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Mit meinen Flügeln ... Link zu den Anmerkungen

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'''Vorspiel'''
'''Hinweis''': Die Anmerkungen sind nicht nummeriert; Suche über die Kapitelüberschriften.  Die Quellennachweise: s. Literaturverzeichnis
Hinweis: Die Anmerkungen sind nicht nummeriert. Die Quellennachweise: s. Literaturverzeichnis
 
 
Tasteninstrumente vor und neben dem „arpicembalo“ : Virginal, Clavichord mit 4-5 Oktaven, Spinett,  Kielflügel mit zwei Registern
'''Tasteninstrumente''' vor und neben dem „arpicembalo“ : Virginal, Clavichord mit 4-5 Oktaven, Spinett,  Kielflügel mit zwei Registern
Bartolomeo '''Cristofori''', 1655 -1731, Instrumentenbauer. Lebte seit 1690 in Florenz am Hof Cosimo III.de Medici. Das herzogliche Inventar von 1700 verzeichnet ein „''arpicembalo chè fà'' ''il piano e forte''“, d.h. es kann differenziert leise oder laut  gespielt werden, Tonumfang: vier Oktaven. Die technische Neuerung gegenüber den bisherigen Tasteninstrumenten: Ein Hammerkopf wird durch eine Stoßzunge gegen die Saite geschleudert (bisher wurde die Saite von Federn, Kielen gezupft) und sofort wieder zurückgeschleudert. Mit dem Drücken der Taste wird der Dämpfer gleichzeitig angehoben, der nach dem Loslassen der Taste die schwingende Saite abfängt. Zwei gleichgestimmte Saiten, auch Chor genannt, liegen nebeneinander und ergeben eine größere Lautstärke. Je nach Kraftaufwand des Spielers beim Niederdrücken der Taste kann die Lautstärke von piano = leise, stufenlos zu forte = laut, differenziert werden.
 
====='''Start eines Flügels. Ignaz Bösendorfer '''====='''                                                           '''  Ignaz''' Bösendorfer''' erhält 1828 Meisterbrief und Bürgerrecht der Stadt Wien.
Die Gewerbeverleihung erfolgte per Dekret vom 25.Juli 1828 :
''Von dem Magistrate der k.k.Haupt- und Residenzstadt Wien wird dem angehenden Klaviermacher     Ignaz Bösendorfer, wohnhaft Nr.43 Josefstadt, das unter dem 3.April               dApril   d.J.Z.6009, für den hierortigen Jurisdiktionsbezirk zugesicherte Klaviermacher-gewerbe samt dem Bürger – und Meisterrechte,      nachdem derselbe diemit obigem Zusicherungsbescheide aufgetragenen Bedingungen erfüllt zu haben   sich ausgewiesen hat, hiemit wirklich verliehen und er zur sogleichen         Ausführung desselben mit dem Beisatze berechtigt, daß er sich also gleich im hierortigen  Steueramte zur Erwerbsteuer aufnehmen zu     lassen und wegen Ablegung des Bürgereides  '' ''… zu melden habe.  …''
In: ''Hundert Jahre Bösendorfer'', 1928, S.7
Es gab im biedermeierlichen Wien bis zum Jahr 1850 rund 200 Klaviermanufakturen. Darüber berichtet ein Artikel in der „''Beilage der Neuen Freien Presse, Die Internationale Ausstellungs-Zeitung''“, Juni 1873, S.3, erschienen während der Weltausstellung 1873. In der Ausstellung wurden in einer Extra-Schau historische Instrumente gezeigt, um die „Geburtsstunde “ des Wiener Klavierbaus vorzuzeigen:
''…  Conrad''' Graf''', der in Wien 1851 starb. Schon während seiner Lebensjahre waren J.B. '''Streicher'''              und    und        Ignaz '''Bösendorfer '''als Claviermacher ersten Ranges in seine               Stellung getreten. Nach Conrad Graf schätzte man zur Zeit in Wien besonders Brodmann und Leschen. … ''
''J'''.Brodmann''' war der Vorgänger Ignaz Bösendorfer’s.  Die Pianoforte des Letzteren trugen anfangs die Aufschrift „Ignaz Bösendorfer, vormals Brodmann“; ein solches benützte Grillparzer durch volle 40 Jahre, es steht noch in seinem unverändert erhaltenen Studierzimmer in der Spiegelgasse. Ignaz Bösendorfer’s im Jahre 1828 gegründetes Geschäft blühte rasch auf, und seine vortrefflichen Claviere standen in den Vierziger – und Fünfziger Jahren mit den Streicher’schen zuhöchst in der Mode. ''
Mitte des 19.Jh. verändert eine Erfindung die Klavierlandschaft zur Gänze. Die Brüder Steinweg, heute '''Steinway ''' & Sons, verbessern den aus Gußeisen gefertigten Rahmen zur Saitenaufhängung und gehen dazu über, die Saiten gekreuzt statt wie bisher parallel zu spannen; beides erhöht die Zugkraft, verhindert das Verziehen oder Bersten des Rahmens bei zu hoher spieltechnischer Belastung.
 '''Konzertleben in Wien  um''' 1800: ''Allgemeine Wiener Musik-Zeitung'', 4.Jg., 5.September 1844, gez. Gr. –Ath-s. Die Manufakturen boten neben den Schauräumen auch Konzerträume an, in denen öffentliche Konzerte stattfanden; das Wiener öffentliche Konzertleben begann erst mit der Gründung der Gesellschaft der Musikfreunde 1812.
Mit Franz '''Liszt''' wurde die Spieltechnik, die Mechanik, das Instrument einer „Radikalkur“ der Veränderung unterzogen. Franz Liszt spielte aus der Schulter; mit dem ganzen Armgewicht fallen die Finger auf die Tasten, die zeitgenössischen Karikaturen sind dafür die besten Berichterstatter, sie zeigen Liszt in der Rolle des „Klavierzertrümmerer“. Die Klavierbauer „kämpften“ mit gesprungenen Saiten, Böden, Kapseln, abgesprungenen Hammerköpfen – und es gab nur ein Instrument, das von Anfang all diesen vehementen „Angriffen“ auf seine Bausubstanz widerstand: der Bösendorferflügel.
''… Liszt begann auf dem Boden der „brillanten“ Klaviertechnik, wie sie Muzio   Clementi (1752     – 1832), Johann Nepomuk Hummel(1778 - 1837) und vor allem sein Lehrer Carl Czerny (1791-1857)           ausgebildet hatten. … In der Folgezeit begann Liszt sich immer entschiedener über seine Vorgänger            hinauszubewegen Vorgänger   hinauszubewegen und erweiterte die Grenzen der bislang gebräuchlichen Technik durch neue         Spielformen. Er verließ den engen               Raum üblicher Passagentechnik, bereicherte seinen Klavierstil            durch weitgriffige Akkorde und um Oktavengänge, Nachschlagetechnik, weitreichende               Arpeggien und     Überschlagstechnik. Ausgedehnte Tremolopassagen und Trillerketten        wurden ebenso    angewendet        wie eine in ihren Grenzwerten gesteigerte Dynamik. Die Ausnutzung der Klangmöglichkeiten der      einzelnen Lagen (insbesondere der tiefen) und deren klangliche Kombination war ihm gerade durch               seine neue Art der Pedalbehandlung möglich geworden. Liszt erschloß völlig neue Wege, indem er nach        und nach alle klanglichen Möglichkeiten des Instruments auszuschöpfen begann. ''
''Seine Klangvorstellung wurde nicht zuletzt vom Orchesterklang bestimmt, wie er ihn in Berlioz   „Symphonie fantastique“ und den Beethoven‘schen Symphonien vorfand, die er für Klavier bearbeitete.            … Der Vielfalt des Orchesterklanges weiß er auf dem Klavier durch eine bereicherte Palette an Klangfarben und Klangmischungen, durch    neuartige Kombinationen von Anschlagsarten und       Pedalgebrauch zu entsprechen. … ''In: Mathias Matuschek, ''Die Erneuerung der Klaviertechnik, S.98''
'''NeuWien:auch Neu-Wien.''' Das Wohnhaus wurde mit einbezogen in diese Planung, das Haus in der Josefstadt, Johannesgasse 226, heute Lenaugasse 10, wurde verkauft. Den Auftrag für diesen Neubau erhielt Couché (mehr nicht ermittelt). 1857 wurde mit dem Neubau begonnen.          
'''Leopold Alexander Zellner''', 1823-1875, Komponist , Organist, Musikreferent. Er gründet 1855 die „''Blätter für Musik, Theater und Kunst''“, die er bis 1868 leitete. 1859 führte er die „historischen“ Konzerte in Wien ein; 1868 Nachfolger von Simon Sechter für  Harmonielehre am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde, 1869 Generalsekretär der Gesellschaft.
 
 
''Blätter für Musik, Theater und Kunst'' , 30.Dez.1859, S.414ff.
'''Ignaz Bösendorfer''' starb an Nierenversagen; der Trauergottesdienst in der Kirche Maria Treu in der Josefstadt, Beisetzung in der Familiengruft auf dem Friedhof auf der Schmelz (aufgelassen). Familiengruft auf dem Zentralfriedhof
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=====''' „''Denn was gelungen ist, konnte auch mißlingen'' … “                 ''''''              '''=====
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'''  T''' Titelitel:  Zitat aus einem Brief von Ludwig Bösendorfer an Nicolas Dumba, AGM
Nicolas Dumba, 1830 – 1900, Industrieller, Politiker, Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde.
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====='''Erste Erfolge. Die Weltausstellungen 1862 und 1867                               ''' ''' ''' =====
John''' Broadwood''' & Sons, 1728 gegründet; der berühmteste Käufer eines Broadwood war Ludwig van Beethoven, 1817
''' '''
====='''„''Eine große Zeit'' …“. ''''''Der Claviermacher als Mäzen,                                                 '''=====
'''als Geschäftsmann im Zentrum der Wiener Musikwelt'''
Ernst von Dohnanyi reichte nur den ersten Satz seines Klavierkonzerts ein, die dreisätzige Fassung spielte er in Budapest unter der Leitung von Hans Richter am 11.1.1899
  ''' ''' ====='''„''Der Klang lebte'' … “. ''''''Der Bösendorfersaal''''''                                                      '''=====''' ''' '''Die Konzertbücher , die Chronik der Konzerte im Bösendorferssaal''':
# 19.11.1872 – 7.3.1880
====='''„''Mit meinen ‚Flügeln‘ komme ich um die ganze Welt''“ …                      '''=====''' '''  '''Géza von Zichy''''', Aus meinem Leben,'' Bd. 2, S. 55
Géza Graf Zichy zu Vásonykeö, 1849 – 1924, Pianist, Komponist, Präsident der Königl.Ungarischen Musik - Akademie, 1891 – 1894 Direktor der Königl.Oper in Budapest
              In: Martin Gregor-Dellin, Richard Wagner, S. 723
              : s.dazu auch: Angelo Neumann, Erinnerungen an Richard Wagner, 3.Aufl., Leipzig 19071907³   ''':  ''' '''„''In meinen Werkstätten'' …“. ''''''Turbulenzen 1873 – 1901            ''''''                        '''
=====   '''        ''''''„''In meinen Werkstätten'' …“. ''''''Turbulenzen 1873 – 1901            ''''''                        '''=====
''' '''
 '''''Die Großindustrie Österreichs''''''','' Sonderband: '''Sonderband: ''Das Wiener Clavier''''''','' 1898, S.19f.
Wie weit oder wie gründlich Ludwig Bösendorfer sich mit den Schriften und Theorien von Hermann von Helmholtz auseinandergesetzt hat, bleibt offen, muß offenbleiben, denn es gibt keine schriftlichen Hinweise. Die überlieferten handschriftlichen Notate geben ebenfalls keine Hinweise; nach der Lektüre von „Das Wiener Klavier“ ergibt sich auch kein Aufschluß dazu. Bleiben die fachlichen Berichte über die Instrumente und die Neuerungen, aber auch hier finden sich keine Hinweise auf die Kenntnis der Helmholtz‘schen Schriften oder Theorien; auszuschließen ist es dennoch nicht. Die Polemik um die Duplexscala (d.i. doppelte Mensur), Patent Nr. 126, 848, 14.5.1872, vgl. ''Signale für die musikalische Welt'', 33.Jg. Nr.5, 1875, S. 72ff. Darin auch ein autorisierter Abdruck des amtlichen Berichts  von Oscar Paul über die Wiener Weltausstellung 1873, Bd.2 H.5, S. 73
''' ''' ====='''„''Liebster Freund! Ich bin alt'' …“. ''''''Endzeit''''''                                                        '''=====
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'''  Anhang'''
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'''''Vita Ignaz Bösendorfer'''''
 
Wien 27.7.1794 /nach anderen Quellen 27.7.1796; dieses Datum wird als Geburtsjahr geführt
''' '''
'''''VITA Ludwig Bösendorfer '''''
1835, 10.4. geboren in Wien, Josefstadt, Am Glacis 43. Eltern: Ignaz Bösendorfer, Klaviermacher, Mutter: Franziska, geb. Hartl. Geschwister: Adolph und Marie
''1870 Verwendung des Gußeisenrahmens und der Kreuzsaitenbezug/Steinway ?''
'' '' Um 1870  Planung der Übersiedlung aus NeuWien 377 in die Herrengasse 6:  es beginnt mit dem Musik-Verlag des Bruders Adolph Bösendorfer, Büro und Schauräume der Klavierfirma 
1871 -1873 Umbau und Übersiedlung der Produktionsstätte in ein dafür adaptiertes Gebäude  in die Graf -Starhemberggasse 14, ehemals Karolygasse, Wien - Wieden
1899 Anton/Toni Girardi geboren
 1900 1900 ''Pariser Weltausstellung.'' Ludwig Bösendorfer lehnt die Teilnahme an der Pariser Weltausstellung ab 
1901 Wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Firma, Verkaufsverhandlungen von Ludwig Bösendorfer abgelehnt, er bleibt alleiniger Inhaber der Firma
 
1905 50-jähriges Jubiläum als Chef der Firma Bösendorfer und 70. Geburtstag
1909 Verkauf der Firma an Carl Hutterstrasser; Ludwig Bösendorfer bleibt aktiv eingebunden in die Firmenleitung und in die Werkstatt
 
1909 Verstaatlichung des Conservatoriums der Gesellschaft der Musikfreunde und Umbenennnung in Akademie für Musik und Darstellende Kunst
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'''Primärquellen''':