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Friedrich Hoxa, ein Wiener Klavierbauer

4.053 Byte hinzugefügt, 12:00, 12. Nov. 2022
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In den 20er Jahren des 18.Jh. war es noch üblich die Firmenschilder einzeln und sehr individuell zu gestalten.  Das Material war aus Porzellan, email, Beingut, die Angaben zur Firma, Jahreszahl und andere Details wurden handschriftlich aufgetragen; das erklärt auch die oft kaum noch lesbaren Schriftzeichen, wie z.B. auf der Abbildung oben. Der dekorative Teil, wie hier ein Lorbeerkranz, war aus Metall, meist Goldblech.  
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===Vorwort===
„''''' hier ist doch sicher Klavierland''''' „ … Die große Zahl der Klaviermanufakturen in Wien bestätigt diesen Ausruf des jungen Mozart als dieser in der kaiserlichen Residenzstadt – auf Tournee mit Vater Leopold und Schwester Nannerl&nbsp; - ankam . Si non è vero è ben trovato!,&nbsp; aber eines trifft mit Gewißheit zu: die k.k. Residenzstadt Wien ist Ende des 18.Jh. und bis ungefähr 1850 ein bedeutendes&nbsp; Zentrum des Klavierbaus;&nbsp; mit Paris und London im erfinderischen&nbsp; Wettstreit aus der Sicht von heute.<span style="color: #0000ff;">&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</span>
''Sie sind daher dem Verstimmen nicht so unterworfen und dürfen im Jahre höchstens zweimal gestimmt werden&nbsp; ...''
 
 
====Die Klaviermanufaktor HOXA, Wien====
 
 
 
<div style='text-align: justify;'>Schon seinen Lebzeiten wurden die Instrumente aus der Manufaktur HOXA hoch bewertet, sehr geschätzt – und auch die Instrumente, die seine Schüler später in den eigenen Werkstätten herstellten;  der Kundenkreis der Manufaktur war nicht auf Wien beschränkt,  und die Beliebtheit seiner Instrumente mag auch darin zu finden sein, daß er nicht nur hochpreisige Instrumente produzierte, sondern preisgünstige Instrumente für den schmalen Geldbeutel.</div>
 
<div style='text-align: justify;'>Hoxa war auch ein gefragter Exporteur. Er exportierte seine Instrumente vorwiegend  in die Regionen des Vorderen Orient, u.a. in die Türkei, nach Ägypten. Die Konstruktion sowie die Ausstattung der Instrumente hielten den extremen klimatischen Bedingungen in diesen Regionen problemlos stand, als da sind: Stimmhaltung, leichte Spielüarkeit und robustes "Innenleben" durch verstärkte Nutzung  von Metall statt Holz.                                                                                                             </div>
 
<div style='text-align: justify;'>Ein Zeitgenosse, '''Carl Joseph Kinderfreund''', Komponist, Berichterstatter, Reisender, Kinderbuchautor berichtet in seinem „Album für Geist und Herz“, Wien 1852 von seinen Konzertreisen, von der mühsamen Suche nacheinem geeigneten Instrument für einen Klavierabend in Böhmen, p.311. und er ist voller Lob über den hervorragenden Klang des Instruments, schwärmt geradezu von dessen guter Spielmanier.</div>
 
<div style='text-align: justify;'><span style="color: #ff0000;">''… Hier sollte nun mein Konzert gegeben werden.''</span></div>
 
<div style='text-align: justify;'><span style="color: #ff0000;">''Meine erste Sorge ging nun dahin, die Herleithung eines Pianos zu bewerkstelligen und wie angenehm wurde ich nicht überrascht in dem dortigen Klaviermacher, Herrn '''Batsa''', einen mir schon vor vielen Jahren bekannten Mann zu finden, und zwar, als er noch in Wien bei dem renomierten bürgerlichen Klaviermacher Herrn Friedrich '''Hoxa''' in der Arbeit war …“''</span></div>
 
<div style='text-align: justify;'><span style="color: #ff0000;">'' ''</span>Er berichtet weiter, als Annotation zu seinem Reisebericht über Friedrich Hoxa:</div>
 
<div style='text-align: justify;'><span style="color: #ff0000; font-size: 0.939em;">''Herr '''Hoxa,''' Repräsentant der bürgerlichen Klaviermacher in Wien, besitzt ein eigenthümliches Talent, gute Zöglinge zu bilden. So kannte ich bei dem rühmlichst bekannten Klaviermacher Herrn '''Schweighofer,''' den sogenannten Ausarbeiter, so werden gewöhnlich bei den Klaviermachern jene genannt, die die letzte Feile an das Instrument anlegen.''</span></div>
<div>
<div style='text-align: justify;'><span style="color: #ff0000;">''Herrn '''Filippi''', ein Italiener, dessen ich mich noch erinnere, als er bei Herrn Hoxa in der Lehre war. Ebenso ist der Klaviermacher Herr '''Wittenz''' in Laibach ein Zögling desselben, und welcher bei der Industrie-Ausstellung die Goldene Medaille erwarb.  ''</span></div>
 
<div style='text-align: justify;'><span style="color: #ff0000;"> </span></div>
 
<div style='text-align: justify;'> Anmerkung:</div>
 
<div style='text-align: justify;'>'''Johann Michael Schweighofer''' (1806-1852), kommt aus einer Klaviermacherfamilie</div>
 
<div style='text-align: justify;'>1832 gründet er eine eigene Manufaktur in Wien. Der bei Kinderfreund erwähnte Schweighofer muß ein anderer sein.</div>
 
<div style='text-align: justify;'>'''Batsa''' war ebenfalls ein Klavierbauer in Wien</div>
 
<div style='text-align: justify;'>'''Bendict Filippi''', Claviermacher in Wien zwischen 1852 – 1871</div>
</div>
 
''1843''' wurde Hoxa  zum Obervorsteher der Bürgerlichen Wiener Klavierbauer gewählt und er hat dieses Amt zur allgemeinen Zufriedenheit '''seiner Innungskollegen ausgeübt''', wie die spätere Ehrung vom März 1845 beweist; doch davon später.