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Arthur Kahane, Lebenslauf

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              (lt. Traueranzeige in der NFP 5.6.1914, Enkel und Urenkel sowie Schwiegerkinder:         Geza Winter, Paula Kahane (geb. Ornstein).
 '''              Jassy,''' Rumänien, liegt 20 km westlich der Grenze zur Republik Moldau und rund 400 km nördlich von  Bukarest. Dieser ganze Landstrich war seit Jahrhunderten Schauplatz unzähliger Kriege Russen,          Türken/Osmanen, bis die Truppen der Habsburgermonarchie dem Landstricht etwas Beruhigung   brachten. Relativer Friede kehrte erst ein mit der Errichtung des Königreich Rumänien 1859.
'''              In alten Aufzeichnungen kann man lesen: Jassyliegt am Saum des Orients, ein Ort an dem asiatischer  Luxus,''' Rumänienmorgenländischer Reichtum verschmolzen mit europäischen Sitten, liegt 20 km westlich das zumindest kann man  von der Grenze zur Republik Moldau und rund 400 km nördlich von  Bukarestherrschenden Oberschicht erzählen. Dieser ganze Landstrich war seit Jahrhunderten Schauplatz unzähliger Kriege RussenDie Mehrheit der Vielvölkerstadt Jassy,          Türken/Osmanenashkenasische Juden, bis die Truppen der Habsburgermonarchie dem Landstricht etwas Beruhigung   brachtenlebt  am Existenzminimum, daneben gibt es eine relativ gut betuchte bürgerliche Mittelschicht. Relativer Friede kehrte erst ein mit der Errichtung   Von dieser ostjüdischen Geschichte in Jassy gibt es kaum noch Spuren, Es ist das Resultat des Rassenwahn des Königreich Rumänien 1859Dritten Reichs.
              In alten Aufzeichnungen kann man lesen: Jassy liegt am Saum des Orients, ein Ort an dem asiatischer     Luxus, morgenländischer Reichtum verschmolzen mit europäischen Sitten das zumindest kann man         von 1853 Handbillett Kaiser Franz Josef regelt die staatsbürgerlichen Verhältnisse der k.k.Monarchie; es  bedeutet nicht mehr und nicht weniger als die Gleichstellung der herrschenden Oberschicht erzählenjüdischen Minderheit. Die Mehrheit De facto erstreckt sich der Vielvölkerstadt Jassy, ashkeansische        Juden,  lebt  am Existenzminimum, mit einer relativ gut betuchten bürgerliche MittelschichtProzess der Gleichstellung  bis zu dem Gesetz vom 25.  Von               dieser ostjüdischen Geschichte in Jassy gibt es kaum noch Spuren, Es ist das Resultat des Rassenwahn              des Dritten ReichsMai 1868.
              1853 Handbillett Kaiser Franz Josef regelt die staatsbürgerlichen Verhältnisse In der Folge setzte eine verstärkte Einwanderung, vor allem aus dem Osten der k.k.Monarchie; es             bedeutet nicht mehr und nicht weniger als die Gleichstellung der jüdischen Minderheit. De facto             erstreckt sich der Prozess der Gleichstellung  bis zu dem Gesetz vom 25.Mai 1868nach Wien ein.
              In 1870 wurde die Eisenbahnlinie Lemberg- Czernowitz gebaut und damit erhielt die Stadt Jassy Anschluß und Bahnhof an das Eisenbahnnetz.  Und hatte Signalwirkung. Auswanderung ist das Ziel der Folge setzte eine verstärkte Einwanderung        Bewohner, vor allem aus dem Osten der Monarchie nach Fluchtpunkt dieser Auswanderung ist die k.u.k. Residenzstadt Wien      .  Blättert man einwenig im „Lehmann“, dem Wiener Adressverzeichnis, kann ab ungefähr 1870 die Häufung ostjüdischer      Namen für die „Mazzesinsel“ (d.i. die Leopldstadt, die Insel zwischen Donaukanal und Donau) sowie  für Teile des 3. Wiener Bezirks Landstraße (östlicher Abschnitt) nachlesen. Bei der Durchsicht dieses Wiener Adressverzeichnis „Lehmann“ wird  für 1872 kein Name „Kahane“  verzeichnet, ab 1873     werden mehrere Kahanes (Kahane ist ungefähr so „selten“ Maier oder Müller, abgeleitet von Kohn)   genannt, aber kein Salomon.
              1870 wurde die Eisenbahnlinie Lemberg- Czernowitz gebaut und damit erhielt die Stadt Jassy Anschluß und Bahnhof an das Eisenbahnnetz.  Und hatte Signalwirkung. Auswanderung ist das Ziel der       Bewohner               In verschiedenen Nachschlagewerken, ausgenommen in der Fluchtpunkt dieser Auswanderung ist die k.u.k. Residenzstadt Wien.   Blättert man ein     wenig im „Lehmann“ Neuen Deutschen Biographie, dem Wiener Adressverzeichnis, kann ab ungefähr 1870 die Häufung ostjüdischer               Namen für die „Mazzesinsel“ (d.i. die Leopldstadt, die Insel zwischen Donaukanal und Donau) sowie               für Teile des 3. Wiener Bezirks Landstraße (östlicher Abschnitt) nachlesen. Bei der Durchsicht des            Wiener Adressverzeichnis „Lehmann“ wird  für 1872 kein Name „Kahane“  verzeichnet, ab 1873     werden mehrere Kahanes ( wird für  Arthur Kahane ist ungefähr so „selten“ Maier oder Müller, abgeleitet von Kohn)   genannt, aber kein Salomon'''Wien''' als Geburtsort angegeben.
               In verschiedenen Nachschlagewerken, ausgenommen in der  Neuen Deutschen Biographie,  wird für        Arthur Kahane '''Wien''' als Geburtsort angegeben.               Die Akte „''Schriftsteller Arthur Kahane''“, 1901/1902 nennt zweifelsfrei '''Jassy '''als Geburtsort; beil. ein         Schreiben aus Wien, Aktz.Z858b.f.a., Wien,  am 26.November 1901:   … ''Arthur Kahane, 1872 zu Jassy in''        R''Rumänien umänien geboren ….''      
              Landesarchiv Berlin, A Pr.Br.Rep.030,Tit.94, Nr.11231.
              Lt. Berliner Akte ist Arthur Kahane konfessionslos und wohnte zwischen 1884 -1892 bei seinem Vater ,   den die Berliner Polizeiakte als „Börsenbesucher“  Bernhard Kahane bezeichnet.
               Ab 1873 sind im „Lehmann“ mehrere Kahanes genannt, darunter  ein Bernhard Kahane.
              Ab 1873 sind im „Lehmann“ mehrere Kahanes genannt, darunter  ein 1884 S. Bernhard Kahane, wohnhaft Wien III, Eßlinggasse 16 [ dieser Teil des 3.Wiener Gemeindebezirks gehörte traditionell zu den von den Wiener Juden, die finanziell besser gestellt waren)  bewohnten Stadtteilen, das gilt auch für die 1890 genannte Adresse in der Praterstraße 56]
              1884 S. Bernhard Kahane, wohnhaft Wien III, Eßlinggasse 16 [ dieser Teil des 3. Wiener Gemeindebezirks gehörte traditionell zu den von den Wiener Juden, die finanziell besser gestellt waren)   bewohnten Stadtteilen, das gilt auch für die 1890 genannte Adresse in der Praterstraße 56]                               1890 gibt es einen Eintrag: S.[alomon] Bernhard Kahane , wohnhaft in der Praterstraße 56, Wien      Wien  Leopoldstadt, der in den folgenden Jahren mehrmals umzieht, immer als „Börsengeher“               „Börsengeher“  (Börsenmakler wäre die heutige Definition) bezeichnet wird.
              Nach dem Bericht/Nachruf zum 100. Geburtstag seines Vaters, von '''Ariel Kahane''', war die Familie   wohlhabend.
 Es  Es folgen die Schuljahre bis 1890
Matura am Akademischen Gymnasium, Wien Innere Stadt, Beethovenplatz
               Das '''Akademische Gymnasium''', Beethovenplatz 1, Wien Innere Stadt.
              Das '''Akademische Gymnasium''', Beethovenplatz 1, Wien Innere Stadt.               Das Akademische Gymnasium, ein humanistisches Gymnasium mit Latein und Griechisch als      als  Pflichtfach,  ist die älteste Schule der Stadt Wien (seit 1555); ein  Ausbildungsort von hoher Qualität             Qualität  und hohem Anspruch.
              Besichtigt man die Innenräume der Schule oder schlendert an der Fassade des neugotischen Bauwerks   am Beethovenplatz entlang, dann findet man Gedenktafeln, bei deren Lektüre der Eindruck entsteht, man               blättert blättere in einer Enzyklopädie. 
              Ich greife – aus dem Lehrplan - etwas willkürlich heraus:
              Der Religionsunterricht für drei Konfessionen: Katholische , lateinische Konfession lateinischer Herkunft,      evangelische    evangelische Konfession, helvetisches Bekenntnis sowie Israelitischer Konfession.
               Ab der 1. Klasse               wurde Latein und Griechische, eine lebende Fremdsprache (Französisch oder Englisch   ab der 3.Klasse )               unterrichtet.               Für alle Sprachen galt der Lehrplan wie für die deutsche Sprache: Literatur, Geschichte usw.               Grammatik, Hausarbeiten und Redeübungen wurden in einem engen zeitliche Rhythmus abgehalten,     dazu die Abschlußprüfungen usw.                Für sämtliche Fächer gibt es präzisen Angaben der verwendeten Lehrmittel sowie die Titel der            schriftlichen Aufgaben (Hausarbeit, Schularbeit usw.) der Redeübungen. Dieser kleine Einblick in eine            umfassende Ausbildung sollte genügen.
              Für alle Sprachen galt der Lehrplan wie für die deutsche Sprache: Literatur, Geschichte usw.  Grammatik, Hausarbeiten und Redeübungen wurden in einem engen zeitliche Rhythmus abgehalten,  dazu die Abschlußprüfungen usw. 
              Für sämtliche Fächer gibt es präzisen Angaben der verwendeten Lehrmittel sowie die Titel der  schriftlichen Aufgaben (Hausarbeit, Schularbeit usw.) der Redeübungen. Dieser kleine Einblick in eine  umfassende Ausbildung sollte genügen.
'''Schuljahr 1889/1890''': Arthur Kahane  wird namentlich genannt; nicht aber für die Jahre davor; Externisten waren zugelassen, mußten die erforderlichen Prüfungen im Gymnasium ablegen. Für die Externisten gibt es eine Statistik, aber keine namentliche Erwähnung.
Dagegen wird die Religionszugehörigkeit zahlenmäßig erfaßt. Der Lehrplan bietet (u.zw. sehr umfangreich) Religionsunterricht an für : lateinische-katholisches Bekenntnis, evangelisches helvetisches Bekenntnis, isrealitisches Bekenntnis (ab 1886 Institutionalisierung der Jüdischen Gemeinde als „Israelitische Kultusgemeinde“).
1890 Matura
Studium der Literatur und Philosophie an der Universität Wien, Abschluß als Dr.phil.
 '''1891 '''Austritt aus der Israelitischen Kultusgemeinde
'''1891 '''Austritt aus der Israelitischen Kultusgemeinde   '''1894''' hält sich Kahane in Zürich auf als Teilnehmer einer Anarchisten - Demonstration; er  er wird ausgewiesen (Meldung in der Salzburger Chronik, 12.Feb.1894. Er wird als „Wiener, stud.phil.“  bezeichnet; sowie auch in . In der Berliner Akteverzeichnet).  '''1899''' wird Arthur Kahane in einem Prozess gegen Karl Kraus zu einer Geldstrafe verurteilt; Kraus hatte in einem Artikel in der Fackel, , Nr.4, das Theaterstück von Oscar Friedmann „ Das Dreieck“, gnadenlos verrissen.
              Wie so oft '''1899''' wird Arthur Kahane in einem Prozess gegen '''Karl Kraus''' zu einer Geldstrafe verurteilt; Kraus hatte in einem Artikel in der Fackel, , mußte Kraus Schläge einsteckenNr. Das erste Mal als er den 4, das Theaterstück von '''Franz MoorOscar Friedmann''' („Die Räuber“ „ Das Dreieck“,     Friedrich Schiller) 1893 auf der Bühne des Rudolfsheimer Volkstheater spielte; er war gnadenlos verrissen. Die Folge:  Wie so schlechtoft, daß     ihn ein Zuschauer anschließend verprügeltemußte Kraus Schläge einstecken. Reinhardt spielte damals den  Spiegelberg)
Kahane Das erste Mal, als er den '''Franz Moor''' („Die Räuber“, Friedrich Schiller) 1893 auf der Bühne des Rudolfsheimer Volkstheater spielte; er war mehr oder weniger unbeteiligter Mitläufer bei der Friedmann Aktion. Der Prozess wurde von einer umfangreichen Berichterstattung in den Wiener Tageszeitungen begleitetso schlecht, daß ihn ein Zuschauer anschließend verprügelte. Zu Reinhardt spielte damals den zahlreich geladenen Zeugen gehörte auch Hermann Bahr Spiegelberg.
Kahane war mehr oder weniger unbeteiligter Mitläufer bei der Friedmann Aktion. Der Prozess wurde von einer umfangreichen Berichterstattung in den Wiener Tageszeitungen begleitet. Zu den zahlreich geladenen Zeugen gehörte auch '''Hermann Bahr.'''
 '''1901''', 27. September, Arthur Kahane wird als in Berlin ansässig gemeldet; es wird aber nicht erwähnt, ob er verheiratet ist.  
Landesarchiv Berlin, A Pr.Br.Rep.030,Tit.94, Nr.11231., pag.2 ff.
  '''Paula Kahane''', geborene Ornstein, Schwester von '''Richard Oswald ''' (1880-1963), eigentlich Ornstein,  Filmregisseur und Filmproduzent.
 Paula Ornstein wurde 1874 in Wien geboren, wie Arthur Kahane stammt sie aus einer strenggläubigen jüdischen Familie.  Der Vater war Kaufmann.
Das Datum der Heirat ist noch unbekannt.
 
Nach 1940  in Hollywood
Sterbedatum unbekannt
Das Ehepaar Kahane hatte drei Söhne:
              '''Henry Kahane''', Berlin 1902 – Urbana/Illinois 1992, Romanist
                  '''          Peter Kahane''', Berlin 1904 – Basel 1974, Archäologe
              ''' Ariel/Anselm Kahane''', Berlin 1907 – Jerusalem 1896 , Architekt und Landschaftsplaner
               Verschiedene Unterlagen ergaben:  Paula Kahane verließ Berlin 1933/34, nach der Machtergreifung Richtung  Palästina (möglicherweise gemeinsam mit ihrem jüngsten Sohn, der Zionist war und 1934 nach Palästina ausgewandert ist) ; nach der Vita Henry Kahane kommt Paula Kahane 1940 in die USA.
              Verschiedene Unterlagen ergaben:  Paula Kahane verließ Berlin nach der Machtergreifung Richtung              Palästina (möglicherweise gemeinsam mit ihrem jüngsten SohnSie reicht bei Paul Kohner ein Filmskript ein, 1942, das aber als nicht verwertbar wieder zurückgeschickt wird. Möglich, der Zionist war und 1934 nach         Palästina ausgewandert ist) ; nach der Vita Henry Kahane kommt Paula daß es aus dem Nachlaß Kahane 1940 in die USAstammte.
              Sie reicht bei Paul Kohner ein Filmskript einVerschiedene, 1942, das aber als nicht verwertbar wieder   zurückgeschickt wird. Möglich, daß es nach 1933 publizierte Artikel sind bezeichnet: "aus dem Nachlaß Kahane stammte".
              VerschiedeneWo sich der Nachlaß Kahane heute befindet, nach 1933 publizierte Artikel sind bezeichnet: aus dem ob es überhaupt noch einen Nachlaß Arthur Kahanegibt, bleibt  zu recherchieren.
              Wo sich der Nachlaß Kahane heute befindet '''1902''', ob es überhaupt noch einen Nachlaß 1. Oktober beginnt '''Arthur Kahane gibt, ''' die Tätigkeit als Dramaturg und Direktionsassistent  am Kleinen Theater und am Neuen Theater;  in den folgenden Jahren (bis 1932) bleibt           zu recherchierener Dramaturg der Berliner Reinhardt-Bühnen .
Während seiner Tätigkeit an den Reinhardt-Bühnen schreibt Arthur Kahane zahlreiche Artikel, Feuilletons und Bücher. (s.Bibliographie)
'''1902''', 1. Oktober beginnt Arthur Kahane die Tätigkeit als Dramaturg und Direktionsassistent  am Kleinen Theater und am Neuen Theater;  in den folgenden Jahren (bis 1932) bleibt er Dramaturg der Seine Berliner Reinhardt-Bühnen . Während seiner Tätigkeit an den Reinhardt-Bühnen schreibt Arthur Kahane zahlreiche Artikel, Feuilletons und Bücher. (s.Bibliographie)Wohnungen:
'''1903''', Berlin –Schöneberg, Menzelstraße 11 (d.i. in Friedenau), mit dem Vermerk: Schriftsteller
'''1931, ''' Berlin NW, Levetzowstraße 9, Vermerk: Schriftsteller, Dramaturg
'''1932''' , 7.Oktober, stirbt Arthur Kahane an den Folgen einer Lungenentzündung