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Aus Dagmar Saval Wünsche

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Ralph Wünsche, Maler und Zeichner

6 Byte entfernt, 09:48, 3. Jul. 2020
Dresden – Berlin  - Wien
Der 2. Weltkrieg, der Bombenangriff auf Dresden am 13.2 1945, der Alltag im Dritten Reich, die SBZ(Sowjetische Besatzungszone) sowie die darauf folgende Gründung der DDR, 7.10.1947, bestimmen die Kindheit von RW, seine Schuljahre; diese Zeit prägt das Kind, den Halbwüchsigen, der schon während der ersten Schuljahre sehr dezidiert erklärt: Ich will Maler werden.<br />Über die Jahre nach 1945, nach Kriegsende, Evakuierung und Rückkehr nach Dresden, bis zum Schulabgang 1950 überlasse ich das Wort seinem besten Freund '''Manfred Höhne''' ; 2007 hat er mir seine Notizen überlassen:
 ''Die Erinnerung an meine gemeinsame Schulzeit mit Ralph muß der Belastung eines Zeitabstandes von mehr als  sechs  Jahrzehnten<br />''''standhalten …''
''Eine der frühesten Erinnerungen verknüpft sich mit einer ziemlich simplen Gemeinsamkeit: Wir hatten beide eine starke Abneigung gegen das Geräteturnen. In der Turnhalle in der Dresdener Weintraubenstraße gab es Säulen. Wenn wir Schüler in einer Reihe zum Geräteturnen antreten mußten, dann versteckten wir zwei uns regelmäßig erfolgreich hinter einer Säule. Wir hatten dabei nicht etwa Angst, sondern eher Spaß. Überhaupt war das Bemühen, einer durchaus ernsthaften Angelegenheit eine heitere Seite oder wenigstens ein Lächeln – häufig ein sarkastisches – abzugewinnen, sicher eine der uns beiden gemeinsamen und uns beiden verbindenden Eigenschaft. Ich denke dabei an eine Episode aus viel späterer Zeit. Ralph hatte mich zu einem Konzertbesuch in der Berliner „Auster“ [ ''heute Haus der Kulturen der Welt, ehem. Kongresshalle, Tiergarten, Anm.d.Verf.''] animiert, wo Paul Hindemith eigene Werke dirigierte. Irgendwann im Konzert flüsterte mir Ralph zu: „Hindemith macht einen musikalischen Spaß nach dem anderen und die Leute sitzen da mit bierernsten Gesichtern. "''
''Zurück zur Schulzeit. Man muß verhältnismäßig viel über die Schule wissen, wenn man die Einflüsse erahnen will, die uns damals geprägt haben. Es war die unmittelbare Nachkriegszeit … ''
''Ich habe 1951 das Abitur gemacht; Ralph verließ die Schule wohl etwa ein Jahr früher. ''''Die Oberschule Dresden Nord war eine große Schule. … Die Vielzahl an Schülern führte zu einer entsprechenden Vielzahl an Lehrern ['''''es gab unterschiedliche Schulangebote von rein technisch bis musisch, Anm.d.Verf.''] mit einer erstaunlichen Pluralität an charakterlichen und politischen Individuen. Aus meiner Sicht waren es sich schneidende Kurvenscharen: Typen von links bis rechts und von sympathisch bis fies in allen Kombinationen. … Lange Zeit hatten wir eine streitbare Atmosphäre mit verhältnismäßiger offener Diskussion, in die Schüler und Lehrer einbezogen waren …. Das wurde allerdings bald unterbunden. In der Zeit in der die Verfassung der DDR diskutiert und begründet wurde, warnte uns der Chemielehrer und Rektor der Schule, Dr.Jentzsch, wir sollten die in der Verfassung zugesicherten Rechte nicht für bare Münze nehmen. … ''''Die vergleichsweise offene Atmosphäre der Schule wurde Ende 1949 im Zusammenhang mit zwei politischen Affären massiv beendet. ''
''In der ganzen Woche von Stalins Geburtstag mußten auf höhere Anordnung in jeder Unterrichtsstunde unabhängig vom Fach zehn Minuten dem „großen und weisen Führer der Völker, dem Genius der Menschheit“ gewidmet werden. Die Klassenzimmer waren entsprechend zu schmücken. Eine zwölfte Klasse nahm das zum Anlaß zur parodistischen Opposition. Der Klassenraum wurde zu einer Art Tempel gestaltet mit einer Stalin-Büste, roten Tüchern und gedämpften Licht. Nach anfänglichem Lob folgten der offensichtlichen Verhöhnung Verhaftungen und drastische Eingriffe in das Schulleben. …''
<span style="color: #ff0000;">Dieter Brauer, Komponist und Pianist (re. im Bild)  hatte mehrfach zu Bildern von Ralph Wünsche komponiert; die Komposition zu dem Bild auf der Staffelei "In der Dämmerung" , RW 96 hatte ihn dazu inspiriert. Die Generalprobe war das hasukonzert im Atleire, die Uraufführung: DOMizil Kunstdienste in Berliner Dom, 22. September 1999  </span>
 
 
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