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Aus Dagmar Saval Wünsche

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Ralph Wünsche, Maler und Zeichner

1.645 Byte hinzugefügt, 12:05, 9. Apr. 2023
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''Zurück zur Schulzeit. Man muß verhältnismäßig viel über die Schule wissen, wenn man die Einflüsse erahnen will, die uns damals geprägt haben. Es war die unmittelbare Nachkriegszeit … ''
''Ich habe 1951 das Abitur gemacht; Ralph verließ die Schule wohl etwa ein Jahr früher. ''' ''Die Oberschule Dresden Nord war eine große Schule. … Die Vielzahl an Schülern führte zu einer entsprechenden Vielzahl an Lehrern ''[es gab unterschiedliche Schulangebote von rein technisch bis musisch, Anm.d.Verf.]'' mit einer erstaunlichen Pluralität an charakterlichen und politischen Individuen. Aus meiner Sicht waren es sich schneidende Kurvenscharen: Typen von links bis rechts und von sympathisch bis fies in allen Kombinationen. … Lange Zeit hatten wir eine streitbare Atmosphäre mit verhältnismäßiger offener Diskussion, in die Schüler und Lehrer einbezogen waren …. Das wurde allerdings bald unterbunden. In der Zeit in der die Verfassung der DDR diskutiert und begründet wurde, warnte uns der Chemielehrer und Rektor der Schule, Dr.Jentzsch, wir sollten die in der Verfassung zugesicherten Rechte nicht für bare Münze nehmen. … 'Die vergleichsweise offene Atmosphäre der Schule wurde Ende 1949 im Zusammenhang mit zwei politischen Affären massiv beendet. ''
''In der ganzen Woche von Stalins Geburtstag mußten auf höhere Anordnung in jeder Unterrichtsstunde unabhängig vom Fach zehn Minuten dem „großen und weisen Führer der Völker, dem Genius der Menschheit“ gewidmet werden. Die Klassenzimmer waren entsprechend zu schmücken. Eine zwölfte Klasse nahm das zum Anlaß zur parodistischen Opposition. Der Klassenraum wurde zu einer Art Tempel gestaltet mit einer Stalin-Büste, roten Tüchern und gedämpften Licht. Nach anfänglichem Lob folgten der offensichtlichen Verhöhnung Verhaftungen und drastische Eingriffe in das Schulleben. …''
''Unsere gemeinsamen Freizeitinteressen drehten sich um Theater, Konzert, Schachspiel, Literatur, Sagen und Geschichte der Antike sowie allerlei Diskussionen über Gott und die Welt. Über die Jugendorganisation der Schule beschaffte uns Ralph häufig Theaterkarten. Das waren eigentlich nicht Theaterkarten, sondern Berechtigungszettel, für die man an der Abendkasse nicht verkaufte Karten für Oper und Schauspiel unabhängig von der Preisklasse zu einem Bagatellbetrag erwerben konnte. … Ab und zu trafen wir uns zum Schachspiel und zu Gesprächen im Hause Weidenmüller. Die Weidenmüllers hatten ihre Villa in der Radeberger Straße räumen müssen, da das ganze Stadtviertel als Wohnbereich für sowjetische Offiziere requiriert worden war. Der Vater Weidenmüller – er war Großkaufmann – hatte es irgendwie geschafft, sich in dem zerstörten, von Wohnungsknappheit gezeichneten Dresden eine moderne kleine Villa in phantastischer Lage am Elbhang zwischen Loschwitz und Pillnitz zu verschaffen. …''
''Im Zeichenunterricht war das Thema einer Aufgabe eine Brücke. Wir in technischem Denken geprägten Jungen brachten raffinierte Brückenkonstruktionen zu Papier. Ralph lieferte ein Aquarell ab, auf dem auf den ersten Blick gar keine Brücke zu sehen war. Eine zerklüftete, bewaldete Gebirgslandschaft beherrschte das Blatt. Ganz klein in der Mitte entdeckte man dann über einer Schlucht die Brücke. Wir glaubten seinerzeit, Ralph wolle den Zechenlehrer Zeichenlehrer auf den Arm nehmen. Vielleicht spielte das sogar nebenbei eine Rolle. Aber ich begriff bald, daß er die wesentliche Funktion einer Brücke hervorragend erfaßt und dargestellt hatte. …''
''Ralph beendete die Schule meines Wissens ungefähr am Ende der 11.Klasse. Vermutlich waren seine Zensuren nicht gerade die besten. … (Er) hatte schwierige häusliche Bedingungen. Der Vater war im Krieg gefallen, die Mutter und alle Geschwister waren in der Dresdner Bombennacht umgekommen. Ralph lebte bei Tante und Großmutter … Sie ernährten sich … von Schneiderei und Ralph mußte für sie häufig allerlei Wege erledigen und Besorgungen machen, anstatt sich etwa auf Hausaufgaben konzentrieren zu können. … Unsere Verbindung blieb lebenslang erhalten. Dank Ralph, auch in der Zeit der Mauer, da er uns – (meine Frau und mich) regelmäßig besuchte, wenn er für (den Kunstdienst) in Ostberlin berufliche Kontakte hatte. …''
West-Berlin,  Oktober 1955: RW bewirbt sich an der Hochschule für Bildende Künste, HfBK, in Berlin-Charlottenburg, er besteht die Aufnahmeprüfung.
'''Kleiner Exkurs zur Geschichte Ost-West -Berlin''': Berlin unterstand seit Kriegsende 1945 der politischen Kontrolle der Vier Mächte(USA, kurz gen.Amerikaner, Königreich Großbritannien, kurz gen.Engländer, Republik Frankreich, kurz gen.Franzosen, UdSSR, Sowjetunion, kurz gen.Russen); der Vier-Mächte- Status behielt auch nach der Gründung der DDR 1947 für die Stadt Berlin seine Gültigkeit. Der Ostteil der Stadt, Ost-Berlin , gehörte zum Einflußbereich der Sowjetunion, West-Berlin war aufgeteilt in eine amerikanische, britische und französische Zone. Um die Fluchttendenzen der Bewohner der DDR in den Westen (und das bedeutete auch Flucht in die Bundesrepublik Deutschland) zu unterbinden, hatte die DDR sämtliche Zugänge an den Stadtgrenzen zu den Westteilen der Stadt Anfang der 50er Jahre hermetisch abgeriegelt; nur innerhalb der Berliner Stadtgrenzen konnte man aufgrund des Viermächte-Status noch relativ frei zwischen Ost und West hin und herwechseln. Am 13. August 1961, das ist der Tag des Mauerbaus, endete auch dies. Die Teilung der Stadt ( in Ansätzen bereits seit Kriegsende mit zunehmender Tendenz) bestimmte das Alltagsleben ihrer Bewohner, erfaßte sämtliche Lebensbereiche. In Kurzfassung kaum darstellbar, aber wer den Film von Billy Wilder, 1961 gedreht, "One, Two, Three" = Eins, Zwei, Drei gesehen hat, begegnet in dieser als Farce angelegten Plot dem Alltag der geteilten Stadt. Ganz am Rande vermerkt: Die Dreharbeiten des Films werden vom Mauerbau abrupt unterbrochen,  viele Szenen müssen im Studio nachgebaut werden. Aus der Farce wurde eine Tragödie - auch das ein Stück Berliner Alltag.    
Die Teilung der Stadt ( in Ansätzen bereits seit Kriegsende mit zunehmender Tendenz) bestimmte das Alltagsleben ihrer Bewohner, erfaßte sämtliche Lebensbereiche. In Kurzfassung kaum darstellbar, aber wer den Film von Billy Wilder, 1961 gedreht, "One, Two, Three" = Eins, Zwei, Drei gesehen hat begegnet in dieser als Farce angelegten Plot dem Alltag der geteilten Stadt. Ganz am Rande vermerkt: Die Dreharbeiten des Films werden vom Mauerbau abrupt unterbrochen,  viele Szenen müssen im Studio nachgebaut werden. Aus der Farce wurde eine Tragödie - auch das ein Stück Berliner Alltag.    
'''Aus den Akten, Archiv der Universität der Künste, wie die HfBK (Hochschule für Bildende Künste) heute heißt:'''
''Begegnungen mit RW waren, auch wenn wir in der gleichen Zeit studierten, höchst selten, wir sahen uns auf den Fluren, es gab keinerlei nähere Begegnung, kein Gespräch, er war auch immer in einer anderen Abteilung.''
''Eine neue Begegnung ergab sich viel, viel später, um 1983, im Evangelischen Kunstdienst [''Hella Rost meint das Evangelische Forum, Jebensstraße 2, Berlin-Charlottenburg, Anm.d.Verf.''] in der Jebensstraße, wo RW seinen im wahrsten Sinne , Kunstdienst inne hatte – er war für die Präsentation von Kunst dieser Kirchen-Institution verantwortlich – so traf ich für eine Ausstellung (meiner Arbeiten) dort in den Räumen wieder mit RW zusammen.''
''Was sehr schön war: RW mochte meine Arbeiten – und nachhaltig und wann immer er Ausstellungsplätze, wo immer er meinte, sie wären geeignet für diesen oder jenen Ort, (gab er es an mich weiter). Das war außerordentlich – dem Künstler, dem Thema und dem jeweiligen Ort dienend und auch erkennend, wo ein Bild am richtigen Ort ist.''
''geschichtlichen. Seine Suggestivität kommt aus dem Abenddämmer des Soeben und Jetzt wie aus der Erinnerungsfrühe der Antike. Ralph Wünsche bezeichnet dieses Gemälde selbst als Schlüsselbild, sowohl vom Inhaltlichen her wie vom Formalen. Beides sieht er als Einheit. ''
Zit.: Sabine Sülflohn, Verschwenderische Fülle zauberhafter Details. Werke von Ralph Wünsche in der Galerie „DOMizil“ ,Neue Zeit, Berlin, 18.2.1991
Das Honorar als freier Mitarbeiter des Evangelischen Forum reichte natürlich nicht einmal für die Miete; wollte RW als freischaffender Künstler überleben, mußte er andere Aufträge dazu übernehmen. 1967 zeigte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg die Ausstellung „''Von der Freiheit eines Christenmenschen''“, Kunstwerke und Dokumente aus dem Jahrhundert der Reformation im Schloß Charlottenburg. Die erfolgreiche Ausstellung, deren Gestaltung RW übernommen hatte, brachte Aufträge; er wurde sehr bald ein sehr gesuchter Ausstellungsgestalter.
Lippen, glatzköpfig wie Wasserleichen, anklagend … das Harlekinmotiv begleitet RW, zieht sich wie ein Leitmotiv durch seine Bilder und Zeichnungen. RW war ein hochbegabter Maler, seine Themen und die hochentwickelte Bildersprache entsprach nicht dem Trend der Zeit, die saturiert, und vereinfacht gesagt, auf „die Spaßgesellschaft" zusteuerte. Berliner Nüchternheit fehlte seiner Bildsprache, Mystizismus gehört nicht zu den herausragenden Sehgewohnheiten des Berliner Publikums. RW fehlte darüber hinaus etwas sehr wesentliches, das „Erfolg“ automatisch anzieht, programmiert: Narzissmus und die damit einhergehende hohe Kunst der Selbstdarstellung und die Fähigkeit zur Selbstvermarktung.
'' ''Er blieb sich selbst treu, hatte viele Fans, wurde oft mit viel Bewunderung und Lob während einer Ausstellung bedacht, aber dann sagte er am Ende der Ausstellung, etwas traurig, weil mal wieder nichts verkauft worden war:'' „Auch Bilder haben ihre Schicksale“. ''Er malte nicht für seine Zeit und für das Publikum dieser Jahre, er war'' „aus seiner Zeit gefallen“. ''Im Katalog der Münchner Ausstellung von 1996 stellen die beiden Berliner, Journalist und  Kunsthistoriker der eine, dar der andere Theaterhistoriker und Lehrer für Marxismus und Leninismus trocken fest:
''… In den surrealistisch anmutenden Bildern Wünsches erfährt der Betrachter, daß die Wirklichkeit nicht nur auf den Fakten der Wahrnehmungswelt, auf Reales zu beschränken ist, daß das Phantastische und andere Erlebnistiefen zum Leben gehören. Wahrnehmung noch hinter den Dingen.''
'''Will Grohmann''' war der Kunsthistoriker – „Papst“ der Nachkriegsjahre, sehr bestimmend für die Kunst-Tendenzen in der Stadt, präziser für West-Berlin. Es ist hier nicht der Anlaß die heftigen Kunstdebatten aus dem Anfang der 50 Jahre zwischen '''Will Grohmann, '''dem Kunsthistoriker und Kunsttheoretiker und dem Künstler, dem Maler '''Karl Hofer''' nachzuzeichnen;  die Grohmann'sche bildnerische Ideenvorstellungen reichten bis weit in die 60er Jahre hinein und beeinflußten zahlreiche Künstlerkarrieren.
1966 zeigte die Akademie der Künste in den Hallen am Hanseatenweg eine große Ausstellung '''''"Junge Generation, Maler und Bildhauer in''''' ''Deutschland"'' . Im Vorwort des Katalogs, S. 6ff . schreibt Will Grohmann:
'' … Das Hauptproblem für den Künstler unserer Zeit ist die Frage nach der Wirklichkeit, in der er lebt, und die Frage nach dem Begriff der Kunst, der sich mit dem Ende des Krieges grundlegend gewandelt hat. … Psychologie und Tiefenpsychologie spielen nach 1945 eine wesentlich geringere Rolle als vordem … Es haben sich zu allen Zeiten nur die Starken durchgesetzt und behauptet. … “''
Eine ihrer Lieblingsrollen war die Mutter in „''My Fair Lady''“ (Volksoper 1993); Michael Heltau war der Sprachprofessor Henry Higgins, ihr Sohn. Aus dem erzählenden Gespräch zwischen Gusti Wolf, RW und mir über die gemeinsame Bühnenarbeit mit Heltau und Wolf entstand die Anregung, der Gedanke an ein Rollenbild von Heltau.  
Die erste persönliche Begegnung zwischen dem Maler und dem Darsteller fand an einem schönen, heißen Sommertag in Wien in  seinem Haus statt, in dem Hauses wirkt etwas verwunschen, das einst Helene Thimig gehört hatte. Es liegt am Rande der StadtWeinberge, mit dem wunderschönen in Terrassen angelegten Garten, weit draußen im Grünen schon an den Fransenrändern der Stadt, dort wo sich die Stadt im Wienerwaldverliert. Geht man einige Schritte weiter bergauf, dann findet man die alten, in die Weinberge geduckten niedrigen Häuser, sehr romantisch in ihrer äußeren Erscheinung – weiß gekalkt, tief heruntergezogene Dächer, alles etwas windschief … und es klingt, singt beschwingt und schwermütig herüber vom Wienerwald … . Nicht weiter erstaunlich, denn eines dieser kleinen Häuser war einst die Sommerfrische von Johann Strauß, war sein „Komponierhäuschen“.
Das Vorstellungsritual beendet, und schon sind beide, der Maler und der Darsteller „ins Gespräch vertieft“. RW zückt Block und Stift, erste – noch sehr tastende – Skizzen entstehen, wie immer bei einer ersten Kennenlernen-Phase.
Das Rollenporträt des Weltstars, der Sopranistin''' Leonie Rysanek-Gausmann''', (Abb. 7, 8) entstand unter ganz besonderen Bedingungen. 1976 sang die Rysanek die ''Medea'' (Titelpartie der gleichnamigen Oper von Luigi Cherubini) im Théàtre Antique in Arles. Das Porträt war ein Auftrag ihres Mannes, des Musikjournalisten Ernst-Ludwig Gausmann. Wir reisten nach Arles zu den Proben, zur Premiere. Die Proben hatten allerdings von Anfang an einen ungebetenen Mitspieler: den Mistral (das ist ein im Rhône-Tal sehr gefürchteter Fallwind). Bis zur Premiere, selbst noch am Abend der Premiere bestimmte er den Ablauf. <br /><br />
[[Datei:image007.jpg|thumb|right|303x226px]]<span style="color: #ff0000;">Abb.: Leonie Rysanek - Gausmann als Medea in der gleichnamigen Oper von</span>
<span style="color: #ff0000;">Luigi Cherubini, Arles 1976, Öl/Lwd., 170 x 120, RW 76, Wien, Theatermuseum </span>
'''<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Porträts(Auswahl):<span style="display: inline !important; float: none; background-color: #ffffff; color: #000000; cursor: text; font-family: 'Source Sans Pro',sans-serif; font-size: 14.86px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; orphans: 2; text-align: left; text-decoration: none; text-indent: 0px; text-transform: none; -webkit-text-stroke-width: 0px; white-space: normal; word-spacing: 0px;">[[Datei:image009.png|thumb|right|234x281px]]</span>'''
<span style="color: #ff0000;">Abb.: Boleslaw Barlog (1906 - 1999), Regisseur und Intendant des Schloßpark - und Schiller- Theater, Berlin</span>
<span style="color: #ff0000;">Abb.: Aleksandr Bardini (1913 - 1995), Schauspieler, Regisseur, Bleistift, 44 x 33, Ossiach, RW 75</span>
<span style="color: #ff0000;">Berlin, Stiftung Stadtmuseum<br /span> <br span style="color: #ff0000;">Das Porträt (Öl/>Lwd.) von Aleksandr Bardini befindet sich in Warschau, in der Galerie Teatr  im Kulturpalast<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><span style="display: inline !important; float: none; background-color: #ffffff; color: #000000; cursor: text; font-family: 'Source Sans Pro',sans-serif; font-size: 14.86px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; orphans: 2; text-align: left; text-decoration: none; text-indent: 0px; text-transform: none; -webkit-text-stroke-width: 0px; white-space: normal; word-spacing: 0px;">[[Datei:image011_(2).jpg|thumb|right|217x265px]]<br /></span><br /></span>
<span style="color: #ff0000;"><br />Abb.: Rudolf Serkin (1903 - 1991), Pianist, Bleistift, 29, 7 x 21, RW 83, Wien, Archiv Gesellschaft der Musikfreunde<br /><br /><br /><br />Skizzen und Zeichnungen des Komponisten entstanden während der Einspielproben in der Berliner Philharmonie, 1983.<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />[[Datei:image010.png|thumb|right|180px]]</span>
<span style="color: #ff0000;">Abb.: Sergiu Celibidache (1912 - 1996), Dirigent, Bleistift, Tusche, Feder, laviert, 29, 7 x 21, RW 95, Privatbesitz</span>
<span style="color: #ff0000;"><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><span style="display: inline !important; float: none; background-color: #ffffff; color: #000000; cursor: text; font-family: 'Source Sans Pro',sans-serif; font-size: 14.86px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; orphans: 2; text-align: left; text-decoration: none; text-indent: 0px; text-transform: none; -webkit-text-stroke-width: 0px; white-space: normal; word-spacing: 0px;">'''[[Datei:image013_(2).jpg|right|240x180px]]'''</span><br />Abb.: Marcel Prawy, eigentlich Marcell Horace Frydmann, Ritter von Prawy (1911 - 2003), Musikdramaturg, "Mister Opera", </span><span style="color: #ff0000;">Pastellkreide, 30 x 40, unsign., undat., </span>
<span style="color: #ff0000;">PastellkreideBerlin, 30 x 40, unsign., undat., Berlin Stiftung Stadtmuseum</span>
Für „''Norma''“, zeichnete RW viele kleinformatige Tusch-Federzeichnungen (''<span style="color: #005500;"><span style="color: #ff0000;">Stadtmuseum</span> <span style="color: #ff0000;">Berlin und Privatbesitz)</span></span>'', formelhaft und zerrissen, holzschnittartig, manche ähneln bei näherer Betrachtung Comics.  Damals, das war 1988, wurde Bellini etwas abwertend noch als Meister der „süßen“ Melodie, als Melomane in die Musikgeschichte eingeschätzt. Die teilweise  sperrig gezeichneten Blätter von RW zeichnen nicht nur das konfliktreiche, letal endende Drama  scharfkantig nach, er hat mit Feder und Tusche  die in der Klangwelt Bellinis verborgenen Dissonanzen aufgedeckt, festgehalten, bloß gelegt.
 
 
 
 
[[Datei:image018.jpg|thumb|right|214x302px]]<u></u>
======'''<span style="color: #ff0000;">Die schwarze Maske, Oper nach dem gleichnamigen Drama von Gerhart Hauptmann; Textbearb. von Harry Kupferund Krzysztof Penderecki, Musik von K. Krzysztof Penderecki</span>'''======[[Datei:image020.jpg|thumb|right|203x284px]]<br /><br /> <span style="color: #ff0000;">München, Gasteig, Münchner Philharmoniker, konzertante Aufführung 1997</span>
<span style="color: #ff0000;">Aus dem Programmheft</span>
„''Die schwarze Maske''“, die Oper von K. Penderecki nach Gerhart Hauptmanns gleichnamigen Drama, war der letzte Programmheftauftrag für die Münchner Philharmoniker, er wurde zur besonderen Herausforderung.
''… Ralph Wünsche gilt als Maler und Zeichner von großer Gelehrsamkeit. Gleichzeitig sind seine Werke von überschäumender Vitalität geprägt. Die Figuren sprühen vor Bewegung, festgehalten in einem Augenblick, aus dem sie jeden Moment heraustanzen könnten. Oder sie laden den Menschen vor dem Bild ein, hereinzukommen, sich von dem Zauber der Szene mit einfangen zu lassen. Und portraitierte Persönlichkeiten scheinen aus der Leinwand heraus mit dem Betrachter sprechen zu wollen ….''
Zit. : A A(bend)Zeitung, München, 11.11.1997, Ausstellung „Ralph Wünsche: Bilder und Aquarelle“, anlässlich der Open Art 97 München, Galerie Ruf, München-Gasteig
<span style="color: #ff0000;">Abb.: Es spukt in diesem Haus</span>
Unter dem Titel „'''''Totentanz''' ''“, betreut vom Kunstdienst der Evangelischen Kirche in Berlin,   ging diese Ausstellung auf „Tournee“ , die Galerie Ludwig Lange plante 2003/2004 eine Ausstellung, bei der dieser''dieser „Totentanz“'' präsentiert werden sollte.
[[Datei:image023.jpg|thumb|right|200x273px]]
''Um ein mögliches Mißverständnis auszuräumen über die „Schwarze Maske“ nochmals: Es handelte sich um eine konzertante Aufführung in der Münchner Philharmonie, also kein Theater - Oper keine Kulissen, keine Szene, wie auch bei „Iris“(Mascagni) und „Die Bassariden“ (Henze). Diese beiden Programmhefte (DIN A 4) haben Sie auch.''
''1) Ich hatte den Auftrag das Programmheft künstlerisch so zu gestalten, daß der Hörer sich bewußt wird, daß essich es sich um ein Musiktheater-Werk handelt.Die Münchner Philharmonie hat 2500 Plätze – es handelte sich um 4 Abo Abaende Abende unter der musikalischen Leitung des Komponisten – insgesamt 8000 Hörer!''
''2) Eine Dokumentationsausstellung über das Werk im Foyer vor dem Saale (Gasteig) war ebenfalls ein Auftrag an mich.''<br />''Dazu holte ich Bühnenmodell, Kostümentwürfe, Photos etc. vom Salzburger  Festspielarchiv – die Materialien über Penderecki vom Schott-Verlag, der den  Komponisten betreut.''
''Zusätzlich wurden die Originale - meine Zeichnungen und Aquarelle in der Galerie Ruf gezeigt – die Galerie war an den 4 Abenden für die Konzertbesucher bis spät abends geöffnet – also eine abgerundete Show!''
''Ein Jahr später sollte “Paradise Lost“ (ebenfalls Penderecki) konzertant dort aufgeführt werden, auch dies hatte ich bereits mit dem Komponisten und Dirigenten vorbesprochen. Durch den plötzlichen Intendantenwechsel nach dem Tod celiboidaches Celibidaches wurden die Verträge mit Penderecki gelöst und auch mein e meine Arbeit mit dem orchester Orchester nicht mehr weitergeführt. Das Programmheft war (wie Bassariden)auf DINA 4 mit farbigem Umschlag von mir konzipiert ich mußte mich dank der neuen Leitung mit dem neuen DINA5 Heft begnügen. Sehr schade! Aber dann fanden Kunstfreunde diese Arbeiten doch so interessant, daß eine kleine Wanderausstellung daraus wurde – immerhin ein tröstlicher Ausklang ! Herzliche Grüße Ihr Ralph Wünsche''  
===='''<span style="color: #000000;">Olevano Romano, Rom – das Latium</span>'''====
<span style="color: #ff0000;">Abb.: Olevano Romano und Bellegra, 52 x 69, Aquarell unsign., undat.(1968, </span>
<span style="color: #ff0000;">Olevano Romano,Museo Civico </span>
''… Nach Dresdner und Berliner Studienjahren empfing er in Italien Impressionen, die zu einer – barocke und klassizistische Eindrücke umfassenden – Synthese verschmolzen. Die immense Anschauungskraft des Künstlers wird in ihrer Vielseitigkeit zum Ausdruck gebracht. Die Spannweite seines Schaffens wird da am deutlichsten, wo die Skizzen in ihren freien zeichnerischen und farblichen Strukturen, in ihrem Überschwang vibrierender Bewegungen de Porträts gegenübergestellt werden. …. höchste Konzentration und kontemplatives Eingehen … atmosphärische(r)Dichte, …''
zit.: Rolf Flügel, Ein Maler, der Theater-Atmosphäre vermittelt, Münchner Merkur, München 9.1.1981
1968 erhielt RW erstmals das Stipendium Villa Serpentara in Olevano Romano der Akademie der Künste, Berlin; 1972 ein zweites Mal. Von diesem Moment an war er, wann immer es möglich war, häufiger Gast in Olevano; so sehr hatte ihn dieser geschichtsträchtige Ort „verzaubert“, die Landschaft und nicht zuletzt die Erfahrung „einer anderen Welt.
''Jaenisch''
 
<span style="color: #ff0000;">Akten der UdK, 16 II 3896</span>
Die „Villa Romana“ bekam RW nicht, aber ein Jahr später fuhr er doch nach Italien, nach Olevano Romano, in die '''Villa Serpentara''' als Stipendiat der Akademie der Künste, Berlin.
 
[[Datei:image040.jpg|thumb|right|206x288px]]<span style="color: #ff0000;"><u></u>Abb.: Olevano Romano, Aufgang zum Castello, Il Centro Storico</span>
Es wurde eine Liebe auf den ersten Blick und sie hielt ein Leben lang. RW war ein „Südmensch“, so sein Kommentar zum „Süden“. Wie sehr RW den Süden geliebt hat, vor allem WAS ihn an „Süden“ fasziniert, gefesselt hat, was er für die Lebendigkeit seiner Inspiration brauchte. Er beschreibt sein "Südgefühl" auf einer Grußkarte  aus Rogznica, Kroatien, vom 18. September 2003, an mich:
 ''Einen Gruß von der Küste Dalmatiens, von Buchten und Mittelmeer, Palmen, Zypressen, Pinien und windzerzausten alten Olivenbäumen in einer steinigen kargen Landschaft, von eigenartigem Zauber. Darüber ein blauer Himmel und eine sengende Sonne. … Heute eine große Schiffs-Küstenfahrt zum Nationalpark. Das Himmelblau, das hellblaugrüne Wasser! Am Morgen und das Licht – unglaublich !''
[[Datei:DSC06939.JPG|thumb|right|227x170px]]<u></u>
<span style="color: #ff0000;">Abb.: Blick von der Terrasse der Villa di Pisa/Museo Civico ins Tal, Sept. 2012 Photo: September 2012</span>
Dann 1972 der zweite Aufenthalt erneut als Stipendiat der Akademie der Künste, in der Villa Serpentara, er . RW schreibt an mich aus Olevano Romano an mich:
'''Olevano, Freitag 13. Oktober 1972'''
Ein kleiner''' Exkurs''' zu '''Olevano Romano, das Stipendium und seine Bedeutung'''. Die Geschichte des Ortes als Teil der Kunstgeschichte, der Romantik, beginnt mit dem Maler und Zeichner '''Joseph''' '''Anton Koch''' (1768 -1839). Er entdeckte diese, auch heute noch abseits der Touristenströme liegende Landschaft auf seinen Wanderungen durch Italien, 1794, die ihn bis nach Paestum geführt hatten. Er lebte zeitweilig in Olevano Romano, heiratete ein olevanisches Mädchen, Cassandra Ranaldi. Später lebte er mit seiner Familie in Rom, starb in Rom und liegt auf dem Deutschen Friedhof in Rom begraben.
Das Geheimnis dieser Landschaft – auch heute noch ungebrochen, wenn auch inzwischen reichlich „verletzt“ durch Autobahn, Betonungetüme, Industrie – den Wunden des „Fortschritts“ – bleibt ungebrochen. Diese Landschaft haben viele Künstler, Reisende gezeichnet, gemalt, beschrieben (nicht aber Goethe, der hat sich nie ins Latium „verirrt“). Ihnen allen ist eines gemeinsam – das sinnliche Eintauchen in eine uralte Kulturandschaft.
''…Die Gipfel der Sabiner Berge erscheinen in Lapislazuli-Blau und bleichem Gold, während ihr Fuß und ihre Seiten in einer Tönung aus violett-purpurnem Dampf schwimmen. Einige schöne Wolken, die vom Abendwind wie leichte Wagen mit unvergleichlicher Grazie … getragen werden'' … … ''Diese Landschaft … bleibt immer neu und groß für mich, und sie erweckt mir, wenn ich sie verließ, immer wieder dieselbe Sehnsucht.…''
Ferdinand Gregorovius, gek., (Kunstführer Dumont, S. 143)
''… Diese seltsamen Örtlichkeiten, deren geheimnisvolle Einsamkeit mich so innig berührte! … Da sind Subiaco, Alatri, Civitella, Genesano(Gennazzano), Isola di soraSora, San Germano, Arce, die armen alten verlassenen Klöster, deren Kirchen weit offen stehen … die Mönche gibt es nicht mehr … nur die Stille wohnt noch hier … weite Kastanienwälder mit dunklem Blätterwerk, dazwischen verstreut einsame Ruinen … bei Dunkelheit zeigen sich hie und da menschliche Gestalten, um sofort wieder geräuschlos zu verschwinden … Hirten und Räuber   …''
Hector Berlioz, Memoiren, hg. V. Wolf Rosenberg , München 1979, S.146
In Olevano lebte eine sehr gastfreundliche Familie, die '''Baldis''', die die herumreisenden Künstler gerne bei sich aufnahmen; heute ist das ehemalige Wohnhaus der Familie das zweite Stipendiatenhaus in Olevano Romano, La Casa Baldi.
Olevano Romano war eine kleine Stadt Die '''Villa Serpentara, '''das Stipendiatenhaus der Akademie der Künste, Berlin: Ursprünglich nur als "Bretterdach" für umherziehende Maler aufgestellt, dann kaufte der Bildhauer Heinrich Gerhardt das Grundstück mit einer weitgehend bäuerlichen Bevölkerung dem Steineichenhain "Il Bosco" , Weinbau 1914 vermachte er die kleine Villa und Oliven prägten das Grundstück der Akademie der Künste(damals: königl. preuß.) Der Bosco della Serpentara, die LandschaftSteineichen des Schlangengrunde (serpentara) galt den Künstlern des 19.Jh. als "heilig". 1873: Wilhelm II. Wer denkt da nicht an Horaz ! – Stimmtwollte den Eichenhain abholzen lassen, er hatte im Anienefür seine Eisenbahn - Bauvisionen wurden hölzerne dringend Schienenschwellen gebraucht und Eichen eignen sich dafür ganz besonders gut. Edmund Kanoldt und Carl Schuch - in Kurzfassung  -Tal seine Weingärten, Kaiser Nero bezog seine Forellen aus der dortigen Forellenzuchtverhinderten das Abholzen.  Der Bosco blieb unangetastet.
1968 und auch noch 1972, als ich das erste Mal in Olevano war, war Olevano Romano  eine kleine Stadt mit einer weitgehend bäuerlichen Bevölkerung , Weinbau und Oliven prägten die Landschaft. Wer denkt da nicht an Horaz ! – Stimmt, er hatte im Aniene-Tal seine Weingärten, Kaiser Nero bezog seine Forellen aus der dortigen Forellenzucht.
[[Datei:bosco_0001_(2).jpg|thumb|right|237x167px]]Abb. Aus einem Skizzenbuch, Olevano undat. (1989)<u></u>
[[Datei:bosco_0001_(2).jpg|thumb|right|237x167px]]<span style="color: #ff0000;">Abb. Aus einem Skizzenbuch, Olevano undat. (1989), Olevano Romano, Museo Civico </span><u></u>
 RW kam 1968 in einen Ort, in dem die Zeit stehen geblieben war. Die Villa Serpentara war davon nicht ausgenommen, Wasser aus der Zisterne, die abendliche Beleuchtung mit der Petroleumlampe – und da es im Winter in Olevano feucht, ungemütlich kalt und nebelig ist, wurde, mußte geheizt werden, das Heizmaterial waren alte , abgeholzte Olivenbäume. Olevano Romano liegt im Herzen des römischen Kernlandes Latium, nur rund 60 km von Rom entfernt, - und so heißt es häufig: auf nach Rom!  
[[Datei:image041.jpg|thumb|right|436x312px]]<u></u>
<span style="color: #ff0000;">Abb.: Palestrina und der Palazzo Barberini, Öl/Lwd. 103 x 143, </span> <span style="color: #ff0000;">RW 75, Privatbesitz</span>
Die Romfahrten, die Streifzüge durch die Landschaft, die verlassenen Orte lösten in dem Maler RW eine Fülle von bildnerischen Ideen aus … festgehalten, notiert, gezeichnet in zahlreichen Skizzenbüchern, Serienzeichnungen, Bildern.
''… Wünsche war zweimal Stipendiat der Westberliner Akademie der Künste in der Villa Serpentara, Olevano unweit von Rom, ja in Roms Bannmeile … in der Folge entstanden … die .. Serien „Römische Impressionen“, „ Latium“. Sein Skizzenbuch füllte sich damals mit zahlreichen Aufzeichnungen, einer Topographie der Landschaft und der Kunst jener Weltgegend, deren Faszination schon viele Stipendiaten vor ihm zu zeichnerischer und gemalter Wiedergabe erregte, … und die wie für ihn wie zu einer Entdeckung gewordenen Kunstwerke des Bernini. … Er setzte sie in seinen Zeichnungen auf die ihm eigene Weise um, versuchte deren Thematik weiter zu entwickeln, ja für Paraphrasen zu benutzen. …   ''
''''' '''''Walter Huder spielt in seinem Text auf die vielen Stipendiaten der''' Serpentara''', der '''Casa Baldi''' an; viele hatten sich für erwiesene Gastfreundschaft bei olevanischen Familien mit Zeichnungen, Bildern bedankt, mancher war auch in Olevano seßhaft geworden. – Eine der gastfreundlichsten Familien neben den Baldis war die Familie '''Riccardi'''. Einer der zahlreichen Söhne, '''DomenicoRiccardi''', hatte Germanistik studiert, war Lehrer geworden und war sehr geschichtsbewußt, kunstinteressiert, suchte gezielt den Kontakt zu dem Stipendiaten. So konnte es nicht ausbleiben, daß er eines Tages bei Wein und Oliven mit RW über die Idee eines Museums für Olevano Romano philosophierte, Ideen entwickelte. 1989 wurde das Museum gegründet, wurde der Traum von Domenico Riccardi Wirklichkeit. Heute besitzt Olevano ein eigenes kleines Museum, Anlaß für Künstler den Bestand durch Schenkungen zu erweitern. Der olevanische Teil des Nachlasses von RW ging an das Museo Civico.   [[Datei:image043.jpg|thumb|right|204x155px]] 
[[Datei:image043.jpg|thumb|right|233x177px]]
<span style="color: #ff0000;">Abb.: Zwei Frauen im Garten, auf getöntem Papier, Aquarell, 50 x 70, unsign., undat. (1975),</span>
Die Blätter, entstanden in und um Olevano, Palestrina, Genazzano beginnen in der Regel als Skizze, man könnte sie als Notate bezeichnen. Die Skizze entfernt sich auf dem Papier vom Vorbild, meist bereits reduziert auf das rein Strukturelle. Die danach entstehende Zeichnung, das Aquarell usw. bringt eine Art Resumé, vergleichbar einer Rückkehr von der Abstraktion/der Struktur/ zum Gegen-Ständlichen der geträumten Vorstellung des Gesehenen, Erlebten.<br /><br /><span style="display: inline !important; float: none; background-color: #ffffff; color: #000000; cursor: text; font-family: 'Source Sans Pro',sans-serif; font-size: 14.86px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; orphans: 2; text-align: left; text-decoration: none; text-indent: 0px; text-transform: none; -webkit-text-stroke-width: 0px; white-space: normal; word-spacing: 0pxff0000;">[[Datei:image047.jpg|right|200x143px]]Olevano Romano, MuseoCivico </span><br /><br />
AbbDie Blätter, entstanden in und um Olevano, Palestrina, Genazzano beginnen in der Regel als Skizze, man könnte sie als Notate bezeichnen.Die Skizze entfernt sich auf dem Papier vom Vorbild, meist bereits reduziert auf das rein Strukturelle. Die danach entstehende Zeichnung, das Aquarell usw. bringt eine Art Resumé, vergleichbar einer Rückkehr von der Abstraktion/der Struktur/ zum Gegen-Ständlichen der geträumten Vorstellung des Gesehenen, Erlebten.<br /><br />
 Nach diesem zweiten Aufenthalt in Olevano, 1972, wird die Palette heller, der Duktus der Zeichnungen leichter, federnder, durchsichtiger. Zu dem Italienerlebnis kam eine weitere sehr prägende Erfahrung: während  während seiner vielen Aufenthalte in Wien , ab 1972 , fing RW an sich sehr intensiv mit der Zeichenkunst von Gustav Klimt zu beschäftigen, während der vielen Reisen nach Frankreich und Paris mit den Impressionisten.
[[Datei:image042_(2).jpg|thumb|right|231x165px]]<u></u>
<span style="color: #ff0000;">Abb.: Erinnerung an Olevano, Aquarell auf getöntem Papier, 38 x 56, unsign., undat. (1989)</span>
'' ... Unverkennbar … der (dem Land Sachsen) benachbarte schlesische Mystizismus , der historisch zunächst verordnete Tod, dann sich jedoch geradezu spielerisch ausartende Tod (das erlebte vielfache Sterben in der Bombennacht von Dresden, 1945), sein Schatten über der Landschaft, .. Kulisse des Hintergrunds .. diese dunkle historische Tatsache, diese Verfinsterung bis hinein ins persönliche Unterbewußtsein, in Farbe und Stil, … (das) Licht ist verhangen, auch das der in Italien (Bilder). Sonne dringt … durch Wolkenschleier, die an Rauch und Qualm erinnern. Wo einmal das Sonnenlicht bis zum Erdboden durchdringt, reflektiert es dessen Dunkelheit, nicht selten mit theatralischem Elan, mit transparentem Realismus'. … ''
Zit.: Walter Huder, Zur Ausstellung und über Ralph Wünsche, Vorwort zum Ausstellungskatalog „Ralph Wünsche“, Berlin 1976, NBK in Zusammenarbeit mit der Deutschen Oper, Berlin  
==='''Nachwort'''===
<div style="text-align: left;">[[Datei:DSC06802.JPG|thumb|right|166x222px]]<u></u></div>
<div style="text-align: left;">2012 wäre RW 80 Jahre alt geworden; dieser runden Geburtstag wurde mit einer umfangreichen wunderschön gestalteten Ausstellung gefeiert. Olevano Romano lud ein zur Retrospektive "''Ralph Wünsche''"  in die Villa di Pisa, Museo dei Artisti Europei,  Olevano Romano, heute heißt das Musueum Muso Museum Museo Civico, nachdem die Stadt Olevano das Haus in seine Verwaltung übernommen hat.</div>
<span style="color: #ff0000;"><br />Abb.: Blick in die Ausstellung, aufgenommen während der letzten Aufbauphase.</span>
<span style="color: #ff0000;">Bild oben: Blick durch die Räume der ersten Etage, Villa di Pisa. Bild unten: Andrea und Giovanni hängen die letzten Bilder auf. Olevano, Septmber September 2012</span>
'''<span style="display: inline !important; float: none; background-color: #ffffff; color: #000000; cursor: text; font-family: 'Source Sans Pro',sans-serif; font-size: 14.86px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; orphans: 2; text-align: left; text-decoration: none; text-indent: 0px; text-transform: none; -webkit-text-stroke-width: 0px; white-space: normal; word-spacing: 0px;">[[Datei:DSC06713.JPG|thumb|right|200x150px]]</span>'''<u></u>
Ich möchte mein Nachwort schließen mit dem herzlichen Dank an die zahlreichen Begleiter/innen meiner Recherchen, meiner oft etwas divergenten Überlegungen zur Zeit, dem eigenen Erleben - im Gespräch wurde vieles klarer, dank der intensiven Unterstützung; ein ganz besonderes und außerordentliches Dankeschön gilt Frau Anke Antje Kalcher vom Archiv der UdK, Berlin,  die mir trotz home-office (in Zeiten von Corona), sehr geholfen hat, denn dieses zur Allmacht erklärte  Virus stand der  persönlichen  Einsichtnahme in die Akten der Studienjahre im Wege. So entstanden Informationslücken zu Leben und Werk von  RW, die ich  nicht recherchieren konnte - für die Zeit, die wir nicht gemeinsam gelebt haben. Fundstücke, alte Notizen, nach längerem Suchen doch wiedergefunden , haben mir das Schreiben dennoch ermöglicht.  Ein Defizit bleibt, das nicht auch Corona nicht zu verantworten hat: So mancher Weggefährte von RW, den ich um Auskunft gebeten hatte, blieb stumm. Warum wohl? Ich weiß es nicht. Ich übergen das Das Schlußwort  an den Künstlerhat '''Ralph Wünsche''':
<span style="color: #ff0000;">Abb.: Aus einem römischen Skizzenbuch.</span>
<span style="color: #ff0000;">RW übergab dieses Blatt Boleslaw Barlog, dem Altmeister des Berliner Theaters zu dessen 92. Geburtstag. Barlog nannte Bei unseren Besuchen im Haus am Spindelmühler Weg, Berlin - Lichterfelde, wurde RW immer mit  "Mein Rembrandt"begrüßt, vorgestellt waren andere Besucher anwesend, was meist der Fall war, und auch so verabschiedet.</span>
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