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<div style="text-align: justify;">Es gab im biedermeierlichen Wien bis zum Jahr 1850 rund 200 Klaviermanufakturen. Darüber berichtet ein Artikel in der<span style="color: #ff6600;"> „''Beilage der Neuen Freien Presse, Die Internationale Ausstellungs-Zeitung''“, Juni 1873, S.3,</span> erschienen während der Weltausstellung 1873. In der Ausstellung wurden in einer Extra-Schau historische Instrumente gezeigt, um die „Geburtsstunde “ des Wiener Klavierbaus vorzuzeigen:</div>
<div style="text-align: justify;">'' … Conrad''' Graf''', der in Wien 1851 starb. Schon während seiner Lebensjahre waren J.B. '''Streicher''' und Ignaz '''Bösendorfer '''als Claviermacher ersten Ranges in seine Stellung getreten. Nach Conrad Graf schätzte man zur Zeit in Wien besonders Brodmann und Leschen. … ''</div>
<div style="text-align: justify;">'' J'''.Brodmann''' war der Vorgänger Ignaz Bösendorfer’s. Die Pianoforte des Letzteren trugen anfangs die Aufschrift „Ignaz Bösendorfer, vormals Brodmann“; ein solches benützte Grillparzer durch volle 40 Jahre, es steht noch in seinem unverändert erhaltenen Studierzimmer in der Spiegelgasse. Ignaz Bösendorfer’s im Jahre 1828 gegründetes Geschäft blühte rasch auf, und seine vortrefflichen Claviere standen in den Vierziger – und Fünfziger Jahren mit den Streicher’schen zuhöchst in der Mode.''</div>
<div style="text-align: justify;">'' Im Jahre 1830 nahm er ein Patent auf seinen „Stoßzungen-Mechanismus“, eine Art Übergang von der Wiener zur englischen Clavier-Construction. … Schließlich ist die Wiener Clavier-Fabrication noch durch einen … Flügel von Karl Stein aus der Mitte der Vierziger-Jahre vertreten. … Als Begründer der Pianino – Fabrication in Österreich darf man Martin '''Seuffert ''' ansehen, insofern er der Erste war, welcher die früher sehr unvollkommene Form des „Piano droit“ schon im ersten Decennium dieses Jahrhunderts zu bedeutender Ent-wicklung brachte und salonfähig machte. …''</div>
<div style="text-align: justify;">'' Mehr Aufsehen machte F. '''Hoxa''' in Wien, der 1835 Pianos mit doppelten Resonanzböden baute und die Hauptteile seiner Klaviere (Corpus, Stimmstock, Anhängleiste und Verspreizung) in einem Stück aus Gusseisen herstellte. …''</div>
<div style="text-align: justify;"><div style="text-align: justify;"><span style="color: #ff0000;">Hoxa meldet diese Erfindung nicht an; es gibt daher kein Privilegium/Patent, dafür aber ein vergleichbares oder ähnliches mit der Nr. 3481, eingereicht 1842 von der Manufaktur Streicher. </span></div>
<div style="text-align: justify;"><span style="color: #ff0000;"> </span></div>
<div style="text-align: justify;">'' Will man die neuesten Fortschritte kennenlernen, so braucht man nur 100 Schritte weiter in den '''' Industriepalast zu gehen, und an den jüngsten Arbeiten von Friedrich Ehrbar, Ludwig Bösendorfer und Emil Streicher den Abstand zu ermessen. ''</div>
<div style="text-align: justify;">'' … Das Fortepiano ist ein ganz anderes Instrument geworden; aus einer vergrößerten Zither ein verkleinertes Orchester. Vergleicht man… die ausgestellten alten Claviere mit den neuen, so begreift man es, daß jetzt anders gespielt und anders für Clavier komponiert wird, als zu Haydn’s und zu Mozart’s Zeiten. …''</div>
'''1843''' wurde Hoxa zum Obervorsteher der Bürgerlichen Wiener Klavierbauer gewählt und er hat dieses Amt zur allgemeinen Zufriedenheit seiner Innunskollegen, wie die spätere Ehrung vom März 1845 beweist; doch davon später.
====Gefälschte Markenklaviere Markenklaviere====Kaum im Amt mußte er sich bereits mit diesem geschäftschädigenden Mißstand auseinandersetzen. Eine Meldung vom 5.Juni 1844 in der Wiener Zeitung berichtet darüber, daß die Fälscheraffaire sehr weite Kreise gezogen hat; sie erreichte auch die Niederlassungen der Wiener Klaviermacher im Königreich Ungarn. die oben genannte Meldung bezieht sich auf eine Klavierbauer, Wendelin Peter, der in Ofen tätig ist und in seiner Niederlage/Niederlassung/Werkstatt auch Instrumente der Wiener Klavierbauer ausstellte und verkaufte. Man warf ihm vor, u.a. ein Instrument mit einen gefälschten Etikette von Streicher angeboten zu haben. Die Wiener Kollegen widersprachen diesem vorwurf unisono und erklärten, daß sie volles Vertrauen in die Integrität des Kollegen in Ofen hätten. Dieser Kundmachung folgte die Bestätigung des Innungs-Verein, am 26.Mai 1844, unterzeichnet von Hoxa und Tomaschek
Involviert war ein Claviermacher aus London, Friedrich Dirr. Wie die Affaire tatsächlich geendet hat, meldet die Wiener Zeitung nicht; in den Meldungen vom Mai 1847 ist von gerichtlicher Klärung die Rede.
'''Vereinigte Ofner-Pesther Zeitung vom 12.März 1845'''
Ein weiteres wichtiges Detail findet sich in diesem Text ebenfalls: Arbeit und Leben waren nicht getrennt, Werkstatt und Wohnen bildeten eine Einheit ; bei den Adressen – im speziellen Fall von Friedrich Hoxa, sind die Angaben zugleich auch die Adresse der Werkstatt.
===Die technischen Neuerungen, Erfindungen===
====Zum Resonanzboden meldet die '''Laibacher Zeitung, Beilage Amtsblatt vom 5.Juli 1831, ''' unter der Rubrik 25, S. 574:====
''Verbesserung an den Klavieren von''' Friedrich Hoxa''' und '''Michael Kinderfreund''' in Wien, (privil. am 13.März 1826.) Ober den Saiten liegt ein, aus zwei Resonanzböden bestehender Tonboden , welcher ein Zoll von den Saiten entfernt ist, und wovon jeder dieser Böden Rippen hat. In dem unteren, gegen die Saiten zu gerichteten Resonanzboden , sind Schalllöcher angebracht, und auf diese Weise wird, indem beide –Resonanzböden in Wirksamkeit treten, der Effekt hervorgebracht, als wenn der Resonanzboden 16 Quadratschuh Flächenmaß hätte. Die beiden Resonanzböden sind mitelst vier Leisten so zusammen geleimt, daß sie in einer Entfernung von 1 ½ Zoll voneinander, ein solides Ganzes bilden.''