Meine Werkzeuge

Anmelden

Änderungen

Aus Dagmar Saval Wünsche

Wechseln zu: Navigation, Suche

Das kkk - ein ganz besonderes Theater in Wolfenbüttel

6 Byte hinzugefügt, 15:29, 26. Jul. 2020
keine Bearbeitungszusammenfassung
=====[[Datei:alexander.jpg|180px|thumb|right|180px]]K(lein)K(unst)K(abarett)=====
KKK - so nannte sein Gründer und Initiator Alexander Walewski sein kleines - frei finanziertes Theater - und der Name ist Programm.
Doch nicht von meinen Auftritten möchte ich erzählen, sondern mit zwei Rezensionen, die ich für das KKK geschrieben habe, diese ganz besonderen Atmosphäre vermitteln, die jeden empfängt, betritt er das kleine Theater.      
Ein weiß gekalktes Haus, an einer langen Ausfallstraße in Wolfenbüttel, heute ist es mit dem Bus erreichbar, mit einem kleinen Vorgarten. Ein schmaler Gang, dann öffnet sich die Tür zum Spielraum ... und der Besucher spürt sofort und unmittelbar - hier gibt es noch Theater , so wie es einmal angefangen hat ... unmittelbarunverstellt, ohne technische Spielereien, die vieles vorgaukeln, und dem Theater nicht geben, was des Theaters ist - den unmittelbaren Kontakt, die "Interaktion" würde der Theaterwissenschaftler sagen, zwischen  den Brettern, die die Welt bedeuten und denen die sie mit ihrer Phantasie erschaffen.
Alexander Walewski, Primoballerino, Choreograph, Regisseur, Schauspieler,  einfach ein Bühnenmensch par excellence, bietet seinem Publikum immer wieder Überraschungen der besonderen Art, diesmal zum Jahreswechsel 2012/13.
Schon die Besetzung der beiden ehemaligen UFA-Größen: Zarah Leander mit Alexander Walewski, der auch die Regie des Abends übernommen hat und Gabriele Nickolmann als Marlene Dietrich sorgte ohne dass beide auch nur einen Ton gesungen hätten, für gute Laune. Song wechselte auf Song, nur die im ersten und zweiten Teil gelegentlich eingestreuten Dialoge bremsten wie raschelndes altes Papier das vergnügte Tempo.
Umwerfend Alexander Walewski in der Maske der Zarah Leander – ohne ein Abziehbild zu sein, ließ er ahnen, wieso die schwedische Diva mit der Bassstimme ihr Publikum – auch als alternder Star , immer noch „im Griff“ hatte. Aus den vielen Titeln der gesungenen Chansons nur zwei, die – für mich – besonders gelungen präsentiert wurden: „Waldemar“ und als das berühmte Tüpfelchen auf dem i das Chanson von Ralph Benatzky „Yes Sir“. – hinreißend ironisch distanziert, mit süffig- süffisanter Betonung …
Marlene – schon optisch das absolute Gegenteil zu Zarahs junonischer Erscheinung: klein, blond, zierlich, spitzzüngig und schlagfertig, kühl und charmant und zugleich hausfraulich handfest -  Gabriele Nickolmann „servierte“ Marlene Dietrich und die Chansons, die die Dietrich berühmt gemacht haben mit viel Wärme und ohne jede Sentimentalität, immer ein wenig distanziert, „maskiert“ gelegentlich à la Dietrich. Aus der Fülle der Friedrich Hollaender-Chansons der Dietrich möchte ich besonders hervorheben – „Wenn ich mir was wünschen dürfte“ oder „Kinder, heut abend such ich mir was aus“ – und „Ich hab noch einen Koffer in Berlin“ …  oh, was für ein Vergnügen, in der Kehle der Nickolmann das erotische – ironisierend- abkühlende, heiße Gurren vibrieren zu hören …
Mit dem Chanson„Kinostar“ von Ralph Benatzky , als Duett dargeboten , schloß der Abend – eine amüsante Anspielung, auch optisch - an das legendäre Duett der 20er „Wenn die beste Freundin mit der besten Freundin…“ (dargeboten damals von Marlene Dietrich und Margo Lion, in der ebenso legendären Revue von Friedrich Hollaender „Es liegt in der Luft…“) . Was Wunder, wenn das Publikum begeistert mitging und - wäre es nicht bereits Mitternacht gewesen – vermutlich Zugabe um Zugabe erklatscht hätte – bis zur Mitternacht. Ad multos annos für das kkk!
'' ''
 
Dagmar Saval
 
 
 
 
 
 
Alexander Walewski liebt die Oper, und ganz besonders Puccini. 
Die Operngala der besonderen Art im k(lein)k(kunstk(abarett), Wolfenbüttel.
Ein Bericht von Dagmar Saval, im Winter 2015  Oktober 2012