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Das Adressverzeichnis von Anton Ziegler für die k.k. Residenzstadt Wien meldet einen '''Friedrich Hoxa''' als "'''befugten Klavierbauer'''", seit '''1823''' in Wien ansässig und tätig. In den vielen dicken Folianten über die Wiener Instrumentenszene findet sich dieses Datum ebenfalls immer mit dem Hinweis, das wäre das Jahr seiner Ankunft in Wien.
Wir wissen nicht viel über den jungen Meister des Klaviers; nimmt man nur seinen Namen, HOXA , dann liegt es die vErmutung nahe, ihn daß er aus Albanien in die k.k. Residenzstadt Wien eingewandert war um sich hier als aus Albanien zugewanderten Handwerker zu definieren, als Tischler niederzulassen. Der Name HOXA (auch Hoxha, Hora, Hore geschrieben, Aussprache Hodscha) ist in Albanien ungefähr so häufig wie das deutsche Maier oder Müller. Als er '''1826''' das Bürgerecht der Stadt Wien sowie die Gewerbeerlaubnis als Klavierbauer erhält, erteilt man ihm auch die Dispens, daß er seine "altkatholischeakatholische" Religion weiter ausüben darf.
Dazu eine kleine Anmerkung am Rande: Albanien war in der ersten Hälfte des 19.Jh. eine Provinz des osmanischen Reichs, mehrheitlich muslimische geprägt, mit einer kleinen christlichen Minderheit. Die religiöse (und finanzielle) Schutzmacht dieser Minderheit waren der Papst (als geistliches Oberhaupt der Christenheit) und der Kaiser von Österreich( seit 1806, als Schirmherr der Kirche). Die Bezeichnung "altkatholischakatholisch" bezieht sich nicht auf (lt.Ottner) könnte ein Hinweis darauf sein, daß Hoxa Mitglied der unierten Kirche war. Die katholischen Ostkirche(n) waren mit Rom uniert; entstanden sind die später kanonisierte Seitenbewegung der Katholiken, sondern auf eine besondere Art zahlreichen Teilkirchen der in Albanien üblichen Religionsaussübung unter muslimischer Herrschaftkatholischen Ostkirche als Folge des großen Schismas 1054 mit eigenen Riten und eigenem Codex juris.
'''''Exkurs zu den Wohnungen/Werkstätten von Friedrich Hoxa zwischen 1826 und 1859/60'''''
Plan Alt-Wieden, um 1830. Die östliche Begrenzung(mit der Bezeichnung k.k. Poliz. Bezirk Landstraße waren das Palais Schwarzenberg und das angrenzende Palais Belvedere. Alt-Wieden und Neu-Wieden trennte die Alte Wiedner Hauptstraße
3) Das Polytechnisch Institut, später in Technische Hochschule umbenannt; dort fanden die zweite und die dritte Gewerbs-und Producten -
Ausstellungen statt. [[Datei:altwieden.jpg|230x325px|thumb|right]] Die Alte Wiedner Hauptstraße führte über die Karlsbrücke (existiert nicht mehr) vorbei an der Kalrskirche über das Glacis - ein breiter Grünstreifen, ehemals Verteidigungsring, zum Kärntnertor, den Festungsmauern, mit denen die Stadt Wien (bis 1857) umgeben war. In der Verlängerung der Alten Wiedner Hauptstraße führt der Weg über die Kärntnerstraße zum Stephansdom. Hoxa wohnte und arbeitete in einer mit vielen Grünflächen durchzogenen Gegend; das gesamte Gebiet ist die ehemalige Favorita, Sommersitz des Hofes und der zum Hofstaat gehörenden Adeligen im 18. Jh. Der junge Handwerker läßt sich in Wien nieder; das angegebene Ankunftsjahr 1823 ist realiter wohl kaum zutreffend, denn zu diesem Zeitpunkt ist Hoxa verheiratet, hat und eine Wohnung (und Werkstatt*) in der Vorstadt Alt-Wieden+, die für 1824 erneut genannt wird. Und er ist auch bereits Familienvater. Seine Frau Aloysia, geborene Groyer, ist eine verwitwete Teschmayer. Sie dürfte nicht unvermögend gewesen sein. 1819 kommt Tochter Karoline zur Welt; mehr wissen wir nicht. Es könnte sein, daß sie gleich nach der Geburt gestorben ist, ein damals weit verbreitete Geschehen, die Ursache waren vor allem die mehr als unzulänglichen medizinischen und hygienischen Verhältnisse; die Kindersterblichkeit, vor allem unmittelbar nach der Geburt, war hoch. 1821 folgt der "Stammhalter" Friedrich, 1826 kommt noch ein kleiner Nachzügler, Rudolph. * <span style="color: #ff0000;">Anmerkung: Es war damals üblich, Wohnung und Werkstatt unter einem Dach zu haben; Arbeit und das täglichen Leben bildeten eine organische Einheit. </span> <span style="color: #ff0000;">Bildbeschreibung: das "Gwölb" wie man Wohnung und Werkstatt nannte, waren in der Regel ebenerdig oder befanden sich im Sous-Terrain, oft auch auf halber Höhe zum Straßenniveau : die hygienischen Verhältnisse waren die denkbar schlechtesten. Kein fließendes Wasser, wenig frische Luft (von der hielt man ganz allgemein nicht viel, die Beleuchtung waren Kerzen, meist aus Talg und dazu kamen noch die Feuerstellen für Kochen und die Werkstatt. </span> <span style="color: #ff0000;">[[Datei:werkstatt_0001.jpg|thumb|right|889x618px230x325px]]</span>
Die Alte Wiedner Hauptstraße führte über die Karlsbrücke (existiert nicht mehr) vorbei an der Karlskirche über das Glacis zum Kärntnertor.
Die Vorstadt Alt Wieden war der Residenzstadt Wien vorgelagert; Wien war noch von den mittelalterlichen Festungsanlagen umgeben; im Laufe der Jahrhunderte hatten sich rund um dieses Zentrum aus kleinen Ansiedlungen erst Dörfer, später immer mehr zusammenwachsende Gemeinden ein "Kranz" von Vorstädten entwickelt.
Mit den Türkenkriegen von 1529 und 1683 wurde ein zweiter Schutzwall, der Linienwall, um die Stadt und die Dörfer gelegt. Die Vorstadt Alt-Wieden lag nahe dem Glacis, eine breite Grünfläche vor der Stadtmauer,; es ist der heutige vierte Wiener Gemeinde-Bezirk Wieden.
Hoxa wohnte und arbeitete in einer mit vielen Grünflächen durchzogenen Gegend; das gesamte Gebiet ist die ehemalige Favorita, Sommersitz des Hofes und der zum Hofstaat gehörenden Adeligen im 18. Jh.
Der junge Handwerker läßt sich in Wien nieder; das angegebene Ankunftsjahr 1823 ist realiter wohl kaum zutreffend, denn zu diesem Zeitpunkt ist Hoxa verheiratet, hat und eine Wohnung (und Werkstatt*) in der Vorstadt Alt-Wieden+, die für 1824 erneut genannt wird. Und er ist auch bereits Familienvater. Seine Frau Aloysia, geborene Groyer, ist eine verwitwete Teschmayer. Sie dürfte nicht unvermögend gewesen sein. 1819 kommt Tochter Karoline zur Welt; mehr wissen wir nicht. Es könnte sein, daß sie gleich nach der Geburt gestorben ist, ein damals weit verbreitete Geschehen, die Ursache waren vor allem die mehr als unzulänglichen medizinischen und hygienischen Verhältnisse; die Kindersterblichkeit, vor allem unmittelbar nach der Geburt, war hoch. 1821 folgt der "Stammhalter" Friedrich, 1826 kommt noch ein kleiner Nachzügler, Rudolph.
[[Datei:werkstatt_0001.jpg|385x268px|thumb|right]]
* <span style="color: #ff0000;">Anmerkung: Es war damals üblich, Wohnung und Werkstatt unter einem Dach zu haben; Arbeit und das täglichen Leben bildeten eine organische Einheit. </span>
<span style="color: #ff0000;">Bildbeschreibung: das "Gwölb" wie man Wohnung und Werkstatt nannte, waren in der Regel ebenerdig oder befanden sich im Sous-Terrain, oft auch auf halber Höhe zum Straßenniveau : die hygienischen Verhältnisse waren die denkbar schlechtesten. Kein fließendes Wasser, wenig frische Luft (von der hielt man ganz allgemein nicht viel, die Beleucht</span><span style="color: #ff0000; font-size: 0.939em;">ung waren Kerzen, meist Talg, dazu kamen noch die Feuerstellen für Kochen und die Werkstatt.</span>
Doch das Familienleben war nur von kurzer Dauer. 1828 wird zum Trauerjahr; Friedrich, gerade sieben Jahre alt geworden, stirbt an "Zehrfieber" (damit ist vermutlich Tuberkulose gemeint; eine damals weit verbreitete Krankheit, auch als Schwindsucht bezeichnet) und nur wenig später stirbt seine Frau Aloysia.
Die Tastenbreite war geringer als heute üblich
Häufig waren die Untertasten schwarz oder braun und die Obertasten weiß (auf dem Bild sind die Tasten sind - nach einer erfolgten Restaurierung - wie heute - die Untertasten weiß, die Obertasten schwarz
'''Spielmechanik''': die Wiener Mechanik mit etlichen Varianten; die englische Mechanik war bekannt, wurde aber nur selten eingebaut. Bis ungefähr 1850 ist die Wiener Mechanik vorherrschend.