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Aus Dagmar Saval Wünsche

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Ralph Wünsche, Maler und Zeichner

466 Byte hinzugefügt, 11:51, 24. Jun. 2020
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 Akten der UdK
RW war auch ein sehr engagierter Studentenvertreter. Nach seinen Berichten hat ihm dies in einem noch sehr konservativ geprägten Lehrerumfeld viel Ärger eingetragen. Ein herausragendes Merkmal der Persönlichkeit des Studenten RW war seine Hilfsbereitschat Hilfsbereitschaft sowie sein soziales Engagement.
Mit '''Jürgen Pieplow,''' Graphiker, kommt ein Künstler zu Wort, dem RW „über die Grenze“ geholfen hat: '': Als Einleitung zum Text eine kleine Erklärung: Die Stadt Berlin unterstand bis zum 13. August(Tag des Mauerbau) dem Vier-Mächte-Status; allein innerhalb von Berlin konnte man noch relativ ungehindert von DDR-Kontrollen von Ost nach West wechseln.
''In der besonderen Schublade eines Atelierschrankes sind die Adresszettel und Taschenkalender aus vergangenen Jahrzehnten verwahrt. Manche der notierten Namen oder Verabredungen erinnern an prägnante Begegnungen auch an entscheidende Lebensbrüche – andere Notizen sind inhaltlich verweht.''
''Während der Grund- und Oberschuljahre galt ich in meinem Jahrgang beim Zeichnen- und Kunstunterreich offenbar alls bester Schüler, der fortwährend Tagbuchgeschichten Tagbucgeschichten mit Zeichnungen herstellte, Wettbewerbe gewann oder Wandzeitungen gestaltete, der sich über Jahre mit der besten Note in Kunst gelobt und bestätigt fühlte. Meine Schulzeit beendete ich nach 12 Jahren mit dem Abitur, der heutige Begriff „Gymnasium“ existierte 1954 für uns nicht. Dieser betraf damals den „unfreien und ausgebeuteten Westen“ Deutschlands, denn wir in Rostock und damit in der DDR gehörten zum „freien und fortschrittlichen“ Teil der Welt, fest verbunden mit der Sowjetunion. Die Mehrzahl von uns Schülern und Lehrern war natürlich nicht blind in der Alltäglichkeit zwischen Schein und Sein.''
''Nach den permanenten Verweigerungen eines Studienplatzes für Grafik, Illustration oder angewandte Kunst und nach langem Zögern wollte ich mich im Sommer 1956 nach den Chancen für einen Studienplatz an der HfBK in Berlin-Charlottenburg erkundigen, die sich bekanntlich im realen West-Berlin befand.''
''Schon in den ersten Momenten meiner vorsichtigen Fragen dort im Büro der HfBK wurde ich unterbrochen. Die Mitarbeiterin holte einen Studenten herbei, der vordem schon die DDR verlassen hatte und der sich in den Regularien und diesen speziellen Risiken auskannte.''
''Der Student Ralph Wünsche, vordem in Dresden, wurde mir vorgestellt und er erklärte mir, wie er mir helfen könne, um das Risiko einer vorstellbaren Fluchtverhinderung durch DDR-Grenzorgane gering zu halten. In meinem Taschenkalender von 1956 befindet sich die damalige Anschrift von Ralph Wünsche: Berlin-Wilmersdorf, Süd-West-Korso 45/IV, bei Semigkeit(?), nicht mehr deutlich erkennbar. Dorthin sollte ich eine Auswahlmappe meiner Bewerbung für die Zulassungsprüfung persönlich bringen. Er bekam auch meine Adresse in Rostock, dorthin wollte Ralph Wünsche dann eine Postkarte schicken mit allgemeinen Grüßen und einer beiläufigen Anmerkung, daß ich an den Geburtstag eines fiktiven Onkel '''Erich ''' am so und sovielten denken solle. Das Datum wäre dann das positive Signal, daß ich zur Aufnahmeprüfung zugelassen sei und dann zum Beginn der Prüfung erwartet würde.''
''Diese Postkarte kam mit dem fiktiven Geburtstagsdatum versehen: 8. Oktober 1956.''
''Jürgen Pieplow , Wedel''
'' ''<span style="color: #ff0000;">Onkel Erich: damit spielt RW auf Erich Honecker an, damals Zentralsekretär der SED, noch Jugendführer der gleichnamigen Organisation und verantwortlich für den Bau der Mauer</span>
'''''Hella Rost ''''''', Studienfreundin, lebt in Berlin ''
''Berlin, Juni 2012                                                                                  Hella Rost, Künstlerin''
''Im März 2020 schreibt Hella Rost auf meine Anfrage, ob sie ihren Zeilen von 2012 vielleicht noch etwas hinzufügen möchte:''
''Begegnungen mit RW waren, auch wenn wir in der gleichen Zeit studierten, höchst selten, wir sahen uns auf den Fluren, es gab keinerlei nähere Begegnung, kein Gespräch, er war auch immer in einer anderen Abteilung.''