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Friedrich Hoxa, ein Wiener Klavierbauer

134 Byte hinzugefügt, 11:43, 29. Sep. 2022
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====Gefälschte Markenklaviere====
Kaum im Amt mußte er sich bereits mit diesem geschäftschädigenden Mißstand auseinandersetzen. Eine Meldung vom 5.Juni 1844 in der Wiener Zeitung berichtet darüber, daß die Fälscheraffaire sehr weite Kreise gezogen hat; sie erreichte auch die Niederlassungen der Wiener Klaviermacher im Königreich Ungarn.  die oben genannte Meldung bezieht sich auf eine Klavierbauer, Wendelin Peter, der in Ofen tätig ist und in seiner Niederlage/Niederlassung/Werkstatt auch Instrumente der Wiener Klavierbauer ausstellte und verkaufte. Man warf ihm vor, u.a. ein Instrument mit einen gefälschten Etikette von Streicher angeboten zu haben. Die Wiener Kollegen widersprachen diesem vorwurf unisono und erklärten, daß sie volles Vertrauen in die Integrität des Kollegen in Ofen hätten. Dieser Kundmachung folgte die Bestätigung des Innungs-Verein, am 26.Mai 1844, unterzeichnet von Hoxa und Tomaschek  
 
Involviert war ein Claviermacher aus London, Friedrich Dirr.  Wie die Affaire tatsächlich geendet hat, meldet die Wiener Zeitung nicht; in den Meldungen vom Mai 1847 ist von gerichtlicher Klärung die Rede.  
'''Vereinigte Ofner-Pesther Zeitung vom 12.März 1845''' 
 ''Die Fortepiano-Verfertiger der k.k.Haupt-und Residenzstadt  Wien, sowohl bürgerliche als befugte finden sich im Interesse eines hohen Adels, und geehrten Pubikums der pl.l. Reisenden, Commissionärs und Fortepianobesorger veranlaßt, sowie zur Erhaltung des guten Rufes und Credits, welchen sich die Winer Fortepiano-Fabrikation erworben hat, Folgendes zur öffentlichen Kenntnis zu bringen: Da es immer häufiger in Wien vorkömmt, daß Individuen, welche '''weder die Berechtigung''', noch viel weniger die '''nöthigen Kenntnisse''' zum Clavier-Instrumentenbau  besitzen, sich dennoch mit Verfertigung solcher Instrumente befassen, selbe dann direct, oder durch sogenannte Clavierhändler absetzen, und zur besseren Erreichung ihres Zweckes nicht selten die Firmen berechtigter wirklicher Clavier-Instrumenten Verfertiger mißbrauchen, so sehen sich die Wiener bürgl. Und und befugten Clavier-Instrumentenmacher ,   zur Wahrung ihres guten Rufes bemüßigt, das musikalische Publikum auf diesen Unfug aufmerksam zu machen und zu erklären, daß Jeder von ihnen seinen Vorrath  an fertigen Fortepiano’s nur in seinem Arbeits-Local aufgestellt hat, und keine besondern Niederlagen oder Verkaufsgewölbe weder für sich allein, noch in Verbindung mit einem oder mehreren seiner Collegen hält, und mithin nur für die Güte und Dauer '''jener''' Instrumente bürgen können, welche in ihrer eigenen Wohnung und Werkstätte erkauft oder schriftlich bestellt werden, keineswegs aber für solche, welche in unbefugten Winkelwerkstätten verfertigt, und in der Niederlage eines solchen Clavierhändlers mit ihrem Namen versehen, erkauft werden.''
'''''F.Hoxa, A.Tomaschek''''''', Repräsentanten''
 
Involviert war ein Claviermacher aus London,''' Friedrich Dirr.'''  Wie die Affaire tatsächlich geendet hat, meldet die Wiener Zeitung nicht; in den Meldungen vom Mai 1847 ist von gerichtlicher Klärung die Rede.  
 
Friedrich Dirr, als Claviermacher in der Hernalser Vorstadt verzeichnet, war aus London nach Wien zurückgekehrt. 
 
Wenn man die Affaire rund um die behaupteten Fälschungen, die durch die Kundmachungen in der "Wiener Zeitung", dem offiziellen Amtsblatt richtig deutet, dann lesen sich die veröffentlichten Texte wie eine Campagne gegen die Konkurrenz englischer Novitäten im Klavierbau.  
Ein weiteres wichtiges Detail findet sich in diesem Text ebenfalls: Arbeit und Leben waren nicht getrennt, Werkstatt und Wohnen bildeten eine Einheit ; bei den Adressen – im speziellen Fall von Friedrich Hoxa, sind die Angaben zugleich auch die Adresse der Werkstatt.
===Die technischen Neuerungen, Erfindungen===