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Aus Dagmar Saval Wünsche

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Ralph Wünsche, Maler und Zeichner

188 Byte hinzugefügt, 17:25, 13. Mai 2019
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<div style="margin: 0px 0px 0px 23.8px;"><span lang="DE" style="margin: 0px; color: windowtext; font-family: 'Calibri','sans-serif'; font-size: 12pt; font-weight: normal;">Nach den permanenten Verweigerungen eines Studienplatzes für Grafik, Illustration oder angewandte Kunst und nach langem Zögern wollte ich mich im Sommer 1956 nach den Chancen für einen Studienplatz an der HfBK in Berlin-Charlottenburg erkundigen, die sich bekanntlich im realen West-Berlin befand.</span></div>
<div style="margin: 0px 0px 0px 23.8px;"><span lang="DE" style="margin: 0px; color: windowtext; font-family: 'Calibri','sans-serif'; font-size: 12pt; font-weight: normal;">Schon in den ersten Momenten meiner vorsichtigen Fragen dort im Büro der HfBK wurde ich unterbrochen. Die Mitarbeiterin holte einen Studenten herbei, der vordem schon die DDR verlassen hatte und der sich in den Regularien und diesen speziellen Risiken auskannte.</span></div>
<div style="margin: 0px 0px 0px 23.8px;"><span lang="DE" style="margin: 0px; color: windowtext; font-family: 'Calibri','sans-serif'; font-size: 12pt; font-weight: normal;">Der Student Ralph Wünsche,vor dem in Dresden, wurde mir vorgestellt und er erklärte mir, wie er mir helfen könne, um das Risiko einer vorstellbaren Fluchtverhinderung durch DDR-Grenzorgane gering zu halten. In meinem Taschenkalender von 1956 befindet sich die damalige Anschrift von Ralph Wünsche: Berlin-Wilmersdorf,südSüd-West-Korso45Korso 45/IV, bei Semigkeit(?), nicht mehr deutlich erkennbar. Dorthin sollte ich eine Auswahlmappe meiner Bewerbung für die Zulassungsprüfung persönlich bringen. Er bekam auch meine Adresse in Rostock, dorthin wollte Ralph Wünsche dann eine Postkarte schicken mit allgemeinen Grüßen und einer beiläufigen Anmerkung, daß ich an den Geburtstag eines fiktiven Onkel Erich * am so und so vielten denken solle. Das Datum wäre dann das positive Signal, daß ich zur Aufnahmeprüfung zugelassen sei und dann zum Beginn der Prüfung erwartet würde.</span></div>
<div style="margin: 0px 0px 0px 23.8px;"><span lang="DE" style="margin: 0px; color: windowtext; font-family: 'Calibri','sans-serif'; font-size: 12pt; font-weight: normal;">Diese Postkarte kam mit dem fiktiven Geburtagsdatum versehen: 8. Oktober 1956.</span></div>
<div style="margin: 0px 0px 0px 23.8px;"><span lang="DE" style="margin: 0px; color: windowtext; font-family: 'Calibri','sans-serif'; font-size: 12pt; font-weight: normal;">Ich organisierte meinen eventuellen Grenzwechsel, von dem zunächst nur meine Eltern und meine Freundin wußten. Die viertägige Aufnahmeprüfung gelang, ich blieb sogleich in West-Berlin und konnte endlich Student sein.</span></div>
<div style="margin: 0px 0px 0px 23.8px;"><span lang="DE" style="margin: 0px; color: windowtext; font-family: 'Calibri','sans-serif'; font-size: 12pt; font-weight: normal;">Wedel ,24.10. 2013</span><span lang="DE" style="margin: 0px; color: windowtext; font-weight: normal;"><span style="font-family: verdana;"> <span style="margin: 0px;"> </span></span></span></div>
<div style="margin: 0px 0px 0px 23.8px;"><span style="color: #ff0000;">* Der fiktive Onkel Erich verbirgt eine leichte Ironie - es ist eine Anspielung auf Erich Honecker </span></div>
[[Datei:ralph_1982.jpg|thumb|right|180px]]