Quellennachweise und Literaturangaben

 Quellennachweise

Archiv der Akademie der Künste, Berlin

Autographensammlung der Hamburger Theatersammlung/AHT, ehem. Zentrum für Theaterforschung, Staats-und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky

Deutsche Kinemathek, Berlin

Landesarchiv, Berlin

Leo Baeck Institute New York

Österreichische Nationalbibliothek, Wien

Theatermuseum , Wien

Theatersammlung, Stiftung Stadtmuseum, Berlin

Wienbibliothek im Rathaus, Wien

Musikabteilung der Staatsbibliothek mit Mendelssohn-Archiv, Preußischer Kulturbesitz - Berlin


Ungedruckte, handschriftliche und maschinschriftliche Unterlagen, Briefe, Manuskripte, Notate

Die Bandbreite der Korrespondenzen von Arthur Kahane in seiner Funktion als Dramaturg, zeitweise auch als engster Mitarbeiter Max Reinhardts, als Direktionssekretär, Herausgeber der (pauschal formuliert) Schriften des Deutsche Theaters, der Kammerspiele sowie anderer Texte im Auftrag und für die Reinhardt-Bühnen -  wollte man diese namentlich nach Personen und Institutionen – nur als alphabetisch geordnete Liste notieren – ergäbe bereits eine eigene Publikation. Oder anders gesagt: auch eine andere Art die Geschichte der Theater zu erzählen, die Max Reinhardt in Berlin als Direktor, als Eigentümer geleitet hat, welche Stücke er inszeniert hat. 

Allein die Korrespondenz rund um den Umbau des Deutschen Theaters und von Emberg‘s Tanzsälen in die Kammerspiele, wozu auch Patentschriften gehören, wäre Teil der Geschichte dieser Bühne(n) … und ich schreibe weiterhin im Konjunktiv, denn von diesen Korrespondenzen sind nur noch Bruchstücke überliefert.

In den online gestellten Archiv – und Bibliothekskatalogen, im  Verbundkatalog  Kalliope (für die Bundesrepublik)  findet man viele Dokumente zu dem „Tagesgeschäft“ von Arthur Kahane, meist sogen. Dramaturgenkorrespondenz, aber nicht nur. Einige dieser Korrespondenzen liegen publiziert vor.

Von den Buchmanuskripten ist – nach dem derzeitigen Wissensstand – keines überliefert. Im Leo-Baeck –Institute, New York liegt ein Manuskript, das Paula Kahane 1959 dem Institut überlassen hat: „Kleine Philosophie“, ein Sammlung unterschiedlicher Texte zu verschiedenen Themen


Gedruckte Texte für das Kleine Theater, das Neue Theater, das Deutsche Theater/Kammerspiele

Neues Theater. Kleines Theater [Werbebroschüre] Für die Spielzeit 1903/04. Braunschweig 1984, Reprint hergestellt vom Archiv-Verlag, Braunschweig [der Nachweis der Originalvorlage fehlt; es gibt keine Verlagsunterlagen mehr für 1984]; eine weitere Werbebroschüre gibt es für die Saison 1905/06

Blätter des Deutschen Theater, geleitet von Felix Hollaender und Arthur Kahane, hg. Vom Deutschen Theater, Jg. I-IV, 1911 – 1914.  Ab 1920 übernimmt Heinz Herald die Herausgeberschaft

Das Junge Deutschland. Monatsschrift für Literatur und Theater.Hg.vom Deutschen Theater. Red.: Arthur Kahane und Heinz Herald. Jg. I – III, Berlin 1918 – 1920/= Blätter des Deutschen Theaters

 

Anmerkung:

Die von Arthur Kahane verfaßten, resp. veröffentlichten Einzeltexte für:

Blätter des Deutschen Theater,'' geleitet von Felix Hollaender und Arthur Kahane, hg. vom Deutschen Theater, Jg. I-IV, 1911 – 1914 sowie

Das Junge Deutschland''. Monatsschrift für Literatur und Theater. Hg. vom Deutschen Theater. Red.: Arthur Kahane und Heinz Herald. Jg. I – III, Berlin 1918 – 1920/ Blätter des Deutschen Theaters

sind nicht eigens erfaßt. Gleiches gilt auch für viele Artikel, die für Zeitungen/Zeitschriften entstanden sind.

Die Autoren, die Arthur Kahane und Heinz Herald eingeladen haben, eine kleine Auswahl: Max Brod, Iwan Goll, Georg Kaisern, Klabund, Kasimir Edschmid Kurt Hiller. In einigen Heften wurden auch Original-Lithographien veröffentlicht, wie z.B. von Erich Büttner, Rochus Gliese, Ernst Stern.

s.a. Ulrich Hermanns, Bibliographie im Anhang


Einzelpublikationen

Lieder, Berlin, Oesterheld 1910

Die Insel der Seligen, Drehbuch 1913

Ein heiteres Flimmerspiel in vier Akten

Berlin, Union Palast am Kurfürstendamm, 3.Oktober 1913

Regie: Max Reinhardt

Auch unter dem Titel: Traumland gezeigt, vor allen in den Ländern der k.u.k.Monarchie


Novellen aus der Bibel. Mit kolorierten Lithographien von Erich Büttner, Berlin Erich Reiss 1917

Clemens und seine Mädchen, Roman. Berlin, Erich Reiss Verlag 1918

Willkommen und Abschied, Roman. Berlin, Erich Reiss Verlag 1919

Die Tarnkappe, Roman. Berlin, Erich Reiss Verlag 1920

Die fromme Helene. Operette in drei Akten, Libretto: Sylvester, pseud., d.i. Arthur Kahane und Felix Hollaender. Musik: Friedrich Hollaender

Textbuch: als Ms. gedr. Rokotnis, publ. Berlin, Theater- und Musikverlag des Deutschen Theaters, copyright: 1923

UA  Berlin Großes Schauspielhaus Silvesterpremiere 31.12.1922, 1.1.1923 – 31. 12.1923

Regie: Robert Forster-Larringa

Vgl. dazu: Friedrich Hollaender, Ich bin von Kopf bis Fuß, S. 426


Bei der Premiere, der Silvestervorstellung, entfesselten die unter den Zuschauern verteilten Rechtsextremisten, die Nationalsozialisten, einen Skandal.
Florian Geyer secundus (Pseudonym von ?): Chronik der Dummheit I. Nur nichts vertuschen!, in: Berliner Volks-Zeitung, Jg. 72, Nr. 10 (Morgenausgabe), 6.1.1924, S. 3


Der Schauspieler, Roman. Konstanz, O.Wöhrle 1924

Tagebuch des Dramaturgen. Bruno Cassirer Verlag, Berlin 1928 

Theater. Aus dem Tagebuch des Theatermannes. Volksverband der Bücherfreunde. Wegweiser-Verlag GmbH, Berlin 1930

Die Thimigs. Theater als Schicksal einer Familie. Leipzig  Verlag Erich Weibezahl 1930

Das Judenbuch. Berlin, Tiergarten Verlag  1931

Anmerkung:

Der Verlag TREDITION CLASSICS hat einige Titel neu aufgelegt


Benutzte Literatur (Auswahl)

Gusti Adler, … und vergessen Sie nicht die chinesischen Nachtigallen. Erinnerungen an Max Reinhardt.  München, Wien 1980

Julius Bab, Theater der Gegenwart, Berlin 1928

Rudolf Bernauer, Das Theater meines Lebens. Erinnerungen. Berlin 1955

Heinrich Braulich, Max Reinhardt, Theater zwischen Traum und Wirklichkeit. Berlin 1969

Briefe Busonis an Edith Andreae, hg. Von Andres Briner, 160. Neujahrsblatt der Allgemeinen Musikgesellschaft Zürich auf das Jahr 1976. Zürich 1976

Der Briefwechsel Arthur Schnitzlers mit Max Reinhardt und dessen Mitarbeitern, hg. von Renate Wagner. Salzburg  1971. Publikation der Max-Reinhardt-Forschungsstätte, II.

Der Briefwechsel Arthur Schnitzler –Otto Brahm. Hg. u. eingel.v. Oskar Seidlin. Berlin 1953. Schriften der Gesellschaft für Theatergeschichte , Bd. 57

Klaus Budzinski, Pfeffer ins Getriebe. Ein Streifzug durch 100 Jahre Kabarett. München 1982

Busoni. Freiheit für die Tonkunst. Hg. Im Auftrag der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Kassel, Basel u.a. 2016

Edward Dent, Ferrucio Busoni, Oxford 1933

Michael Dillmann, Hein Hilpert. Leben und Werk. Berlin 1990

Alfred Dreifuss, Das Deutsche Theater Berlin. Fünf Kapitel aus der Geschichte einer Schauspielbühne. Berlin 1987

Tilla Durieux, Meine ersten neunzig Jahre. Erinnerungen. Die Jahre 1952-1971 nacherzählt von Joachim Werner Preuß. München 1971

Gerhard Ebert, 100 Jahre Berliner Schauspielschule  www.berliner-schauspielschule.de

Brief von Berthold Held, 5.2.1926, zit. Fußnote 4.61, im Kap. „Alltag der Ausbildung“ , Rollenstudium

 Reinhard Ermen: Ferruccio Busoni in Berlin. Ein biographischer Essay, in: Musica, 1994, H.3

 Leonhard M.Fiedler, Max Reinhardt in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek/Hamburg 1994, 4.Aufl.

Herbert Freeden, Jüdisches Theater in Nazideutschland, Frankfurt/M., Berlin, Wien 1985, Ullstein-Buch 35233

Christoph Funke, Wolfgang Jansen, Theater am Schiffbauerdamm. Die Geschichte einer Berliner Bühne. Berlin 1992

Edda Fuhrich-Leisler, Gisela Prossnitz, Dagmar Wünsche-Hinker, Hugo von Hofmannsthal auf dem Theater seiner Zeit. Katalog und Ausstellung. Salzburg Schloß  Arenberg, 27.Juli – 30.August 1974

Wolfgang Goetz, Damals in Berlin … als ich bei Reinhardt die Judith spielte. Berlin 1970

Franz Hadamowsky, Wien. Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum ende des Ersten Weltkriegs. Wien 1988

Heinz Herald, Ernst Stern, Reinhardt und seine Bühne, Berlin 1919

Heiner Huesmann, Welttheater Reinhardt. München 1983.

Eva Humperdinck , Engelbert Humperdinck. Werkverzeichnis. Zum 140. Geburtstag. Koblenz  1994 

In der Rubrik Theater verzeichnet unter der Position 445-508 die Korrespondenz zwischen dem Deutschen Theater, vor allem mit Arthur Kahane . Notenfragmente und Skizzen zu den Schauspielmusiken vermerkt unter : Arthur Kahane/DT, Nr. 445 -476, Bl. 586 – 643, bes.: Nr. 445, 458: Shakespeare, Mirakel, Lysistrata, Blauer Vogel

Hans-Josef Irmen, Hsg. Engelbert Humperdinck. Briefe und Tagebücher. Köln, 1975 -1983, Arno Volk, Beiträge zur Rheinischen Musikgeschichte, H. 106, 114, 132.

Hans-Josef Irmen, Thematisch-systematisches Verzeichnis der musikalischen Werke Engelbert Humperdincks. Zülpich 2005, Prisca.

Weitere Angaben zur Schauspiel/Bühnenmusik in www.klassika.info/komponisten, ohne Verlagsangabe, mit der Werkverzeichnisnummer und Quellenangabe

Alexander Irmer, Engelbert Humperdincks Schauspielmusik für Max Reinhardts Inszenierung des „Kaufmann von Venedig“ am Deutschen Theater Berlin. In: Musik zu Shakespeare-Inszenierungen, Berlin 1999. Gesellschaft für Theatergeschichte, H.40/41.

Jahresberichte des Akademischen Gymnasiums, digitalisiert in ANNO – https://anno.onb.ac.at

Ariel Kahane, In memoriam Arthur Kahane, in: Maske und Kothurn, 19.Jg. 1973,H.3, S. 243 - 246

Henry Kahane, Arthur Kahane, Reinhardts Dramaturg, in: Internationale Theaterforschung/ Theatre Research International, Bd.4, Okt.1978, S. 59 -65

Hildegard Kernmayer, Die Eleganz des Feuilletons. Berlin 2017

Lehmann Adressverzeichnis, d.i. Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Handels-u.Gewerbe-Adressbuch für die k.k.Reichshaupt – und Residenzstadt Wien u. Umgebung. Wien 1859 – 1922

Lexikon deutsch-jüdischer Autoren, Hg. Archiv Bibliographia Judaica, Bd. 13, S. 167 ff.

Renate Möhrmann, Tilla Durieux und Paul Cassirer. Bühnenglück und Liebestod. Berlin 1997

Max Osborn, Der bunte Spiegel. Erinnerungen aus dem Kunst-, Kultur- und Geistesleben der Jahre 1890 bis 1933. Hg. Thomas B. Schumann. Hürth/Köln 2013

Bernhard Reich, Im Wettlauf mit der Zeit. Erinnerungen aus fünf Jahrzehnten deutscher Theatergeschichte. Berlin 1970

Henning Rischbieter, Theater als Kunst und als Geschäft. Über jüdische Theaterregisseure und Theaterdirektoren in Berlin 1894-1933, in: Theatralia Judaica, Tübingen 1992,S. 205-217

Moriz Schlesinger, Das verlorene Paradies. Ein improvisiertes Leben in Wien um 1900. Wien 1993

Julius Schoeps, Das Erbe der Mendelssohns. Biographie einer Familie. Frankfurt/M. 2009³

Arthur Schnitzler, Tagebücher 1879 – 1931. 10 Bde. Hg.v.d.Kommission für literarische Gebrauchsformen der ÖAW. Wien 1981 - 2000

Alphons Silbermann, Was ist jüdischer Geist? Zur Identität der Juden. Zürich, Osnabrück 1984

Anna Staudacher, … und meldet den Austritt aus dem mosaischen Glauben: 18.000 Austritte aus dem Judentum in Wien 1868 – 1914, in: Quellen, Daten Namen, Frankfurt/M. 2009

Theater als Geschäft. Berlin und seine Privattheater um die Jahrhundertwende. Hg. Von Ruth Freydank. Berlin 1995

Von der Freien Bühne zum Politischen Theater. Drama und Theater im Spiegel der Kritik. Hg. Hugo Fetting. Bd.1. 1889 – 1918. Leipzig 1987

Renate Wagner, Arthur Schnitzler, eine Biographie. Wien , München 1981

Eduard von Winterstein, Mein Leben und meine Zeit, Berlin 1982

Nachweise in Internet:

Stichwort Jüdisches Leben in Wien enthält umfangreiche Literaturhinweise

https://commons.wikimedia.org/wiki/Category: Judaismin Vie nna?

Stichwort Jüdisches Leben in Berlin enthält umfangreiche Literaturhinweise

https://commons.wikimedia.org/wiki/Category: Judaism in Berlin?


Anmerkung:

Die für die personenbezogene Recherche benutzten Internet-Artikel werden nicht gesondert ausgewiesen


Anmerkungen zu den einzelnen Kapiteln

Von Jassy über Wien nach Berlin   - biographische Fragmente

1)Arthur Kahane, Tagebuch des Dramaturgen, Berlin 1928, S.111 ff. In diesem Abschnitt der Erinnerung an einen jungen Max Reinhardt voller Ideen, Tatendrang erzählt Kahane auch von gemeinsamen Konzertbesuchen im legendären, heute nicht mehr existierenden Bösendorfersaal, Wien Innere Stadt, Herrengasse 6 - 8

Zur Geschichte dieses Saales: s.a. https://dagmarsaval.eu

 „Mit meinen Flügeln komme ich überall hin“, Ludwig Bösendorfer zum 100. Todestag

2) Ariel Kahane, (1907 – 1986), Architekt, Landschaftsplaner.

Zum Vornamen Ariel: jüdisch/hebräisch bedeutet der Name Feuerherd Gottes, Löwe Gottes, bezeichnet auch einen Engel.

Ariel Kahane, In memoriam Arthur Kahane. Zu seinem hundertsten Geburtstag 1972 von Ariel Kahane (Motsa Ilith bei Jerusalem), in: Maske und Kothurn, 19.Jg., 1973, H.3. S.243f.

Das Originalmanuskript sowie die begleitende Korrespondenz, Aktenarchiv der Akademie der Künste, AdK-W-Archivdirektion, Nr.66,

Buchstabe K

Ariel, vor seiner Emigration Anselm, Kahane, war 1934 nach Palästina emigriert. Er hat diesen Text in deutscher Sprache verfaßt; die langjährige Abwesenheit vom deutschen Sprachraum führte zu den im Text erkennbaren sprachlichen Unebenheiten, die ihn darum nur noch eindrücklicher werden lassen.

Wenig einfühlsam und wenig geschichtsbewußt liest sich der Kommentar der Herausgeber zu dem Text des Sohnes Ariel Kahane, publiziert in  „Maske und Kothurn“, Heft 3, 1973, anläßlich der Reinhardt-Feiern 1973 zu dessen 100. Geburtstag u.a. auch in Salzburg. Man hatte aus diesem Anlaß viele Zeitzeugen, die Mehrzahl von ihnen Emigranten, eingeladen;  sie erzählten in zum Teil sehr bewegenden „statements“ von ihrer Zeit an den Reinhardt-Bühnen vor und hinter den Kulissen, von persönlichen Begegnungen, Gesprächen, Arbeitssituationen.

Der Herausgeber des Textes von Ariel Kahane „Arthur Kahane. Zum 100. Todestag 1872 -1972“ schreibt dazu im abschließenden Kommentar:

 „Diese Würdigung …  kann darum nicht den Anspruch der Unvoreingenommenheit erheben. …  Die Theaterleistung ist … die am wenigsten Überlebende, … an Archivalischem dürfte das meiste vernichtet sein. … daß ein ungerechtfertigtes Fast-Vergessen vorliegt. Die Ereignisse selbst liegen schon an der Grenze des noch Kontrollierbaren durch lebendige Zeugen und Zeugnisse, und einer inzwischen eingesetzten historischen Erforschung des deutschen Theater-und Literaturlebens in seiner Blütezeit im ersten Drittel dieses Jahrhunderts.“

Die Exilforschung, die Aufarbeitung der Verbrechen des 3.Reichs begann zwar mit etlicher Zeitverzögerung nach 1945, aber eine Behauptung anno 1972/73 wie „an archivalischem dürfte das meiste vernichtet sein “ ist unzutreffend; selbst 2022 fördert die Spurensuche noch unzählige  Dokumente ans Tageslicht.

Ariel Kahane – aus der Distanz von etlichen Jahrzehnten,  spricht das Problem der Assimilation der jüdischen Minderheit im k.k.Wien im ausgehenden 19.Jh.an. Wie komplex dieser Tatbestand tatsächlich war, darüber gibt es zahlreiche Publikationen aus ganz unterschiedlicher Perspektive.  In seinem Roman „Der Weg ins Freie“ beschreibt Arthur Schnitzler diese komplexe Situation der Juden in Wien.

Henry Kahane, 1902 – 1995, Romanist, war der älteste Sohn von Arthur Kahane.

Seine Erinnerungen hat er publiziert: Arthur Kahane, Reinhardts Dramaturg, in: Theaterforschung international, Bd.4, Ausg.1, Oktober 1978, S. 59 - 65

3) Café Griensteidl (im Palais Dietrichstein) war ein zentraler Treffpunkt für Politiker, Künstler; mit dem Bau des Michaelertraktes im Zuge der Erweiterung der Hofburg wurde auch das Palais Dietrichstein abgerissen, 1896/97.  Dieses Ereignis nahm Karl Kraus zum Anlaß für seine Publikation „Die demolierte Literatur“ , in der er die als „Jung Wien“ bekannte literarische Bewegung satirisch beschreibt.

Hermann Bahr  erinnert sich in einem „Tagebuch“ bezeichneten Artikel im Neuen Wiener Journal, 24.8.1930, S. 14f.

… vor vierzig Jahren … in dem längst mythisch gewordenen Café Griensteidl [traf ich] zwei mir für mein ganzes Leben unvergessliche Freunde, Arthur Kahane und Willi Handl  …

4)  Hermann Bahr, (1863-1934) Schriftsteller, Journalist, Dramaturg, verheiratet mit der Mezzo-Sopranistin Anna von Mildenburg  (1872-1947)
5) Karl Kraus, (1874–1936), Schriftsteller, Journalist,  Herausgeber und Publizist in der von ihm gegründeten und geleiteten Zeitschrift  „Die Fackel“ von 1899 – 1936

6) Oskar Friedmann (1872-1929), Journalist und Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur. Bruder von Egon Friedell. Gründet 1899 den „Wiener Verlag“; verkauft diesen 1903 an Fritz Freund (1879- 1950)

7) Brief an Franz Servaes, (1862-1947), Schriftsteller und Journalist; Vater der Burgschauspielerin Dagny Servaes. Wienbibliothek, HIN 137783

8) Die Neubauten Hofoper und Hofburgtheater waren Teil der Stadterweiterung nach dem Abriß der alten Befestigungsanlagen rund um die (Innere Stadt) Wien, die Kaiser Franz Josef 1857 verfügt hatte. An ihrer Stelle entstand die Ringstraße, kurz Ring genannt.

Das Neue Haus am Ring, wie das Hofburgtheater zunächst genannt wurde, wenig geliebt, viel kritisiert wegen baulicher sowie erheblicher akustischer Mängel wurde am 14. Oktober 1888 eröffnet.  Zur Baugeschichte und Gestaltung: s. Renate Wagner- Rieger, Die Wiener Ringstraße, 11 Bände, erschienen zwischen 1965–1978.

Die „Burg“, wie das Burgtheater auch etwas skeptisch-liebevoll genannt wird, hatte       nun 250 Stehplätze hinter den Galeriesitzplätzen (die „Vierte Galerie“) – anders als               das „Alte Haus am Michealerplatz“, das keine Stehplätze hatte.

9) „Der Schwender“ – Vergnügungsetablissement in (Wien) Rudolfsheim-Fünfhaus, errichtet auf dem Braunhirschengrund (ehem. Besitzer Familie Arnstein-Pereira) von Carl Schwender mit Tanzsälen, Casino, Biergarten und einem Theater.  Dieses Theater wurde verpachtet die letzte Pächterin war Pauline Löwe (Czerniawski-Löwe), die auch eine Schauspielschule führte. Von dieser Bühne aus begann der Schauspieler Max Reinhardt seine professionelle Laufbahn auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“.

10)  Die Generation von 1870 -1880: Kahane ist 1872 geboren, Reinhardt 1873, Hofmannsthal 1874. Hermann Bahr, die Schlüsselfigur dieses „Jungen Wien“, 1863, Arthur Schnitzler 1862, Richard Beer-Hofmann, 1866, Paul Goldmann, der Journalist in diesem Kreis, geboren 1865 in Breslau; die Liste läßt sich beliebig erweitern. 


 „Werkstatt des Dramaturgen“ – von der Vielfalt des Theateralltags

 1) Arthur Kahane, Tagebuch des Dramaturgen, S.12

 2) Kleines Theater, Neues Theater: 1901 – 1905, ein kurzer Überblick zur Vertrags- und – Finanzsituation.

Schall und Rauch/Kleines Theater, Ehem. Arnim’sche Festsäle, Unter den Linden 44, im „Schloß-Hotel“. Eigentümer de Hotel: Fa Wilhelm Wehrhan,Neuss/a Rhein, vertreten durch Gustav Gumpel, Kaufmann

Mietobjekt: 1. Etage + die beiden Seitenflügel des Hauses Friedrichstraße 87

Miete im 1. Jahr: 48.000.- Mark und 55.000.- ab dem 3. Jahr

Gesellschaftsvertrag für eine Theatergesellschaft „Schall und Rauch“ GmbH zum Betrieb eines Theatergeschäfts

LAB –030-05, 2723, Bl.3

Startkapital  für die „Schall und Rauch“ GmBH beträgt von 100.000.- Mark; die GmbH bilden ein Konsortium von vier Schauspielern, d.s. Max Reinhardt, Berthold Held, Friedrich Kayssler, Martin Zickel ,die je 500.- Mark Kapital einbringen sowie eine Kapitalistin,  Helene Leins, eine Freundin von Louise Dumont, mit einer Einlage von 50.000.- Mark  und Louise Dumont  ebenfalls  50.000.- Mark. Die GmbH schließt einen Mietvertrag/Pachtvertrag mit dem Schloß-Hotel , d.s. die Arnim‘schen Festsäle Unter den Linden 44, Ecke Friedrichstraße 79 ab für die Dauer von fünf Jahren,  ab 1.10.1901

  • 5 des Mietvertrag enthält die Klausel, Verpflichtung zur Einrichtung einer Bühne, dafür stellt der Vermieter dem Mieter die dafür benötigte Summe 16.500. - gegen Rechnungslegung sukzessive zur Verfügung.

Geschäftsführer und Inhaber der Konzession  des Theaters: Hans Oberländer (Gründer des „Akademischen Verein für Kunst und Literatur, Berlin“, 1899)

Eröffnung 9.10.1901

Direktion: Hans Oberländer und Berthold Held

Büro, Inspektion und Kasse: Edmund Reinhardt

Das Theater Unter den Linden 44, Juli 1901, wird im Sommer 1902 umbenannt in Kleines Theater und erhält 1902 die Konzession für abendfüllende Stücke.

August 1902 wird die finanzielle Grundlage des Kleinen Theaters geändert: Depot Pfandbriefe im Wert von 50.000.- Mark, deponiert von Emmy Löwenfeld, geb. Wolff als Sicherheit für den an Max Reinhardt  abgetretenen Geschäftsanteil von Helene Leins/Kapitalistin von 50.000.- der GmbH „Schall und Rauch“.

Max Reinhardt  wird Hauptgesellschafter von „Schall und Rauch“ GmbH.

1902 kündigt Max Reinhardt seinen Vertrag bei Otto Brahm; er zahlt die Konventionalstrafe in der Höhe von 14.000.- Goldmark

Neues Theater /Theater am Schiffbauerdamm

14.2.1903 Übernahmevertrag zwischen Paul Martin und Max Reinhardt

Betriebskapital: 100.000.- Mark, die  von Mäzenen zur Verfügung gestellt werden und eine

Kapitalgesellschaft bilden: Willi Levin/Lewin, August Huck, Freiherr von Feilitzsch, Ludwig Langer, G. Sponholz als Gesellschaft „Direktion des Neuen Theaters Max Reinhardt“

Im August 1903 wird eine „Stille Gesellschaft“ gegründet:

Zu den bereits vorhandenen Geldgebern Levin, Feilitzsch, (Ludwig) Langer, kommen dazu:

August Huck und G. Sponholz(aus Bln Charlottenburg)

1904 Neues Theater und Kleines Theater unter der Leitung von Max Reinhardt

Eigentümer: Neues Theater GmbH

Direktion: Max Reinhardt

Eigentümer: Kleines Theater: Bankier G. Gumpel

Direktion: Hans Oberländer

Verwaltung für beide Theater: Edmund Reinhardt

Zentralbüro für beide Theater: Neues Theater

1905

Neues Theater und Kleines Theater

Vereinigte Bühnen unter der Leitung  von Max Reinhardt

Verwaltung: Edmund Reinhardt

Büro, Inspektion, Kasse: Edmund Reinhardt

Rechtsbeistand: Dr. Julius Lubszynski

Konsortialvertrages zwischen dem Neuen Theater und der Kleinen Theater GmbH, um beide Theater auf gemeinsame Rechnung zu betreiben: vom 15.6.1903 – 31.8.1908

Abschrift eines Vertrages zwischen den Reinhardt-Betriebskontrahenten:

„Zwischen dem Herrn Max Reinhardt zu Grunewald bei Berlin, Fontanestraße 8 und den Herren G. Sponholz, Charlottenburg, Knesebeckstraße 20/21, August Huck, Frankfurt/M, Giolettstraße 67, Willi Levin, Berlin, Kronenstraße, Freiherrn von Feilitzsch, Charlottenburg, Kurfürstendamm 210, Direktor Ludwig Langer, Charlottenburg, Luitpoldstraße 85 ist folgender Vertrag abgeschlossen worden:

  • 1-4 pp.
  • 5 Die stillen Teilhaber haben einen kaufmännischen Delegierten zu bestimmen, welchem die oben erwähnten Berichte etc. zu übermitteln sind, damit die Teilnehmer ohne weiteres in der Lage sind, sich über den Geschäftsgang auf dem Laufenden zu erhalten. Herr Reinhardt ist verpflichtet, sich vor wichtigen geschäftlichen Maßnahmen mit dem Delegierten der Gesellschafter zu beraten, im übrigen ist er in der geschäftlichen Leitung unbeschränkt. Die künstlerische Leitung des Unternehmens, wozu sämtliche Engagements- und Gastspielverträge, Enemblegastspiele, Anschaffung von Dekorationen, Kostümen, Möbeln, Requisiten, Beleuchtung usw. gehören, steht Herrn Reinhardt ausschließlich zu. Zur Anstellung von Personen in leitender geschäftlicher Stellung und zur Erteilung von Vollmachten bedarf es der Zustimmung der Delegierten. Die Gesellschaft führt die Firma:

‚Direktion des Neuen Theaters Max Reinhardt‘. Die sofortige Anmeldung zur Gewerbesteuer übernimmt Herr Reinhardt.“

Zit. Heinrich Braulich, Max Reinhardt, 1969, s. 310

Der Gewinn aus den beiden Unternehmen wird am Ende des Betriebsjahres aufgeteilt:

33 1/3 % Kleines Theater, 66 2/3 % Neues Theater. Der Reingewinn des Neuen Theaters geht zu 50% an Max Reinhardt; die anderen 50% werden anteilig (je nach Einlagenhöhe) an die Gesellschafter ausgezahlt. Der Vertrag enthält auch eine Klausel für die Verlustregelung; die aber trat nicht in Kraft.

 3) Edmund Reinhardt (1874 – 1929), kaufmännischer Direktor der Reinhardt-Bühnen, nannte sich kurzzeitig Aranyi (= dt. Gold), mit der allgemeinen Zustimmung der ungarischen Regierung (die Familie Goldmann =Reinhardt stammte aus Stupava, damals Westungarn, heute Slowakei)  zum Namenswechsel von Goldmann zu Reinhardt.

Das Datum zu dem Max Reinhardt  seinen Bruder nach Berlin holte, ist (bisher) nicht  präzise anzugeben. Die Aussagen, wann Max Reinhardt  seinen Bruder nach Berlin geholt hat divergieren, nach Eduard von Winterstein geschieht dies bereits 1894, in der übrigen Literatur wird immer das Jahr 1901 genannt. Wahrscheinlicher ist 1894, denn ab 1901 beginnt der Reinhardt’sche „Expansions-Mechanismus“  er führt von der „Brille“ zu „Schall und Rauch“/„Kleinen Theater“ und zum „Neuen Theater“ und setzt sich fort bis in die 20er Jahre; für diesen Expansionsdrang war mehr als nur finanztechnisches Wissen Voraussetzung, und das alles besaß Edmund Reinhardt.

Eduard von Winterstein, Mein Leben und meine Zeit, Berlin 1982, S., 299f. : über Edmund Reinhardt:

 … Edmund Reinhardt war einige Jahre jünger als sein Bruder Max. Beide waren 1894 zusammen nach Berlin gekommen. Edmund, ein gelernter Kaufmann, war Angestellter in irgendeinem kaufmännischen Büro. Als Max seine Direktionstätigkeit begann, nahm er seinen Bruder Edmund sofort als Geschäftsführer in sein Theater auf. … Da Max Reinhardt selbst auch ein kluger geschäftlicher Kopf war, so ist es schwer zu sagen, wieweit die beiden Brüder in den geschäftlichen Dingen harmonierten … wir Schauspieler …[hatten] das Gefühl, ohne Edmund könnten die Theater nicht bestehen, wie es sich denn auch zeigte nach dem im Jahre 1929 erfolgten plötzlichen Tode Edmunds. …

Leonhard Fiedler, Max Reinhardt, 1994,  nennt 1901, Heinrich Braulich, „Theater zwischen Traum und Wirklichkeit“, Berlin 1969, gibt 1902 an; er bezieht sich auf Gusti Adler.  Der Vertragsabschluß für „Schall und Rauch“, Juli 1901 benennt Edmund Reinhardt als Verwaltungsdirektor .

Die Rolle von Edmund Reinhardt im Theaterimperium Reinhardt war  „ der Mann im Hintergrund“, der nach  einem Kahane –Zitat bei Fiedler, Max Reinhardt,  S. 62:

… ihm (Max Reinhardt) ergeben bis zur Selbstauslöschung, bescheiden hinter seinen rein wirtschaftlichen Erfolgen verschanzt, in seiner mit eherner Konsequenz durchgeführten Anonymität ebenbürtig …  Edmund Reinhardt holte die „himmelstürmenden“ Theatervisionen und Pläne seines Bruders Max in die Realität zurück soweit es ihm möglich war, sorgte mit kühnen Finanztransaktionen auch in finanziell schwierigen Zeiten für einen geraden Kurs des „Ozeandampfers Reinhardt-Imperium“.  Edmund  Reinhardts Tod – so ist man heute versucht zu sagen, kam in einem Moment, der allen Theatern, Probleme bereitete, nicht nur der sogen. Schwarze Freitag, Steuern, Publikumsschwund, die zunehmend spannungsreichere und damit unruhigere politische Lage der Weimarer Republik, speziell in Berlin. Max Reinhardt, unerfahren in kaufmännischen Details und deren Erfordernissen startete diverse Rettungsversuche seines Imperiums..

1905 nach dem Erfolg des „Sommernachtstraum“ mietet Reinhardt das Kleine Palais am Kupfergraben 5, holt seine Familie nach. In der Folge werden die Berliner Reinhardt-Bühnen zum Familienbetrieb. Siegfried Reinhardt leitet das Einkaufsbüro, Leo Reinhardt übernimmt das Abonnement-Büro, Hermann Rosenberg verheiratet mit Schwester Jenny ist der Photograph des Hauses, wird gelegentlich auch als Bühnenmaler eingesetzt und betreut den Bücherstand der Theater. 

 4)Hugo von Hofmannsthal an Leopold von Andrian, (Wien) 27.10.1918, in: Hugo von Hofmannsthal-Leopold von Andrian. Briefwechsel, Frankfurt/M. 1968, S. 291f.

 5)Kleines Theater - Neues Theater. Werbebroschüre mit Abonnement-Angebot und Spielplan,          Kritikenauszügen,  12 Abb.(Rollenbilder, Szenenphotos). Gedruckt in Berlin SW, Bernburger Straße    31, bei Imberg & Lesson, S.1,2

  6)Arthur Kahane an Gustav Gugitz, Berlin, 24.9.1904, 1 Br., 1 Bl. hs., Wienbibliothek HIN 90788

  7) Katalog: Hugo von Hofmannsthal auf dem Theater seiner Zeit. Wien, Salzburg 1974, S. 17f.;  „Die Hochzeit der Sobeide“ wurde mit „Der Abenteurer und die Sängerin“ sowohl in Berlin als auch  

    8)Exkurs zum Thema „Festspiele“. Die Idee der Festspiele ist so uralt wie das Theater selbst; im 19.Jh., vor allem in der 2.H. des 19.Jh. beschäftigten sich immer mehr Ideenträger mit dieser besonderen Form der Spielpraxis . Mit der Eröffnung der Bayreuther Festspiele 1876 wurde eine Idee Wirklichkeit; die zahlreichen  nachfolgenden Projekte blieben in der Mehrzahl unrealisiert.  Salzburg: seit der Festveranstaltung  1856 aus Anlaß des 100. Geburtstags von Wolfgang Amadé Mozart wurde immer wieder über  Mozart-Festspiele nachgedacht, in Ansätzen auch realisiert (wie z.B. 1877).

Hermann Bahr zählte ebenfalls zu den zahlreichen Ideengebern der Festspielgedanken,  Ariel Kahanes erinnert sich sein Vater hätte mit Hermann Bahr  um 1903 über Festspiele und mögliche Festspielorte, wie z.B. Salzburg spekuliert, so lag diese Diskussion einfach im Trend der Zeit.

9) Leopold von Andrian – Werburg (1875 -1951), seit 1895 mit Hofmannsthal befreundet; Diplomat, von seiner kurzen dichterischen Zeit ist „Der Garten der Erkenntnis“ sein wichtigstes Oeuvre. 1918 lanciert ihn Hofmannsthal als Intendant der k.k. Hoftheater (Burg und Oper); mit Unterstützung von Andrian kann noch knapp vor dem Ende der k.k. Monarchie die Gründung der Salzburger Festspiele durchgesetzt werden. Mehr darüber in der einschlägigen Literatur. „Der Fall Hermann Bahr“  ein Hinweis auf die Besetzungsprobleme  der Dramturgie sowie Direktion am k.k.Hofburgtheater;  auch hier begnüge ich mich mit dem Hinweis auf die einschlägige Literatur.

10)Arthur Schnitzler an seine Frau Olga, 18.11.1904 und am 19.11.1904, in: Renate Wagner, S. 158ff., 165f .

11) Kleines Theater - Neues Theater. Werbebroschüre mit Abonnement-Angebot und Spielplan, Kritikenauszügen,  12 Abb.(Rollenbilder, Szenenphotos). Gedruckt in Berlin SW, Bernburger Straße 31, bei Imberg & Lesson, S.1,2

12)Berthold Held, (1868 – 1931). Schauspieler, Schauspiellehrer, Regisseur, Management für Gastspiele, zeitweise auch technischer Direktor, Leiter der Schauspielschule des Deutschen Theaters, Sommerdirektionen Deutsches Theater und Kammerspiele .

Seit 1901 in Berlin, seit 1905 unterrichtet Berthold Held an der Schauspielschule Reinhardt, damals noch In den Zelten 5, Palais Wesendonck. Vortragsmeister/Sprechunterricht.

1914 übernimmt Berthold Held die Leitung der Schauspielschule, inzwischen dem Gebäude des Deutschen Theater angegliedert. Vgl. dazu Gerhard Ebert, 100 Jahre Berliner Schauspielschule, www.berliner-schauspielschule.de

13)Bruno Walter, eigentlich Bruno Walter Schlesinger, (1876-1962) Dirigent

14)Vgl. Huesmann, Welttheater Reinhardt, ab Nr.12 ff.

15)Ferruccio Busoni, (1866–1924) Busoni lebte nach seinen Tournee-Wanderjahren seit 1894 in Berlin. Der Musiker Busoni war Komponist, Pianist, Dirigent sowie ein begehrter Lehrer für Komposition. Als Musikschriftsteller suchte er nicht nur mit dem „ Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst“ nach einer neuen Musiksprache, sondern experimentierte auch mit einem Tasteninstrument, dem Dritteltonklavier.

 Aus der Bühnenmusik der „Turandot“stellte  Busoni eine Orchestersuite zusammen. .

Die ersten Skizzen zu einer Orchestersuite komponiert Busoni 1904; angeregt von der Schiller-Übersetzung des Gozzi-Stücks und dem Mißfallen an der gleichnamigen Komposition von Carl Maria von Weber, mit einer Widmung an den Dirigenten Karl Muck; publiziert bei Boosey & Hawkes 1906

16)Karl Vollmöller, (1878-1948), Schriftsteller, Dramaturg, Übersetzer, Drehbuchautor, Film-pionier, ursprünglich Archäologe

17) Oskar Fried, (1871 – 1941 oder1942, Todesdatum nicht gesichert), Komponist, Dirigent .

Schüler von Engelbert Humperdinck, Philipp Scharwenka, 1904-1910 Dirigent des Stern’schen Gesangsvereins, ab 1907 Dirigent der Gesellschaft der Musikfreunde Berlin.

Er gilt als Mahlers größter zeitgenössischer, authentischer Interpret. Zu seinen Kompositionen: Die „Auswanderer“, ein „Trunkenes Lied“ folgen einem Trend, der im letzten Viertel des 19.Jh. voll durchschlägt,  der Versuch (immer im Gefolge von Wagners Versuchen die Oper zu erneuern) mit dem Melodram oder einer ähnlichen Kunstform neue Wege (des Musiktheaters) zu gehen. Dazu gehören von Arnold Schönberg, die Monodramen

„Die glückliche Hand“, „ Erwartung“. Beide Monodramen waren bei Max Reinhardt  als Projekt im Gespräch. Vergleichbare Tendenzen findet man schon vor 1900 bei Humperdinck bei der Oper „Die Königskinder“, nach 1900 bei Busoni.

Oskar Fried erfindet für seine mit Sprechstimme auf einer Tonhöhe zu spielenden Dramen wie die „Auswanderer“ einen neuen Terminus um sich von der bisher gebräuchlichen Definition,  „Monodram  mit Sprechstimme“ auf Tonhöhe, „Melodram“ u.ä. abzugrenzen: daraus wird: Sprechtonstimme.

18)Carl Muck, (1859-1940), Dirigent

19)Edith Andreae, (1883 – 1952), Schwester von Walther Rathenau;  verheiratet mit dem Bankier Fritz Andreae, der zu den Teilnehmern der „StillenGesellschaft“ (Gruppe der Financiers für das Deutsche Theater) gehörte

20)Engelbert Humperdinck (1854 – 1921), Komponist. Nachlaßbestand in der Goethe-Universität der Stadt Frankfurt/M.- J.C.Senckenberg Universitätsbibliothek http://www.ub.uni-frankfurt.de/wertvoll/bestand

Zusätzlich liegt ein gedrucktes Verzeichnis vor, das online gestellt wurde.

21 )Wolfgang Humperdinck , Engelbert Humperdinck. Das Leben meines Vaters. Frankfurt/M. 1965. Waldemar Kramer, im Kapitel zur Zusammenarbeit mit Max Reinhardt, Shakespeare-Musik und Krippenspiel, 1905 -1907, S. 267 ff.: S. 273: … die Bühnenmusiken gingen an den Musikverlag Max Brockhaus in Leipzig und nahmen von dort einzeln oder zu Suiten zusammengestellt ihren Weg über die Bühnen, in die Konzertsäle und in die Programme des Rundfunks. …“ … mehr als 300 Bühnen bis 1939

22) Die Rotunde, eeine Ausstellungshalle, erbaut für die Weltausstellung 1873. Der spektakuläre Kuppelbau brannte 1937 völlig aus, er mußte abgerissen werden

23) Blätter des Deutschen Theaters, 1. H.1911 (zit. nach der Biographie Arthur Kahane in der NDB

24) Es ist überliefert, daß Kahane die Geschehnisse seines theatralischen Büroalltags  in Kladden, in Notizbüchern akribisch notiert hat; vgl. dazu Eduard von Winterstein, op.cit.,S.299 ff. Ein Nachlaß Arthur Kahane wird nirgendwo verzeichnet; somit müssen diese Aufzeichnungen als verloren gelten.

25) Erik Charell, (1894-1974), eigentlich Erich Karl Loewenberg, Choreograph, Regisseur, Theaterdirektor, Filmschauspieler  

26) Brief von Berthold Held , 5.2.1926, zit. in der Fußnote im Kap. „Alltag der Ausbildung“

 in: Berliner Schauspielschule von Gerhard Ebert, www.berliner-Schauspielschule.de

  1. a. Arthur Kahane, Theater, Kap. Der schauspielerische Nachwuchs, S. 182ff., Berlin 1930

27) Bernhard Reich, (1894-1972), Regisseur, Schriftsteller. Seine Erinnerungen aus fünf Jahrzehnten deutscher Theatergeschichte „ Im Wettlauf mit der Zeit“, beschreibt er das Theater Max Reinhardts im Kapitel „Max Reinhardt oder das Modell des synthetischen Theaters“ , Kahane und Felix Hollaender,  S. 112ff. mit etwas „spitzer“ Zunge.

28) Hermann Bahr hat in seiner Komödie „Die gelbe Nachtigall“ das Karussell der Reinhardt-Dramaturgen nachgezeichnet.

29) Tilla Durieux, Meine ersten neunzig Jahre. Erinnerungen. Berlin, München 1971, S. 68 f.

30) Eduard von Winterstein, Mein Leben und meine Zeit, Berlin 1982, S., 299f.

31) Arthur Kahane an Ferruccio Busoni, 14.6.1913, D-B, Mus.Nachl.F.  Busoni B II, 2454, Musik. Abt. m. Mendelssohn-Archiv,  Staatsbibliothek zu Berlin- Preußischer Kulturbesitz

32) Stefan Grossmann, in „Das Tage-Buch“ , H.40, 1927, S. 1609


 Schriftsteller, Essayist

 1 ) Ariel Kahane, In Memoriam Arthur Kahane. Zu seinem hundersten Geburtstag 1972, in : Maske und Kothurn, 19.Jg., H.3., S. 243f.

  2) Karl von Levetzov, (1871-1945), Schriftsteller, Librettist. Studium an der Universität Wien, gehört e zum Kreis der Literaten im Café Griensteidl, zieht nach Berlin, beteiligt sich an der Gründung des  „Überbrettl“ des Ernst von Wolzogen, tritt auch selbst auf. Für Eugen     d’Albert schreibt er die Libretti u.a. zu „Mister Wu“, „Die schwarze Orchidee“. Er stirbt im Gefängnis von Mürau 1945, nach der kommunistischen Besetzung der Tschechoslowakei.

 3) Erich Büttner (1889 -1936) Expressionistischer Maler, sein malerischer Schwerpunkt sind Porträts. Den ersten Unterricht hatte Erich Büttner bei Emil Orlik; er gehörte zur Berliner Sezession, stilistisch wird er dem Expressionismus zugeordnet.

  4) „Orpheus in der Unterwelt“ (Jacques Offenbach), Fassung von 1874, Berlin, Großes   Schauspielhaus, 11.August 1922, Regie: Max Reinhardt, Dirigent: Alexander Stefanides.   Programmbuch des Deutschen Theaters“, 1922,Arthur Kahane, „Phantasie über     Offenbach“ . Als Vorrede, o.S.Ang.