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Friedrich Hoxa, ein Wiener Klavierbauer

572 Byte hinzugefügt, 19:52, 5. Nov. 2022
keine Bearbeitungszusammenfassung
===<span style="color: #ff0000;">&nbsp;Text in Vorbereitung</span>===
===Vorwort===
''''' hier ist doch sicher Klavierland '' '''„ … Die große Zahl der Klaviermanufakturen in Wien bestätigt diesen Ausruf des jungen Mozart als dieser in der kaiserlichen Residenzstadt – auf Tournee mit Vater Leopold und Schwester Nannerl Nannerl  - ankam . Si non è vero è ben trovato!,&nbsp; aber eines trifft mit Gewißheit zu: die k.k. Residenzstadt Wien ist Ende des 18.Jh. und bis ungefähr 1850 ein bedeutendes&nbsp; Zentrum des Klavierbaus;&nbsp; mit Paris und London im erfinderischen Wettstreit aus der Sicht von heute . Die in Wien ansässigen Klavierbauer, - sie kamen oft von weit her, aus unterschiedlichen Gegenden der Monarchie,&nbsp; experimentieren, probieren, erfinden.&nbsp; Seit '''Bartolomeo Cristofori''' das Forte-Piano erfunden hat, hat dieser Kasten aus Holz und Metall mit den schwarzen und weißen Tasten&nbsp; unzählige Metamorphosen erlebt, in seinem Inneren wie auch in seiner äußeren Erscheinung.&nbsp;
Allerdings : das damals bekannte Instrumentarium, von der Orgel bis zum Kontrabaß, von den Holzbläsern bis zu den Blechbläsern usw. wurde zum Experimentierfeld der Instrumentbauer, auch neue Instrumente wurden erfunden, getestet, gespielt ... .
Das Movens zu dieser Entwicklung ist eng verknüpft, und das gilt im besonderen Besonderen für die Tasteninstrumente,&nbsp; mit der sich stetig verändernden musikalischen Sprache, mit einer sich immer mehr verändernden Spielpraxis, sowie den immer größer werdenden Räumen, in denen öffentlich musiziert wird. 
Die Veränderungen an den Instrumenten, der musikalischen Sprache wie auch ihrer Wiedergabe sind Teil&nbsp; einer im Umbruch befindlichen Zeit und Gesellschaft; dieser Umbruch  der Zeiten ist mehr als nur die Folie, vor der diese Veränderungen stattfinden, sie ist Mitspieler und Dirigent. 
====1823&nbsp;====
Das Adressverzeichnis von Anton Ziegler für die k.k. Residenzstadt Wien meldet einen '''Friedrich Hoxa''' als "'''befugten Klavierbauer'''", seit '''1823''' in Wien ansässig und tätig. In den vielen dicken Folianten über die Wiener Instrumentenszene&nbsp; findet sich dieses Datum ebenfalls immer mit dem Hinweis, das wäre das Jahr seiner Ankunft in Wien.
Wir wissen nicht viel über den jungen Meister des Klaviers; nimmt man nur seinen Namen, HOXA , dann liegt es nahe, ihn als aus Albanien zugewanderten Handwerker zu definieren. Der Name HOXA ist in Albanien ungefähr so häufig wie das deutsche Maier oder Müller.&nbsp; Als er 1826 das Bürgerecht erhält sowie  die Dispens, daß er seine "altkatholische" Religion weiter ausüben darf. Dazu eine kleine Anmerkung am Rande: Albanien war Teil des osmanischen Reichs, mehrheitlich muslimische geprägt, mit einer kleinen christlichen Minderheit. Die religiöse (und finanzielle) Schutzmacht dieser Minderheit waren der Papst (als geistliches Oberhaupt der Christenheit) und der Kaiser von Österreich. Die Bezeichnung "altkatholisch" bezieht sich nicht auf die später kanonisierte Seitenbewegung der Katholiken, sondern auf eine besondere Art der in Albanien üblichen Religionsaussübung unter muslimischer Herrschaft.
Der gerade junge Handwerker läßt sich in Wien nieder; das angegebene Ankunftsjahr 1823 ist wohl kaum zutreffend, für 1824 wird denn zu diesem Zeitpunkt ist Hoxa verheiratet  und eine Wohnung in der Vorstadt Wieden angegeben und , die  für 1824 erneut genannt wird. Und er ist  verheiratet, ist auch bereits Familienvater.   Seine Frau Aloysia, geborene Groyer, ist eine verwitwete Teschmayer. Sie dürfte nicht unvermögend gewesen sein. 1819 kommt  Tochter Karoline zur Welt,  es könnte sein, daß sie gleich nach der Geburt gestorben ist, ein damals weit verbreitetes PhänomenEreignis.   (Die Kindersterblichkeit, vor allem unmittelbar nach der Geburt, war hoch). 1821 folgt der "Stammhalter" Friedrich,  1826 kommt noch ein kleiner Nachzügler, Rudolph.  
Doch das Familienleben war nur von kurzer  Dauer. 1828  ist ein Trauerjahr;  Friedrich stirbt  an "Zehrfieber" (damit ist vermutlich Tuberkulose gemeint; eine damals weit verbreitete Krankheit, auch als Schwindsucht bezeichnet) und auch seine Frau Aloysia.  
1830 folgt der nächste Schicksalsschlag -  Rudolph stirbt ebenfalls an "Zehrfieber".   
Als sich Hoxa in Wien niederläßt, in der Vorstadt Wieden seine Werkstatt einrichtet, mit dem Bau von Klavieren beginnt, erweitert er den großen Kreis der in Wien ansässigen Manufakturen, mit dem Ziel irgendwanneinmal  auch zu dem Kreis der angesehenen und  etablierten Klaviermanufakturen zu gehören. Ich greife nur einige Namen heraus:&nbsp; Nanette und Anton Streicher, Conrad Graf, Anton Walter, Joseph Brodmann.
Als sich Hoxa in Wien, in der Vorstadt niederläßt, gibt es die etablierten Klaviermanufakturen von<span style="color:#000000;">Die Wiener Klavierbauer zwischen 1800 - 1850&nbsp; Nanette zählen, wie ihre Kollegen in London, Paris zu den innovativsten ihrer Zunft. Es wird experimentiert, geprüft, verworfen, man trifft sich zum Fachgespräch ... tauscht Erfahrungen aus - neudeutsch würde man das netzwerken/networking nennen ... und Anton Streicherarbeitet zwar nicht konkret mit den Komponisten/Pianisten/Virtuosen zusammen, von Ausnahmen einmal abgesehen, Conrad Grafwie Beethoven oder Liszt. Die immer größeren Räume, WalterKonzertsäle, Joseph Brodmann Joseph Brodmann &nbsp; die veränderte Spieltechnik der Pianisten (1763 – 1848die damals meistens noch auch Komponisten sind)sind für die Instrumentenbauer eine willkommene und gerne angenommene  Herausforderung; der Höhepunkt dieser Entwicklung ist erreicht als Liszt verkündet: "Le concert c*est moi"&nbsp; sowie dessen Nachfolger Ignaz Bösendorfer(1794 – 1859)- aus dem zart klingenden Hammerflügel. von Beethoven noch als Zither bezeichnet,  wird der orchestrale Konzertflügel.</span>
<span style="color: #000000;">Seit den Kriegsjahren der napoleonischen Zeit dominiert ein Werkstoff: das Gußeisen.  Die kriegsbedingte Devise "Gold gab ich für Eisen" um die Kriege gegen Napoleon zu finanzieren, ließ findige und künstlerische begabte Köpfe entdecken, daß man aus diesem alten, lange bekannten Werkstoff mehr und anderes herstellen konnte, als Kanonen oder Pfannen und Töpfe .  Zu ihnen gehörten auch die Klavierbauer, denn was bisher aus Holz gefertigt worden war, wurde erst nur versuchsweise, dann aber dauerhaft in das Instrument integriert - Kapseln, Stimmstöcke usw.  </span>
<span style="color: #000000;">Die Berufsbezeichnung "Klavierbauer" ist erst seit dem Biedermeier gebräuchlich; davor wurden die Handwerker, die in Manufakturen die Klavier produzierten als Tischler ausgebildet und als solche auch in den holzverarbeitenden Berufsverbänden geführt.  Dieses neu entstandene Gewerbe "Klavierbauer" war  nicht mehr an die Zunft der Tischler gebunden, unterlag nicht deren Regularien, genoß auch nicht deren Schutz. </span>
<span style="color: #000000;">Die Wiener Klavierbauer zwischen 1800 - 1850&nbsp; zählen, wie ihre Kollegen in London, Paris zu den innovativsten ihrer Zunft. Es wird experimentiert, geprüft, verworfen, man trifft sich zum Fachgespräch ... tauscht Erfahrungen aus - neudeutsch würde man das netzwerken/networking nennen ... und arbeitet zwar nicht konkret mit den Komponisten/Pianisten/Virtuosen zusammen, von Ausnahmen einmal abgesehen, wie Beethoven oder Liszt. Die immer größeren Räume, Konzertsäle,&nbsp; die veränderte Spieltechnik der Pianisten (die damals meistens noch auch Komponisten sind) sind für die Instrumentenbauer eine willkommene Herausforderung; der Höhepunkt dieser Entwicklung ist erreicht als Liszt verkündet: "Le concert c*est moi"&nbsp; - aus dem zart klingenden Hammerflügel wird der orchestrale Konzertflügel.</span>
<span style="color: #ff0000;">&nbsp;</span> <span style="color: #000000; font-size: 0.939em;"><span div style="text-align: justify;">Wie schon im Vorwort angesprochen: Die Innovationswellen aus England erreichen den Kontinent und führen zu Vielfalt der rund 200 Klavierbauer wird nochmals lebendig in einer Hausse an Erfindungen, Experimenten&nbsp; in allen Sparten des Handwerks, das zunehmend IndustrieExtra-Charakter annimmt. Ein Werkstoff wird zu dominierenden Element: das Gußeisen. Zunächst ausgelöst von schau aus Anlaß der Devise "Gold gab ich für Eisen" um die Gegenwehr gegen die napoleonischen Kriege zu finanzieren. Aber schnell entdeckte findige und künstlerisch begabte Köpfe, daß sich aus diesem seit urdenklichen Zeiten bekanntem Werkstoff mehr herstellen ließ als nur Töpfe, Pfannen oder Kanonen.</span></span> <span style="color: #000000; font-size: 0.939em;"><span style="text-align: justify;">Ich beschränke mich auf die Instrumentenbauer, auf die Clavierbauer, die diesen Werkstoff für ihr Instrument frühzeitig entdeckten, experimetierten mit den bekannten Folgen.&nbsp; &nbsp; &nbsp;</span></span> <span style="color: #000000; font-size: 0.939em;"><span style="text-align: justify;">„Klavierbauer“ als Berufsbezeichnung war Weltausstellung 1873 in der Zeit des Biedermeier eine Novität; anfangs galt der Klavierbauer&nbsp; als Tischler und war damit an seine Zunft des holzverarbeitenden Gewerbes gebunden. Das neu entstandene Gewerbe „Klavierbauer“ war frei, d.h. es unterlag keinen Zunft gebundenen Regularien, genoß aber auch nicht den Schutz, den die Zunft ihren Mitgliedern bieten konnteWien.</spandiv></span>   <div style="text-align: justify;">Es gab im biedermeierlichen Wien bis zum Jahr 1850 rund 200 Klaviermanufakturen. Darüber berichtet ein Artikel in der<span style="color: #ff6600;"> „''Beilage der Neuen Freien Presse, Die Internationale Ausstellungs-Zeitung''“, Juni 1873, S.3,</span> erschienen während der Weltausstellung 1873. In der Ausstellung wurden in einer Extra-Schau historische Instrumente gezeigt, um die „Geburtsstunde “ des Wiener Klavierbaus vorzuzeigen:</div><div style="text-align: justify;">''&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; …&nbsp; Conrad''' Graf''', der in Wien 1851 starb. Schon während seiner Lebensjahre waren J.B. '''Streicher'''&nbsp; und Ignaz '''Bösendorfer '''als Claviermacher ersten Ranges in seine Stellung getreten. Nach Conrad Graf&nbsp; schätzte man zur Zeit in Wien besonders '''Brodmann ''' und '''Leschen. … ''' … ''</div><div style="text-align: justify;">''&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; J'''.Brodmann''' war der Vorgänger '''Ignaz Bösendorfer’s.'''&nbsp; Die Pianoforte des Letzteren trugen anfangs die Aufschrift „Ignaz Bösendorfer, vormals Brodmann“; ein solches benützte '''Grillparzer ''' durch volle 40 Jahre, es steht noch in seinem unverändert erhaltenen Studierzimmer in der Spiegelgasse. Ignaz Bösendorfer’s im Jahre ''' 1828 ''' gegründetes Geschäft blühte rasch auf, und seine vortrefflichen Claviere&nbsp; &nbsp;standen in den Vierziger – und Fünfziger Jahren mit den ''' Streicher’schen ''' zuhöchst in der Mode.''</div><div style="text-align: justify;">''&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;'''&nbsp;&nbsp; Ignaz&nbsp; Bösendorfer''' war ein tüchtiger Praktiker von großer Arbeitskraft, '''J.B. Streicher''' nebenbei ein erfinderischer Kopf. Schon seine Herkunft, der pianistische Adel des Doppelwappens '''Stein ''' und '''Streicher&nbsp; '''mußten ihn ehrgeizig machen, auch konnte zu jener Zeit keiner seiner Berufsgenossen sich einer so gründlichen wissenschaftlichen Bildung und so wohl großer Reisen rühmen. … Schon im Jahre 1824 &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; baute er Fortepianos in Flügelform „mit Hammerschlag von oben“… .''</div><div style="text-align: justify;">''&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Im Jahre 1830 nahm er ein Patent auf seinen „Stoßzungen-Mechanismus“, eine Art Übergang von der Wiener zur englischen Clavier-Construction. … Schließlich ist die Wiener Clavier-Fabrication noch durch einen … Flügel von '''Karl Stein ''' aus der Mitte der Vierziger-Jahre vertreten. … Als Begründer der&nbsp; Pianino – Fabrication in Österreich darf man Martin '''Seuffert '''&nbsp;ansehen, insofern er der Erste war, &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; welcher die früher sehr unvollkommene Form des „Piano droit“&nbsp; schon im ersten Decennium&nbsp; dieses&nbsp; Jahrhunderts zu bedeutender Ent-wicklung brachte und salonfähig machte. …''</div><div style="text-align: justify;">''&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Mehr Aufsehen machte F. '''Hoxa''' in Wien, der 1835 * Pianos mit doppelten Resonanzböden baute&nbsp; und&nbsp; die Hauptteile seiner Klaviere (Corpus, Stimmstock, Anhängleiste und Verspreizung) in einem Stück aus&nbsp; Gusseisen herstellte. …''</div><div style="text-align: justify;"><div style="text-align: justify;"><span style="color: #ff0000;"> Anmerkung: </span></div><div style="text-align: justify;"><span style="color: #ff0000;">Hier irrt der Berichterstatter; das Privielgium für den doppelten Resonanzboden erhielten  Hoxa und Jos.Michal Kinderfreund 1826</span></div><div style="text-align: justify;"><span style="color: #ff0000;">Die Erfindung des Rahmens aus Gußeisen meldet diese Erfindung Hoxa nicht an; es gibt daher kein Privilegium/Patent, dafür aber ein vergleichbares oder ähnliches mit der Nr. 3481, eingereicht 1842 von der Manufaktur&nbsp; Streicher.&nbsp;</span></div><div style="text-align: justify;"><span style="color: #ff0000;">&nbsp;</span><em style="font-size: 0.939em;">&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Will man die neuesten Fortschritte kennenlernen, so braucht man nur 100 Schritte weiter in den&nbsp;</em><em style="font-size: 0.939em;"> Industriepalast zu gehen, und an den jüngsten Arbeiten von '''Friedrich Ehrbar, Ludwig Bösendorfer&nbsp;''' und '''Emil Streicher''' den Abstand zu ermessen.</em></div>
</div>
<div style="text-align: justify;">''&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Will man die neuesten Fortschritte kennenlernen, so braucht man nur 100 Schritte weiter in den&nbsp;''''&nbsp; Industriepalast zu gehen, und an den jüngsten Arbeiten von Friedrich Ehrbar, Ludwig Bösendorfer&nbsp; und Emil Streicher den Abstand zu ermessen. ''</div>
<div style="text-align: justify;">''&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; &nbsp;… Das Fortepiano ist ein ganz anderes Instrument geworden; aus einer vergrößerten Zither ein verkleinertes Orchester. Vergleicht man… die ausgestellten alten Claviere mit den neuen, so begreift&nbsp; man es, daß jetzt anders gespielt und anders für Clavier komponiert wird, als zu Haydn’s und zu&nbsp; Mozart’s Zeiten. …''</div>
'''1843''' wurde&nbsp;Hoxa&nbsp; zum Obervorsteher der Bürgerlichen Wiener Klavierbauer gewählt und er hat dieses Amt zur allgemeinen Zufriedenheit seiner Innunskollegen, wie die spätere Ehrung vom März 1845 beweist; doch davon später.
'''1843''' wurde&nbsp;Hoxa&nbsp; zum Obervorsteher der Bürgerlichen Wiener Klavierbauer gewählt und er hat dieses Amt zur allgemeinen Zufriedenheit seiner Innungskollegen, wie die spätere Ehrung vom März 1845 beweist; doch davon später.
=====Exkurs=====
Erweiterung eines Instruments - von fünf Oktaven zu sieben Oktaven -  das Forte-Piano, das Hammerklavier - der Flügel, das Klavier 
====Gefälschte Markenklaviere====
Kaum im Amt mußte er sich bereits mit diesem geschäftschädigenden Mißstand auseinandersetzen. Eine Meldung vom 5.Juni 1844 in der Wiener Zeitung berichtet darüber, daß die Fälscheraffaire sehr weite Kreise gezogen hat; sie erreichte auch die Niederlassungen der Wiener Klaviermacher im Königreich Ungarn.&nbsp; die oben genannte Meldung bezieht sich auf eine Klavierbauer, Wendelin Peter, der in Ofen tätig ist und in seiner Niederlage/Niederlassung/Werkstatt auch Instrumente der Wiener Klavierbauer ausstellte und verkaufte. Man warf ihm vor, u.a. ein Instrument mit einen gefälschten Etikette von Streicher angeboten zu haben. Die Wiener Kollegen widersprachen diesem vorwurf unisono und erklärten, daß sie volles Vertrauen in die Integrität des Kollegen in Ofen hätten. Dieser Kundmachung folgte die Bestätigung des Innungs-Verein, am 26.Mai 1844, unterzeichnet von Hoxa und Tomaschek&nbsp;&nbsp;
'''Vereinigte Ofner-Pesther Zeitung vom 12.März 1845'''&nbsp;
 
&nbsp;''Die Fortepiano-Verfertiger der k.k.Haupt-und Residenzstadt&nbsp; Wien, sowohl bürgerliche als befugte finden sich im Interesse eines hohen Adels, und geehrten Pubikums der pl.l. Reisenden, Commissionärs und Fortepianobesorger veranlaßt, sowie zur Erhaltung des guten Rufes und Credits, welchen sich die Wiener Fortepiano-Fabrikation erworben hat, Folgendes zur öffentlichen Kenntnis zu bringen: Da es immer häufiger in Wien vorkömmt, daß Individuen, welche '''weder die Berechtigung''', noch viel weniger die '''nöthigen Kenntnisse''' zum Clavier-Instrumentenbau&nbsp; besitzen, sich dennoch mit Verfertigung solcher Instrumente befassen, selbe dann direct, oder durch sogenannte Clavierhändler absetzen, und zur besseren Erreichung ihres Zweckes nicht selten die Firmen berechtigter wirklicher Clavier-Instrumenten Verfertiger mißbrauchen, so sehen sich die Wiener bürgl. und befugten Clavier-Instrumentenmacher ,&nbsp; zur Wahrung ihres guten Rufes bemüßigt, das musikalische Publikum auf diesen Unfug aufmerksam zu machen und zu erklären, daß Jeder von ihnen seinen Vorrath&nbsp; an fertigen Fortepiano’s nur in seinem Arbeits-Local aufgestellt hat, und keine besondern Niederlagen oder Verkaufsgewölbe weder für sich allein, noch in Verbindung mit einem oder mehreren seiner Collegen hält, und mithin nur für die Güte und Dauer '''jener''' Instrumente bürgen können, welche in ihrer eigenen Wohnung und Werkstätte erkauft oder schriftlich bestellt werden, keineswegs aber für solche, welche in unbefugten Winkelwerkstätten verfertigt, und in der Niederlage eines solchen Clavierhändlers mit ihrem Namen versehen, erkauft werden.''
 
'''''F.Hoxa, A.Tomaschek''''''', Repräsentanten''
 
Involviert war ein Claviermacher aus London,''' Friedrich Dirr.'''&nbsp; Wie die Affaire tatsächlich geendet hat, meldet die Wiener Zeitung nicht; in den Meldungen vom Mai 1847 ist von gerichtlicher Klärung die Rede.&nbsp;&nbsp;
 
Friedrich Dirr, als Claviermacher in der Hernalser Vorstadt verzeichnet, war aus London nach Wien zurückgekehrt.&nbsp;
 
Wenn man die Affaire rund um die behaupteten Fälschungen, die durch die Kundmachungen in der "Wiener Zeitung", dem offiziellen Amtsblatt richtig deutet, dann lesen sich die veröffentlichten Texte wie eine Campagne gegen die Konkurrenz englischer Novitäten im Klavierbau.&nbsp;&nbsp;
''Sie sind daher dem Verstimmen nicht so unterworfen und dürfen im Jahre höchstens zweimal gestimmt werden&nbsp; ...''
 
 
====Gefälschte Markenklaviere====
Kaum im Amt mußte er sich bereits mit diesem geschäftschädigenden Mißstand auseinandersetzen. Eine Meldung vom 5.Juni 1844 in der Wiener Zeitung berichtet darüber, daß die Fälscheraffaire sehr weite Kreise gezogen hat; sie erreichte auch die Niederlassungen der Wiener Klaviermacher im Königreich Ungarn.&nbsp; die oben genannte Meldung bezieht sich auf eine Klavierbauer, Wendelin Peter, der in Ofen tätig ist und in seiner Niederlage/Niederlassung/Werkstatt auch Instrumente der Wiener Klavierbauer ausstellte und verkaufte. Man warf ihm vor, u.a. ein Instrument mit einen gefälschten Etikette von Streicher angeboten zu haben. Die Wiener Kollegen widersprachen diesem vorwurf unisono und erklärten, daß sie volles Vertrauen in die Integrität des Kollegen in Ofen hätten. Dieser Kundmachung folgte die Bestätigung des Innungs-Verein, am 26.Mai 1844, unterzeichnet von Hoxa und Tomaschek&nbsp;&nbsp;
 
'''Vereinigte Ofner-Pesther Zeitung vom 12.März 1845'''&nbsp;
 
&nbsp;''Die Fortepiano-Verfertiger der k.k.Haupt-und Residenzstadt&nbsp; Wien, sowohl bürgerliche als befugte finden sich im Interesse eines hohen Adels, und geehrten Pubikums der pl.l. Reisenden, Commissionärs und Fortepianobesorger veranlaßt, sowie zur Erhaltung des guten Rufes und Credits, welchen sich die Wiener Fortepiano-Fabrikation erworben hat, Folgendes zur öffentlichen Kenntnis zu bringen: Da es immer häufiger in Wien vorkömmt, daß Individuen, welche '''weder die Berechtigung''', noch viel weniger die '''nöthigen Kenntnisse''' zum Clavier-Instrumentenbau&nbsp; besitzen, sich dennoch mit Verfertigung solcher Instrumente befassen, selbe dann direct, oder durch sogenannte Clavierhändler absetzen, und zur besseren Erreichung ihres Zweckes nicht selten die Firmen berechtigter wirklicher Clavier-Instrumenten Verfertiger mißbrauchen, so sehen sich die Wiener bürgl. und befugten Clavier-Instrumentenmacher ,&nbsp; zur Wahrung ihres guten Rufes bemüßigt, das musikalische Publikum auf diesen Unfug aufmerksam zu machen und zu erklären, daß Jeder von ihnen seinen Vorrath&nbsp; an fertigen Fortepiano’s nur in seinem Arbeits-Local aufgestellt hat, und keine besondern Niederlagen oder Verkaufsgewölbe weder für sich allein, noch in Verbindung mit einem oder mehreren seiner Collegen hält, und mithin nur für die Güte und Dauer '''jener''' Instrumente bürgen können, welche in ihrer eigenen Wohnung und Werkstätte erkauft oder schriftlich bestellt werden, keineswegs aber für solche, welche in unbefugten Winkelwerkstätten verfertigt, und in der Niederlage eines solchen Clavierhändlers mit ihrem Namen versehen, erkauft werden.''
 
'''''F.Hoxa, A.Tomaschek''''''', Repräsentanten''
 
Involviert war ein Claviermacher aus London,''' Friedrich Dirr.'''&nbsp; Wie die Affaire tatsächlich geendet hat, meldet die Wiener Zeitung nicht; in den Meldungen vom Mai 1847 ist von gerichtlicher Klärung die Rede.&nbsp;&nbsp;
 
Friedrich Dirr, als Claviermacher in der Hernalser Vorstadt verzeichnet, war aus London nach Wien zurückgekehrt.&nbsp;
 
Wenn man die Affaire rund um die behaupteten Fälschungen, die durch die Kundmachungen in der "Wiener Zeitung", dem offiziellen Amtsblatt richtig deutet, dann lesen sich die veröffentlichten Texte wie eine Campagne gegen die Konkurrenz englischer Novitäten im Klavierbau.&nbsp;&nbsp;
 
 
 
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