896
Bearbeitungen
Änderungen
→Gedankensplitter zu den Bildern und Zeichnungen von Ralph Wünsche
Im Katalog 1966, S. 6ff schreibt er:
'' … Das Hauptproblem für den Künstler unserer Zeit ist die Frage nach der Wirklichkeit, in der er lebt, und die Frage nach dem Begriff der Kunst, der sich mit dem Ende des Krieges grundlegend gewandelt hat. … ''''Psychologie und Tiefenpsychologie spielen nach 1945 eine wesentlich geringere Rolle als vordem … Es haben sich zu allen Zeiten nur die Starken durchgesetzt und behauptet. … “''
Eine Zitatauswahl – wie Spots - auf den künstlerischen Schaffensprozess, Sichtweisen, Erleben und Leben in der unmittelbaren Nachkriegszeit der jüngeren Generation. Behauptungen, Thesen, die bereits vorhanden oder entstehende Strömungen und Tendenzen steuern, beeinflussen, manipulieren. Beim Durchblättern des Katalogs entdecke ich drei Bilder von RW. Thema, Bildgestaltung, Farbigkeit stehen bei genauere Betrachtung wirken ein Widerspruch der oben zitierten Aussagen; „''Narr mit Rose''“, 1965, „''Alte Frau''“, 1966, „''Weiblicher Akt''“, 1966. Allen drei Bildern ist die dunkle, lastende Farbigkeit gemeinsam, die Verformung der Gestalt, der Pinsel des Malers hat, wie der Archäologe, auf der Leinwand Verdrängtes, Vergessenes, Ängste freigelegt.