Das wurde der Jury gezeigt – und das war der Grund des Zorns von Ludwig Bösendorfer bis an sein Lebensende. … 10)''
''              … Der Höhepunkt dieser Ausstellung war, daß die Jury 2/3 der Medaillen an Kopien   des amerikanischen Systems vergab. Ehrbar war der Wiener Freund von Steinway.              Aber noch schädlicher war, aus der Sicht von Ludwig Bösendorfer, die Tatsache, daß   der officielle Bericht der Jury bemerkte, daß man es bedauern müsse, daß die       berühmte innovative‚ Firma Steinway mit ihren einzigartig gefertigten Klavieren nicht               repräsentiert war, der die Kunst des Klavierbaus viel verdankt. Dieses einleitende      Statement im officiellen Bericht rief eine Sensation hervor. Steinway und Chickering         hatten vereinbart auf dieser Ausstellung (bei Conventionalstrafe, gek.Anm.) nicht auszustellen. Steinway umging diese Übereinkunft, indem er Ehrbar als privaten, inoffiziellen Verkäufer und Vertreter der Firma benutzte. Ehrbar zeigte der Jury die       neuesten Steinwayprodukte außerhalb der Ausstellungsräume. Ludwig Bösendorfer               beschuldigte Ehrbar, daß er eine private Vorführung arrangiert habe und darüber     hinaus seinen Sitz in der Jury dazu mißbraucht hätte, die anderen dazu zu überreden    Steinway zu loben für die Erneuerungen und Erfindungen, obwohl Steinway nicht ausgestellt hatte. Ludwig Bösendorfer, immer mißtrauisch Hanslick gegenüber, war              empört. Er vergaß nie diesen „Verrat und Betrug“ – weder Hanslick (der mit Ehrbar            befreundet war) noch Ehrbar. Er wertete beide als korrupte, ausländische Agenten,     aus Eitelkeit, und im Fall von Ehrbar, aus persönlicher Gewinnsucht. '' ''              Jahre später erinnert Ludwig Bösendorfer, daß Steinway für die Ausstellung 1873 das Risiko gescheut hätte auszustellen, da er nichts wirklich Neues anzubieten gehabt       hätte. …'' ''              Ludwig Bösendorfers Ablehnung und die unangemessene Aufmerksamkeit der Firma     Steinway 1873 war mehr als nur eine Etikettenfrage. Tatsache war, daß Steinway               nach Wien mit einer anderen neuen Erfindung gekommen war: '' ''              Der Duplex-Scala. Das wurde der Jury gezeigt – und das war der Grund des Zorns von Ludwig Bösendorfer bis an sein Lebensende. … (lt.Botstein, p. 554) 10)'' '' '' Auf der Wiener Weltausstellung 1873 bekam Ludwig Bösendorfer für seine Instrumente keine Medaillen. Die  Die Jury, die die Instrumente bewerten sollte, setzte sich zusammen aus: Eduard Hanslick, Oscar Paul und Friedrich Ehrbar.
Das Patent der Duplex-Scala, made Steinway wurde May 1872 in N.Y. zum Patent angemeldet, das Patent in Wien ein Jahr später, also 1873.
Um 1900, 1901 dürfte sich die finanzielle Situation der Firma erneut zugespitzt haben; denn nur so erklärt sich der im folgende zitierte Brief des Procuristen Eduard Seuffert an Ludwig Bösendorfer. 11)
 
''              Wien 6.Juni 1901''
''              Hochverehrter Herr und Gönner,''
''              Ich constatiere erneut mit Vergnügen, daß wir uns in 20-jähriger Arbeit doch so weit      kennengelernt haben, daß uns geschäftliche Erörterungen, mögen Sie die Verhältnisse     nun noch einmal in schönster (?) Form bedingen, …  im Grunde doch nicht entfremden   können. Bei den Schlußfolgerungen muß ich leider aber doch bleiben, sollte sich auch                ein oder das andere Detail als irrtümliche Voraussetzung erweisen. Sie wollten sich       selbst bethätigen – das Recht kann Ihnen niemand absprechen! – und mich hat es      schon lange aufgerieben, immer contre coeur zu handeln. Ich glaubte in der Herbeiführung des Verkaufs einen Ausweg zu finden, der …lichen Erörterungen               unnöthig unnötig machte, das Geschäft doch auf den kaufmännischen Weg bringt, und mich           vor der Welt nicht zum verantwortlichen Redacteur des unverantwortlichen             Niedergangs stempelt.''
''              Es soll nicht sein! Ich habe gestern einen Brief mit 3 Unterschriften in der Hand, worin            erklärt wird, daß die Engländer sofort 500.000.- verlangen, wenn der von ihnen            bestellte Buchsachverständige/Procurist von Ronacher limited – nicht … , man nach    Einsicht in die Bücher (sic!) die Bilanz(?) der letzten fünf Jahre als richtig anerkennt.''
''              Woran also muß es scheitern? An der Buchführung, welche – verzeihen Sie diesen   gewiß letzten Vorwurf! – über Ihr Verbot mir in kaufmännischer Weise geführt            werden durfte, und nachdem sie seit 1.Jänner 1900 von mir doch privatim geführt              wird, keine erfreulichen Resultate mehr aufweist.… '''' Machen Sie der Sache ein Ende! Sie unternehmen dadurch den dankenswerthesten Schritt, den Sie je unternommen haben zu Gunsten Ihres vielfach dankschuldigen  E.Seuffert''
''              Ich habe nur eine recht überlegte Bitte zu wiederholen ''Die finanzielle Lage der Firma dürfte ziemlich prekär gewesen sein, gestatten und ermöglichen Sie            miranalysiert man dieses Schreiben, nicht weiter mitzuthun. Sie haben mir den Provisionsbrief nicht in der Erkenntnis             gegebendas einen – möglichen „Rettungsversuch“ anbietet oder auch eine „feindliche “ Übernahme vorbereiten soll? Es gibt keine weiteren Unterlagen, daß er mir nie nützen könne. Ich darf wohl also bleibt die Absicht annehmen damit zur            Verbesserung meines Lebensabends beigetragen zu wollen (?)Frage spekulativ.''
''              Sie haben einen Mann von dem sie glaubenDie Verkaufsabsichten machen schnell die Runde, daß er meinen Platz auch ausfüllen könne            und erreichen Moritz Rosenthal, der gewiß allen Grund hat viel gefügiger sich gerade in Bad Gastein aufhält und nach einer kurzen Erinnerung eine Soiree bei Franz Liszt im Schottenhof, zu sein als meine … „Herrennatur“.''der ihn Ludwig Bösendorfer mitgenommen hatte:
''              Auch I Seit Monaten höre ich immer häufiger, welche ich im Interesse des Geschäfts – nachdem ich daß Sie mit dem Gedanken umgehen die Fabrik in andere Hände zu geben u. Herr Seuffert soll sogar ausgeschieden sein, weil diese von ihm befürwortete Transaction nicht rasch genug vor sich gegangen sei . … Er erzählte mir damals , die angeblichen Käufer hätten sogar Einsicht in die Bücher genommen. Da durchfuhr mich wie ein Vorzeichen              (?) aus gleichen Gründen exponierte – dies Jahr eine Lücke gebracht habeBlitzstrahl der Gedanke, wird mir             dieser Tage schreibendaß auch mein Name in den Büchern der Fabrik verzeichnet sei. Fremde werden über die Sache anders denken u. vielleicht glauben, daß er bereit ist jeden Betrag bar zu erlegenich leichtsinnige Anleihen gemacht hätte (vorausgesetzt , daß nach Einsicht          in diese Posten wirklich fremden Leuten zu Gesichte kommen könnten). Ich stelle daher an Sie die Bücher und … Anfrage , als Freund zum Freund, als wichtiger wahrer Retter … erscheint. … Aber einstiges Mündel zum Vormund, , daß ich Ihnen diese Summe zurückzahlen soll?''
''              Machen Sie Ich habe das damals als einen Sohn wohlmütige Absicht von Ihnen empfunden, mich durch dieses Dickicht des Lebens zu den Höhen der Sache ein Ende! Sie unternehmen dadurch den dankenswerthesten     Schritt den Sie je unternommen haben Künste zu Gunsten Ihres vielfach dankschuldigen           E.Seuffertleiten und in diesem Sinne einer unaufhörlichen Dankbarkeit habe ich von der Erstattung dieser Summe nicht gesprochen …“''
'' ''11)
'' ''Die finanzielle Lage der Firma dürfte ziemlich prekär gewesen seinEntscheidung von Ludwig Bösendorfer, analysiert man dieses Schreiben, das einen – möglichen „Rettungsversuch“ anbietet oder auch eine „feindliche “ Übernahme vorbereiten soll? Es gibt keine weiteren Unterlagenwie schon bei dem ersten Versuch 1873, ist negativ; er lehnt ab und die Firma bleibt die Frage spekulativsein alleiniges Eigentum.
Die Verkaufsabsichten machen schnell die Runde, und erreichen Moritz Rosenthal, der sich gerade in Bad Gastein aufhält und nach einer kurzen Erinnerung eine Soiree bei Franz Liszt Am 3.10.1901 kann man im Schottenhaof, zu der ihn „Neuen Wiener Journal“ folgendes Dementi von Ludwig Bösendorfer mitgenommen hattelesen:
'' ''''              … ich beehre mich mitzuteilen, daß ich allerdings Verkaufsunterhandlungen gepflogen habe, daß dieselben aber zu keiner Einigung geführt haben. Somit wird das Geschäft wie bisher unter der Firma L. Bösendorfer und unter meiner alleinigen, persönlichen Leitung fortgeführt werden. ''
''              … Seit Monaten höre ich immer häufiger, daß Sie mit dem Gedanken umgehen die Fabrik in andere Hände zu geben u. Herr  ''Eduard Seuffert soll sogar ausgeschieden sein, weil diese von ihm befürwortete Transaction nicht rasch genug vor sich gegangen sei . … Er erzählte mir damals , verließ die angeblichen Käufer hätten sogar Einsicht in die Bücher genommenFirma Bösendorfer. Da durchfuhr mich wie ein Blitzstrahl der Gedanke, daß auch mein Name in den Büchern der Fabrik verzeichnet sei. Fremde werden über die Sache anders denken u. vielleicht glauben, daß ich leichtsinnige Anleihen gemacht hätte (vorausgesetzt , daß diese Posten wirklich fremden Leuten zu Gesichte kommen könnten). Ich stelle daher an Sie die Anfrage , als Freund zum Freund, als einstiges Mündel zum Vormund, …, daß ich Ihnen diese Summe zurückzahlen soll?''
''Ich habe das damals als einen Sohn wohlmütige Absicht von Ihnen empfunden, mich durch dieses Dickicht des Lebens zu den Höhen der Künste zu leiten und in diesem Sinne einer unaufhörlichen Dankbarkeit habe ich von der Erstattung dieser Summe nicht gesprochen …“'<br /> '''
=====''''' ''''''„Liebster Freund! Ich bin alt''' …“ . '''''Endzeit'''=====
Die harten Arbeitsjahre, die immer stärker werdende Belastung durch den zunehmenden Konkurrenzdruck gingen an Ludwig Bösendorfer keineswegs spurlos vorüber; er fühlte sich plötzlich alt, begann zu kränkeln, litt zunehmend an rheumatischen oder gichtischen Anfällen .
Br An Alfred Grünfeld, 26. 64 ''  Bad Gastein 7.Sept. 1901''November 1892
''              Liebster Freund! Ich bin alt und und kann Stiegen nicht mehr steigen, sonst wäre ich schon bei Dir gewesen um Dir zu sagen, welche große Freude du mir gemacht hast durch die Widmung. Lieber, lieber Alfred, nehme meinen herzlichen Dank einstweilen in dieser Form entgegen und bleibe ein lieber guter Freund Deinem treuen Bösendorfer 1)''
Die Entscheidung Im Freundeskreis,bei den Geschäftsfreunden, bei Bekannten mehrt sich die Sorge um die Gesundheit von Ludwig Bösendorfer, man erteilt ihm gute Ratschläge, doch diese dürfte er kaum befolgt haben, denn er bleibt geschäftig und aktiv wie schon bei dem ersten vErsuch 1873, ist negativimmer; vielleicht daß er lehnt ab sich nun ein wenig mehr außerberufliche Freuden gönnt, und dazu gehört neben seiner täglichen morgendlichen Ausfahrt in den Prater zum Lusthaus, das Billard und das Tarockieren. Einer seiner Partner ist Johann Strauß. Zwei wortkarge Männer, die Firma bleibt sein alleiniges Eigentumsich im Schweigen bestens verstehen.Wie immer, es begann mit einem Flügel:
'' ''''              Tausend Dank für Ihre liebenswürdige Erfüllung meiner unbescheidenen Bitte. Täglich freue ich mich über das schöne Instrument. Sie haben mich Ihnen gegenüber sehr  verbindlich gemacht. Herzlich grüßend Ihr Johann Strauß 2) ''
Zur Herrenrunde in der Igelgasse, Haus Johann Strauß gehörten Johannes Brahms, Hans Richter, mit dem man so gut essen und trinken konnte, Carl Goldmark, Viktor Tilgner, der Bildhauer, Alexander Girardi und viele andere Künstler. Sie alle liebten Rotwein und Zigarren, debattierten dabei über das „Leid der Welt“. Sie spielten Billard, ein Spiel, das Johann Strauß besonders liebte; manchmal „verschwand“ er, die Runde war daran gewöhnt, wußte – jetzt komponiert Johann Strauß ! und spielte weiter. War die Herrenrunde kleiner, dann wurde vorzugsweise bei geringem Einsatz tarockiert .  
Wien hatte sich ein neues Rathaus gebaut, das 1890 feierlich eröffnet werden sollte. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren; Johann Strauss 3) mußte komponieren, Ludwig Bösendorfer saß im Festcomité. Doch kein Comité bleibt störungsfrei von Unstimmigkeiten, Eifersüchteleien oder anderen eitlen Unannehmlichkeiten. Die Ursache für die Verärgerung von Bösendorfer über diese überflüssigen Turbulenzen sind nicht mehr nachvollziehbar; überliefert ist lediglich ein Brief an Johann Strauß vom 16. Februar 1890:
Am 3'' Gestatten Sie, daß ich Ihnen den Ausdruck meiner Bewunderung und unbegrenzten Verehrung zu Füßen lege.10 '''' Aufrichtig beglückwünsche ich Sie zu dem genialen Rathauswalzer.1901 kann man im „Neuen Wiener Journal“ folgendes Dementi von Ludwig Bösendorfer lesen:''
''               Ich wurde vom Comité als Werkzeug benützt den einleitenden Schritt bei Ihnen zu machen; alle späteren Schritte oder Unterlassungssünden bitte ich mit dem Comité zu verrechnen. Ich kann Ihnen für mich Dank sagen. Erlauben Sie mir, daß ich mit Ihnen ein Glas Wein auf Ihr Wohl trinke. In Hochachtung und Ergebenheit Ihr Bösendorfer''
''              … ich beehre mich mitzuteilen, daß ich allerdings Verkaufsunterhandlungen gepflogen               habe, daß dieselben aber zu keiner Einigung geführt habenN. Somit wird das Geschäft       wie bisher unter der Firma LS. Bösendorfer und unter meiner alleinigenBei Pollak sprach ich mit Ihnen von meinem Lieblingswein, persönlichen               Leitung fortgeführt werdenwelcher mir jede Medizin ersetzt. 4)''
'' ''Darauf antwortet Johann Strauß am 20. Februar 1890
Eduard Seuffert verließ die Firma Bösendorfer''              Schönen Dank für Ihre liebenswürdigen Zeilen – bin vollkommen einverstanden und  freue mich ein Glas Wein von Ihrer edlen, aber ganz unverdienten Gabe zu trinken und  will ich zu diesem Behufe Anfangs nächster Woche eine Tarockpartie bei uns veranlassen, zu welcher Sie zu erscheine höflichst gebeten werden.Sollte Ihnen der  Tag, den wir zwischen den paar Tagen Ihnen bekanntgeben, nicht conveniren, so bitte ich selbst denselben uns anzuzeigen.''
'''<br /> '              Mit herzlichen Grüßen Ihr ergebenster Johann Strauß 5)''
''' '''Noch einmal soll Bösendorfer mit seinen Instrumenten zu einer Weltausstellung fahren um die Kunst der österreichischen Instrumentenmacher, der Klavierbauer, zu repräsentieren. Die Teilnahme an der Pariser Weltausstellung von 1900 lehnt Bösendorfer jedoch ab; soweit sich aus den Unterlagen herauslesen läßt, geschah dies vor allem aus Solidarität mit den anderen Wiener Klavierbauern. Nur die Klavierfabrik Ehrbar hielt sich nicht daran, scherte aus.
'''„Liebster Freund! Ich bin alt''''' …“ '''''Endzeit'''Das 50-jährige Firmenjubiläum 6) und der 70.Geburtstag des Firmeninhabers 1905 wurde ausgiebig gefeiert. Es war, wollte man es ein wenig pathetisch formulieren ein letzter Glanz, ein letztes Aufleuchten vergangener Erfolge.
Die harten ArbeitsjahreHenriette, die immer stärker werdende Belastung durch den zunehmenden Konkurrenzdruck gingen an Ludwig Bösendorfer keineswegs spurlos vorüber; er fühlte sich plötzlich alt, begann zu kränkeln, litt zunehmend an rheumatischen oder gichtischen Anfällen Bösendorfers zweite Frau 7) war nach einem Schlaganfall schwer krank geworden. Sie stirbt am 2.Juni 1906.
              '' … Sie war eine schlichte einfache Frau, die niemals in die große Öffentlichkeit trat, sondern vielmehr ihre stille Häuslichkeit liebte. … mußte … ihre Sanftmut und Milde und Herzensgüte … bewundern , … das Heim behaglich und gemütlich zu gestalten. … ''
''              An Alfred Grünfeld ''Nun war er der „alte“ Bösendorfer geworden; eine stadtbekannten Erscheinung und wie es in Wien so üblich ist, hängte man ihm endgültig ein Etikett um: „Der Bösendorfer“. Der Mensch verschwand, wurde zum Requisit der Stadtgesellschaft. Wann genau diese schleichende Transformation zum „Der Bösendorfer“ begonnen hatte, 26läßt sich – vielleicht - an Einzelereignissen nachzeichnen. November 1892''
''              Liebster Freund! Ich bin alt und und kann Stiegen nicht mehr steigenKarikaturen, sonst wäre ich schon bei Dir gewesen um Dir zu sagenExtempores auf Vorstadtbühnen in Singspielen, welche große Freude du mir gemacht hast durch die Widmung. Lieberin Theaterstücken, lieber Alfred, nehme meinen herzlichen Dank einstweilen in dieser Form entgegen denen das Klavier Bösendorfer und bleibe ein lieber guter Freund Deinem treuen Bösendorfer 1)Ludwig Bösendörfer, der Claviermacher zur Rolle, zur Bühnenfigur mutieren. Den Reigen eröffnet „''Ein Wiener Flügel''“, aufgeführt 1864 im Treumann-Theater.8) Vielleicht geschrieben als Hommage nach dem Erfolg der Bösendorfer Instrumente bei der Londoner Weltausstellung 1862 ?
Im Carltheater wurde von Offenbach „'' Die Hanni weint, der Hansi lacht''“ 1866 aufgeführt; ein griesgrämiger unwilliger Vater mit Namen Mosthuber, der für seine Tochter Hanni ganz andere Heiratspläne geschmiedet hat, sinniert ärgerlich über ein Kompliment, das man ihm gemacht hat
Im Freundeskreis,bei den Geschäftsfreunden, bei Bekannten mehrt sich die Sorge um die Gesundheit von Ludwig               „''Der Bösendorferexistiert gar nicht, man erteilt ihm gute Ratschläge, doch diese dürfte er kaum befolgt haben, denn er bleibt geschäftig und aktiv wie immer; vielleicht daß er sich nun ein wenig mehr außerberufliche Freuden gönnt, und dazu gehört neben seiner täglichen morgendlichen Ausfahrt in den Prater zum Lusthaus, das Billard und das Tarockieren. Einer seine r Partner ist Johann Strauß. Zwei wortkarge Männer , die sich in dieser Kargheit bestens verstehen. Wie immer, es begann mit einem Flügel://aus dem Munde eines solchen Kreuzköpfels ist  mir dieses Compliment besonders    schmeichelhaft“// 10)''
'' ''bevor im Finale, Hanni und Hansi heiraten ja doch, alle in den großen Jubel einstimmen.
''              Tausend Dank für Ihre liebenswürdige Erfüllung meiner unbescheidenen BitteIm April 1915 begeht Ludwig Bösendorfer seinen 80. Täglich             freue ich mich über das schöne InstrumentGeburtstag; der Jubilar ist entsprechend seiner Gewohnheit „öffentlichkeitsscheu zu sein, wenn es um seine Person geht“ „abgetaucht“. Sie haben mich Ihnen gegenüber sehr    verbindlich gemacht. Herzlich grüßend Ihr Johann Strauß 2) '' '' ''
Zur Herrenrunde in der Igelgasse, Haus Johann Strauß gehörten Johannes Brahms, Hans RichterUnter den vielen hochtönenden, mit dem oft sehr pathetisch patriotisch formulierten Laudationes - man so gut essen und trinken konnte, Carl Goldmark, Viktor Tilgner, befindet sich mitten in einem aus der BildhauerSicht von damals als „patriotisch“ empfundenen Krieg, Alexander Girardi und viele andere Künstlergibt es auch Amüsanteres zu lesen. Sie alle liebten Rotwein und Zigarren, debattierten dabei über Carl Michael Ziehrer 11) erinnert sich für das „Leid der Welt“. Sie spielten Billard„Prager Tagblatt“ : Er erzählt, ein Spieldaß sein Verleger Haslinger seine Geburtstage immer im großen, geselligen Kreis gefeiert hat. Ort des Geschehens war das Johann Strauß besonders liebte; manchmal „verschwand“ er , die Runde war daran gewöhnt, wußte – jetzt komponiert Johann Strauß ! und spielte weiter. War die Herrenrunde kleiner, dann wurde vorzugsweise bei geringem Einsatz tarockiert .  traditionsreiche Gasthaus „Zum Grünsteidl“ in den Tuchlauben:
Wien hatte sich               ''…Ich traf um 8 Uhr abends ein neues Rathaus gebaut, das 1890 feierlich eröffnet werden sollte. Die Vorbereitungen liefen Gesellschaft wartete nur noch auf Hochtouren; Johann Strauss 3) mußte komponierenzwei verspätete Gäste. Es dauerte auch nicht lange, und unter allgemeinem Jubel betraten der junge Bösendorfer ''(damit ist Ludwig Bösendorfer saß im Festcomitégemeint, Anm.d.Verf.'') und Franz Liszt den Saal. An diesem Abend produzierten sich die damals hochbeliebten Volkssänger Nagel und Amon. Nagel besonders war berühmt durch seine Stegreiflieder. … Kaum hatten Bösendorfer und Liszt sich niedergelassen, als er sie auch schon aufs Korn nahm.'' …
Doch kein Comité bleibt störungsfrei von Unstimmigkeiten, Eifersüchteleien oder anderen eitlen Unannehmlichkeiten. Die Ursache für die Verärgerung von Bösendorfer über diese überflüssigen Unstimmigkeiten sind nicht mehr nachvollziehbar; überliefert ist lediglich ein Brief an Johann Strauß vom 16. Februar 1890:
<div style="text-align: center;">''              Gestatten SieS’gibt nur an Bösendorfer,''</div><div style="text-align: center;">''s’gibt nur a Wien.''</div><div style="text-align: center;">''In seine Klavier''</div><div style="text-align: center;">''Steckt der Beethoven drin.''</div><div style="text-align: center;">''Bösendorfer und Liszt''</div><div style="text-align: center;">''San zwa sehr schöne Nam‘''</div><div style="text-align: center;">''Klavier macht der Ane ---''</div><div style="text-align: center;">''Der And’re haut’s zsamm ! 12)''</div><div style="text-align: center;">'' ''</div>Nun gibt es für öffentliche Figuren auch eiserne Spielregeln, die einzuhalten sind, man mußte – „spleens „ haben, wie man es damals nannte. Auch Bösendorfer bildete da keine Ausnahme. Die Fama der Journalisten weiß zu berichten: Er benutzte keinen Lift, er bevorzugte das Treppensteigen, ebenso ablehnend verhielt er sich gegen die Novität „Autodroschke“, der Fiaker war sein bevorzugtes Verkehrsmittel, ansonsten ging er eben zu Fuß. Autonomie war ihm besonders wichtig, er verteidigte diese ebenso beharrlich, wie leicht störrisch. Das ging so weit, daß ich Ihnen er sich nicht einmal in den Ausdruck meiner Bewunderung Rock helfen ließ, auch wenn es die Höflichkeit erfordert hätte. Wenn er etwas nicht wollte, dann half keine Überredungskunst; Kompromisse gab es nicht! und unbegrenzten Verehrung zu Füßen legeauch keine Begründung, warum er etwas ablehnte.''
''              Aufrichtig beglückwünsche ich Sie zu dem genialen RathauswalzerÖffentliches Aufsehen für seine private Person war ihm ein Greuel; wenn seinem Werk nicht die nötigen Anerkennung und öffentliche Wertschätzung entgegengebracht wurde, konnte er heftig und gelegentlich auch ungerecht reagieren, wurde sehr machtbetont, wenn es um das Ansehen und die öffentliche Anerkennung seiner Firma ging.''
''              Ich wurde vom Comité als Werkzeug benützt … Seine Klavier, das waren seine Kinder … im Leben draußen war er der Kavalier, der Grandseigneur, … der Diplomat. In der Fabrik aber war er der Familienvater, Menschen und Objekten gegenüber; da war er groß, weil er ER selber war – weil der  ihm eingeborene Klang nicht schwieg … - der eingeborne Klang! … dieser Klang lebte in den einleitenden Schritt bei Ihnen zu     machen; alle späteren Schritte oder Unterlassungssünden bitte ich mit dem Comité zu              verrechnenTonschwingungen des alten, längst gefallenen Bösendorfersaales, dessen vornehmer Stil, dessen reine Akustik Gnerationen entzückt hat. Ich kann Ihnen für mich Dank sagen. Erlauben Sie mirUnd wenn Meister Ludwig an einem Konzertabend in seiner einsamen Ecke thronte, rechts im Saal, und  ganz versunken den Klängen lauschte, daß ich mit Ihnen    die seinen Flügeln entströmten – allen sichtbar und doch einsam – ein Glas Wein auf Ihr Wohl trinke. In Hochachtung und Ergebenheit Ihr Bösendorferheimlicher Kaiser -, da mochte er etwas wie eine glückliche Genugtuung in sich fühlen … 13)''
''              N ''Nach dem Tod von Henriette wurde es zunehmende einsam um ihn.S. Bei Pollak + sprach ich mit Ihnen von meinem LieblingsweinLeonie, die geliebte Stieftochter, kommt hin und wieder zu Besuch, man verbringt die Sommerfrische gemeinsam in Ischl, aber Alexander Girardi hat als viel beschäftigter Schauspieler, welcher mir jede          Medizin ersetztals Star des Wiener Theaters nur wenig Zeit für Familienleben. 4)''
''              Hochverehrte gnädige Freundin,''
Darauf antwortet Johann Strauß am 20''              Jedes Wort von Ihnen ist mir Belohnung, jeder Gruß ein Festtag. Februar 1890Und so beschließe ich dieses Jahr . Weihnacht allein, Sylvester allein, habe ich meinen Erinnerungen im welchen Sie als einzige Künstlerin und gute Freundin zu meinen beiden Frauen eine große Rolle spielen. In dieser Schwärmerei fühle ich mich glücklich und jung; als Mensch und als Claviermacher, welcher die schönsten Clavierperioden aller Zeiten  mitgelebt hat. Jung bleibe ich in Gedanken der großen Pianisten, Liszt voran, und in treuer Verehrung und Bewunderung meiner gnädigen Freundin der großen Sofie Menter Ihr Bösendorfer 14)''
Das Fest zum 70-jährigen Geburtstag zum 50. Jahrestag des Firmenjubiläums war Geschichte als sich Ludwig Bösendorfer 1909 entschloß für die immer schwieriger werdende Lage der Firma eine Lösung zu suchen. Die Verkausfzahlen der Klaviermanufakturen fielen in den Keller, denn der Markt wurde mit industriell gefertigten Billigprodukten überschwemmt; das führte dazu, daß viele Händler dazu übergingen ihre Instrumente sogar auf Ratenzahlungsbasis anzubieten, ein für dieses Gewerbe bisher unbekanntes Geschäftsgebaren
''              Schönen Dank für Ihre liebenswürdigen Zeilen – bin vollkommen einverstanden und       freue mich ein Glas Wein von Ihrer edlenLudwig Bösendorfer entschloß sich zu einem radikalen Schnitt: den Verkauf seiner Firma. Er war 74 Jahre alt, gesundheitlich angeschlagen, er fühlte sich einsam nach dem Tod seiner zweiten Frau Henriette. Viele Freunde, viele Künstler, aber ganz unverdienten Gabe zu trinken die er einmal betreut und      will ich zu diesem Behufe Anfangs nächster Woche eine Tarockpartie bei uns     veranlassenbegleitet hatte, zu welcher Sie zu erscheine höflichst gebeten werdenlebten nicht mehr. Sollte Ihnen der             Tag, den wir zwischen den paar Tagen Ihnen bekanntgebenEr fühlte sich dem zunehmenden Druck dieser ihm völlig neuen, unbekannten Wirtschaftswelt nicht convenirenmehr gewachsen. Aber: Der Name Bösendorfer sollte und mußte weiterleben. Er war, so bitte ich selbst denselben uns anzuzeigenwie auch seine beiden Geschwister Adolph und Marie kinderlos.''
''              Mit herzlichen Grüßen Ihr ergebenster Johann Strauß 5Seine Wahl für die Nachfolge fiel auf seinen langjähriger Freund, der Bankier Carl Hutterstrasser 15)''. Er hatte zwei Söhne und dies versprach Kontinuität. Kontinuität der Firma, des Namens, der Klaviere Bösendorfer. Bösendorfer schloß einen Vertrag 16) mit der Option auf die Zukunft, den Weiterbestand der Firma wie des Markennamens Bösendorfer.
'' ''Dann, 1912 flatterte die Kündigung für die Gebäude in der Herrengasse 6 auf seinen Tisch; neben den Verkaufs- und Schauräumen mußte nun auch eine Wohnung gesucht werden.
Noch einmal soll Die Wohnung fand Ludwig Bösendorfer mit seinen Instrumenten zu einer Weltausstellung fahren um im Großen Michaelerhaus, Kohlmarkt 11. Für die Kunst Umsiedlung der Verkaufs-und Schauräume kam das Angebot von der österreichischen Instrumentenmacher, Gesellschaft der Klavierbauer Musikfreunde im Gebäude des Musikvereins Räume 17) zu repräsentieren. Die Teilnahme an der Pariser Weltausstellung von 1900 lehnt Bösendorfer jrdoch ab; soweit sich aus den Unterlagen herauslesen läßt, geschah dies vor allem aus Solidarität mit den anderen Wiener Klavierbauern. Nur die Klavierfabrik Ehrbar hielt sich nicht daran, scherte ausmieten.
Das 50-jährige Firmenjubiläum 6) Bevor Ludwig Bösendorfer die Herrengasse endgültig verließ, alles eingepackt und der 70.Geburtstag des Firmeninhabers 1905 abtransportiert wurde ausgiebig gefeiert. Es war, wollte man es ein wenig pathetisch formulieren ein letzter Glanzgab er einem Journalisten Einblick in sein „Allerheiligstes“, er führte ihn durch die Räume, die die Öffentlichkeit nie zu sehen bekommen hatte, ein letztes Aufleuchten vergangener Erfolge.in denen er seine Experimente durchgeführt hatte:
Henriette''              … die Vergangenheit setzt ein mit 1872, Bösendorfers zweite Frau 7) war nach einem Schlaganfall schwer krank gewordenda der „junge Bösendorfer“ aus der Türkenstraße fortzog ... Sie stirbt am 2und die Herrengasse zu erobern begann.Juni 1906… ''''  Im ersten Stock , dem Saal gegenüber, hausten Ludwig Bösendorfer und Céleste Bösendorfer.Die Wohnung war eng, …  Am Flügel in dem einzigen großen Zimmer der Bösendorfer'schen Wohnung spielte Liszt, spielten Bülow und Rubinstein, und da es zu wenig Sessel gab, saß das Auditorium auf dem Boden und lauschte … ''
''              Der alte Bösendorfer liebt es nicht Erinnerungen auszuhängen. Er verwahrt sie im Schrank, die Bilder und Briefe der Künstler, die Dokumente … seines Lebens. Im zweiten Zimmer hängt Céleste Bösendorfer, gemalt von (Alexander?) Gol(t)z. … ''
              ''               Ein zweites großes Zimmer kam dazu Sie war und eine schlichte einfache Frauneue Herrin ''(Henriette von Latinovits, Anm.d.Verf.),'' die niemals in die große Öffentlichkeit trat,       sondern vielmehr ihre stille Häuslichkeit liebteder Kunst ferner stand. … mußte Ein Schlafsofa (statt Bett) ihre Sanftmut und Milde      und Herzensgüte … bewundern , … das Heim behaglich und gemütlich zu       gestaltenhier ruhte er an seinem 60.Geburtstag „zum ersten Mal schuldenfrei“. ''
''              …Vom Raum der Gesindestube führt eine Tür in andere Räume, die halb Werkstatt, halb Archiv sind. Im Laboratorium dieses Klangalchimisten Bösendorfer offenbart sich … die andere Seite seines Lebens. Hier steht Material und Versuch neben dem fertigen            Produkt, hier erwuchs in einsamen Stunden … jenes wundervolle Geheimnis des Bösendorfer - Klanges. … Mystik hat keine Ordnung. In diesem Wirrwarr von Modellen, Bildern, Ehrendiplomen und Andenken, in dieser „Rumpelkammer“ … steckt irgendwo der schöpferische Gedanke, der dem Mechanismus nicht nur einen Klang, sondern im Klang auch eine Seele gab. Das Aufrauschende, Freudige, Glänzende, der Gesang aus der Tiefe, den der Bösendorferflügel unter der Hand eines Künstlers offenbart, sie haben hier ihre Geburtsstätte. Geheimnisvolles, wie es in Liszts Klavierspiel umging, versuchte hier die Brücke zu neuer Technik, zu vervollkommnetem Ausdruck. ... Eines    Tages wußte der Flügel, was das Genie von ihm wollte und … behielt den Klang.''
Nun war er der „alte“ Bösendorfer geworden; eine stadtbekannten Erscheinung und wie es in Wien so üblich ist''              ... „Die Rumpelkammer“ erzählt vergangene Wahrheit. Da sind … die Glasharmonika , hängte man ihm endgültig ein Etikett um: „Der Bösendorfer“. Der Mensch verschwandUrklavier, das gute 300 Jahre gesehen haben kann, wurde zum Requisit zeigt die wenigen alten schwarzen Tastenzähne … ein Teil wird in das Museum der Stadtgesellschaft. Wann genau diese schleichende Transformation zum „Der Bösendorfer“ begonnen hatteGesellschaft der Musikfreunde gehen, läßt sich – vielleicht - an Einzelereignissen nachzeichnen.ein anderer den Weg des alten Eisens …''
Karikaturen, Extempores auf Vorstadtbühnen in Singspielen''              Der alte Bösendorfer war niemals ein lauter Mann. … Eine ehrwürdige Figur aus unsterblichen musikalischen Tagen, ragt er hinein in Theaterstücken, in denen das Klavier Bösendorfer den Lärm und Ludwig Bösendörfer, die Jagd der Claviermacher zur Rolle, zur Bühnenfigur mutierenwienerischen Gegenwart. Den Reigen eröffnet „Ein Wiener Flügel“Ein freier Mann, aufgeführt 1864 im Treumann-Theater.8) Vielleicht geschrieben als Hommage nach dem Erfolg der Bösendorfer Instrumente bei liebt er die Freiheit des Geistes und die Ritterlichkeit der Londoner Weltausstellung 1862 ?Gesinnung … ''
Im Carltheater wurde von Offenbach „Die Hanni weint, der Hansi lacht“ 1866 aufgeführt; ein griesgrämiger unwilliger Vater mit Namen Mosthuber, der für seine Tochter Hanni ganz andere Heiratspläne geschmiedet hat, sinniert ärgerlich über ein Kompliment, das man ihm gemacht hat''              Ludwig Bösendorfer schweigt zu den absonderlichsten Zeiterscheinungen … denkt sich sein Teil und läßt die andern reden …18)''
Kriegszeit – erst mit überbordendem Jubel begrüßt, wich die Euphorie sehr bald dem bösen Erwachen, die alltägliche Normalität wurde zunehmend von Einschränkungen, Vorschriften usw. bestimmt. Bösendorfer mußte seine geliebten Pferde an die Armee abgeben; das hat ihn möglicherweise noch schwerer getroffen als alle anderen bisher erfahrenen Verluste.
              „''Der Doch Bösendorfer existiert gar wäre nichtBösendorfer gewesen, //aus wenn er nicht nochmals einen Coup gegen den Zeitgeist geplant und ausgeführt hätte. Seit 1908 beschäftigte er sich mit dem Munde eines solchen Kreuzköpfels ist            mir dieses Compliment besonders schmeichelhaft“// 10Gedanken, seinen „Göttern“ Rubinstein – Liszt – Bülow ein Denkmal 19)''zu errichten, auf eigene Kosten. Von diesem Denkmal fehlt heute jede Spur.
'' ''In den Nachlaßpapieren kann man diesen „Traum von einer Ewigkeit der Trias Rubinstein-Liszt –Bülow“ entdecken. Von Caroline Gomperz 20) gibt es einer Zeitung eine Erzählung, daß ihr das Denkmal, als er es ihr einmal ganz geheimnisvoll vorgeführt habe, überhaupt nicht gefallen habe. Dann brach der Krieg aus, es gab andere Probleme als ein Denkmal aufzustellen. Aber Ludwig Bösendorfer ließ sich davon nicht beeindrucken. Er ergriff die Initiative; ein Rechnungsbeleg vom 18.August 1916 bestätigt den Transport und die Aufstellung des Denkmals in der Halle des Musikvereins; gemeint ist vermutlich das Eingangsfoyer.
bevor im FinaleEinem Redakteur der Neuen Freien Presse gelingt es Ludwig Bösendorfer zu motivieren aus seinen Erinnerungen an die große Trias „Liszt-Rubinstein-Bülow“ zu notieren, Hanni und Hansi heiraten ja dochdarüber zu erzählen, alle in den großen Jubel einstimmen.von Künstlern, die er gekannt hat:
Im April 1915 begeht Ludwig '' ''''              … Nur schwer konnte ich mich entschließen, … in meinen alten, mir so lieben Musikerinnerungen zu kramen, … niederzuschreiben. … daß ich keine Tagebücher führte, daß ich niemlas versuchte, meine Erlebnisse und Erfahrungen …  aufzuzeichnen… ich (brauche) nur die Albums aufzuschlagen, die neben meinem Schreibtisch in stattlicher Anzahl aufgestapelt sind, um mich wieder zurecht zu finden.  Alle Künstler, die jemals im Bösendorfer seinen 80-Saal konzertierten, haben sich in diese Albums eingetragen. GeburtstagDer erste, … war Hans von Bülow. Auf der letzten Seite stehen die Namen Arnold Rosés und seiner Quartettgenossen. … Ich wiederhole es mit Wehmut, Künstler wie Liszt und Rubinstein sind aus der Welt verschwunden; der Jubilar und  verschwunden ist entsprechend seiner Gewohnheit „öffentlichkeitsscheu zu seinauch die Zeit, da solche Künstler in unserer Mitte wandelten und einer Musikepoche unvergeßlichen Glanz verliehen. Eine neue Zeit hat einen neuen Künstlertypus hervorgebracht, wenn und es um seine Person geht“ „abgetaucht“will mir scheinen, als werde die Kunst vom „Betrieb“ erschlagen….21)''
Unter den vielen hochtönenden, oft sehr pathetisch patriotisch formulierten Laudationes - man befindet sich mitten in einem aus der Sicht von damals als „patriotisch“ empfundenen Krieg, gibt es auch Erfreulicheres zu lesen. Carl Michael Ziehrer 11) schreibt für das „Prager Tagblatt“ eine Erinnerung an eine lang zurückliegende Begegnung auf:               Er erzählt, daß sein Verleger Haslinger seine Geburtstage immer im großen geselligen Kreis gefeiert hat. Ort des Geschehens war das traditionsreiche Gasthaus „Zum Grünsteidl“ in den Tuchlauben:'' ''
              ''…Ich traf um 8 Uhr abends ein. Die Gesellschaft wartete nur noch auf zwei verspätete            Gäste. Es dauerte auch nicht lange, und unter allgemeinem Jubel betraten der junge            Bösendorfer und Franz Liszt den Saal. An diesem Abend produzierten sich die              damals hochbeliebten Volkssänger Nagel und Amon. Nagel besonders war berühmt           durch seine Stegreiflieder. … Kaum hatten Bösendorfer und Liszt sich niedergelassen,            als er sie auch schon aufs Korn nahm.<br /> ''
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<div style="text-align: center;">====''S’gibt nur an Bösendorfer,'Nachwort'</div><div style="text-align: center;">''s’gibt nur a Wien.''</div><div style="text-align: center;">''In seineKlavier''</div><div style="text-align: center;">''Steckt der Beethoven drin.''</div><div style="text-align: center;">''Bösendorfer und Liszt''</div><div style="text-align: center;">''San zwa sehr schöne Nam‘''</div>=<div style="textDer Imperial – in seiner ganzen beeindruckenden Größe -align: center;">''Klavier macht steht vor mir, mit geöffnetem Flügel und ich kann der Ane Versuchung nicht widerstehen, -ich muß das Instrument für mich entdecke, die Töne, die Klänge, seine Spielbeweglichkeit … – vom Baß mit den schwarzen Abdeck--''</div><div style="text-align: center;">''Der And’re haut’s zsamm ! 12)''</div><div style="text-align: center;">'' ''</div>Tasten bis zum Diskant … und während aus dem Instrument die Töne aufsteigen, zieht wie in einem bunten Spiegel, in leuchtenden und dumpfen Facetten, das Jahrhundert „Bösendorfer“ nochmals an mir vorbei.
Nun gibt es für öffentliche Figuren auch eiserne Spielregeln„Jahrhundert Bösendorfer“: Es fängt an mit Ignaz Bösendorfer, die einzuhalten sindSchöpfer des Instruments und Firmengründer, man mußte – „spleens „ haben, wie man es damals nannte. Auch und endet mit Ludwig Bösendorfer bildete da keine Ausnahme. Die Fama der Journalisten weiß zu berichten: Er benutzte keinen Lift, er bevorzugte das Treppensteigen, ebenso ablehnend verhielt er sich gegen die Novität „Autodroschke“dem Sohn, der Fiaker war sein bevorzugtes Verkehrsmittel, ansonsten ging er eben das Instrument zu Fuß. Autonomie war ihm besonders wichtig, er verteidigte diese ebenso beharrlicheinem Spitzenprodukt geformt, wie leicht störrisch. Das ging so weit, daß er sich nicht einmal in den Rock helfen ließ, auch wenn es Höflichkeit erfordert hätte. Wenn er etwas nicht wollte, dann half keine Überredungskunst; Kompromisse gab es nicht! und auch keine Begründung, warum er etwas ablehnte, nicht wollteweltläufig bekannt gemacht hat.
Öffentliches Aufsehen für seine private Person war ihm ein Greuel; wenn seinem Werk nicht Ich habe in alten vergilbten Folianten geblättert, Privilegien, das nennt man heute Patente, gelesen, Dekrete, Pränumerationen und viele andere alte Dokumente, vergilbte Briefe, Photographien, Zeitungsberichte über die nötigen Anerkennung und öffentliche Wertschätzung entgegengebracht wurdebeiden Bösendorfers, konnte er heftig und gelegentlich auch ungerecht reagierendie Zeit, wurde sehr machtbetontdie Zeitereignisse, wenn es um das Ansehen die ihrer beider Leben ganz wesentlich geprägt und die öffentliche Anerkennung seiner Firma gingbestimmt haben.
Das 19.Jh. war eine Jahrhundert vieler, tief greifender und einschneidender Umbrüche; die historischen Fakten konnte ich nur sehr summarisch andeuten, kursorisch benennen, ein sehr bewußtes Defizit, wollte ich die Zeit nicht das Biographische überwuchern lassen.
''              … Seine Klavier, das Die Skizzen zur zeithistorischen Folie waren seine Kinder … im Leben draußen war er der Kavalier, leichtere Teil der           Grandseigneur, … der DiplomatReise in die Vergangenheit. In Schwieriger wurde es schon mit der Fabrik aber war er der Familienvater„Recherche du Temps Perdu“ (Proust) für die Familie Bösendorfer, Menschen für Ignaz und Objekten gegenüber; da war er groß, weil er ER selber war – weil der           ihm eingeborene Klang Ludwig. Tagebücher haben beide nicht schwieg … - der eingeborne Klang! … dieser Klang lebte              in den Tonschwingungen des allten, längst gefallenen Bösendorfersaales, dessen       vornehmer Stil, dessen reine Akustik Gnerationen entzückt hatgeschrieben. Und wenn Meister               Briefe von Ludwig Bösendorfer von ihm gibt es nur wenige, die Briefe an einem Konzertabend in seiner einsamen Ecke thronteihn sind zahlrich, rechts im Saal, und      ganz versunken den Klängen lauschteteilweise auch veröffentlicht. Die historischen Bösendorfer-Instrumente, Teil der Erzählung sind die seinen Flügeln entströmten – allen sichtbar und doch einsam – ein heimlicher Kaiser -, da mochte er etwas wie eine glückliche      Genugtuung Mitspieler in dieser Geschichte; viele sind in Privatsammlungen oder in sich fühlen … 13)''Museen anzusehen; spielen darf man sie leider nicht.
'' ''Die biographische Überlieferung ist fragmentarisch; dazu gehört auch die Zeit der Firma Ludwig Bösendorfer. Die Ursachen sind unterschiedlich, die wichtigste aus meiner Sicht: Das Bewußtsein, die eigene Vergangenheit für die Zukunft zu sammeln, vielleicht sogar manipuliert zu überliefern, ist ein Phänomen des ausgehenden 20.Jahrhunderts, auch des 21. Jahrhunderts.
Nach dem Tod von Henriette wurde es zunehmende einsam um ihn. LeonieLudwig Bösendorfer war schon zu Lebzeiten eine Legende, das macht die geliebte Stieftochter, kommt hin Lektüre und wieder zu _Besuch, man verbringt Auswertung der zeitgenössischen Berichterstattung nicht unbedingt einfach; Das Fachlich-Sachliche mußte von der anekdotischen Verklärung befreit werden um die Sommerfrische gemeinsam in Ischl, aber Alexander Girardi hat als viel beschäftigter Schauspieler, als Star des Wiener Theaters nur wenig Zeit für FamilienlebenFakten herauszulösen.
''              Hochverehrte gnädige Freundin,''Ludwig Bösendorfer vermachte in seinem Testament vom April 1914 seinen persönlichen Nachlaß dem Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde:  
''              Jedes Wort von Ihnen ist mir Belohnung… meine Bücher (einschließlich der Fachschriften für Instrumentenbau und Musik), jeder Gruß ein Festtag. Und so beschließe ich          dieses Jahr . Weihnacht alleinSchriften, Sylvester alleinDrucksachen, habe ich meinen Erinnerungen im         welchen Sie als einzige Künstlerin Künstlerporträts und gute Freundin zu meinen beiden Frauen eine         große Rolle spielen. In dieser Schwärmerei fühle ich mich glücklich sonstige Bilder, Diplome, Briefe und jung; als   Mensch überhaupt der Inhalt aller Kasten, das Museum und als Claviermacher, welcher die schönsten Clavierperioden aller Zeiten               mitgelebt hatInstrumente sowie die Kassa samt Inhalt. Jung bleibe ich in Gedanken der großen Pianisten, Liszt voran, und in   treuer Verehrung und Bewunderung meiner gnädigen Freundin der großen Sofie           Menter Ihr Bösendorfer 14)''
Man sollte meinen, daraus ließe sich doch eine ausführliche biographische Darstellung schreiben; diese vermutete Fülle ist leider nicht gegeben. Als Ludwig Bösendorfer 1919 starb, war Chaos-Zeit. Der Krieg war zwar vorbei, ein neuer Staat war politisch zumindest gegründet, aber der Alltag entbehrte noch jeder Ordnung: Mangel an allem ist die Kurzfassung eines Allgemeinzustandes. Das Testament wurde sehr bald eröffnet, aber damit endet auch die geordnete Überlieferung.
Das Fest zum 70-jährigen Geburtstag zum 50. Jahrestag Nach einem ausführlichen und sehr informativen Gespräch mit dem Direktor des Firmenjubiläums war Geschichte als sich Ludwig Bösendorfer 1909 entschloß für die immer schwieriger werdende Lage Archivs der Firma eine Lösung zu suchen. Die Verkausfzahlen Gesellschaft der Klavieranufakturen fielen in den KellerMusikfreunde, denn der Markt wurde mit industriell gefertigten Billigprodukten überschwemmt; das führte dazuProfessor Dr. Biba konnte ich erfahren, daß viele Händler dazu übergingen ihre Instrumente sogar auf Ratenzahlungsbasis anzubieten, ein für dieses Gewerbe bisher unbekanntes Geschäftsgebarenes bei der Übergabe des Nachlaßmaterials keine Übergabenaufzeichnungen gemacht wurden oder dabei lagen.
Mein Dank für die Unterstützung an meiner „Reise zu Ludwig Bösendorfer entschloß zu einer radikalen Schnitt: den Verkauf seiner Firma. Er war 74 Jahre altBösendorfer“ geht an die vielen freundlichen Mitarbeiter der Institutionen, gesundheitlich angeschlagendie mich unterstützt, er fühlte sich einsam nach dem Tod seiner zweiten Frau Henriette. Viele Freunde, viele Künstler, die er einmal betreut und begleitet hatte, lebten nicht mehr. Er fühlte sich dem zunehmenden Druck dieser ihm völlig neuen unbekannten Wirtschaftswelt nicht mehr gewachsen. Aberhaben: Der Name Bösendorfer sollte und mußte weiterleben. Er war, wie auch seine beiden Geschwister Adolph und Marie kinderlos.
Seine Wahl für die Nachfolge fiel auf seinen langjähriger Freund, der Bankier Carl Hutterstrasser 15). Er hatte zwei Söhne und dies versprach Kontinuität. Kontinuität der Firma, des Namens, der Klaviere Bösendorfer. Bösendorfer schloß einen Vertrag 16) mit der Option auf die Zukunft, den Weiterbestand der Firma wie des Markennamens Bösendorfer.Wien:
Doch damit nicht genug, 1912 flatterte die Kündigung Archiv der Gebäude in Gesellschaft der Herrengasse 6 auf seinen Tisch; neben den Verkaufs- und Schauräumen mußte nun auch eine Wohnung gesucht werden.Musikfreunde
Die Wohnung fand Ludwig Bösendorfer im Großen MichaelerhausÖsterreichische Nationalbilbiothek: Bild-Archiv , Kohlmarkt 11. Für die Umsiedlung der Verkaufs-Handschriftensammlung und Schauräume kam das Angebot von der Gesellschaft der Musikfreunde im Gebäude des Musikvereins Räume 17) zu mieten.Alte Drucke, Musiksammlung
Bevor Ludwig Bösendorfer die Herrengasse endgültig verließTheatermuseum, alles eingepackt und abtransportiert wurdeBibliothek;Frau Claudia Mayerhofer mich großzügig unterstützt bei den Recherchen zur „Allgemeinen Theater – Zeitung“, gab er einem Journalisten Einblick in sein „Allerheiligstes“, er führte ihn durch die Räume, die die Öffentlichkeit nie zu sehen bekommen hatte, in denen er seine Experimente durchgeführt hatte:auch „Der Bäuerle“ genannt.
Berlin:
''              … die Vergangenheit setzt ein Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit 1872Mendelssohn-Archiv, da der „junge Bösendorfer“ aus der              Türkenstraße fortzog [...] und Frau Marina Gordienko für die Herrengasse zu erobern begann. …''Recherchen im Nachlaß Ferruccio Busoni
''              Im ersten Stock , dem Saal gegenüber, hausten Ludwig Bösendorfer und Céleste      Bösendorfer. Die Wohnung war eng, … Am Flügel in dem einzigen großen Zimmer der Bösendorferschen Wohnung spielte Liszt, spielten Bülow und Rubinstein, und da es zu wenig Sessel gab, saß das Auditorium auf dem Boden und lauschte … ''Staatliches Institut für Musikforschung
''              Der alte Firma Bösendorfer liebt es nicht Erinnerungen auszuhängen. Er verwahrt sie im             SchrankWien, die Bilder Schleyergasse und Briefe der KünstlerWiener Neustadt, die Dokumente … seines Lebens. Im       zweiten Zimmer hängt Céleste Bösendorfer, gemalt von (Alexander?) Gol(t)zWerk und Zentrale: Für klaviertechnische Fragen habe ich zahlreiche Gespräche mit Mitarbeitern geführt; ihnen sei an dieser Stelle für Geduld und Zeitaufwand gedankt. … ''
''              Ein zweites großes Zimmer kam dazu … Ohne aktives Zuhören und eine neue Herrin [Henriette von               Latinovitsunterstützende Gespräche ein Buch zu schreiben ist ein Abenteuer, eigentlich nicht realisierbar; den vielen Zuhörern und Gesprächspartner, Anm.d.Verf.] die der Kunst ferner stand. … Ein Schlafsofa (statt Bett) … hier         ruhte er ungenannt bleiben, möchte ich an seinem 60.Geburtstag „zum ersten Mal schuldenfrei“dieser Stelle meinen herzlichen Dank aussprechen.''
''              …Vom Raum der Gesindestube führt eine Tür in andere Räume, die halb Werkstatt,             halb Archiv sind. Im Laboratorium dieses Klangalchimisten Bösendorfer offenbart sich              … die andere Seite seines Lebens. Hier steht Material und Versuch neben dem fertigen            Produkt, hier erwuchs in einsamen Stunden … jenes wundervolle Geheimnis des               Bösendorfer-Klanges. … Mystik hat keine Ordnung. In diesem Wirrwarr von Modellen,          Bildern, Ehrendiplomen und Andenken, in dieser „Rumpelkammer“ … steckt irgendwo              der schöpferische Gedanke, der dem Mechanismus nicht nur einen Klang, sondern im            Klang auch eine Seele gab. Das Aufrauschende, Freudige, Glänzende, der Gesang aus          der Tiefe, den der Bösendorferflügel unter der Hand eines Künstlers offenbart, sie               haben hier ihre Geburtsstätte. Geheimnisvolles, wie es in Liszts Klavierspiel umging,   versuchte hier die Brücke zu neuer Technik, zu vervollkommnetem Ausdruck. ... Eines            Tages wußte der Flügel, was das Genie von ihm wollte und … behielt den Klang.''
''              ... „Die Rumpelkammer“ erzählt vergangene Wahrheit. Da sind … die Glasharmonika             ,… ein Urklavier, das gute 300 Jahre gesehen haben kann, zeigt die wenigen alten              schwarzen Tastenzähne … ein Teil wird in das Museum der Gesellschaft der Musikfreunde gehen, ein anderer den Weg des alten Eisens …''Dagmar Saval
''              Der alte Bösendorfer war niemals ein lauter Mann. … Eine ehrwürdige Figur aus unsterblichen musikalischen Tagen, ragt er hinein in den Lärm und die Jagd der      wienerischen Gegenwart. Ein freier Mann, liebt er die Freiheit des Geistes und die      Ritterlichkeit der Gesinnung … ''
''              Ludwig Bösendorfer schweigt zu den absonderlichsten Zeiterscheinungen … denkt sich           sein Teil und läßt die andern reden …18)''Wien, im März 2019    
Kriegszeit – erst mit überbordendem Jubel begrüßt, wich die Euphorie sehr bald dem bösen Erwachen, die alltägliche Normalität wurde zunehmend von Einschränkungen, Vorschriften usw. bestimmt. Bösendorfer mußte seine geliebten Pferde an die Armee abgeben; das hat ihn möglicherweise noch schwerer getroffen als alle anderen bisher erfahrenen Verluste.
Doch Bösendorfer wäre nicht Bösendorfer gewesen, wenn er nicht nochmals einen Coup gegen den Zeitgeist geplant und ausgeführt hätte. Seit 1908 beschäftigte er sich mit dem Gedanken, seinen „Göttern“ Rubinstein – Liszt – Bülow ein Denkmal 19) zu errichten, auf eigene Kosten. Von diesem Denkmal fehlt heute jede Spur.
In den Nachlaßpapieren kann man diesen „Traum von einer Ewigkeit der Trias Rubinstein-Liszt –Bülow“ entdecken. Von Caroline Gomperz 20) gibt es einer Zeitung eine Erzählung, daß ihr das Denkmal, als er es ihr einmal ganz geheimnisvoll vorgeführt habe, überhaupt nicht gefallen habe. Dann brach der Krieg aus, es gab andere Probleme als ein Denkmal aufzustellen. Aber Ludwig Bösendorfer ließ sich davon nicht beeindrucken. Er ergriff die Initiative; ein Rechnungsbeleg vom 18.August 1916 bestätigt den Transport und die Aufstellung des Denkmals in der Halle des Musikvereins; gemeint ist vermutlich das Eingangsfoyer.
Einem Redakteur der Neuen Freien Presse gelingt es Ludwig ===Anhang==='''Ignaz Bösendorfer zu motivieren aus seinen Erinnerungen an die große Trias „Liszt-Rubinstein-Bülow“ zu notieren, darüber zu erzählen, von Künstlern, die er gekannt hat:'''
'' ''Wien 27.7.1794 /nach anderen Quellen 27.7.1796; dieses Datum wird als Geburtsjahr geführt
''              … Nur schwer konnte ich mich entschließen, … in meinen alten, mir so lieben Musikerinnerungen zu kramen, … niederzuschreiben. … daß ich keine Tagebücher      führte, daß ich niemlas versuchte, meine Erlebnisse und Erfahrungen …              aufzuzeichnen… ich Lehre bei Joseph Brodmann (brauche1763-1848) nur die Albums aufzuschlagen, die neben meinem     Schreibtisch in stattlicher Anzahl aufgestapelt sind, um mich wieder zurecht zu finden.            Alle Künstler, die jeamls im Bösendorfer-Saal konzertierten, haben sich in diese         Albums eingetragen. Der erste, … war Hans von Bülow. Auf der letzten Seite stehen               die Namen Arnold Rosés und seiner Quartettgenossen. … Ich wiederhole es mit        Wehmut, Künstler wie Liszt und Rubinstein sind aus der Welt verschwunden; und         verschwunden ist auch die Zeit, da solche Künstler in unserer Mitte wandelten und       einer Musikepoche unvergeßlichen glanz verliehen. Eine neu Zeit hat einen neuen               Künstlertypus hervorgebracht, und es will mir scheinen, als werde die Kunst vom        „Betrieb“ erschlagen…. 21)''berühmter Klavierbauer
'' ''Studium/Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste, Wien
Er heiratet Franziska Rosalie, geb. Hartl, , gest. 9.4.1892
# ''<br Heinz Schoeny, Historisches Museum der Stadt Wien, 27.6.1972 /> in: 100 Jahre Bösendorfer''
'' ''1828 – 1832 Ignaz Bösendorfer wird zunächst Teilhaber der Manufaktur Brodmann, die er später ganz übernimmt, mit 500 Gulden Eigenkapital und zwei Mitarbeitern der ehemaligen Firma Brodmann.
'' ''1828, 25.7. Gründungsdatum der Firma Ignaz Bösendorfer
'''Nachwort'''1828, 28.7. Meisterbrief und Bürgerrecht, verbunden mit der Erlaubnis das Klaviermachergewerbe auszuüben.
Der Imperial – in seiner ganzen beeindruckenden Größe - steht vor mir1828 produziert er vier Klaviere, mit geöffnetem Flügel und ich kann der Versuchung nicht widerstehen, - ich muß das Instrument für mich entdecke, die Töne, die Klänge, seine Spielbeweglichkeit … – vom Baß mit den schwarzen Abdeck-Tasten bis zum Diskant … und während aus dem Instrument die Töne aufsteigen, zieht wie in einem bunten Spiegel nochmals das Jahrhundert „Bösendorfer“ an mir vorbei.1835 waren es 200 bei steigender Nachfrage
„Jahrhundert Bösendorfer“''In der „Geschichte der Gesellschaft der Musikfreunde“, im Band „Sammlungen und Statuten“, S. 156: Es fängt an Pianoforte von Iganz Bösendorfer (mit Ignaz BösendorferAufschrift), 231 cm lang, 137 cm breit, 95 cm hoch, -Wiener Mechanik A2 – a4, Schöpfer des Instruments und Firmengründer3 Töne einfach, und endet mit Ludwig Bösendorfer5 zwei, dem Sohndie anderen dreichörig bezogen, der das Instrument zu einem Spitzenprodukt geformtgradsaitige Bespannung, es weltläufig bekannt gemacht hat2 Pedale.Geschenk Prof. Ad. Prosniz, 1907''
Ich habe in alten vergilbten Folianten geblättert1835 Bronzemedaille auf der Gewerbe-Produkten-Ausstellung, Privilegien, das nennt man heute Patente, gelesen, Dekrete, Pränumerationen und viele andere alte Dokumente, vergilbte Briefe, Photographien, Zeitungsberichte über die beiden Bösendorfers, die Zeit, die Zeitereignisse, die ihrer beider Leben ganz wesentlich geprägt Wien (Redoutensäle und bestimmt haben.Winterreitschule)
Das 191835, 10.Jh. war eine Jahrhundert vieler, tief greifender und einschneidender Umbrüche; die historischen Fakten konnte ich nur sehr summarisch andeuten, kursorisch benennen, ein sehr bewußtes Defizit, wollte ich die Zeit nicht das Biographische überwuchern lassen4.Geburt Ludwig Bösendorfer
Die Skizzen zur zeithistorischen Folie waren 1839 Goldene Medaille für sein Klavier auf der leichtere Teil der Reise in die Vergangenheit. Schwieriger wurde es schon mit der „Recherche du Temps Perdu“ (Proust) für die Familie Bösendorfer, für Ignaz und Ludwig. Tagebücher haben beide nicht geschrieben. Briefe von Ludwig Bösendorfer von ihm gibt es nur wenige, die Briefe an ihn sind zahlrich, teilweise auch veröffentlicht. Die historischen BösendorferGewerbe- Produkten-Instrumente, Teil der Erzählung sind die Mitspieler in dieser Geschichte; viele sind in Privatsammlungen oder in Museen anzusehen; spielen darf man sie leider nicht.Ausstellung im neu erbauten Polytechnikum Wien
Die biographische Überlieferung ist fragmentarisch; dazu gehört auch die Zeit der Firma Ludwig Bösendorfer1839 Ernennung zum k. Die Ursachen sind unterschiedlich, die wichtigste aus meiner Sicht: Das Bewußtsein, die eigene Vergangenheit für die Zukunft zu sammeln, vielleicht sogar manipuliert zu überliefern, ist ein Phänomen des ausgehenden 20.Jahrhunderts, auch des 21. Jahrhundertsk.Hof-Claviermacher
Ludwig 1839 Geburt Adolph Bösendorfer war schon zu Lebzeiten eine Legende, das macht die Lektüre und Auswertung der zeitgenössischen Berichterstattung nicht unbedingt einfach; Das Fachlich-Sachliche mußte von der anekdotischen Verklärung befreit werden um die Fakten herauszulösen.
Ludwig 1841 erwirbt Ignaz Bösendorfer vermachte in seinem Testament vom April 1914 seinen persönlichen Nachlaß dem Archiv die Werkstatt und die Wohnung Josef Brodmann, Josefstadt, heute Lenaugasse 10. Das von Joseph Strohmayr erbaute Haus(1840) wird das Stammhaus der Gesellschaft der Musikfreunde:  Familie und Firma Bösendorfer
1842 gibt Anton Rubinstein ein Konzert im Musikvereinssaal (damals noch Tuchlauben Nr.558) er spielt einen Bösendorfer –Flügel
''… meine Bücher (einschließlich der Fachschriften für Instrumentenbau und Musik)1842 Geburt Marie Bösendorfer, Schriften, Drucksachen, Künstlerporträts und sonstige Bilder, Diplome, Briefe und überhaupt der Inhalt aller Kasten, das Museum und die Instrumente sowie die Kassa samt Inhaltverehel. …''Schönecker
1845 Zweite Goldmedaille auf der Gewerbe-Produkten-Ausstellung, Wien. Er stellt sechs Flügel aus: drei mit Wiener Mechanik, zwei mit englischer Mechanik, einen mit französischer Mechanik (Erard)
Man sollte meinen, daraus ließe sich doch eine ausführliche biographische Darstellung schreiben; diese vermutete Fülle ist leider nicht gegeben. Als Ludwig Bösendorfer 1919 starb, war Chaos-Zeit. Der Krieg war zwar vorbei, ein neuer Staat war politisch zumindest gegründet, aber der Alltag entbehrte noch jeder Ordnung: Mangel an allem ist die Kurzfassung eines Allgemeinzustandes. Das Testament wurde sehr bald eröffnet, aber damit endet auch die geordnete Überlieferung.1834 – 1843 am Glacis 43 im Brodmannschen Haus
Nach einem ausführlichen und sehr informativen Gespräch mit dem Direktor des Archivs der Gesellschaft der Musikfreunde1844 -1859 Josefstadt, Johannesgasse 226, Professor Drd. i. heute Lenaugasse 10. Biba konnte ich erfahrenDas Haus wurde erbaut von Josef Strohmayr , war von 1841 -1865 im Besitz der Familie Bösendorfer, daß dann verkaufte es bei der Übergabe des Nachlaßmaterials keine Übergabenaufzeichnungen gemacht wurden oder dabei lagenLudwig Bösendorfer an die Familie Kinsky.
''Am '''10.3. 1846''' ist der Rezensent(Adami) in der AThZ der Meinung, daß Liszt doch einen Bösendorfer spielen sollte. In dem Konzert spielt FL einen Streicher''
Mein Dank für die Unterstützung mein „Unternehmen Biographie Ludwig Bösendorfer“ geht an die InstitutionenDie erste Erwähnung, insbesondere an die vielen freundlichen Mitarbeiterdaß Franz Liszt einen Bösendorfer spielt :
Wien15.3.1846:
Archiv der Gesellschaft der MusikfreundeMusikverein, Nachmittagskonzert, gemeinsam mit Karl Maria von Bocklet Lt. AThZ v.17.3.1846, S.260, erstmals auf einem Bösendorfer
Österreichische Nationalbilbiothek: BildLiszt spielt mit Karl Maria von Bocklet vierhändig die Sonate in As-Archiv Dur von Hummel, Handschriftensammlung und Alte Druckebegleitete zwei Lieder von Hoven , Musiksammlung… wobei Liszt das erste Mal an einen Bösendorfer-Klavier spielte …
Theatermuseum''Karl Maria von Bocklet Prag 1801 – Wien 1881, erst Violinist, Bibliothek;Frau Claudia Mayerhofer mich großzügig unterstützt bei den Recherchen zur „Allgemeinen Theater – Zeitung“ab 1820 in Wien als Pianist tätig, auch „Der Bäuerle“ genannt.Professor für Pianoforte, ein Freund von Franz Schubert''
Berlin''31.3.1846, zum Nachtkonzert heißt es:… Liszt bediente sich … des schon ein früheres Mal gespielten Bösendorfers … Er (Liszt) bediente sich diesmal des bekannten Bösendorfer’schen Ausstellungs-Instruments mit der Erard’schen Mechanik, dessen Vortrefflichkeit an diesem heißen Abende sich eigentlich erst recht bewährte. Nicht nur dessen schöner Klang machte sich unter solchen Meisterhänden geltend, sondern auch Saiten und Stimmung hielten tüchtig bis zum Schlusse aus, was nach drei solchen Concertstücken und bei der Energie, womit Liszt das Clavier hernimmt, gewiß nicht wenig zu wundern ist … Liszt spielte: seine Norma-Paraphrase, Kullak, Dom Sebastian-Paraphrase, 4.Akt, Ungarische Weisen (nicht näher definiert)''
Stiftung Preußischer Kulturbesitz''Hofkonzert , Musikabteilung mit Mendelssohn-ArchivAThZ 18.3.1846, Frau Marina Gordienko für die Recherchen im Nachlaß Ferruccio BusoniS.264 ?''
Staatliches Institut für Musikforschung1853 wird er in den Vorstand der Akademie der Tonkunst gewählt. Hoflieferant und erhält den Titel k.k.Kammer Piano-Verfertiger
Firma 1855 Ignaz Bösendorfer Wien, Schleyergasse und Wiener Neustadt, Werk und Zentrale: Für klaviertechnische Fragen habe ich zahlreiche Gespräche mit Mitarbeitern geführternennt seinen Sohn Ludwig zum Associé; ihnen sei an dieser Stelle für Geduld und Zeitaufwand gedankt.Ludwig Bösendorfer übernimmt die technische Fertigung
Ohne aktives Zuhören und unterstützende Gespräche ein Buch zu schreiben ist ein AbenteuerAb 1856 wurden die Instrumente weitgehend von Ludwig Bösendrofer gebaut, eigentlich nicht realisierbar; aber noch mit dem Namen Ignaz Bösendorfer auf den vielen Zuhörern und Gesprächspartner, die ungenannt bleiben, möchte ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank aussprechen.Markt gebracht
1856 Ernennung zum k.k. Kammer-Klavier/Pianoforte-Verfertiger
Dagmar Saval1857 Planung und Beginn des Neubaus der Klavierfabrik nach den neuesten industriellen Gesichtspunkten in Neu-Wien 377, d.i. Türkenstraße 9, mit einem Konzertsaal für rund 200 Personen. Der beauftragte Architekt: Couché
1858 im Laufe des Jahres beginnende Nierenerkrankung
Wien1859, im März 2019    14. April gestorben. Ignaz Bösendorfer hinterläßt ein Vermögen von 145.000.- Gulden
'''<br /> '''
''' '''
''' '''
'''LUDWIG BÖSENDORFER '''
1835, 10.4. geboren in Wien, Josefstadt, Am Glacis 43. Eltern: Ignaz Bösendorfer, Klaviermacher, Mutter: Franziska, geb. Hartl. Geschwister: Adolph und Marie
''2.3. 1835 Kaiser Franz I. stirbt; sein Sohn Ferdinand, krank und eigentlich nicht regierungsfähig, wird Kaiser; eine „geheime Staatskonferenz“ führt die Regierungsgeschäfte ''
1843 - 1848 Privatschüler an der Josefstädter Normalschule
''1845 3. Gewerbeausstellung, in einem dafür eigens errichteten Gebäude vor dem Polytechnikum (das Polytechnikum ist die Vorläufereinrichtung der TH)''
''1846 Liszt spielt erstmals öffentlich einen Bösendorfer – Flügel in ein Konzert mit Carl Maria Boclet im Musikvereinskonzertsaal, Tuchlauben''
1847 ''Große Versorgungsprobleme aufgrund von Mißernten, Verfall der Währung, Hungersnot''
''1848''
''1848, März-Revolution, Insgesamt dauert die Revolution von März bis November 1848 ''
''15.3. 1848 Bekanntmachung einer neuen Konstitution , am 25.4. wurde der Entwurf veröffentlicht; darin wurde zugesichert u.a. Glaubensfreiheit, Gewissensfreiheit und eine Neuordnung der Gemeinden.(s. Kat: S. 647, Nr.18/2/9), Pressefreiheit''
''Reichstagssitzung 22.Juli 1848 in der Winterreitschule: mit Beschluß vom 31.8.wurde die Aufhebung des Robot und Zehent beschlossen, sowie das Grundentlastungsgesetz. ''
''2.12. 1848wird Kaiser Franz Joseph Kaiser''
1849 - 1850 Realschule des Polytechnikum, Wien
1851 ''London, Erste Weltausstellung''
1851 -1852 Polytechnikum, Wien (heute: Technische Universität, Wien)
1855 Ludwig Bösendorfer wird Associé der Firma Ignaz Bösendorfer, er leitet die technische Fertigung der Instrumente
1859 ''Gesetz über die Gewerbefreiheit''
'''1859, 14.4., Ignaz Bösendorfer'''stirbt
Wien 271859 Ludwig Bösendorfer übernimmt die Firma Ignaz Bösendorfer.7.1794 /Der Gesamtkomplex der Firma Bösendorfer übersiedelt von der Josefstadt in den Neubau nach anderen Quellen 27NeuWien 377, d.7i, heute Türkenstraße 9.1796; dieses Datum wird als Geburtsjahr geführt
Lehre bei Joseph Brodmann (1763-1848)1862, berühmter Klavierbauer4.11. Heirat mit Céleste/Coelestine , geb. Aicher von Poßbach, Sängerin und Schauspielerin
Studium/Ausbildung 1862 Teilnahme an der Akademie der bildenden Künste, WienLondoner Weltausstellung
Er heiratet Franziska Rosalie1867 Teilnahme an der Pariser Weltausstellung, geb. Hartl, , gest. 9.4.1892Silbermedaille für den Kaiserin Elisabeth-Flügel
# '' Heinz Schoeny, Historisches Museum 1869 Ludwig Bösendorfer wird Ehrenmitglied der Stadt Wien, 27.6.1972 /in: 100 Jahre Bösendorfer''Gesellschaft der Musikfreunde
1828 – 1832 Ignaz Bösendorfer wird zunächst Teilhaber der Manufaktur Brodmann, die er später ganz übernimmt, mit 500 Gulden Eigenkapital ''1870 Verwendung des Gußeisenrahmens und zwei Mitarbeitern der ehemaligen Firma Brodmann.Kreuzsaitenbezug/Steinway ?''
1828'' ''Um 1870 Planung der Übersiedlung aus NeuWien 377 in die Herrengasse 6: es beginnt mit dem Musik-Verlag des Bruders Adolph Bösendorfer, 25.7. Gründungsdatum Büro und Schauräume der Firma Ignaz BösendorferKlavierfirma
18281871 -1873 Umbau und Übersiedlung der Produktionsstätte in ein dafür adaptiertes Gebäude in die Graf -Starhemberggasse 14, 28.7. Meisterbrief und Bürgerrechtehemals Karolygasse, verbunden mit der Erlaubnis das Klaviermachergewerbe auszuüben.Wien - Wieden
1828 produziert er vier Klaviere1872 Ludwig Bösendorfer mietet zusätzlich die nicht mehr genutzten Liechtenstein‘schen Stallungen sowie die daran angeschlossene Reitschule, 1835 waren es 200 bei steigender Nachfrageebenfalls Herrengasse 6; Umbau in einen Konzertsaal
''In der „Geschichte der Gesellschaft der Musikfreunde“1872, im Band „Sammlungen und Statuten“, S19.11. 156: Pianoforte von Iganz Bösendorfer (mit Aufschrift), 231 cm lang, 137 cm breit, 95 cm hoch, -Wiener Mechanik A2 – a4, 3 Töne einfach, 5 zwei, die anderen dreichörig bezogenEröffnung des Konzertsaals, gradsaitige Bespannunggenannt „Bösendorfersaal“, 2 PedaleHerrengasse 6. Geschenk Prof. Ad. Prosniz, 1907''Hans von Bülow spielt das Eröffnungskonzert
1835 Bronzemedaille auf der Gewerbe-Produkten-Ausstellung1873 Weltausstellung in Wien, Wien (Redoutensäle und Winterreitschule)Rotunde; 13.September: Schwarzer Freitag, Börsenkrach
1835, 10.4. Geburt Ludwig Ab 1878 beginnt die Firma Bösendorfermit der Umstellung von der Wiener Mechanik zur Englischen Mechanik
1839 Goldene Medaille für sein Klavier auf 1878 Direktionsmitglied der Gewerbe- Produkten-Ausstellung im neu erbauten Polytechnikum WienGesellschaft der Musikfreunde
1839 Ernennung zum k.k. Hof-Claviermacher1882 Céleste stirbt nach längerer Krankheit
1839 Geburt Adolph Bösendorfer1884 Patent/Privilegium zum Stimmen „mittelst Schrauben“
1841 erwirbt Ignaz Bösendorfer die Werkstatt und die Wohnung Josef Brodmann, Josefstadt, heute Lenaugasse 10. Das von Joseph Strohmayr erbaute Haus(1840) wird das Stammhaus der Familie und Firma Bösendorfer1886 Franz Liszt stirbt in Bayreuth
1842 gibt Anton Rubinstein 1889 Erstmalige Vergabe des Bösendorfer-Preis, später in „Beethoven-Preis“ umbenannt; der Preis ist ein Konzert im Musikvereinssaal (damals noch Tuchlauben Nr.558) er spielt einen Bösendorfer –FlügelFlügel Modell ?
1842 Geburt Marie Bösendorfer1892 Internationale Musik-und Theaterausstellung in der Rotunde. Präsentation des „Riesenflügels“, verehel. Schöneckerauch „Rubinsteinflügel“ genannt
1845 Zweite Goldmedaille auf der Gewerbe-Produkten-Ausstellung, Wien. Er stellt sechs Flügel 1893 Heirat mit Henriette Latinovics de Borsod; sie hat zwei Kinder: Sohn Golman wandert nach Amerika aus: drei mit Wiener Mechanik, zwei mit englischer Mechanikdie Tochter Eugenie, einen mit französischer Mechanik (Erard)gen.Leonie
1834 – 1843 am Glacis 43 im Brodmannschen Haus1894 Hans von Bülow, Anton Rubinstein gestorben
1844 -1859 Josefstadt, Johannesgasse 226, d1896 Firmenfeier aus Anlaß des 100. i. heute Lenaugasse 10. Das Haus wurde erbaut Geburtstags von Josef Strohmayr , war von 1841 -1865 im Besitz der Familie Ignaz Bösendorfer, dann verkaufte es Ludwig Bösendorfer an die Familie Kinsky.
''Am '''10.3. 1846''' ist 1898 Teilnahme an der Rezensent(Adami) Kaiser-Jubiläums-Ausstellung aus Anlaß des 50-jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Josef in der AThZ der MeinungRotunde. Präsentation des Kaiser Franz Josef Flügel, daß Liszt doch einen Bösendorfer spielen solltegen. In dem Konzert spielt FL einen Streicher''Imperial; das Modell ist ein Mignon-Flügel
Die erste Erwähnung1898 Preisausschreiben für ein Klavierkonzert, daß Franz Liszt einen Einsendeschluß 1.7.1898   ausgeschrieben von Ludwig Bösendorfer spielt ; geplante Jury:Wilhelm Gericke, Alfred Grünfeld, Moritz Rosenthal, Theodor Leschetitzky
15.3.1846:1898 Alexander Girardi heiratet die Stieftochter Leonie; Ludwig Bösendorfer wird Schwiegervater des Schauspielers und Volkssänger
Musikverein, Nachmittagskonzert, gemeinsam mit Karl Maria von Bocklet1899 Anton/Toni Girardi geboren
Lt. AThZ v.17.3.1846, S.260, erstmals auf einem Bösendorfer1900
Liszt spielt mit Karl Maria von Bocklet vierhändig die Sonate in As-Dur von Hummel, begleitete zwei Lieder von Hoven , … wobei Liszt das erste Mal an einen Bösendorfer-Klavier spielte …''Pariser Weltausstellung''
''Karl Maria von Bocklet Prag 1801 – Wien 1881, erst Violinist, Ludwig Bösendorfer lehnt die Teilnahme an der Pariser Weltausstellung ab 1820 in Wien als Pianist tätig, auch Professor für Pianoforte, ein Freund von Franz Schubert''
''31.3.1846, zum Nachtkonzert heißt es: … Liszt bediente sich … des schon ein früheres Mal gespielten Bösendorfers … Er (Liszt) bediente sich diesmal des bekannten Bösendorfer’schen Ausstellungs-Instruments mit 1901 Wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Erard’schen Mechanik, dessen Vortrefflichkeit an diesem heißen Abende sich eigentlich erst recht bewährte. Nicht nur dessen schöner Klang machte sich unter solchen Meisterhänden geltendFirma, sondern auch Saiten und Stimmung hielten tüchtig bis zum Schlusse ausVerkaufsverhandlungen von Ludwig Bösendorfer abgelehnt, was nach drei solchen Concertstücken und bei er bleibt alleiniger Inhaber der Energie, womit Liszt das Clavier hernimmt, gewiß nicht wenig zu wundern ist … Liszt spielte: seine Norma-Paraphrase, Kullak, Dom Sebastian-Paraphrase, 4.Akt, Ungarische Weisen (nicht näher definiert)''Firma
''Hofkonzert , AThZ 181905 50-jähriges Jubiläum als Chef der Firma Bösendorfer und 70.3.1846, S.264 ?''Geburtstag
1853 wird er in den Vorstand der Akademie der Tonkunst gewählt. Hoflieferant und erhält den Titel k.k.Kammer Piano-Verfertiger1906 Henriette stirbt nach langer Krankheit
1855 Ignaz Bösendorfer ernennt seinen Sohn Ludwig zum Associé; Ludwig Bösendorfer übernimmt 1909, 5. März Mietvertrag für die technische FertigungRäume in der Herrengasse 6 zwischen Carl Hutterstrasser und dem Fürsten Liechtenstein wird verlängert, vom 1.Mai 1912 – April 1922.
Ab 1856 wurden die Instrumente weitgehend von 1909 Verkauf der Firma an Carl Hutterstrasser; Ludwig Bösendrofer gebaut, aber noch mit dem Namen Ignaz Bösendorfer auf den Markt gebrachtbleibt aktiv eingebunden in die Firmenleitung und in die Werkstatt
1856 Ernennung zum k.k. Kammer-Klavier/Pianoforte-Verfertiger1909 Verstaatlichung des Conservatoriums der Gesellschaft der Musikfreunde und Umbenennnung in Akademie für Musik und Darstellende Kunst
1857 Planung und Beginn des Neubaus der Klavierfabrik nach den neuesten industriellen Gesichtspunkten in Neu-Wien 377, d.i. Türkenstraße 9, mit einem Konzertsaal für rund 200 Personen. Der beauftragte Architekt: Couché1909 wird die Wiener Mechanik endgültig eingestellt
1858 1911, im Laufe November Mitteilung des Jahres beginnende NierenerkrankungKündigungstermins für alle von Bösendorfer/Hutterstrasser gemieteten Räume, Herrengasse 6 für 1912
18591912, 145. April gestorbenNovember Verkauf der Liegenschaft an die Österreichische Aktiengesellschaft für Bauunternehmungen. Ignaz Bösendorfer hinterläßt ein Vermögen von 145Preis: 4,800.000.- GuldenKronen
'''<br /> '''1912 Ludwig Bösendorfer übersiedelt in das Große Michaelerhaus, Kohlmarkt 11
''' '''1913 , 28. April: 1.Abschiedskonzert, 29. 4.: 2. Konzert, 30.4.: 3. Konzert, 2. Mai: 4. und letztes Konzert; endgültige Schließung und sofortiger Abriß des gesamten Gebäudes. Leerstand des Bauplatzes bis 1931; danach wurde das Hochhaus gebaut.
''' '''1914 Eröffnung des Schau - und Verkaufsraum der Firma Bösendorfer im Gebäude des Musikvereins, Bösendorferstraße 12, Eingang Canovagasse 4  
'''LUDWIG BÖSENDORFER '''1914, April Ludwig Bösendorfer verfaßt sein Testament
1835''1914, 1028.47. geboren in Wien, Josefstadt, Am Glacis 43. Eltern: Ignaz Bösendorfer, Klaviermacher, Mutter: Franziska, geb. Hartl. Geschwister: Adolph und MarieDer Erste Weltkrieg beginnt mit der Kriegserklärung Österreich – Ungarns an Serbien''
''21915 80.3. 1835 Kaiser Franz I. stirbt; sein Sohn Ferdinand, krank und eigentlich nicht regierungsfähig, wird Kaiser; eine „geheime Staatskonferenz“ führt die Regierungsgeschäfte ''Geburtstag
1843 1916 Aufstellung des Liszt- 1848 Privatschüler an Bülow-Rubinstein Denkmal in der Josefstädter NormalschuleEingangshalle des       Musikvereinsgebäudes; von diesem Denkmal fehlt jede Spur
1918 ''1845 3. GewerbeausstellungOktober/November Ende des Ersten Weltkriegs, Zerfall der Monarchie, Kaiser Karl geht            ins Exil, die Friedenskonferenzen in einem dafür eigens errichteten Gebäude vor dem Polytechnikum (das Polytechnikum ist die Vorläufereinrichtung der TH)Versailles und St. Germain beginnen ''
''1846 Liszt spielt erstmals öffentlich einen Bösendorfer – Flügel in ein Konzert mit Carl Maria Boclet im Musikvereinskonzertsaal1918, Tuchlauben12.November, Gründung der Ersten Republik Österreich /Deutsch-Österreich''
1847 ''Große Versorgungsprobleme aufgrund von Mißernten1919 Nach Gründung der Republik erhalten alle Institutionen, Verfall die im Eigentum der WährungRepublik stehen eine neue Konstitution und Organisation; so auch die Akademie für Musik und darstellende Kunst, HungersnotLudwig Bösendorfer verliert seine Position als Mitglied des Direktoriums der Akademie für Musik und darstellende Kunst''
''1848''1919, 9.Mai Ludwig Bösendorfer stirbt
''1848, März-Revolution, Insgesamt dauert die Revolution von März bis November 1848 ' '''
''15.3. 1848 Bekanntmachung einer neuen Konstitution , am 25.4. wurde der Entwurf veröffentlicht; darin wurde zugesichert u.a. Glaubensfreiheit, Gewissensfreiheit und eine Neuordnung der Gemeinden.(s. Kat: S. 647, Nr.18/2/9), Pressefreiheit' '''
===''Reichstagssitzung 22.Juli 1848 in der Winterreitschule: mit Beschluß vom 31.8.wurde die Aufhebung des Robot und Zehent beschlossen, sowie das Grundentlastungsgesetz. 'Anmerkungen'''===''' '''
''2.12. 1848wird Kaiser Franz Joseph Kaiser' '''
1849 - 1850 Realschule des Polytechnikum, Wien'''''„Wie oft wenn deine schlanken Finger springen …“'''''
1851 ''London, Erste Weltausstellung'Das Klavier. Pandämonium-Lustobjekt-Möbelstück-Ärgernis? '''
1851 -1852 Polytechnikum, Wien (heute: Technische Universität, Wien)''''' '''''
1855 Ludwig Bösendorfer wird Associé der Firma Ignaz Bösendorfer# William Shakespeare, er leitet die technische Fertigung der InstrumenteSonett 128, Vers 1595 -1605, Übers. Friedrich Bodenstedt
1859 ''Gesetz über die Gewerbefreiheit''in: William Shakespeare, Werke, Salzburg , um 1970, Bd.2, S.1046
18592.Die frühen Tasteninstrumente: Virginal, 14.Clavichord mit 4.– 5 Oktaven, Spinett /Calvicimbel, Ignaz Bösendorfer stirbtKielflügel mit zwei Registern
1859 Ludwig Bösendorfer übernimmt 3.Bartolomeo Cristofori, 1655 -1731, Instrumentenbauer. Lebte seit 1690 am Hof Cosimo III.de Medici in Florenz. Das herzogliche Inventar von 1700 verzeichnet ein „arpicembalo chè fà il piano e forte“, d.h. es kann differenziert leise oder laut gespielt werden, Tonumfang : vier Oktaven. Die technische Neuerung gegenüber den bisherigen Tasteninstrumenten: Ein Hammerkopf wird durch eine Stoßzunge gegen die Saite geschleudert (bisher wurde – pauschal gesagt- die Firma Ignaz BösendorferSaite von Federn, Kielen gezupft) und sofort wieder zurückgeschleudert. Der Gesamtkomplex Mit dem Drücken der Taste wird der Firma Bösendorfer übersiedelt von Dämpfer gleichzeitig angehoben, der Josefstadt in den Neubau nach NeuWien 377dem Loslassen der Taste die schwingende Saite abfängt. Zwei gleichgestimmte Saiten, auch Chor genannt, dliegen nebeneinander und ergeben eine größere Lautstärke.iJe nach Kraftaufwand des Spielers beim Niederdrücken der Taste kann die Lautstärke von piano = leise, stufenlos zu forte = laut, heute Türkenstraße 9differenziert werden.
1862, 4.11Friedrich Schiller, 1759 – 1805. Heirat mit Céleste/Coelestine Dichter, gebDramatiker, Historiker. Aicher von Poßbach„Laura am Klavier“, Sängerin und Schauspielerinin: Anthologie auf das Jahr 1782, S.19 -21, Stuttgart, Metzler o.J.
1862 Teilnahme an der Londoner Weltausstellung5.„Die Räuber“, Drama in fünf Akten von Friedrich Schiller. Mannheim, Hoftheater, 13.Januar 1782, Uraufführung
1867 Teilnahme an der Pariser Weltausstellung6.Johann Andreas Streicher, Silbermedaille für den Kaiserin Elisabeth1761 -Flügel1833, Komponist, Pianist, Klavierbauer. Er besuchte wie Friedrich Schiller die herzogliche Karlschule in Stuttgart; die beiden wurden Freunde. 1793 heiratete er die Tochter des Augsburger Klavierbauers Johann Andreas Stein, Nanette. 1794 ließ sich das Ehepaar Streicher in Wien nieder und eröffnete eine Klaviermanufaktur. Streicher und seine Frau Nanette gehörten zum Kreis von Ludwig van Beethoven und wurden in dessen letzten Lebensjahren enge Vertraute. Die in der Manufaktur Streicher/Stein gebauten Instrumente verfügten bereits über 5 1/2 Oktaven.
1869 Ludwig Bösendorfer wird Ehrenmitglied der Gesellschaft der MusikfreundeNanette Streicher, geb. Stein, 1769 – 1833, Pianistin, Komponist, Klavierbauerin
''1870 Verwendung 7.„Ludwig Bösendorfer als Ehrenretter des Gußeisenrahmens und der Kreuzsaitenbezug/Steinway ?''Claviers“, in: Wiener Caricaturen, Nr.16, 16.4.1905, S.6
'' ''8.Ferruccio Busoni, Neue Ästhetik der Tonkunst, Wilhelmshaven 2001, S.138
Um 1870 Planung der Übersiedlung aus NeuWien 377 in die Herrengasse 6: es beginnt mit dem Musik-Verlag des Bruders Adolph Bösendorfer9.Ferruccio Busoni , Büro und Schauräume der KlavierfirmaTriest 18.2.1876, Nachl.Busoni, MuStaBi
1871 -1873 Umbau und Übersiedlung der Produktionsstätte in ein dafür adaptiertes Gebäude in die Graf -Starhemberggasse 1410.Ludwig Bösendorfer an Ferruccio Busoni, ehemals Karolygasse16.März 1906, Wien - WiedenNachl. Busoni, MuStaBi
1872 Ludwig Bösendorfer mietet zusätzlich die nicht mehr genutzten Liechtenstein‘schen Stallungen sowie die daran angeschlossene Reitschule12.Wilhelm Busch, Fipps der Affe, ebenfalls Herrengasse 6; Umbau in einen Konzertsaal: Wilhelm Busch, Gesamtausgabe, Hamburg 1959, Bd.2, S. 331 – 336
187213.Ferruccio Busoni, 19.11. Eröffnung des KonzertsaalsNeue Ästhetik der Tonkunst, genannt „Bösendorfersaal“Wilhelmshaven 2001, Herrengasse 6S. Hans von Bülow spielt das Eröffnungskonzert41
1873 Weltausstellung in Wien14.Clemens, Rotunde; 13.September: Schwarzer FreitagFürst Metternich, Börsenkrach1773-1859
Ab 1878 beginnt die Firma Bösendorfer mit der Umstellung von der Wiener Mechanik zur Englischen Mechanik''' '''
1878 Direktionsmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde'''Start eines Flügels - Ignaz Bösendorfer'''
1882 Céleste stirbt nach längerer Krankheit''' '''
1884 Patent/Privilegium zum Stimmen „mittelst Schrauben“# Heinrich Joseph Adami, 1807 – 1895, Schriftsteller und Journalist# Allgemeine Wiener Musik-Zeitung, 2.Jg.Nr.13, 29. Jänner 1842, S.50# Ignaz Bösendorfer erhält 1828 Meisterbrief und Bürgerrecht der Stadt Wien.
1886 Franz Liszt stirbt in BayreuthDie Gewerbeverleihung erfolgte per Dekret vom 25.Juli 1828 :
1889 Erstmalige Vergabe ''              Von dem Magistrate der k.k.Haupt- und Residenzstadt Wien wird dem angehenden Klaviermacher Ignaz Bösendorfer, wohnhaft Nr.43   Josefstadt, das unter dem 3.Aprild.J. Z.6009, für den hierortigen Jurisdiktionsbezirk zugesicherte  Klaviermachergewerbe samt dem Bürger – und Meisterrechte, nachdem derselbe die  mit obigem Zusicherungsbescheide aufgetragenen Bedingungen erfüllt zu haben sich               ausgewiesen hat, hiemit wirklich verliehen und er zur sogleichen Ausführung des selben mit dem Beisatze berechtigt, daß er sich alsogleich     im hierortigen Steueramte zur Erwerbsteuer aufnehmen zu lassen und wegen Ablegung des Bürgereides '' ''… zu melden habe. … ''zit. in: Hundert Jahre Bösendorfer-Preis, später in „Beethoven-Preis“ umbenannt; der Preis ist ein Flügel Modell ?1928, S.7
1892 Internationale Musik4.Josef Brodmann, 1763 -und Theaterausstellung 1848. Werkstatt 1821 -1832, in der Josefstadt Am Glacis 43 ; von 1833 – 1838(?) in der RotundeJosefstadt, Lange Gasse 59. Präsentation Der Klavierbauer als Berufsbezeichnung war in der Zeit des „Riesenflügels“Biedermeier eine Novität; anfangs galt er als Tischler und war damit an seine Zunft des holzverarbeitenden Gewerbes gebunden. Das neu entstandene Gewerbe „Klavierbauer“ war frei, d.h. es unterlag keinen Zunft gebundenen Regularien, genoß aber auch „Rubinsteinflügel“ genanntnicht den Schutz, den die Zunft ihren Mitgliedern bieten konnte.
1893 Heirat mit Henriette Latinovics de Borsod; sie hat zwei Kinder: Sohn Golman wandert nach Amerika ausEs gab im biedermeierlichen Wien bis zum Jahr 1850 rund 200 Klaviermanufakturen . Darüber berichtet ein Artikel in der „Beilage der Neuen Freien Presse, die Tochter EugenieInternationale Ausstellungs-Zeitung“, Juni 1873, genS.Leonie3 erschienen während der Weltausstellung 1873. In der Ausstellung wurden in einer Extra-Schau auch historische Instrumente gezeigt, um die „Geburtsstunde “ des Wiener Klavierbaus vorzuzeigen:
1894 Hans ''              … Conrad Graf , der in Wien 1851 starb. Schon während seiner Lebensjahre waren J.B. Streicher und Ignaz Bösendorfer als Claviermacher ersten Ranges in seine Stellung getreten. Nach Conrad Graf schätzte man zur Zeit in Wien besonders Brodmann und          Leschen. … '''' J. Brodmann war der Vorgänger Ignaz Bösendorfer’s. Die Pianoforte des Letzteren trugen anfangs die Aufschrift „Ignaz Bösendorfer, vormals Brodmann“; ein solches benützte Grillparzer durch volle 40 Jahre, es steht noch in seinem unverändert  erhaltenen Studierzimmer in der Spiegelgasse. Ignaz Bösendorfer’s im Jahre 1828 gegründetes Geschäft blühte rasch auf, und seine vortrefflichen Claviere standen in den Vierziger – und Fünfziger Jahren mit den Streicher’schen zuhöchst in der  Mode. Ignaz Bösendorfer war ein tüchtiger Praktiker von Bülowgroßer  Arbeitskraft, Anton Rubinstein gestorbenJ.B. Streicher nebenbei ein erfinderischer Kopf. Schon seine Herkunft, der pianistische  Adel des Doppelwappens Stein und Streicher mußten ihn ehrgeizig machen, auch konnte zu jener Zeit keiner seiner Berufsgenossen sich einer so gründlichen wissenschaftlichen Bildung und so wohl großer Reisen rühmen. … Schon im Jahre 1824 baute er Fortepianos in Flügelform „mit Hammerschlag von oben“… . ''
1896 Firmenfeier aus Anlaß des 100''              Im Jahre 1830 nahm er ein Patent auf seinen „Stoßzungen-Mechanismus“, eine Art Übergang von der Wiener zur englischen Clavier-Construction. Geburtstags von Ignaz Bösendorfer…''
1898 Teilnahme an der Kaiser''              Schließlich ist die Wiener Clavier-Jubiläums-Ausstellung Fabrication noch durch einen … Flügel von Karl Stein aus Anlaß des 50der Mitte der Vierziger-jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Josef in der Rotunde. Präsentation des Kaiser Franz Josef Flügel, genJahre vertreten. Imperial; das Modell ist ein Mignon-Flügel…''
1898 Preisausschreiben für ein Klavierkonzert''              Als Begründer der Pianino –Fabricaton in Österreich darf man Martin Seuffert ansehen, Einsendeschluß 1insofern er der Erste war, welcher die früher sehr unvollkommene Form des  „Piano droit“ schon im ersten Decennium dieses Jahrhunderts zu bedeutender Entwicklung brachte und salonfähig machte.7.1898   ausgeschrieben von Ludwig Bösendorfer; geplante Jury: Wilhelm Gericke, Alfred Grünfeld, Moritz Rosenthal, Theodor Leschetitzky…''
1898 Alexander Girardi heiratet ''              Mehr Aufsehen machte J.Hoxa in Wien, der 1835 Pianos mit doppelten Resonanzböden baute und die Stieftochter Leonie; Ludwig Bösendorfer wird Schwiegervater des Schauspielers Hauptteile seiner Klaviere (Corpus, Stimmstock, Anhängleiste und VolkssängerVerspreizung) einem Stück aus Gusseisen herstellte. …''
1899 Anton/Toni Girardi geboren''              Will man die neuesten Fortschritte kennenlernen, so braucht man nur 100 Schritte weiter in den Industriepalast zu gehen, und an den jüngsten Arbeiten von Friedrich Ehrbar, Ludwig Bösendorfer und Emil Streicher den Abstand zu ermessen. ''
''              … Das Fortepiano ist ein ganz anderes Instrument geworden; aus einer vergrößerten Zither ein verkleinertes Orchester. Vergleicht man … die ausgestellten alten Claviere mit den neuen, so begreift man es, daß jetzt anders gespielt und anders für Clavier  komponiert wird, als zu Haydn’s und zu Mozart’s Zeiten. … ''
1900Bedeutende Klavierbauer um 1800: Johann Schantz, um 1762-1828, Conrad Graf, 1782-1851, Martin Seuffert, um 1772 -1847, Eduard Seuffert, Sohn 1817 – 1855
''Pariser Weltausstellung''5.Ludwig van Beethoven, 1790 -1827.Ludwig van Beethoven an Andreas Streicher:
Ludwig Bösendorfer lehnt ''       „ich hoffe, die Teilnahme an der Pariser Weltausstellung abZeit wird kommen, wo die Harfe und das Klavier zwei ganz  verschiedene Instrumente seyn werden …'' in: Das Klavier bis 1850, S. 204
6.1829 wurde zum ersten Mal Flügel mit gewölbten Resonanzböden vom „Klavierbauer Carl Schmidt, Preßburg“ hergestellt, mit der Fabrikationsnr. 86 u. 91. Dazu schreibt Schmidt in seinem Verzeichnis:
1901 Wirtschaftlichen Schwierigkeiten <div style="text-align: justify;">''                            „ … 6 1/2 Oktaven Nußbaum, verfertigt. Das erste mit gewölbtem Resonanzboden, der FirmaKasten von Moritz aus Wien, Verkaufsverhandlungen das Holz schlicht, der Ton heiter … . 15.Februar 1829. “ … „Das 2te mit gewölbten Boden „ … 27.April 1829'' , in: Das Klavier vor 1850, S.205</div>7.Friedrich Hoxa (1793 – nach 1858). Er war ein sehr erfindungsreicher Mann; seine wichtigste Erfindung um nicht zu sagen Entdeckung war der Gußeisenrahmen, den er auf der Wiener Gewerbe-und Produktenausstellung 1839 der Öffentlichkeit präsentierte. … Anhängeleiste, Stimmstock und Verspreizung ist von Ludwig Bösendorfer abgelehntGußeisen, er bleibt alleiniger Inhaber alle Bestandteile miteinander verbindend aus demselben Metall sind auch die Stifte … damit ist der Resonanzboden von dem spannenden Druck der FirmaSaiten befreit . … zit. in: Das Klavier vor 1850, S.208
Hoxa meldet diese Erfindung nicht an; es gibt daher kein Privilegium/Patent, dafür aber ein vergleichbares oder ähnliches mit der Nr. 3481, 1842 eingereicht von der Manufaktur Streicher.
1905 50-jähriges Jubiläum als Chef der Firma Bösendorfer und 708. GeburtstagKlavierbaufirma Chickering&Sons, Boston, gegründet 1823
1906 Henriette stirbt nach langer Krankheit9.Mitte des 19.Jh. verändert eine Erfindung die Klavierlandschaft zur Gänze. Die Brüder Steinweg, heute Steinway&Sons, verbessern den aus Gußeisen gefertigten Rahmen zur Saitenaufhängung und gehen dazu über, die Saiten gekreuzt statt wie bisher parallel zu spannen; beides erhöht die Zugkraft, verhindert das Verziehen oder Bersten des Rahmens bei zu hoher spieltechnischer Belastung.
1909, 510. März Mietvertrag für die Räume in der Herrengasse 6 zwischen Carl Hutterstrasser und dem Fürsten Liechtenstein wird verlängertCzerny, 1791-1857, Pianist, Komponist, vom 1.Mai 1912 – April 1922.Klavierpädagoge
1909 Verkauf der Firma 11.Allgemeine Wiener Musik-Zeitung, 4.Jg., 5.September 1844, gez. Gr. –Ath-s. Die Manufakturen boten neben den Schauräumen auch Konzerträume an Carl Hutterstrasser, in denen öffentliche Konzerte stattfanden; Ludwig Bösendorfer bleibt aktiv eingebunden in die Firmenleitung und in die Werkstattdas Wiener öffentliche Konzertleben begann erst mit der Gründung der Gesellschaft der Musikfreunde 1812.
12. Wilhelm von Lenz, Die großen Pianoforte-Virtuosen unserer Zeit aus persönlicher Bekanntschaft. Liszt, Chopin, Tausig, Henselt. Berlin 1872, S. 4
1909 Verstaatlichung des Conservatoriums 13. Mit Franz Liszt wurde die Spieltechnik, die Mechanik, das Instrument an sich einer „Radikalkur“ der Gesellschaft der Musikfreunde und Umbenennnung in Akademie für Musik und Darstellende KunstVeränderung unterzogen.
1909 wird Franz Liszt spielte aus der Schulter; mit dem ganzen Armgewicht fallen die Wiener Mechanik endgültig eingestelltFinger auf die Tasten, die zeitgenössischen Karikaturen sind dafür die besten Berichterstatter, sie zeigen Liszt in der Rolle des „Klavierzertrümmerer“. Die Klavierbauer „kämpften“ mit gesprungenen Saiten, Böden, Kapseln,   abgesprungenen Hammerköpfen – und es gab nur ein Instrument, das von Anfang all diesen vehementen Angriffen auf seine Bausubstanz widerstand: der Bösendorferflügel.
1911              ''              … Liszt begann auf dem Boden der „brillanten“ Klaviertechnik, im November Mitteilung wie sie Muzio Clementi (1752 – 1832), Johann Nepomuk Hummel(17781837) und vor allem sein Lehrer Carl Czerny (1791-1857) ausgebildet hatten. … In der Folgezeit begann Liszt sich immer entschiedener über seine Vorgänger hinauszubewegen und erweiterte die  Grenzen der bislang gebräuchlichen Technik durch neue Spielformen. Er verließ den engen Raum üblicher Passagentechnik, bereicherte seinen Klavierstil durch weitgriffige Akkorde und um Oktavengänge, Nachschlagetechnik, weitreichende  Arpeggien und Überschlagstechnik. Ausgedehnte Tremolopassagen und Trillerketten   wurden ebenso angewendet wie eine in ihren Grenzwerten gesteigerte Dynamik. Die Ausnutzung der Klangmöglichkeiten der einzelnen Lagen (insbesondere der tiefen)  und deren klangliche Kombination war ihm gerade durch seine neue Art der  Pedalbehandlung möglich geworden. Liszt erschloß völlig neue Wege, indem er nach und nach alle   klanglichen Möglichkeiten des Kündigungstermins Instruments auszuschöpfen begann. Seine Klangvorstellung wurde nicht zuletzt vom Orchesterklang bestimmt, wie er ihn ''''in Berlioz „Symphonie fantastique“ und den Beethoven‘schen Symphonien vorfand, die er für alle Klavier bearbeitete. … Der Vielfalt des Orchesterklanges weiß er auf dem Klavier durch eine bereicherte Palette an Klangfarben und Klangmischungen, durch neuartige Kombinationen von Bösendorfer/Hutterstrasser gemieteten RäumeAnschlagsarten und Pedalgebrauch zu entsprechen. … ''in: Mathias Matuschek, Herrengasse 6 für 1912Die Erneuerung der Klaviertechnik
191214. Allgemeine Wiener Musikzeitung, 5Nr. November Verkauf der Liegenschaft an die Österreichische Aktiengesellschaft für Bauunternehmungen. Preis: 4107,800.000S.- Kronen425
1912 Ludwig Bösendorfer übersiedelt in das Große Michaelerhaus15. Allgemeine Wiener Musikzeitung, Kohlmarkt 11Nr. 107, S. 425, Eduard Hanslick, Die Geschichte des Konzertwesens, S. 362
1913 , 28. April: 116.AbschiedskonzertEduard Liszt, 29. 4.: 2. Konzert1817-1879, 30.4.: 3. Konzert, 2. Mai: 4. und letztes Konzert; endgültige Schließung und sofortiger Abriß des gesamten Gebäudes. Leerstand des Bauplatzes bis 1931; danach wurde das Hochhaus gebaut.Jurist
1914 Eröffnung des Schau - und Verkaufsraum der Firma Bösendorfer im Gebäude des Musikvereins17.„La Vie Trifurquée“, Bösendorferstraße 12als „geteilte Leben“ beschreibt Liszt sein Leben seit seiner Übersiedlung nach Rom, Eingang Canovagasse 4  nachdem er den Wohnsitz und seine Weimarer Tätigkeit aufgegeben hat.
1914, April 18.Franz Liszt an Ludwig Bösendorfer verfaßt sein Testament, 17.11.1870, in: Unbekannte Presse und Briefe, S.174
''191419. Das Wohnhaus wurde mit einbezogen in diese Planung, denn das Haus in der Josefstadt, 28Johannesgasse 226, heute Lenaugasse 10 wurde verkauft.7Den Auftrag für diesen Neubau erhielt Couché (mehr nicht ermittelt). Der Erste Weltkrieg beginnt 1857 wurde mit der Kriegserklärung Österreich – Ungarns an Serbien''dem Neubau begonnen.
1915 8020. Leopold Alexander Zellner (1823-1875), Komponist , Organist, Musikreferent. Er gründet 1855 die „Blätter für Musik, Theater und Kunst“, die er bis 1868 leitete. 1859 führte er die „historischen“ Konzerte in Wien ein; 1868 übernimmt er in der Nachfolge von Simon Sechter die Klasse Harmonielehre am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde und wurde im Jahr darauf der Generalsekretär der Gesellschaft. Geburtstag
1916 Aufstellung des Liszt-Bülow-Rubinstein Denkmal in der Eingangshalle des       Musikvereinsgebäudes; von diesem Denkmal fehlt jede Spur21. Blätter für Musik, Theater und Kunst , 30.Dez.1859, S.414ff.
1918 ''Oktober/November Ende des Ersten Weltkriegs, Zerfall Ignaz Bösendorfer starb an Nierenversagen; der Trauergottesdienst in der Kirche Maria Treu in der Monarchie, Kaiser Karl geht            ins ExilJosefstadt, die Friedenskonferenzen Beisetzung in Versailles und Stder Familiengruft auf dem Friedhof auf der Schmelz. Germain beginnen ''
''191823. Caroline Gomperz - Bettelheim,1845 – 1925, Altistin, 12Star der der Wiener Hofoper.NovemberDer Komponist und Pianist Carl Goldmark, 1830 – 1915, Gründung der Ersten Republik Österreich /Deutsch-Österreich''war ihr Lehrer; nach ihrer Heirat mit Julius von Bettelheim, Textilfabrikant, Politiker, gab Caroline Gomperz nur noch Liederabende, meistens im Bösendorfersaal, begleitet von Carl Goldmark.
''1919 Nach Gründung der Republik erhalten alle Institutionen24.Nachruf auf Ludwig Bösendorfer , die im Eigentum der Republik stehen eine neue Konstitution und Organisation; so auch die Akademie für Musik und darstellende KunstNeue Freie Presse, Ludwig Bösendorfer verliert seine Position als Mitglied des Direktoriums der Akademie für Musik und darstellende Kunst''14.Mai 1919
191924 L.A.Zellner, Blätter für Musik, Theater und Kunst, 9Wien 22.Mai Ludwig Bösendorfer stirbt ''' '''April 1859
''' '''
'''AnmerkungenCuriosum aus der Konzertchronik zum Bösendorfersaal, NeuWien:'''
''' '''
Sogen. ''' Fake-News'''sind keine Erfindung des 21. Jahrhunderts, nur nannte man sie früher eben „Ente“ oder „Falschmeldung“, beides klingt auch weniger aggressiv.
'''''„Wie oft wenn deine schlanken Finger springen …“'''''Auch Ludwig Bösendorfer wurde, sicher nicht nur einmal, „Opfer“ einer solchen „Ente“:
Unter der Rubrik „Theater und Kunst“ im ''Neuen Wiener Tagblatt'Das Klavier' vom 21. Pandämonium-Lustobjekt-Möbelstück-Ärgernis? '''Mai 1868 meldet die Redaktion, daß ein Fräulein Murska Briefe versandt hätte mit folgendem Inhalt:
''''' '''              … Ich veranstalte im Salon Bösendorfer ein Wohltätigkeitskonzert … die Sitze nicht zurückzuschicken und dem Überbringer des Briefes den Betrag auszufolgen … ''
# William ShakespeareDem Brief waren Konzertsitze à 3 fl.(florins, Sonett 128d.s.Gulden) beigefügt und das Konzertprogramm. Der 18. Mai kommt, Vers 1595 -1605Equipagen fahren vor, ÜbersFußgänger erscheinen, sie wollen das Konzert besuchen. … Der Portier des Bösendorfer‘schen Hauses erscheint mit verwundertem Gesicht und sagt irritiert: „Hier findet heute kein Konzert statt!“. Friedrich Bodenstedt
in: William Shakespeare, Werke, Salzburg , um 1970, Bd.2, S.1046Wer hat da wen mißbraucht ?
# Die frühen Tasteninstrumente: Virginal, Clavichord mit 4 – 5 Oktaven, Spinett /Calvicimbel, Kielflügel mit zwei Registern
# Bartolomeo Cristofori, 1655 -1731, Instrumentenbauer. Lebte seit 1690 am Hof Cosimo III.de Medici in Florenz. Das herzogliche Inventar von 1700 verzeichnet ein „arpicembalo chè fà il piano e forte“, d.h. es kann differenziert leise oder laut gespielt werden, Tonumfang : vier Oktaven. Die technische Neuerung gegenüber den bisherigen Tasteninstrumenten: Ein Hammerkopf wird durch eine Stoßzunge gegen die Saite geschleudert (bisher wurde – pauschal gesagt- die Saite von Federn, Kielen gezupft) und sofort wieder zurückgeschleudert. Mit dem Drücken der Taste wird der Dämpfer gleichzeitig angehoben, der nach dem Loslassen der Taste die schwingende Saite abfängt. Zwei gleichgestimmte Saiten, auch Chor genannt, liegen nebeneinander und ergeben eine größere Lautstärke. Je nach Kraftaufwand des Spielers beim Niederdrücken der Taste kann die Lautstärke von piano = leise, stufenlos zu forte = laut, differenziert werden.
# Friedrich Schiller, 1759 – 1805. Dichter, Dramatiker, Historiker. „Laura am Klavier“, in: Anthologie auf das Jahr 1782, S.19 -21, Stuttgart, Metzler o.J.
# „Die Räuber“, Drama in fünf Akten von Friedrich Schiller. Mannheim, Hoftheater, 13.Januar 1782, Uraufführung
# Johann Andreas Streicher, 1761 -1833, Komponist, Pianist, Klavierbauer. Er besuchte wie Friedrich Schiller die herzogliche Karlschule in Stuttgart; die beiden wurden Freunde. 1793 heiratete er die Tochter des Augsburger Klavierbauers Johann Andreas Stein, Nanette. 1794 ließ sich das Ehepaar Streicher in Wien nieder und eröffnete eine Klaviermanufaktur. Streicher und seine Frau Nanette gehörten zum Kreis von Ludwig van Beethoven und wurden in dessen letzten Lebensjahren enge Vertraute. Die in der Manufaktur Streicher/Stein gebauten Instrumente verfügten bereits über 5 1/2 Oktaven.
Nanette Streicher, geb. Stein, 1769 '''''Die Konzerte Franz Liszt in Wien 1838 1833, Pianistin, Komponist, Klavierbauerin1846'''''
# „Ludwig Bösendorfer als Ehrenretter des Claviers“, Die ersten Konzerte von Franz Liszt in: Wiener Caricaturen, Nr.16, 16.4.1905, S.6# Ferruccio Busoni, Neue Ästhetik der Tonkunst, Wilhelmshaven 2001, S.138# Ferruccio Busoni , Triest 18.2.1876, Nachl.Busoni, MuStaBi# Ludwig Bösendorfer an Ferruccio Busoni, 16.März 1906, Nachl. Busoni, MuStaBi# Wilhelm Busch, Fipps der Affe, in: Wilhelm Busch, Gesamtausgabe, Hamburg 1959, Bd.2, S. 331 – 336# Ferruccio Busoni, Neue Ästhetik der TonkunstWien, Wilhelmshaven 20011822; nächste Auftrittsserien 1838, S. 41# Clemens1839, Fürst Metternich1840, 1773-18591846
''' '''Der Beginn der Virtuosenlaufbahn endet, von Franz Liszt wird im allgemeinen mit seinem umjubelten Auftreten in Wien 1838 in Verbindung gebracht
Konzerte 1838:
18.4.1838, AthZ, Nr.83, 25.4.1838, S.355, Adami, FL spielt Erard/Graf
23.4.1838, FL spielt Graf
29.4.1838, FL spielt Graf
'''Start eines Flügels - Ignaz Bösendorfer'''2.5.1838, Instrument nicht erwähnt
''' '''8.5.1838, FL spielt Graf
# Heinrich Joseph Adami, 1807 – 1895, Schriftsteller und Journalist# Allgemeine Wiener Musik-Zeitung, 2.Jg.Nr14.13, 295. Jänner 18421838, S.50# Ignaz Bösendorfer erhält 1828 Meisterbrief und Bürgerrecht der Stadt Wien.Instrument nicht erwähnt
Die Gewerbeverleihung erfolgte per Dekret vom 2518.Juli 1828 :5.1838, Instrument nicht erwähnt
''              Von dem Magistrate der k25.k5.Haupt- und Residenzstadt Wien wird dem angehenden    Klaviermacher Ignaz Bösendorfer1838, AThZ, wohnhaft Nr.43   Josefstadt106, das unter dem               3.Aprild.J28. Z5.60091838, für den hierortigen Jurisdiktionsbezirk zugesicherte          Klaviermachergewerbe samt dem Bürger – und Meisterrechte, nachdem derselbe die  mit obigem Zusicherungsbescheide aufgetragenen Bedingungen erfüllt zu haben sich               ausgewiesen hat, hiemit wirklich verliehen und er zur sogleichen               Ausführung des             selben mit dem Beisatze berechtigt, daß er sich alsogleich         im hierortigen Steueramte     zur Erwerbsteuer aufnehmen zu lassen und        wegen Ablegung des Bürgereides '' ''… zu         melden habeS. …''zit. in: Hundert Jahre Bösendorfer470, 1928, S.7Adami
# Josef Brodmann„Soirée musicale“, 1763 10 -1848. Werkstatt 1821 12h (22-1832, in der Josefstadt Am Glacis 43 ; von 1833 – 1838(?24h) in der Josefstadt, Lange Gasse 59. Der Klavierbauer als Berufsbezeichnung war in der Zeit des Biedermeier eine Novität; anfangs galt er als Tischler und war damit an seine Zunft des holzverarbeitenden Gewerbes gebunden. Das neu entstandene Gewerbe „Klavierbauer“ war frei, d.h. es unterlag keinen Zunft gebundenen Regularien, genoß aber auch nicht den Schutz, den die Zunft ihren Mitgliedern bieten konnte.Nachtkonzert
Es gab im biedermeierlichen Wien bis zum Jahr 1850 rund 200 Klaviermanufakturen . Darüber berichtet ein Artikel ''              … zu erwähnen wäre noch, daß Liszt in der „Beilage der Neuen Freien Presseallen seinen Concerten auf einem und  demselben, die Internationale Ausstellungs-Zeitung“ganz vortrefflichen Instrumente des Herrn Graf spielte, Juni 1873, Sobgleich ihm auch Thalbergs „Erard“ zu Gebote gestanden wäre.3 erschienen während der Weltausstellung 1873Grafs ohnedies rühmlich bekannte Arbeiten haben eine wahrhafte Feuerprobe bestanden. In der Ausstellung wurden in einer Extra-Schau auch historische Instrumente gezeigt, um die „Geburtsstunde “ des Wiener Klavierbaus vorzuzeigen:…''
''              … Conrad Graf Franz Liszt an Marie d’Agoult, der in Wien 1851 starbHsg. Schon während seiner Lebensjahre waren      Jv.BDaniel OlIivier, Berlin, S. Streicher und Ignaz Bösendorfer als Claviermacher ersten Ranges in seine Stellung           getreten. Nach Conrad Graf schätzte man zur Zeit in Wien besonders Brodmann und          LeschenFischer 1933, S. … ''194
''              J.Brodmann war der Vorgänger Ignaz Bösendorfer’s. Die Pianoforte des        Letzteren          trugen anfangs die Aufschrift „Ignaz Bösendorfer, vormals Brodmann“; ein solches         benützte Grillparzer durch volle 40 Jahre, es steht noch in seinem unverändert   erhaltenen Studierzimmer in der Spiegelgasse. Ignaz Bösendorfer’s im Jahre 1828      gegründetes Geschäft blühte rasch auf, und seine vortrefflichen Claviere standen Liszt schreibt nach seiner Ankunft in           den Vierziger – und Fünfziger Jahren mit den Streicher’schen zuhöchst in der               Mode. Ignaz Bösendorfer war ein tüchtiger Praktiker von großer               ArbeitskraftWien Mitte April 1838,    Jdaß ihm Thalberg sein Klavier angeboten hätte (d.Bi.Streicher nebenbei ein erfinderischer Kopf. Schon seine    Herkunftder Erard, der pianistische       Adel des Doppelwappens Stein und Streicher mußten ihn ehrgeizig machen, auch            konnte zu jener Zeit keiner seiner Berufsgenossen sich einer so gründlichen               wissenschaftlichen Bildung und so wohl großer Reisen rühmen. … Schon im Jahre              1824 baute er Fortepianos in Flügelform „mit Hammerschlag von oben“… der Kritik erwähnt wird). ''
''              Im Jahre 1830 nahm Am 13.4. schreibt er ein Patent auf seinen „Stoßzungen-Mechanismus“erneut an Marie und erwähnt, eine Art          Übergang von der Wiener zur englischen Clavier-Constructiondaß er einen Graf gespielt hätte und mit diesem sehr zufrieden gewesen wäre. …''
''              Schließlich ist die Wiener Clavier-Fabrication noch durch einen … 1839 und 1840 gastiert Liszt erneut, er spielt (lt.Rezensionen) immer Graf’sche Flügel von Karl              Stein    aus der Mitte der Vierziger-Jahre vertreten. …''
''              Als Begründer Am 10.3. 1846 ist der Pianino –Fabricaton Rezensent(Adami) in Österreich darf man Martin Seuffert             ansehen, insofern er der Erste warAThZ der Meinung, welcher die früher sehr unvollkommene Form des       „Piano droit“ schon im ersten Decennium dieses Jahrhunderts zu bedeutender Entwicklung brachte und salonfähig               machtedaß Liszt doch einen Bösendorfer spielen sollte. …''In dem Konzert spielt FL einen Streicher
''              Mehr Aufsehen machte J.Hoxa in WienDie erste Erwähnung, der 1835 Pianos mit doppelten         Resonanzböden baute und die Hauptteile seiner Klaviere (Corpus,             Stimmstock,     Anhängleiste und Verspreizung) einem Stück aus Gusseisen herstellte. …''daß Franz Liszt einen Bösendorfer spielt :
''              Will man die neuesten Fortschritte kennenlernen15.3.1846, so braucht man nur 100       Schritte weiter in den Industriepalast zu gehenMusikverein, und an den jüngsten Arbeiten Nachmittagskonzert, gemeinsam mit Karl Maria von    Friedrich Ehrbar, Ludwig Bösendorfer und Emil Streicher den Abstand zu ermessen. ''Bocklet
''              … Das Fortepiano ist ein ganz anderes Instrument geworden; aus einer vergrößerten      Zither ein verkleinertes OrchesterAThZ v. Vergleicht man … die ausgestellten alten Claviere          mit den neuen17.3.1846, so begreift man esS.260, daß jetzt anders gespielt und anders          für Clavier        komponiert wird, als zu Haydn’s und zu Mozart’s Zeiten. … ''erstmals auf einem Bösendorfer
Bedeutende Klavierbauer um 1800: Johann Schantz, um 1762-1828, Conrad Graf, 1782''              Liszt spielt mit Karl Maria von Bocklet vierhändig die Sonate in As-1851Dur von Hummel, Martin Seuffert  begleitete zwei Lieder von Hoven , um 1772 … wobei Liszt das erste Mal an einen Bösendorfer-1847, Eduard Seuffert, Sohn 1817 – 1855              Klavier spielte …''
# Ludwig van BeethovenKarl Maria von Bocklet Prag 1801 – Wien 1881, 1790 -1827.Ludwig van Beethoven an Andreas Streicher:Violinist, ab 1820 in Wien als Pianist tätig, auch Professor für Pianoforte, ein Freund von Franz Schubert
''       „ich hoffeHofkonzert , die Zeit wird kommen, wo die Harfe und das Klavier zwei ganz            verschiedene Instrumente seyn werden …'' in: Das Klavier bis 1850AThZ 18.3.1846, S. 204264
# 1829 wurde zum ersten Mal Flügel mit gewölbten Resonanzböden vom „Klavierbauer Carl Schmidt, Preßburg“ hergestellt, mit der Fabrikationsnr31. 86 u3. 91. Dazu schreibt Schmidt in seinem Verzeichnis1846, zum Nachtkonzert heißt es:
''              … Er (Liszt) bediente sich diesmal des bekannten Bösendorfer’schen Ausstellungs-   Instruments mit der Erard’schen Mechanik, dessen Vortrefflichkeit an diesem heißen      Abende sich eigentlich erst recht bewährte. Nicht nur dessen schöner Klang machte   sich unter solchen Meisterhänden geltend, sondern auch Saiten und Stimmung hielten               tüchtig bis zum Schlusse aus, was nach drei solchen Concertstücken und bei der       Energie, womit Liszt das Clavier hernimmt, gewiß nicht wenig zu wundern ist …''
<div style="text-align: justify;">''                            „ … 6 1/2 Oktaven Nußbaum, verfertigt. Das erste mit gewölbtem      Resonanzboden, der Kasten von Moritz aus Wien, das Holz schlicht, der Ton heiter … .      15.Februar 1829. “ … „Das 2te mit gewölbten Boden „ … 27.April 1829'' , in: Das        Klavier vor 1850, S.205</div>
7.Friedrich Hoxa (1793 – nach 1858). Er war ein sehr erfindungsreicher Mann; seine wichtigste Erfindung um nicht zu sagen Entdeckung war der Gußeisenrahmen, den er auf der Wiener Gewerbe-und Produktenausstellung 1839 der Öffentlichkeit präsentierte. … Anhängeleiste, Stimmstock und Verspreizung ist von Gußeisen, alle Bestandteile miteinander verbindend aus demselben Metall sind auch die Stifte … damit ist der Resonanzboden von dem spannenden Druck der Saiten befreit . … zit. in: Das Klavier vor 1850, S.208
Hoxa meldet diese Erfindung nicht an; es gibt daher kein Privilegium/Patent'''„''Denn das was gelungen ist, dafür aber ein vergleichbares oder ähnliches mit der Nr. 3481, 1842 eingereicht von der Manufaktur Streicher.konnte auch mißlingen …'' “'''
# Klavierbaufirma Chickering&Sons, Boston, gegründet 1823# Mitte des 19.Jh. verändert eine Erfindung die Klavierlandschaft zur Gänze. Die Brüder Steinweg, heute Steinway&Sons, verbessern den aus Gußeisen gefertigten Rahmen zur Saitenaufhängung und gehen dazu über, die Saiten gekreuzt statt wie bisher parallel zu spannen; beides erhöht die Zugkraft, verhindert das Verziehen oder Bersten des Rahmens bei zu hoher spieltechnischer Belastung.# Carl Czerny, 1791-1857, Pianist, Komponist, Klavierpädagoge# Allgemeine Wiener Musik-Zeitung, 4.Jg., 5.September 1844, gez. Gr. –Ath-s. Die Manufakturen boten neben den Schauräumen auch Konzerträume an, in denen öffentliche Konzerte stattfanden; das Wiener öffentliche Konzertleben begann erst mit der Gründung der Gesellschaft der Musikfreunde 1812.# Wilhelm von Lenz, Die großen Pianoforte-Virtuosen unserer Zeit aus persönlicher Bekanntschaft. Liszt, Chopin, Tausig, Henselt. Berlin 1872, S. 4# Mit Franz Liszt wurde die Spieltechnik, die Mechanik, das Instrument an sich einer „Radikalkur“ der Veränderung unterzogen.''' '''
Franz Liszt spielte aus der Schulter; mit dem ganzen Armgewicht fallen die Finger auf die Tasten, die zeitgenössischen Karikaturen sind dafür die besten Berichterstatter, sie zeigen Liszt in der Rolle des „Klavierzertrümmerer“1'''. Die Klavierbauer „kämpften“ mit gesprungenen Saiten, Böden, Kapseln,   abgesprungenen Hammerköpfen – und es gab nur ein Instrument'''Ludwig Bösendorfer an Nicolas Dumba, das von Anfang all diesen vehementen Angriffen auf seine Bausubstanz widerstand: der BösendorferflügelAGM ….
              ''              … Liszt begann auf dem Boden der „brillanten“ KlaviertechnikNicolas Dumba, wie sie Muzio Clementi (1752 1830 1832)1900, Johann Nepomuk Hummel(17781837) und vor allem sein       Lehrer Carl Czerny (1791-1857) ausgebildet hatten. … In der Folgezeit begann Liszt sich immer entschiedener über seine Vorgänger hinauszubewegen und erweiterte die              Grenzen der bislang gebräuchlichen Technik durch neue Spielformen. Er verließ den      engen               Raum üblicher PassagentechnikIndustrieller, bereicherte seinen Klavierstil durch               weitgriffige Akkorde und um OktavengängePolitiker, Nachschlagetechnik, weitreichende               Arpeggien und Überschlagstechnik. Ausgedehnte Tremolopassagen und Trillerketten   wurden ebenso angewendet wie eine in ihren Grenzwerten gesteigerte Dynamik. Die             Ausnutzung der Klangmöglichkeiten der einzelnen Lagen (insbesondere Direktor der tiefen)              und deren klangliche Kombination war ihm gerade durch seine neue Art Gesellschaft der               Pedalbehandlung möglich geworden. Liszt erschloß völlig neue Wege, indem er nach               und nach alle   klanglichen Möglichkeiten des Instruments auszuschöpfen begannMusikfreunde. Seine Klangvorstellung wurde nicht zuletzt vom Orchesterklang bestimmt, wie er ihn ''
''              in Berlioz „Symphonie fantastique“ und den Beethoven‘schen Symphonien vorfandDas Vermögen betrug 145.000.- Gulden; das wären 1, die er für Klavier bearbeitete9 MiIl. … Der Vielfalt des Orchesterklanges weiß er auf dem     Klavier durch eine bereicherte Palette an Klangfarben und KlangmischungenEuro, durch              neuartige Kombinationen von Anschlagsarten und Pedalgebrauch zu entsprechenwenn es sich um Goldgulden gehandelt hat. … ''in: Mathias Matuschek, Die Erneuerung der Klaviertechnik
# Allgemeine Wiener Musikzeitung, Nr2. 107, S. 425# Allgemeine Wiener Musikzeitung, Nr. 107, S. 425, Eduard Hanslick, Die Geschichte des Konzertwesens„Launen-Walzer“, S. 362# Eduard Liszt, 1817„Aurora-1879, Jurist# „La Vie Trifurquée“, als „geteilte Leben“ beschreibt Liszt sein Leben seit seiner Übersiedlung nach RomWalzer“ , nachdem er den Wohnsitz und seine Weimarer Tätigkeit aufgegeben hatverlegt bei Carl Haslinger 1857.
18.Franz Liszt Beide Titel erinnern an Ludwig Bösendorfer, 17.11.1870Walzer von Johann Strauß, in: Unbekannte Presse Vater und BriefeJohann Strauß, SSohn.174
# Das Wohnhaus wurde mit einbezogen in diese Planung, denn das Haus in der JosefstadtJohann Strauß, Johannesgasse 226, heute Lenaugasse 10 wurde verkauft. Den Auftrag für diesen Neubau erhielt Couché (mehr nicht ermittelt). 1857 wurde mit dem Neubau begonnen.# Leopold Alexander Zellner (1823Vater komponiert einen „Wiener Launen-1875)Walzer“, Komponist , Organist, Musikreferent. Er gründet 1855 die „Blätter für Musik, Theater und Kunst“, die er bis 1868 leitete. 1859 führte er die „historischen“ Konzerte in Wien ein; 1868 übernimmt er aufgeführt im Etablissement „Sperl“ in der Nachfolge von Simon Sechter die Klasse Harmonielehre am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde und wurde im Jahr darauf der Generalsekretär der GesellschaftLeopoldstadt.# Blätter für MusikJohann Strauß, Theater und Kunst Sohn komponiert eine „Aurora –Polka“, 30.Dez.1859, S.414ff„Aurora-Ball Tänze“.
Ignaz Die Widmung auf dem Heft des „Aurora-Walzer“ von Ludwig Bösendorfer starb richtet sich an Nierenversagen; die Künstlervereinigung „ Aurora“. Hinter diesem poetisch-mythologischen Widmungs-Titel verbirgt sich ein Stück erst kurz zurückliegender Zeitgeschichte, Anspielung auf die eben zu Ende gegangene Ära Metternich. „Aurora“ ist der Name der Göttin der Morgenröte, sie ist die Verkörperung der Trauergottesdienst in Hoffnung, der Kirche Maria Treu Sehnsucht nach einer Freiheit; in Zeiten der Josefstadttotalen Bespitzelung, Beisetzung in Bevormundung und Unterdrückung wird sie zum Symbol des „Wir warten auf das Morgenrot der Familiengruft Freiheit“, auf ein Ende der totalitären Herrschaft. Um der totalen Überwachung zu entgehen, gründete Vereinigungen, denen man den Anstrich des Privaten gab. „Aurora“ war eine Künstlervereinigung für Schriftsteller und Schauspieler, die „irgendwie“ im Untergrund überlebt hat. Ihr Motto lautete: Aurora musis amica. Nach dem Friedhof auf Ende der Revolution 1848 wagte sie sich, wie die anderen Vereinigungen, die überlebt hatten, an die Öffentlichkeit. Neben den routinemäßig abgehaltenen Clubveranstaltungen wurden Feste, Bälle organisiert. Meist fanden diese Feste beim „Sperl“ in der Leopoldstadt statt. Johann Strauß hatte sich 1848 auch wenn nicht unbedingt aktiv für die Revolution begeistert, und wenn er von der SchmelzKünstlervereinigung um eine Widmungskomposition gebeten wurde, dann konnte er nicht nein sagen; er komponierte Polkas, Walzer und dirigierte diese auch bei den Festen. Die „Aurora Ball-Tänze“ wurden am 18.Februar 1851 beim „Sperl“ als Novität dem Publikum präsentiert.
# Caroline Gomperz - Bettelheim,1845 – 1925, Altistin, Star der der Wiener Hofoper3. Der Komponist und Pianist Carl Goldmark, 1830 – 1915Coelestine /Céleste Bösendorfer, war ihr Lehrer; nach ihrer Heirat mit Julius geborene Aicher von Bettelheim, Textilfabrikant, Politiker, gab Caroline Gomperz nur noch Liederabende, meistens im Bösendorfersaal, begleitet von Carl Goldmark.# Nachruf auf Ludwig Bösendorfer , Neue Freie Presse, 14Pos(s)bach.Mai 1919
24 LGeboren in Wien um 1838/39; im Abschlußzeugnis des Konservatoriums vom      4.ASeptember 1857 wird das Alter von Coelestine von Poßbach mit 19 Jahre angegeben.Zellner1851 Aufnahmeansuchen in das Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde, Blätter Ausbildung für MusikGesang bei Mathilde Marchesi de Castrone, 1821 – 1913, Theater und KunstKlavier. Aus den nur fragmentarisch überlieferten Unterlagen geht hervor, Wien 22daß sie bereits während der Ausbildung Probleme mit der Stimme bekommen hat.April 1859
Auftritt als Schauspielerin im Pasqualatitheater: 8.2.1862
'''Curiosum aus der Konzertchronik zum Bösendorfersaal1862, NeuWien:'''4.11. Heirat mit Ludwig Bösendorfer
''' '''1882, 12.Oktober gestorben in Wien nach langer Krankheit.
SogenDie Neue Freie Presse, am 15. '''Fake-News''' sind keine Erfindung des 21. JahrhundertsOktober 1882, Kleine Chronik, nur nannte man sie früher eben „Ente“ oder „Falschmeldung“Wien, beides klingt auch weniger aggressiv14.October:
Auch Ludwig        ''Leichenbegängnis zur Abenstunde. Die vorgestern verstorbene Frau Céleste       Bösendorfer wurde, sicher nicht nur einmalGattin des bekannten Hof-Clavier-Fabrikanten, „Opfer“ einer solchen „Ente“:hatte letztwillig     angeordnet, daß man ihre Leichenfeier so bescheiden als möglich gestalte …. ''
Unter der Rubrik „Theater und Kunst“ im ''Neuen Die Wiener Tagblatt'' Sonntag-Montagszeitung sowie die Neue Freie Presse in den Nachrufen vom 2115.Oktober 1882 berichten über ihre außergewöhnliche Liebenswürdigkeit sowie über ihre große Aufgeschlossenheit jungen Künstlern gegenüber. Mai 1868 meldet die Redaktion, daß ein Fräulein Murska Briefe versandt hätte mit folgendem Inhalt:
''              … Ich veranstalte im Salon Bösendorfer ein Wohltätigkeitskonzert … die Sitze nicht zurückzuschicken und dem Überbringer des Briefes den Betrag auszufolgen … ''4.Pasqualati-Theater, Palais Schönborg, Laudongasse 15-19, Wien - Josefstadt, Privattheater
Dem Brief waren Konzertsitze à 3 fl5.(florinsJosef Lewinsky, d.s.Gulden) beigefügt und das Konzertprogramm. Der 18. Mai kommt1835 – 1907, Equipagen fahren vor, Fußgänger erscheinen, sie wollen das Konzert besuchen. … Der Portier des Bösendorfer‘schen Hauses erscheint mit verwundertem Gesicht Schauspieler und sagt irritiert: „Hier findet heute kein Konzert statt!“.Regisseur
Wer hat da wen mißbraucht ?6.Ernst von Feuchtersleben, 1806-1849, Dichter und Arzt, Coelestine ist seine Nichte
7.FranzGrillparzer,1791-1872, Dramatiker
'''''Die Konzerte 8.Franz Liszt an Ludwig Bösendorfer, undat., in Wien 1838 – 1846''''': Unpubl.Briefe, S. 176.
Die ersten Konzerte von Franz Liszt in WienJosef Standhartner, 1818 -1892, Neurologe, 1822; nächste Auftrittsserien 1838Musikliebhaber, 1839Förderer von Richard Wagner, 1840den er 1861 kennengelernt hat, 1846Direktionsmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde und Ehrenmitglied des Wiener Akademischen Wagner-Verein
Der Beginn der Virtuosenlaufbahn endet, von 9.Franz Liszt wird im allgemeinen mit seinem umjubelten Auftreten an Céleste Bösendorfer, 19.1.1874, in Wien 1838 in Verbindung gebracht: Unpubl.Briefe, S. 190
Konzerte 183810.Franz Liszt an Céleste Bösendorfer, 25.10.1876,in:Unpubl.Briefe, S. 200
18# Franz Liszt an Céleste Bösendorfer, 17.4.1838, AthZ, Nr.831881, 25.4in: Unpubl.1838Briefe, S.355, Adami, FL spielt Erard/Graf231
23.4.1838, FL spielt Graf
29.4.1838, FL spielt Graf'''Ausbildung Ludwig Bösendorfer'''
2.5.1838, Instrument nicht erwähnt
8              Besuch der k.5k.1838Normal-Hauptschule bei St. Anna:1843, 1844, 1845, FL spielt GrafJosefstädter Hauptschule: 1846, 1847, 1848, als Privatschüler.
14k.5k.1838Polytechnisches Institut: 1849, Instrument nicht erwähnt1850, 1851, 1852  
18.5.1838Der Unterricht in der Normalschule , Instrument nicht erwähntHauptschule bot an:
25              Neben den obligaten Fächern wie Religion und Elementarmathemathik, d.5i.1838Algebra und Arithmetik, Aufsatzlehre, Geographie, Naturgeschichte (Zoologie), AThZSchönschreiben und Zeichnen, Nr. 106wurde Unterrichtsstoff Lesen differenziert: „Deutschgedrucktes“ damit ist die Frakturschrift gemeint, Lateingedrucktes, 28d.5i.1838in Romanica gesetzt, S.470analog dazu auch das Schreiben in den beiden Schriften, Redeteile   in deutscher Sprache, meint wahrscheinlich Rhetorik, Aussprache – das heißt Unterricht in präziser Diktion, keinen Dialekt, Adami  
„Soirée musicale“, 10 -12h               Ludwig Bösendorfer hat auf dem Polytechnikum neben den technischen und kaufmännischen Ausbildungsangeboten auch einige sogenannte schöngeistige Fächer wie Deutsch (22-24hdas bedeutete auch Literatur), Nachtkonzertbesucht. Den angebotenen Sprachunterricht für Französisch oder Italienisch hat er zumindest laut Zeugnis nicht wahrgenommen.
''              … zu erwähnen wäre noch, daß Liszt in allen seinen Concerten auf einem und        demselben, ganz vortrefflichen Instrumente des Herrn Graf spielte, obgleich ihm auch       Thalbergs „Erard“ zu Gebote gestanden wäreVon der Ausbildungszeit im Konservatorium fehlen die entsprechenden Unterlagen. Grafs ohnedies rühmlich bekannte     Arbeiten haben eine wahrhafte Feuerprobe bestanden. …''
Franz Liszt an Marie d’Agoult, Hsg.v. Daniel OlIivier, Berlin, S.Fischer 1933, S. 194
Liszt schreibt nach seiner Ankunft in Wien Mitte April 1838, daß ihm Thalberg sein Klavier angeboten hätte (d.i. der Erard, der in der Kritik erwähnt wird).'''Zur Familie '''
Am 13.4. schreibt er erneut an Marie und erwähnt, daß er einen Graf gespielt hätte und mit diesem sehr zufrieden gewesen wäre.''' '''
              Der Bruder Adolph, 1839 geboren, ein wenig „aus der Art geschlagen“- nach damaliger Perspektive, wählt einen ganz eigenen Weg. Er will Sänger werden, bekommt Probleme mit der Stimme wegen eines Halsleidens, muß seinen  Berufswunsch aufgeben. Er gründet einen Musikalien- und 1840 gastiert Liszt erneutNotenverlag, er spielt (lteine Musikzeitschrift .Rezensionen) immer Graf’sche FlügelAls Adresse seit 1872 findet man: Herrengasse 6, in den Verkaufs – und Schauräumen der Firma Ludwig Bösendorfer.
Am 10.3              Der Musikverlag ist kein Erfolg, er holt sich Partner ins Boot, verkauft und muß doch als letzten Ausweg Insolvenz anmelden. 1846 ist der Rezensent(Adami) Über den Rest seines Lebensweges weiß man nur soviel: er lebte zuletzt mit seiner Frau Meta in der AThZ der MeinungMainz, daß Liszt doch einen Bösendorfer spielen sollteist als Kaufmann registriert. In dem Konzert spielt FL einen Streicher
              Die erste ErwähnungSchwester Maria, daß Franz Liszt einen 1842 geboren. In ihren Jahresaufzeichnungen beschreibt sie,  wie Anton Rubinstein Gast im Sommersitz der Familie Bösendorfer spielt :in Dornbach ist. Sie heiratet den Oberstleutnant August Schönecker. Das Jahr der Katastrophe, 1873 –  der Schwarze Freitag, die Börse bricht zusammen, viele verlieren über Nacht buchstäblich alles. 1875 kann August Schönecker seine Schulden nicht mehr    bedienen, es wird exekutiert und es bleibt ihm nach dem damaligen Ehrenkodex als  einziger Ausweg der Selbstmord.
15              Ludwig und seine Schwester Marie, hatten ein gutes geschwisterliches enges Vertrauensverhältnis.3.1846Wie er wirklich zu seinem Bruder Adolph stand, weiß man nicht, aber sicher ist, daß Ludwig Bösendorfer ihn, Musikvereinauch als er Insolvenz anmelden   mußte, Nachmittagskonzertnicht im Stich ließ. 1904 stirbt Adolph Bösendorfer in Mainz, gemeinsam mit Karl Maria von Bockletwenig später seine Frau Meta.
AThZ v.17.3.1846, S.260, erstmals auf einem Bösendorfer
''              Liszt spielt mit Karl Maria von Bocklet vierhändig 'Erste Erfolge – die Sonate in As-Dur von Hummel,   begleitete zwei Lieder von Hoven , … wobei Liszt das erste Mal an einen Bösendorfer-              Klavier spielte …Weltausstellungen 1862 und 1867'''
Karl Maria von Bocklet Prag 1801 – Wien 1881, Violinist, ab 1820 in Wien als Pianist tätig, auch Professor für Pianoforte, ein Freund von Franz Schubert
Hofkonzert 1.John Broadwood&Sons, AThZ 18.3.18461728 gegründet; der berühmteste Käufer eines Broadwood war Ludwig van Beethoven, S.2641817
31Zum Thema Medaillen, London 1862, s. a.3Richard K.1846Lieberman, zum Nachtkonzert heißt es:Steinway & Sons , München 1996, S. 56 ff.
''              … Er (Liszt) bediente sich diesmal des bekannten Bösendorfer’schen Ausstellungs2. Der „deutsch-   Instruments mit österreichische“ Krieg von 1866: Anlaß war die Auseinandersetzung um die Vorherrschaft zweier Blöcke, der Erard’schen Mechanik, dessen Vortrefflichkeit an diesem heißen      Abende sich eigentlich erst recht bewährteDeutsche Bund unter der Führung Preußens. Nicht nur dessen schöner Klang machte   sich unter solchen Meisterhänden geltendEs war Otto von Bismarck, sondern auch Saiten und Stimmung hielten               tüchtig bis zum Schlusse ausReichskanzler, was nach drei solchen Concertstücken der ein Deutsches Kaiserreich unter den Hohenzollern anstrebte und der k.u.k. Monarchie der Habsburger. 1866 verloren die Armeen Habsburgs bei der       Energie, womit Liszt das Clavier hernimmt, gewiß nicht wenig zu wundern ist …''Köngigrätz die entscheidende Schlacht.
3.Otto von Bismarck, 1815-1898
'''„''Denn das was gelungen ist4.Krupp AG, konnte auch mißlingen …'' “'''im 19.Jh. Friedrich Krupp Ag., vor allem Rüstungsprodukte
''' '''5.Pauline Metternich, 1836 -1921,
1'''              … sie war häßlich, aber aufregend und exzentrisch. Sie trug den fußfreien Rock, sang  pikante Chansons, rauchte Zigarren … Keines ihrer zahllosen Feste war glanzvoller als dieser hochpolitische Ball in der Pariser Botschaft, durch den sie Kaiser Napoléon  demonstrieren wollte, daß die Lebenskraft Östereichs durch die Niederlage der       jüngsten Zeit keineswegs gebrochen war.… und hier spielte Johann Strauß … zum Tanz … auch „An der schönen blauen Donau“ … '''am 28. Mai 1867, beschreibt Marcel Prawy einen Teil der Festlichkeiten; vielleicht war auch Ludwig Bösendorfer an Nicolas Dumbamit seiner Frau Céleste anwesend. Zit in: Marcel Prawy, Johann Strauss, AGM …S.103
Nicolas Dumba6.Jacques Offenbach, 1830 – 19001819-1880, IndustriellerKomponist, Politiker, Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde.Cellist
Das Vermögen betrug 1457.000“''La Grande Duchesse de Gerolstein''“, 12.4.- Gulden; das wären 11867 uraufgeführt,9 MiIlvgl. Eurodazu Alexander Faris, Jacques Offenbach, wenn es sich um Goldgulden gehandelt hatS.162f.
28.„Launen-Walzer“Theophil Hansen, „Aurora-Walzer“ , verlegt bei Carl Haslinger 1857.Anton Grosser
Beide Titel erinnern an Walzer von Johann Strauß9.Blätter für Theater , Vater Musik und Johann Straußbildende Kunst, Sohn28.6.1867
Johann Strauß10.Die Debatte, Vater komponiert einen „Wiener Launen-Walzer“Wiener Lloyd, aufgeführt im Etablissement „Sperl“ in der Leopoldstadt2. Johann Strauß, Sohn komponiert eine „Aurora –Polka“, „Aurora-Ball Tänze“7.1867
Die Widmung auf dem Heft des „Aurora-Walzer“ von Ludwig Bösendorfer richtet sich an die Künstlervereinigung „ Aurora“11. Hinter diesem poetisch-mythologischen WidmungsMorgen-Titel verbirgt sich ein Stück erst kurz zurückliegender Zeitgeschichte, Anspielung auf die eben zu Ende gegangene Ära Metternich. „Aurora“ ist der Name der Göttin der Morgenröte, sie ist die Verkörperung der Hoffnung, der Sehnsucht nach einer Freiheit; in Zeiten der totalen Bespitzelung, Bevormundung und Unterdrückung wird sie zum Symbol des „Wir warten auf das Morgenrot der Freiheit“, auf ein Ende der totalitären Herrschaft. Um der totalen Überwachung zu entgehen, gründete Vereinigungen, denen man den Anstrich des Privaten gab. „Aurora“ war eine Künstlervereinigung für Schriftsteller und Schauspieler, die „irgendwie“ im Untergrund überlebt hat. Ihr Motto lautete: Aurora musis amica. Nach dem Ende der Revolution 1848 wagte sie sich, wie die anderen VereinigungenPost, die überlebt hatten, an die Öffentlichkeit. Neben den routinemäßig abgehaltenen Clubveranstaltungen wurden Feste, Bälle organisiert. Meist fanden diese Feste beim „Sperl“ in der Leopoldstadt statt. Johann Strauß hatte sich 1848 auch wenn nicht unbedingt aktiv für die Revolution begeistert, und wenn er von der Künstlervereinigung um eine Widmungskomposition gebeten wurde, dann konnte er nicht nein sagen; er komponierte Polkas, Walzer und dirigierte diese auch bei den Festen. Die „Aurora Ball-Tänze“ wurden am 1814.Februar 1851 beim „Sperl“ als Novität dem Publikum präsentiert9.1867
3.Coelestine /Céleste Bösendorfer, geborene Aicher von Pos(s)bach.
Geboren in Wien um 1838/39; '''''„''''''''''Eine große Zeit“. ''''''''Der Claviermacher als Mäzen, Geschäftsmann im Abschlußzeugnis Zentrum des Konservatoriums vom      4.September 1857 wird das Alter von Coelestine von Poßbach mit 19 Jahre angegeben. 1851 Aufnahmeansuchen in das Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde, Ausbildung für Gesang bei Mathilde Marchesi de Castrone, 1821 – 1913, und Klavier. Aus den nur fragmentarisch überlieferten Unterlagen geht hervor, daß sie bereits während der Ausbildung Probleme mit der Stimme bekommen hat.Wiener Musikgeschehens'''
Auftritt als Schauspielerin # Handschriftliche Notiz im Pasqualatitheater: 8Nachlaß Ludwig Bösendorfer, 9186/33# Der Brief vom 10.2Mai 1880 ist entweder eine eigenhändige Abschrift oder ein Briefentwurf. (Kopiermöglichkeiten waren um 1880 Abschriften). Das Schreiben vom 10.Mai 1880 an einen unbekannten Adressaten richtet sich vermutlich an einen Dirigenten, auf jeden Fall an einen prominenten Musiker. AGM 9816/33.1862
18623.Opernkrise: damit spielt Bösendorfer auf das enorme Defizit der Hofoper an, 4das Franz Jauner als Direktor des Hauses allen Bemühungen zum Trotz nicht verringern konnte.11Jauners wichtigste künstlerische Leistung, die Erstaufführung des „Ring des Nibelungen“, Richard Wagner, und anderer Wagner-Opern brachten nicht den erhofften finanziellen Gewinn. Heirat mit Ludwig Bösendorfer
18824.Franz Jauner, 1831-1900, Schauspieler, Direktor des Carltheater, 12dann der Hofoper 1875 - 1880; Ringtheater 1880/1881.Oktober gestorben in Wien nach langer Krankheit1892 leitete er die Wiener Theaterausstellung und die Ausstellungstheater auf der Internationalen Musik-und Theaterausstellung.
Die Neue Freie Presse5. Baron Hofmann, d.i. Leopold Friedrich Freiherr von Hofmann, am 15Generalintendant der k.u.k.Oktober 1882Hoftheater, Kleine Chronikd.i. das Hofburgtheater (1880 das Haus am Michaelerplatz, Wiendas „AlteBurgtheater“) und die Hofoper,14.October:(1880 das Haus am Ring)
       ''Leichenbegängnis zur Abenstunde6. Die vorgestern verstorbene Frau Céleste       BösendorferFranz von Dingelstedt, Gattin 1814 – 1881, Direktor der Hofoper 1867 - 1870, Direktor des bekannten Hof-ClavierBurgtheaters 1870 -Fabrikanten, hatte letztwillig     angeordnet, daß man ihre Leichenfeier so bescheiden als möglich gestalte …1881; er starb am 15. ''Mai 1881
7.Die Wiener Sonntag-Montagszeitung sowie die Neue Freie Presse Hoftheater unterstanden in allen Belangen ausgenommen künstlerischen Entscheidung dem 1. Obersthofmeister; für den Nachrufen vom 15oben genannten Zeitraum: Constantin Prinz Hohenlohe –Schillingsfürst 1867 -1896, verheiratet mit Marie von Sayn-Wittgenstein, der Tochter der Fürstin Caroline Sayn-Wittgenstein, der langjährigen Weggefährtin von Franz Liszt.Oktober 1882 berichten über ihre außergewöhnliche Liebenswürdigkeit sowie über ihre große Aufgeschlossenheit jungen Künstlern gegenüberDer Nachfolger im Amt als 1.Obersthofmeister war Rudolf Prinz von und zu Liechtenstein von 1896 -1908
48.PasqualatiDeutsche Kunst -und Musik- Zeitung, mit dem Untertitel: Central-Organ für Musik, Theater, Palais Schönborg, Laudongasse 15Literatur und bildende Kunst. Officielles Organ von GesangsvereinenOesterreich-19, Ungarns. Herausgeber: Otto Keller. Wien - Josefstadt, Privattheateram 15.November 1897
59.Josef Lewinsky, 1835 – 1907, Schauspieler Internationale Musik- und RegisseurTheaterausstellung … 1892
610.Ernst von FeuchterslebenLudwig Gottsleben, 1806-1849, Dichter und Arzt, Coelestine ist seine Nichte1836 – 1911
711.FranzGrillparzerWiener Salonblatt,1791-187223.Jahrgang, 12.Juni 1892, DramatikerS.6
812.13.3.Mai 1884, Weimar,  Franz Liszt an Ludwig Bösendorfer, undat., in: Unpubl.Briefe, S. 176.
Josef Standhartner, 1818 ''   … Noch eine Bitte : Lassen Sie sogleich expediren nach Weimar; Ihr Piano-1892, Neurologe, Musikliebhaber, Förderer von Richard Wagnerforte  Octavier, den er 1861 kennengelernt hat, Direktionsmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde und Ehrenmitglied des Wiener Akademischen Wagner-Vereinwelches schon im Augarten sehr effectuirte … ''
9.Franz In: Unbekannte Liszt an Céleste Bösendorfer-Briefe, 19S. 240. A(llgemeiner) D(eutscher) M(usik)V(erein) in Weimar 23.1– 28.5.1884.1874Octavier, invgl. dazu: UnpublKatalog der Sammlung alter Musikinstrumente, 1.Teil.BriefeWien 1966, S. 19057 f., Nr. 45; im Palais Am Augarten wohnte Marie Hohenlohe-Schillingsfürst, die Tochter von Carloyne Sayn-Wittgenstein
1013.Franz Liszt Busoni an Céleste BösendorferGerda , 25Bd.10.1876,in: Unpubl.Briefe1 , S. 200384
# Franz Liszt an Céleste Bösendorfer, 1714.4Emil Sauer 14.1881,in: Unpubl1.Briefe, S. 2311911+ Firmenarchiv A/I/130
15.Ludwig Bösendorfer an Alfred Grünfeld, Oktober 1897, Wienbibliothek /Teilnachl. Alfred Grünfeld 123.363
'''Ausbildung Ludwig Bösendorfer'''16. Robert Hirschfeld, 1857 – 1914, Musikkritiker, Musikpädagoge
17. Wiener Abendpost, Beilage zur Wiener Zeitung, 27.März 1899
              Besuch der k18.k.Normal-Hauptschule bei St. Anna:1843Rafael Joseffy, 18441852 – 1915, 1845, Josefstädter     Hauptschule: 1846, 1847, 1848. k.k.Polytechnisches Institut: 1849, 1850, 1851, 1852Pianist
             (das entspricht in etwa der heutigen Volksschule und Unterstufe eines Gymnasiums);   er wurde als Privatschüler eingeschrieben19. Es folgt die RealschuleMoritz Rosenthal, anschließend das             Polytechnikum1862 – 1946, Pianist
              Der Unterricht in der Normalschule 20. Carol Mikuli, Hauptschule bot an:1821 – 1897, Pianist
              Neben den obligaten Fächern wie Religion und Elementarmathemathik, d.i21. Algebra              und Arithmetik, Aufsatzlehre, Geographie, Naturgeschichte (Zoologie),      Schönschreiben und Zeichnen, wurde Unterrichtsstoff Lesen differenziert: „Deutschgedrucktes“ damit ist die Frakturschrift gemeint,     Lateingedrucktes, d.i. in          Romanica gesetzt, analog dazu auch das Schreiben in den         beiden Schriften, Redeteile   in deutscher Sprache, meint wahrscheinlich Rhetorik, Aussprache – das heißt               Unterricht in präziser DiktionLeo Rosenthal, keinen DialektVater von Moritz Rosenthal,  Geburtsdatum unbekannt - 1878
              Ludwig Bösendorfer hat auf dem Polytechnikum neben den technischen und          kaufmännischen Ausbildungsangeboten auch einige sogenannte schöngeistige Fächer      wie Deutsch (das bedeutete auch Literatur) besucht22. Den angebotenen             Sprachunterricht für Französisch oder Italienisch hat er zumindest laut Zeugnis nicht             wahrgenommenAGM Mappe Rosenthal, Br.84
              Von der Ausbildungszeit im Konservatorium fehlen die entsprechenden Unterlagen23.AGM Mappe Rosenthal, Br. 101
24. Nachlaß Busoni, MuStaBi
'''Zur Familie '''25.Nachlaß Busoni, MuStaBi
''' '''
              Der Bruder Adolph, 1839 geboren, ein wenig „aus der Art geschlagen“- nach       damaliger Perspektive, wählt einen ganz eigenen Weg. Er will Sänger werden,               bekommt Probleme mit der Stimme wegen eines Halsleidens, muß seinen            Berufswunsch aufgeben. Er gründet einen Musikalien- und Notenverlag, eine Musikzeitschrift . Als Adresse seit 1872 findet man: Herrengasse 6, in den Verkaufs –     und Schauräumen der Firma Ludwig Bösendorfer.'''Zum Klavierwettbewerb'''
              Der Musikverlag ist kein Erfolg, er holt sich Partner ins Boot, verkauft und muß doch              als letzten Ausweg Insolvenz anmelden. Über den Rest seines Lebensweges weiß            man nur soviel: er lebte zuletzt mit seiner Frau Meta in Mainz, ist als Kaufmann             registriert.
              Die Schwester Maria, 1842 geboren. In ihren Jahresaufzeichnungen beschreibt sie,              wie Anton Rubinstein Gast im Sommersitz der Familie Preisausschreiben ausgelobt von Ludwig Bösendorfer in Dornbach ist.               Sie heiratet den Oberstleutnant August Schönecker. Das Jahr der Katastrophe, 1873 –          der Schwarze Freitag, die Börse bricht zusammen, viele verlieren über Nacht              buchstäblich alles. 1875 kann August Schönecker seine Schulden nicht mehr    bedienen, es wird exekutiert und es bleibt ihm nach dem damaligen Ehrenkodex als               einziger Ausweg der Selbstmord.für ein Klavierkonzert
              Ludwig und seine Schwester Marie, hatten ein gutes geschwisterliches enges          VertrauensverhältnisPreisgeld insgesamt: 4000. Wie er wirklich zu seinem Bruder Adolph stand, weiß man       nicht, aber sicher ist, daß Ludwig Bösendorfer ihn, auch als er Insolvenz anmelden   mußte, nicht im Stich ließ. 1904 stirbt Adolph Bösendorfer in Mainz, wenig später               seine Frau Meta- Kr.
1.Pr. 2000.-, 2.Pr., 12.000.-, 3.Pr. 800.-
'''Erste Erfolge – die Weltausstellungen 1862 und 1867'''Einsendeschluß: 1.7.1898
Jury:
1.John Broadwood&SonsWilhelm Gericke, 1728 gegründet; der berühmteste Käufer eines Broadwood war Ludwig van BeethovenAlfred Grünfeld, 1817Theodor Leschetitzky, Mori(t)z Rosenthal
Zum Thema Medaillen72 Werke wurden eingereicht, London 1862, s. a.Richard K.Lieberman, Steinway & Sons , München 1996, S. 56 ff.davon wurden prämiiert:
# Der „deutsch-österreichische“ Krieg von 1866: Anlaß war die Auseinandersetzung um die Vorherrschaft zweier Blöcke, der Deutsche Bund unter der Führung PreußensNr. Es war Otto von Bismarck33 Eduard Behm, Reichskanzler, der ein Deutsches Kaiserreich unter den Hohenzollern anstrebte und der k.u.k. Monarchie der Habsburger. 1866 verloren die Armeen Habsburgs bei Köngigrätz die entscheidende Schlacht.Motto: „Ohne Kampf kein Sieg“
3Nr.Otto 56 Ernst von Bismarck, 1815-1898Dohnanyi: Motto“ Nur das Ideale ist das Wahre“
4Nr.Krupp AG, im 19.Jh. Friedrich Krupp Ag., vor allem Rüstungsprodukte66 Jan Brandts – Buys: Motto“ Es muß“
5Aufführung: 26.Pauline MetternichMärz 1899, 1836 -1921Musikverein,Großer Saal. Orchester: Hofopernorchester, Dirigent: Johann Nepomuk Fuchs
''              … sie war häßlich, aber aufregend und exzentrisch. Sie trug Ernst von Dohnanyi reichte nur den fußfreien Rockersten Satz seines Klavierkonzerts ein, sang   pikante Chansons, rauchte Zigarren … Keines ihrer zahllosen Feste war glanzvoller als    dieser hochpolitische Ball die dreisätzige Fassung spielte er in Budapest unter der Pariser Botschaft, durch den sie Kaiser Napoléon       demonstrieren wollte, daß die Lebenskraft Östereichs durch die Niederlage der       jüngsten Zeit keineswegs gebrochen warLeitung von Hans Richter am 11.1. … und hier spielte Johann Strauß … zum      Tanz … auch „An der schönen blauen Donau“ …''1899
am 28. Mai 1867, beschreibt Marcel Prawy einen Teil der Festlichkeiten; vielleicht war auch Ludwig Bösendorfer mit seiner Frau Céleste anwesend. Zit in: Marcel Prawy, Johann Strauss, S.103
6'''''„Der Klang lebte … ''''''''“.Jacques Offenbach, 1819-1880, Komponist, CellistDer Bösendorfersaal'''
7# Carl Lafite, Ludwig Bösendorfer. Ein Wiener Bürger und Klaviermacher, in: Denkschrift zu den Meisteraufführungen Wiener Musik. Veranstaltet von der Gemeinde Wien.“La Grande Duchesse de Gerolstein“, 1226. Mai -13. Juni 1920. Wien 1920, S. 35 – 39# Blätter für Theater, Musik und Kunst, 1859# Blätter für Theater, Musik und Kunst, 19.4.1867 uraufgeführt1872# Hochhaus, erbaut 1931/32# Das „Haus Liechtenstein“ gehörte zu den größten Grundbesitzern in der Habsburger-Monarchie# Josef Hellmesberger, 1828 – 1893, Dirigent, Konzertmeister# Karolygasse, jetzt Graf-Starhemberggasse, Wien-Wieden; das Gebäude wurde 2012 abgerissen# Hans von Bülow, 1830 – 1894, Pianist, Dirigent# Stefan Zweig, vglDie Welt von gestern. Erinnerungen eines Europäers. Frankfurt/M. dazu Alexander Faris, Jacques OffenbachSuhrkamp Verlag, vorm. S. Fischer Verlag 1947, S. 33# Siegmund Schlesinger, Bösendorfers Flucht vor dem Abschiednehmen, Neues Wiener Journal, 13.April 1913, S. 4# Stefan Zweig, Die Welt von gestern. Erinnerungen eines Europäers. Frankfurt/M., Suhrkamp Verlag, vorm. S.162fFischer Verlag 1947, S.33, 34
# Theophil Hansen12.vgl. Christine Meglitsch, Anton GrosserWiens vergessene Konzertsäle, Wien 2005
913.Blätter für Theater Wienbibliothek Hss. 359 , Musik und bildende Kunst, 28.6Teilnachl.1867Alfred Grünfeld
10.Die Debatte, Wiener Lloyd, 2.7.1867
# Morgen-Post'''Die Konzertbücher , 14.9.1867die Chronik der Konzerte im Bösendorferssaal''':
# 19.11.1872 – 7.3.1880
# 14.3.1880 – 27.4.1884
# 2.5.1884 -27.2.1889
# 28.2.1889 -13.2.1893
# 15.12.1893 -20.3.1896
# 25.3.1896- 5.3.1900
# 7.3.1900 – 30.11.1903
# 1.12.1903 – 16.2.1907
# 19.2.1907 – 11.3.1910
# 12.3.1910 -20.12. 1912
# 12.Dez. 1912 – 2.5.1913
'''''„''''''''''Eine große Zeit“''''' '''Der Claviermacher als Mäzen, Geschäftsmann im Zentrum des Wiener Musikgeschehens''' # Handschriftliche Notiz im Nachlaß Ludwig Bösendorfer, 9186/33# Der Brief vom 10.Mai 1880 ist entweder eine eigenhändige Abschrift oder ein Briefentwurf. (Kopiermöglichkeiten waren um 1880 Abschriften). Das Schreiben vom 10.Mai 1880 an einen unbekannten Adressaten richtet sich vermutlich an einen DirigentenAGM, auf jeden Fall an einen prominenten MusikerSign. AGM 981625830/33.187 Konzertbücher
3.Opernkrise: damit spielt Bösendorfer auf das enorme Defizit der Hofoper anEröffnungskonzert, das Franz Jauner als Direktor des Hauses allen Bemühungen zum Trotz nicht verringern konnte19. Jauners wichtigste künstlerische Leistung, die Erstaufführung des „Ring des Nibelungen“, Richard Wagner, und anderer Wagner-Opern brachten nicht den erhofften finanziellen GewinnNovember 1872.Es spielte Hans von Bülow
4# Buch, Bl.Franz Jauner, 1831-1900, Schauspieler, Direktor des Carltheater1.: Widmung von Hans von Bülow: ''Viribus unitis'', dann der Hofoper 1875 - 1880; Ringtheater 1880/188119. 1892 leitete er die Wiener Theaterausstellung und die Ausstellungstheater auf der Internationalen Musik-und TheaterausstellungNov.1872
# Baron HofmannEin bedeutender Chronist des Bösendorfersaales war Robert Hirschfeld; er war aber auch „Konzertgeber“, d.i. Leopold Friedrich Freiherr von Hofmann, Generalintendant der k.u.k. Hoftheater, d.i. das Hofburgtheater (1880 das Haus am Michaelerplatz, das „AlteBurgtheater“) und die Hofoper, (1880 das Haus am Ring)# Franz von Dingelstedt, 1814 – 1881, Direktor der Hofoper 1867 er hat auch eine Konzert- 1870, Direktor des Burgtheaters 1870 Reihe „Renaissance- 1881; er starb am 15Musik“ gestaltet.Mai 1881
7.Die Hoftheater unterstanden in allen Belangen ausgenommen künstlerischen Entscheidung dem 1. Obersthofmeister; für den oben genannten Zeitraum: Constantin Prinz Hohenlohe –Schillingsfürst 1867 -1896, verheiratet mit Marie von Sayn-Wittgenstein, der Tochter der Fürstin Caroline Sayn-Wittgenstein, der langjährigen Weggefährtin von Franz Liszt.              Der Nachfolger im Amt als 1. Obersthofmeister war Rudolf Prinz von und zu Liechtenstein von 1896 -1908
8.Deutsche Kunst - und Musik- Zeitung, mit dem Untertitel: Central-Organ für Musik, Theater, Literatur und bildende Kunst. Officielles Organ von GesangsvereinenOesterreich- Ungarns. Herausgeber: Otto Keller. Wien am 15.November 1897'''„''Mit meinen Flügeln komme ich überall hin …“'''''
9# Géza von Zichy, Aus meinem Leben, Bd.Internationale Musik- und Theaterausstellung … 18922, S. 55
10.Ludwig GottslebenGéza Graf Zichy zu Vásonykeö, 1836 1849 1911 # Wiener Salonblatt1924, 23.JahrgangPianist, 12.Juni 1892Komponist, S.6# 13.3Präsident der Königl.Mai 1884, Weimar Liszt an Ludwig Bösendorfer : ''   … Noch eine Bitte : Lassen Sie sogleich expediren nach Weimar; Ihr Piano-forte          OctavierUngarischen Musikakademie, welches schon im Augarten sehr effectuirte … '' In: Unbekannte Liszt-Briefe, S. 240. A(llgemeiner) D(eutscher) M(usik)V(erein) in Weimar 23. 1891 28.5.1884. Octavier, vgl. dazu: Katalog 1894 Direktor der Sammlung alter Musikinstrumente, 1.Teil. Wien 1966, S. 57 f., Nr. 45; im Palais Am Augarten wohnte Marie Hohenlohe-Schillingsfürst, die Tochter von Carloyne Sayn-Wittgenstein 13.Busoni an Gerda , Bd.1 , SKönigl. 384 # Emil Sauer 14.1.1911+ Firmenarchiv A/I/130 15.Ludwig Bösendorfer an Alfred Grünfeld, Oktober 1897, Wienbibliothek /Teilnachl. Alfred Grünfeld 123.363 16.Robert Hirschfeld, 1857 – 1914, Musikkritiker, Musikpädagoge 17.Wiener Abendpost, Beilage zur Wiener Zeitung, 27.März 1899 # Rafael Joseffy, 1852 – 1915, Pianist 19.Moritz Rosenthal, 1862 – 1946, Pianist # Carol Mikuli, 1821 – 1897, Pianist# Leo Rosenthal, Vater von Moritz Rosenthal, Geburtsdatum unbekannt - 1878# AGM Mappe Rosenthal, Br. 84# AGM Mappe Rosenthal, Br. 101# Nachlaß Busoni, MuStaBi# Nachlaß Busoni, MuStaBi  '''Zum Klavierwettbewerb'''  Preisausschreiben ausgelobt von Ludwig Bösendorfer für ein Klavierkonzert Preisgeld insgesamt: 4000.- Kr. 1.Pr. 2000.-, 2.Pr., 12.000.-, 3.Pr. 800.- Einsendeschluß: 1.7.1898 Jury: Wilhelm Gericke, Alfred Grünfeld, Theodor Leschetitzky, Mori(t)z Rosenthal 72 Werke wurden eingereicht, davon wurden prämiiert: Nr.33 Eduard Behm, Motto: „Ohne Kampf kein Sieg“ Nr. 56 Ernst von Dohnanyi: Motto“ Nur das Ideale ist das Wahre“ Nr. 66 Jan Brandts – Buys: Motto“ Es muß“ Aufführung: 26.März 1899, Musikverein, Großer Saal. Orchester: Hofopernorchester, Dirigent: Johann Nepomuk Fuchs Ernst von Dohnanyi reichte nur den ersten Satz seines Klavierkonzerts ein, die dreisätzige Fassung spielte er Oper in Budapest unter der Leitung von Hans Richter am 11.1.1899  '''''„Der Klang lebte … ''''''''“. Der Bösendorfersaal''' # Carl Lafite, Ludwig Bösendorfer. Ein Wiener Bürger und Klaviermacher, in:               Denkschrift zu den Meisteraufführungen Wiener Musik. Veranstaltet von der             Gemeinde Wien., 26. Mai -13. Juni 1920. Wien 1920, S. 35 – 39 # Blätter für Theater, Musik und Kunst, 1859# Blätter für Theater, Musik und Kunst, 19.4.1872# Hochhaus, erbaut 1931/32# Das „Haus Liechtenstein“ gehörte zu den größten Grundbesitzern in der Habsburger-Monarchie# Josef Hellmesberger, 1828 – 1893, Dirigent, Konzertmeister# Karolygasse, jetzt Graf-Starhemberggasse, Wien-Wieden; das Gebäude wurde 2012 abgerissen# Hans von Bülow, 1830 – 1894, Pianist, Dirigent  # Stefan Zweig, Die Welt von gestern. Erinnerungen eines Europäers. Frankfurt/M., Suhrkamp Verlag, vorm. S. Fischer Verlag 1947, S. 33# Siegmund Schlesinger, Bösendorfers Flucht vor dem Abschiednehmen, Neues Wiener Journal, 13.April 1913, S. 4# Stefan Zweig, Die Welt von gestern. Erinnerungen eines Europäers. Frankfurt/M., Suhrkamp Verlag, vorm. S. Fischer Verlag 1947, S. 33, 34 12.vgl. Christine Meglitsch, Wiens vergessene Konzertsäle, Wien 2005 # Wienbibliothek Hss. 359 , Teilnachl.Alfred Grünfeld  '''Die Konzertbücher , die Chronik der Konzerte im Bösendorferssaal''':
# 19.11.1872 – 7.3.1880# 14.3.1880 – 27.4.1884# 2.5.1884 -27.2.1889# 28.2Die Tribüne, Die Vossische Zeitung, beide zit.1889 -13.2.1893# 15.12.1893 -20.3.1896# 25nach Zichy, Aus meinem Leben, Bd.3.1896- 5.3.1900# 7.3.1900 – 30.11.1903# 1.12.1903 – 16.2.1907# 19.2.1907 – 11.3.1910# 12.3.1910 -20.12. 1912# 12.Dez. 1912 – 2S.516f.1913
AGM3. O.Gumprecht, SignNationalzeitung, zit. nach Zichy, Aus meinem Leben, Bd.3. S.16f. 25830/187 Konzertbücher
Eröffnungskonzert4. Josef Joachim, 1831 – 1907, Violinist, 19.November 1872.Es spielte Hans Freund von BülowJohannes Brahms; Direktor der Hochschule für Musik, Berlin
# Buch, Bl5.1.: Widmung Géza von Hans von Bülow: ''Viribus unitis''Zichy an Ludwig Bösendorfer, 19Br.Nov.187216, AGM
6. Géza von Zichy an Ludwig Bösendorfer Br.58, AGM
Ein bedeutender Chronist des Bösendorfersaales war Robert Hirschfeld; er war aber auch „Konzertgeber“7. Briefwechsel Franz Liszt und Hans von Bülow. Hg.von La Mara, er hat auch eine Konzert-Reihe „Renaissance-Musik“ gestaltetLeipzig 1898, S.396f.
8. Hans von Bülow an Ludwig Bösendorfer, AGM
'''„''Mit meinen Flügeln komme ich überall hin …“'''''9. Richard Wagner hält sich 1861 in Wien auf; die Hofoper, damals noch das Kärntnertortheater, möchte „Tristan und Isolde“ zur Uraufführung bringen. Nach 77 Proben wird das Projekt abgebrochen; Wagner verläßt Wien fluchtartig. In diesen Monaten hat er zahlreiche Kontakte geknüpft, zum Teil lebhaft unterstützt auch von Standhartner (s.dort)
# Géza von Zichy10. Angelo Neumann, 1831 – 1907, Sänger, Bariton. Engagiert an die Hofoper/Kärntnertortheater, Aus meinem LebenWien, Bd1862 – 1876(er singt auch im Haus am Ring); setzt sich von Beginn seiner Karriere an für Richard Wagner ein. 2„Das reisende Richard Wagner-Theater“ ist eine Art „Grüner Wagen“, Sder den „Ring“ in gekürzter Fassung (mit Wagners Zustimmung) popularisieren helfen soll. 55
Géza Graf Zichy zu Vásonykeö, 1849 – 1924, Pianist, Komponist, Präsident der Königl.Ungarischen Musikakademie, 1891 – 1894 Direktor der Königl.Oper in Budapest # Die Tribüne, Die Vossische Zeitung, beide zit. nach Zichy, Aus meinem Leben, Bd.3. S.16f.# O.Gumprecht, Nationalzeitung, zit. nach Zichy, Aus meinem Leben, Bd.3. S.16f.# Josef Joachim, 1831 – 1907, Violinist, Freund von Johannes Brahms; Direktor der Hochschule für Musik, Berlin# Géza von Zichy an Ludwig Bösendorfer, Br.16, AGM# Géza von Zichy an Ludwig Bösendorfer Br.58, AGM# Briefwechsel Franz Liszt und Hans von Bülow. Hg.von La Mara, Leipzig 1898, S.396f.# Hans von Bülow an Ludwig Bösendorfer, AGM# Richard Wagner hält sich 1861 in Wien auf; die Hofoper, damals noch das Kärntnertortheater, möchte „Tristan und Isolde“ zur Uraufführung bringen. Nach 77 Proben wird das Projekt abgebrochen; Wagner verläßt Wien fluchtartig. In diesen Monaten hat er zahlreiche Kontakte geknüpft, zum Teil lebhaft untersützt auch von Standhartner (s.dort)# Angelo Neumann, 1831 – 1907, Sänger, Bariton. Engagiert an die Hofoper/Kärntnertortheater, Wien, 1862 – 1876(er singt auch im Haus am Ring); setzt sich von Beginn seiner Karriere an für Richard Wagner ein. „Das reisende Richard Wagner-Theater“ ist eine Art „Grüner Wagen“, der den „Ring“ in gekürzter Fassung (mit Wagners Zustimmung) popularisieren helfen soll. ''              …. Zum zweiten Zyklus stellte sich auch der neue Leipziger Operndramaturg Angelo          Neumann ein. Er war völlig überwältigt und versuchte den Ring sofort für Leipzig zu          erwerben. Von dem Wiener Piano-Fabrikaten Fabrikanten Bösendorfer an Liszt empfohlen,    verschaffte sich Neumann eines Morgens um 9h Zutritt in Wahnfried. ''…  in: Martin       Gregor-Dellin, RW, S. 723
              s.dazu : Angelo Neumann, Erinnerungen an Richard Wagner, 3.Aufl., Leipzig 1907
11.100 Jahre Bösendorfer, Einige Künstlerbriefe, 1928, S. 3
# 12. Alice Barbi, 1858 – 1948, Sängerin, Mezzosporan# 100 Jahre Bösendorfer, Einige Künstlerbriefe, 1928, S. 12
13. 100 Jahre Bösendorfer, Einige Künstlerbriefe, 1928, S. 12
'''„''''''In meinen Werkstätten “…Turbulenzen, 1873 – 1901'''
'''''„''''''''''In meinen Werkstätten “'''''…Turbulenzen, 1873 – 1901
1.Ludwig/Lajos Beregszászy,1817-1891, Klavierbauer; Freundschaft in Konkurrenz             könnte man das Verhältnis Bösendorfer – Beregszászy am besten beschreiben.
              Marta Szekeres –Farkas1.Ludwig/Lajos Beregszászy,1817-1891, Ein ungarischer Klavierbauer im 19.Jh.: Lajos Beregszázy gibt            eine ausführliche biographische Darstellung sowie die Beschreibung der ungarischen            Klavierbauszene und die Rolle von Franz Liszt ; Freundschaft in diesem ZusammenhangKonkurrenz könnte man das Verhältnis Bösendorfer – Beregszászy am besten beschreiben.
              Marta Szekeres –Farkas, Ein ungarischer Klavierbauer im 19.Jh.: Lajos Beregszászy gibt eine ausführliche biographische Darstellung sowie die Beschreibung der ungarischen Klavierbauszene und die Rolle von Franz Liszt in diesem Zusammenhang. In: Studia Musicologica 1972, S.308ff.
# 2. Friedrich Ehrbar,1827 – 1905, Klavierbauer, übernimmt als Nachfolger nach dem Tod von Eduard Seuffert, 1817-1855, dessen Firma, er heiratet Rosa Seuffert, seine           Witwe. 1866 übernimmt er das Patent des Gußeisen-Rahmen (1859 an Steinway erteilt). Er entwickelt das sogen. „Prolongement“, eine spezielle Mechanik mit deren Hilfe Töne/Akkorde in ihrer Klangdauer beliebig verlängert werden können. 1873 stellt er den sogen. Celloboden (ein wie bei einem Violoncello gewölbter Boden) erstmals auf der Weltausstellung vor ; diesen Boden hatte schon      Beregzsászy 1871 auf der Londoner Weltausstellung vorgestellt. Beregzsászy hatte sich seit 1864 (s.„Blätter für Theater, Musik und Kunst“, 10.Jg. April/Mai 1864) mit dem bautechnischen Problem des Resonanzbodens auseinandergesetzt.
              1866 übernimmt er das Patent des Gußeisen-Rahmen (1859 an Steinway erteilt)3. Eduard Hanslick
              Er entwickelt das sogen4. „Prolongement“AGM 9816/33, eine spezielle Mechanik mit deren Hilfe             Töne/Akkorde in ihrer Klangdauer beliebig verlängert werden könnenMappe 3; viele Geschäftsbriefe Bösendorfer tragen auf der v° -Seite diesen Text
              1873 stellt er den sogen5. Celloboden (ein wie bei einem Violoncello gewölbter Boden)       erstmals auf der Pariser Weltausstellung vor ; diesen Boden hatte schon      Beregzsászy     1871 auf der Londoner Weltausstellung vorgestellt. Beregzsászy hatte sich seit 1864              (s.„Blätter für TheaterNMP, Musik und Kunst“1898, 10NR.Jg. April/Mai 1864) mit dem bautechnischen Problem des Resonanzbodens auseinandergesetzt45, S.19
# Eduard Hanslick# AGM 9816/33, Mappe 3; viele Geschäftsbriefe Bösendorfer tragen auf der v° -Seite diesen Text# NMP, 1898, NR6. 45, S.19# Die Großindustrie Österreichs, Sonderband: Das Wiener Clavier, 1898, S.19f.
Wie weit oder wie gründlich Ludwig Bösendorfer sich mit den Schriften und Theorien von Hermann von Helmholtz auseinandergesetzt hat, bleibt offen, muß offenbleiben, denn es gibt keine schriftlichen Hinweise.
Darin auch ein autorisierter Abdruck des amtlichen Berichts von Oscar Paul über die Wiener Weltausstellung 1873, Bd.2 H.5, S. 73
# 7. Ernst von Wolzogen
       Die Anspielung bezieht sich auf einen Versuch Ernst von Wolzogen Wolzogens für sein       Überbrettl-Gastspiel in Wien einen Bösendorfer-Flügel zu mieten , was aber               abgelehnt wurde, worauf sich Wolzogen mit einem Überbrettl-Scetch „rächte“.             Bericht im Wiener-Montags-Journal, 23.9.1901 „Der nicht wohlerzogene Herr von Wolzogen“
       8.Brief Rubinstein, AGM 7
9.Botstein-Zitat, p. 554f.
# 10. Eduard Seuffert''', '''1850 – 1908/09, Todesdatum unbekannt, entfernt verwandt mit der Familie Seuffert/Ehrbar. Prokurist bei Bösendorfer 1880-1901, war ursprünglich    bei der Klavierfirma Bechstein in London tätig. Komponist und Publizist
              Brief 6.Juni 1901, Firmenarchiv A /II/ 2, AGM; die Anrede „Gönner“ ist eine damals             damals  gebräuchliche Höflichkeitsfloskel
              Eduard  Eduard Seuffert zum Thema „Wiener Mechanik“ und ihren Gebrauch bis über 1900.
'' '' ''                                        … Unter Berücksichtigung unserer Absatzgebiete: Rumänien, Balkanstaaten,                      ungarische Tiefebene – wo auf Meilen kein Stimmer und noch weniger eine                 ein Reparateur zu finden ist – mußten wir notgedrungen bei dem Perpetuum                 mobile der        der  Wiener Mechanik bleiben. … “''
              In: Bericht über die Lage der Clavier-und Harmonium-Branche anläßlich der   Zollenquete der niederösterreichischen Handels-und Gewerbekammer, Wien 1900
Weitere Publikationen:
              Anläßlich der Jubiläumsausstellung 1898:
              „Ein Wort an den Minister“ .Ein offener Brief zu den Problemen Im- und Export der             der  Instrumente. In: Neue Musikalische Presse 1898, Nr.15, S.9                Was hat die österreichische Clavier-Industrie von einer Betheiligung an der Pariser Weltausstellung zu erwarten? in : NMP, 1897, Nr.16, S.2/3                Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen geographischen u.a. Gegebenheiten            der österreichischen Industrie gegenüber der ausländischen, speziell der deutschen           Clavierindustrie; vor allem zum Thema der unterschiedlichen Klangvorstellungen und        ihre Realisierung im Instrumentenbau
             Was hat die österreichische Clavier-Industrie von einer Betheiligung an der Pariser Weltausstellung zu erwarten? in : NMP, 1897, Nr.16, S.2/3
              Das Klavierspiel als KunstAuseinandersetzung mit den unterschiedlichen geographischen u. Kritische Auseinandersetzung a. Gegebenheiten der österreichischen Industrie gegenüber der ausländischen, speziell der deutschen Clavierindustrie; vor allem zum Thema Unterricht der unterschiedlichen Klangvorstellungen und              Interpretation, in:       Neue Musikalische Presse,1898, Nr.15, S.8/9ihre Realisierung im Instrumentenbau
              Das Klavierspiel als Kunst. Kritische Auseinandersetzung zum Thema Unterricht und Interpretation, in: Neue Musikalische Presse,1898, Nr.15, S.8/9
11.Moritz Rosenthal Brief 64