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Ralph Wünsche, Maler und Zeichner

52 Byte hinzugefügt, 09:41, 12. Jan. 2019
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'''Biographie[[Datei:text_für_olevano-2.jpg|right|395x283px|right]]'''
RW war Maler und Zeichner – immer und in – fast jeder Situation. Ich kann mich an nur wenige Momente des gemeinsamen Lebens erinnern, in denen ihn der Zeichenstift, der Pinsel nicht  begleitet hätte. Er zeichnete unentwegt  – um wie der Pianist, seine Finger gelenkig, locker, leicht beweglich zu erhalten. Das Skizzenbuch, der Stift (meist ein weicher Bleistift, Nr.3 oder 4, denn man durfte das Schaben der Bleistiftmine auf dem Papier während einer Vorstellung, einer Probe im Theater, der Oper oder im Konzert, nicht hören) gehörte zur Grundausstattung, wohin immer er ging. Die Skizzenbücher, von denen nicht mehr alle erhalten sind, manche gingen im Lauf der Jahre verloren, waren sein Tagebuch. Sie enthalten Notizen, Erinnerungen zu Erlebnissen, Museumsbesuchen, Überlegungen beim Betrachten eines Gemäldes, einer Zeichnung u.a. zu Sujet, Technik, Bildkomposition.
Die Ausstellungen eigener Arbeiten, entweder als Einzelausstellung oder als Teilnehmer  an  Sammelausstellungen waren nicht auf Berlin beschränkt. Wien war ein wichtiger Ausstellungsort, München und andere deutsche Städte. Eine besondere Ehre allerdings war 1977 die offizielle Einladung zu einer Ausstellung im Kulturpalast in Warschau, Galeria Teatr Studio. Noch war das politische Verhältnis Deutschland –Polen, und speziell die politische Situation Westberlin weit davon entfernt entspannt zu sein, als „normal“ bezeichnet werden zu können. Der kurze Aufenthalt in Warschau wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis. Aber: wir wurden so herzlich empfangen, niemand ließ uns die Problematik des Offiziellen spüren – und wir fanden Freunde, u.a. den in Polen sehr populären Schauspieler und Regisseur Aleksandr Bardini (1913-1995), den RW auch porträtiert hat.
 
'''[[Datei:böhm_1978-1.jpg|180px|thumb|right]]'''
 Momente der besonderen Art waren die Aufträge, die mit Bühne, mit Theater und Podium zu tun hatten. Ein Bühnenbild für die Jesuitenkirche/Universitätskirche in Wien für eine Kirchenoper (LA FEDE SACRILEGA von J.J. Fux) war eine ganz besondere Herausforderung. Die Kirche, erbaut im 17.Jh., der Kirchenraum dann Anfang des 18.Jh. von Andrea Pozzo in trompe l`oeil Manier ausgestattet, „spielte“ mit. Die Dekoration nahm die trompe l `oeil Manier des Raumes auf und ließ sie „mitspielen“, hatte aber auch die Funktion Spielfläche und Kirchenraum voneinander abzusetzen.