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1945, 13.2. Bombardement von Dresden, Zerstörung der Stadt
Ralph überlebt, seine Mutter und seine Geschwister kommen ums Leben,
1955 Flucht von Ostberlin nach Westberlin
1955-1960 Hochschule der bildenden Künste, Berlin-Charlottenburg.
Studium bei Hans Jaenisch, Max Kaus, Albert Klatt, Heinz Hajek- Halke etc.Halke
1960 Abschluß des Studiums als Meisterschüler bei Hans Uhlmann
als Ausstellungsgestalter, Redakteur sowie für die Erwachsenenbildung
1997 – 2001 Wanderausstellung „Der Totentanz“ , u.a. Berlin, Dresden, München
2004, Wien post mortem, Klimt - Villa(letztes Atelier von Gustav Klimt), und Salon Saval-Wünsche, Wien - Unter St.Veit
2012 Olevano Romano, Museo Civico
1973 - 2003 Galerie Ludwig Lange, Berlin und in anderen Berliner privaten oder öffentlichen Institutionen
==== ======''Ausstellung Ralph Wünsche, Museo Civico, Olevano Romano 2012 - eine Werkschau''===Der Ausstellungsort, Villa di Pisa, ist eine Villa aus dem 19.Jahrhundert, 1989 zum Museum umgewidmet. An der Gründung des Museums war RW aktiv beteiligt, seit er 1968 als Stipendiat der Akademie der Künste, Berlin in der Villa Serpentara war. Die Ausstellung und den Katalog betreute die Kunsthistorikerin Loredana Rea von der Accademia in Frosinone. Sie hat aus dem breitgefächerten Opus des Künstlers vor allem Werke ausgewählt, die die Landschaft und die Natur um Olevano zum Bildthema haben, ausgehend von der These: Das Werk, der zeichnerische sowie der malerische Duktus bewegt sich zwischen Tradition und Moderne. Sie hat Zeichnungen, Aquarelle ausgewählt, die allerdings nur scheinbar "Natur" abbilden, der kreative Impetus hat andere Wurzeln: Art Brut, die Kunst der "Schizophrenen"(Leo Navratil), Manierismus, Surrealismus. Nüchtern betrachtet dominiert aber die Auseinandersetzung mit dem Trauma, das Erlebnis der Bombennacht von Dresden, vom 13./14.2.1945, die sich dem damals Halbwüchsigen im wahrsten Sinn des Wortes "eingebrannt" hatte. Diese Erfahrung bestimmte sein gesamtes Oeuvre, die Bildwahl (ausgenommen die Porträts und die theatralischen Arbeiten), seine Palette - die Farben, auch dort wo sie leuchtend und hell sind, - immer brechen Rauch, Feuer und Verwesung ein, in eigenständiger Form - und Farbwelt. Der Strich, ob mit Feder oder Stift, ist nervös, vibrierend, "flücht- ig", "züngelt", erinnert an das Aufzischen einer Flamme. Ironisch nannte RW diesen Strich "''seine Stacheldrahtkursive''". Die Naturdarstellungen, oft von der Exaktheit anatomischer Zeichnungen, mit dem gebrochenen Strich, waren Ausgangspunkt und Grundmuster der Arbeiten, die RW als "Realistische Abstraktionen" definierte. Dies gilt für Motive aus der Landschaft ebenso wie für die oft kleinteiligen Zeichungen von architektonischen Elemente. Die Phantasie, die Bildvision des Malers RW entzündete sich an der Struktur des Motivs. Die Ausstellung präsentiert neben den Ölbildern, Aquarellen, Kohle - und Rötelzeichnungen eine kleine Auswahl aus dem reichen Bestand an Skizzen und Skizzenbüchern und gibt damit wenigstens im Ansatz Einblick in die Genese eines Bildes, einer Zeichnung, von RW gerne auch als "Fingerübung" bezeichnet. Hinter dieser leicht ironischen Bezeichnung seiner Arbeitsweise steht die Erinnerung an einen Lehrer. Er erklärte dem damaligen Studienanfänger ( Hochschule der Künste/HdK, Hardenbergstraße, West Berlin, heute Universität der Künste, Berlin) " ''Junge, zeichnen, zeichnen, zeichnen, täglich viele, viele Stunden - so wie der Pianist seine Finger locker macht mit den täglichen Fingerübungen …'' " Katalog zur Ausstellung, deutsch/italienisch: '''''La donazione Ralph Wünsche nella Collezione AMO. A cura di Loredana Rea. Olevano Romano 2012 ''''' Der Besuch der Finissage im Dezember 2012 bestätigte die erste Einschätzung: die Kuratorin hat etwas unverbunden und aus der mißverständlichen Definition "RW - Ein Naturalist" (wie vorteilhaft, daß wenigstens der Zusatz "romantisch" unterblieben ist) Zeichnungen, Aquarelle ausgewählt, die oberflächlich betrachtet Motive der Natur zum Thema haben. Wie erwähnt, die Vorbilder, bildhaften Einflüsse haben andere Wurzeln: Art brut, Manierismus, Surrealismus und nicht zuletzt, die malerischen Entwicklungen seiner Zeit; manche Blätter sind nichts anderes als "Notizen", Gedächtnis für eine spätere Umsetzung in ein Bild, ein Aquarell, eine Zeichnung. Der fragmentarisch-flüchtige Charakter dieser Blätter gibt Einblick in den zeichnerisch -malerischen Prozess. Winter 1989 und 1993 entstanden zwei Serien "Winter in Olevano" von unterschiedlichem Charakter; die Serie 1989 besteht aus Zeichnungen in Rötel, Graphit, Kohle, Kreide. Die zweite Serie, 1993, Aquarelle und/oder Gouachen. Beide Serien zeigen die unterschiedlichsten Motive, erstarrt in fahlen eishellen Licht der Winterlandschaft Olevano Romano. Bedauerlicherweise wurde bei der Auswahl wie bei der Hängung auf den unterschiedlichen Bild - und Farbcharakter der beiden Serien keine Rücksicht genommen - die Durchmischung ergab ein etwas konfuses Durcheinander. Die Ausstellung erstreckt sich über beide Etagen der Villa di Pisa. die Flucht der vielen kleinen Räume fügen sich zur Zentralperspektive - ergeben Wege und Sichtweisen, die den Besucher wie von selbst durch die Ausstellung führen … wenn auch unter einer etwas "schrägen" Prämisse. Es ist sehr bedauerlich, das möchte ich hinzufügen, daß die Kuratorin der Ausstellung keinen Kontakt zu mir - der Nachlaßgeberin gesucht hat, auch keine Anregungen aus den vorhandenen Katalogen, Rezensionen übernommen hat - und sich nicht kritisch mit dem Oeuvre von Ralph Wünsche auseinandergesetzt hat. ''Dagmar Saval''
====Werkübersicht Ralph Wünsche ====
'''<span style="color: #0000ff;">Porträts (Auswahl)</span>'''
Rudolf '''Serkin''' (1903 - 1991), Pianist.
Eine besondere, sehr kleine Gruppe bilden die Bilder und Zeichnungen zum Thema''' Zirkus'''.
Thematisch und bildlich ist der Bogen weitgespannt - von der Abstraktion bis zu durchgezeichneten, gemalten Arbeit, die Themen sind freie Bildvorstellungen, aus persönlichen Erlebnissen oder Bilderfahrungen(oft retrospektiv nach einem Museumsbesuch, einem Galeriebesuch usw.) entstanden.
sowie ein umfangreicher Bestand "freie Arbeiten", Öl/Leinwand