896
Bearbeitungen
Änderungen
Aus Dagmar Saval Wünsche
keine Bearbeitungszusammenfassung
===<span style="color: #ff0000;"> Text in Vorbereitung</span>===
===Vorwort===
„ hier ist doch sicher Klavierland „ … und die große Zahl der Klaviermanufakturen in Wien bestätigt diesen Ausruf des jungen Mozart als dieser in der kaiserlichen Residenzstadt – auf Tournee mit Vater Leopold und Schwester Nannerl ankam . Si non è vero è ben trovato!, aber eines trifft mit Gewißheit zu: die k.k. Residenzstadt Wien ist Ende des 18.Jh. und bis ungefähr 1850 ein bedeutendes Zentrum des Klavierbaus; mit Paris und London im erfinderischen Wettstreit aus der Sicht von heute . Die in Wien ansässigen Klavierbauer, - sie kamen oft von weit her, aus unterschiedlichen Gegenden der Monarchie, experimentieren, probieren, erfinden. Seit Bartolomeo Cristofori das Forte-Piano erfunden hat, hat dieser Kasten aus Holz und Metall mit den schwarzen und weißen Tasten(Ende des 18.Jh. war es noch umgekehrt) viele Tasten unzählige Metamorphosen erlebt, oft in seinem Inneren wie auch in kreativer Zweisamkeit von Instrumentenbauer und Komponist-Virtuose-Pianistseiner äußeren Erscheinung.
Das Movens zu dieser Entwicklung ist enge verknüpft, und das gilt im besonderen für die Tasteninstrumente, mit der sich stetig verändernden musikalischen Sprache, mit einer sich immer mehr verändernden Spielpraxis. Nicht zu vergessen die vielen oft nur kurzlebigen Mdetrends, die auch an der Musizierpraxis nicht verbeigeht.
Die Zeit des VormärzVeränderungen an den Instrumenten, der Restauration von 1815- 1848musikalischen Sprache wie auch ihrer Wiedergabe sind Teil einer im Umbruch befindlichen Zeit und Gesellschaft, auch Biedermeier genanntman könnte sagen, beides ist eine Epoche der Repression, der Zensurdie Folie, zwingt die Gesellschaft zum Rückzug ins Privatediese Veränderungen auslöst, will man nicht riskieren wegen Aufruhr gegen die Staatsgewalt verurteilt zu werdenermöglicht.
Die Parallelwelt zu dieser politischen Veränderungen der Revolution Welt ist die von 1848 bedeuten keine Unterbrechung dieser InnovationsfreudigkeitEngland ausgehende Frühindustrialisierung, wovon die Industrieausstellungenihrerseits zu einer Welt im Umbruch führt. Die wirtschaftlichen Strukturen verändern sich radikal, aus Handwerksbetrieben, oft noch zunftgebunden, werden größere oder kleinere Industriebetriebe. Das Symbol für diese rasante Veränderung: die Weltausstellungen seit 1851 ein deutliches Zeugnis geben.Eisenbahn
Die politischen Veränderungen der Revolution von 1848 bedeuten keine Unterbrechung der Innovationsfreudigkeit, wovon die Industrieausstellungen, die Weltausstellungen seit 1851 ein deutliches Zeugnis geben.
====1823 ====Das Adressverzeichnis von Anton Ziegler meldet einen Friedrich Hoxa als befugten Klavierbauer seit 1823 in Wien ansässig und tätig. In den vielen dicken Folianten über die Wiener Instrumentenszene findet sich dieses Datum ebenfalls immer mit dem Hinweis, das wäre das Jahr seiner Ankunft in Wien. Wir wissen nicht viel über den jungen Meister des Klaviers; nimmt man nur seinen Namen, HOXA , dann liegt es nahe, ihn als aus Albanien zugewanderten Handwerker zu definieren. Der Name HOXA ist in Albanien ungefähr so häufig wie das deutsche Maier oder Müller. Als er 1826 das Bürgerecht erhält, wird ihm auch lizensiert, daß er seine "altkatholische" Religion weiter ausüben darf. Dazu eine kleine Anmerkung am Rande: Albanien war Teil des osmanischen Reichs, mehrheitlich muslimische geprägt, mit einer kleinen christlichen Minderheit. Die religiöse (1793 – gestorben um 1858und finanzielle) Schutzmacht dieser Minderheit waren der Papst (als geistliches Oberhaupt der Christenheit) und der Kaiser von Österreich. Die Bezeichnung "altkatholisch" bezieht sich nicht auf die später kanonisierte Seitenbewegung der Katholiken, sondern auf eine besondere Art der in Albanien üblichen Religionsaussübung unter muslimischer Herrschaft. Der gerade Zwanzigjährige Handwerker läßt sich in Wien nieder, für 1824 wird eine Wohnung in der Vorstadt Wieden angegeben, und er war neben den damals bereits genannten erfolgreichen Klavierbauern verheiratet und Vater von einem Sohn und einer Tochter. 1826 kommt noch ein sehr bekannter kleiner Nachzügler, Rudolph. Seine Frau, Aloysia Teschmayer, geb. Groyer, verwitwet, dürfte einiges Vermögen besessen haben. In ihrem Testament , sie starb 1828 , setzt Friedrich als ihren Universalerben ein. Das Familienleben ist allerdings von kurzer Dauer: Der Sohn Rudolph stirbt 1828, Friedrich, 1830; von der tocheter Karoline ist nur das Geburtsjahr bekannt: 1819. Wenn in den Unterlagen immer wieder auf "Fieber" als Todesursache verwiesen wird, so ist dies wenig aussagekräftig für die tatsächliche Todesursache. Die Medizin war noch weit davon entfernt, die Krankheitssymptome richtig einzuordnen. In dieser Epoche gab es . neben immer wieder auftretenden Epidemien wie z.B. Cholera - vor allem eine Krankheit: die "Schwindsucht" genannte Tuberkulose. Mangelnde hygienische Verhältnisse, Unkenntnis der Ursache usw., es würde zu weit führen in diesem Zusammenhang die näheren Umstände zu erläutern. Als sich Hoxa in Wien, in der Vorstadt niederläßt, gibt es die etablierten Klaviermanufakturen von: Nanette und auch gesuchter InstrumentenbauerAnton Streicher, Conrad Graf, Walter, vielleicht war Joseph Brodmann Joseph Brodmann (1763 – folgt man den diversen Informationen in den Printmedien 1848) sowie dessen Nachfolger Ignaz Bösendorfer(1794 – sogar der erfindungsreichste1859).
<span style="color: #ff0000;"> </span>
<span style="color: #ff0000000000; font-size: 0.939em;"><span style="text-align: justify; font-size: 0.939em;">Wie schon im Vorwort angesprochen: Die erste Hälfte des 19.Jh. geprägt von den Napoleonische Eroberungskriegen, ihre Niederschlagung, die Restauration alter monarchischer Strukturen ist nur ein wichtiger Faktor für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung des alten Kontinents, wesentlich entscheidend ist das "frühindustrielle Zeitalter", um es einmal so zu bezeichnen; die Innovationswellen aus England erreichen den Kontinent und führen zu einer Hausse an Erfindungen, Experimenten in allen Sparten des Handwerks, das zunehmend Industrie-Charakter annimmt. Ein Werkstoff wird zu dominierenden Element: das Gußeisen. Zunächst ausgelöst von der Devise "Gold gab ich für Eisen" um die Gegenwehr gegen die napoleonischen Kriege zu finanzieren. Aber schnell entdeckte findige und künstlerisch begabte Köpfe, daß sich aus diesem seit urdenkliochen urdenklichen Zeiten bekanntem Werkstoff mehr herstellen ließ als nur Töpfe, Pfannen oder Kanonen.</span></span> <span style="color: #ff0000;"><span style="text-align: justify; font-size: 0.939em;">Ich beschränke mich auf die Instrumentenbauer, auf die Clavierbauer, die diesen Werkstoff für ihr Instrument frühzeitig entdeckten, experimetierten mit den bekannten Folgen. </span></span>
<span style="color: #000000; font-size: 0.939em;"><span style="text-align: justify;">Ich beschränke mich auf die Instrumentenbauer, auf die Clavierbauer, die diesen Werkstoff für ihr Instrument frühzeitig entdeckten, experimetierten mit den bekannten Folgen. </span></span>
<span style="color: #ff0000000000; font-size: 0.939em;"><span style="text-align: justify; font-size: 0.939em;">„Klavierbauer“ als Berufsbezeichnung war in der Zeit des Biedermeier eine Novität; anfangs galt der Klavierbauer als Tischler und war damit an seine Zunft des holzverarbeitenden Gewerbes gebunden. Das neu entstandene Gewerbe „Klavierbauer“ war frei, d.h. es unterlag keinen Zunft gebundenen Regularien, genoß aber auch nicht den Schutz, den die Zunft ihren Mitgliedern bieten konnte.</span></span>