Arthur Kahane, Lebenslauf: Unterschied zwischen den Versionen

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===Arthur Kahane===
 
===Arthur Kahane===
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'''1872''', 2.Mai. Geburtsort: Jassy, Königreich Rumänien. Eltern: Salomon /Bernhard Kahane,  Jassy 1840 – Wien ?
  
'''1872''', 2.Mai. Geburtsort: Jassy, Königreich Rumänien. Eltern: Salomon /Bernhard Kahane,     Jassy 1840 – Wien ? Mutter: Amalie Golde Meisels, Krakau 1839 – Wien 1914
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Mutter: Amalie Golde Meisels, Krakau 1839 – Wien 1914
  
              Geschwister: Max (Ingenieur), Frieda, verehel. Winter
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Geschwister: Max (Ingenieur), Frieda, verehel. Winter
  
              (lt. Traueranzeige in der NFP 5.6.1914, Enkel und Urenkel sowie Schwiegerkinder:         Geza Winter, Paula Kahane (geb. Ornstein).
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(lt. Traueranzeige in der Neuen Freien Presse, 5.6.1914, Enkel und Urenkel sowie Schwiegerkinder:  Geza Winter, Paula Kahane (geb. Ornstein).
  
 '''              Jassy,''' Rumänien, liegt 20 km westlich der Grenze zur Republik Moldau und rund 400 km nördlich von  Bukarest. Dieser ganze Landstrich war seit Jahrhunderten Schauplatz unzähliger Kriege Russen,          Türken/Osmanen, bis die Truppen der Habsburgermonarchie dem Landstricht etwas Beruhigung   brachten. Relativer Friede kehrte erst ein mit der Errichtung des Königreich Rumänien 1859.
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Anmerkung:
  
              In alten Aufzeichnungen kann man lesen: Jassy liegt am Saum des Orients, ein Ort an dem asiatischer  Luxus, morgenländischer Reichtum verschmolzen mit europäischen Sitten, das zumindest kann man  von der herrschenden Oberschicht erzählen. Die Mehrheit der Vielvölkerstadt Jassy, ashkenasische Juden,  lebt  am Existenzminimum, daneben gibt es eine relativ gut betuchte bürgerliche Mittelschicht.  Von dieser ostjüdischen Geschichte in Jassy gibt es kaum noch Spuren, Es ist das Resultat des Rassenwahn des Dritten Reichs.
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'''''Jassy,''' Rumänien, liegt 20 km westlich der Grenze zur Republik Moldau und rund 400 km nördlich von  Bukarest. Dieser ganze Landstrich war seit Jahrhunderten Schauplatz unzähliger Kriege Russen, Türken/Osmanen, bis die Truppen der Habsburgermonarchie dem Landstricht etwas Beruhigung  brachten. Relativer Friede kehrte erst ein mit der Errichtung des Königreich Rumänien 1859.''
  
              1853 Handbillett Kaiser Franz Josef regelt die staatsbürgerlichen Verhältnisse der k.k.Monarchie; es  bedeutet nicht mehr und nicht weniger als die Gleichstellung der jüdischen Minderheit. De facto erstreckt sich der Prozess der Gleichstellung  bis zu dem Gesetz vom 25.Mai 1868.
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''In alten Aufzeichnungen kann man lesen: Jassy liegt am Saum des Orients, ein Ort an dem asiatischer  Luxus, morgenländischer Reichtum verschmolzen mit europäischen Sitten das zumindest kann man  von der herrschenden Oberschicht erzählen. Die Mehrheit der Vielvölkerstadt Jassy, ashkenasische Juden,  lebt  am Existenzminimum, mit einer relativ gut betuchten bürgerliche Mittelschicht.  Von  dieser ostjüdischen Geschichte in Jassy gibt es kaum noch Spuren, Es ist das Resultat des Rassenwahn  des Dritten Reichs.''
  
              In der Folge setzte eine verstärkte Einwanderung, vor allem aus dem Osten der Monarchie nach Wien ein.
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''1853  Ein Handbillett von Kaiser Franz Josef regelt die staatsbürgerlichen Verhältnisse der k.k.Monarchie; es  bedeutet nicht mehr und nicht weniger als die Gleichstellung der jüdischen Minderheit. De facto  erstreckt sich der Prozess der Gleichstellung  bis zu dem Gesetz vom 25.Mai 1868. In der Folge setzte eine verstärkte Einwanderung, vor allem aus dem Osten der Monarchie nach Wien ein.''
  
              1870 wurde die Eisenbahnlinie Lemberg- Czernowitz gebaut und damit erhielt die Stadt Jassy Anschluß und Bahnhof an das Eisenbahnnetz.  Und hatte Signalwirkung. Auswanderung ist das Ziel der       Bewohner, der Fluchtpunkt dieser Auswanderung ist die k.u.k. Residenzstadt Wien.  Blättert man ein wenig im „Lehmann“, dem Wiener Adressverzeichnis, kann ab ungefähr 1870 die Häufung ostjüdischer      Namen für die „Mazzesinsel“ (d.i. die Leopldstadt, die Insel zwischen Donaukanal und Donau) sowie  für Teile des 3. Wiener Bezirks Landstraße (östlicher Abschnitt) nachlesen. Bei der Durchsicht dieses Wiener Adressverzeichnis „Lehmann“ wird  für 1872 kein Name „Kahane“  verzeichnet, ab 1873     werden mehrere Kahanes (Kahane ist ungefähr so „selten“ Maier oder Müller, abgeleitet von Kohn)   genannt, aber kein Salomon.
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''1870 wurde die Eisenbahnlinie Lemberg- Czernowitz gebaut und damit erhielt die Stadt Jassy Anschluß und einen Bahnhof an das Eisenbahnnetz.  Und hatte Signalwirkung. Auswanderung ist das Ziel der  Bewohner, der Fluchtpunkt dieser Auswanderung ist die k.u.k. Residenzstadt Wien. Blättert man ein wenig im „Lehmann“, dem Wiener Adressverzeichnis, kann ab ungefähr 1870 die Häufung ostjüdischer'' ''      Namen für die „Mazzesinsel“ (d.i. die Leopldstadt, die Insel zwischen Donaukanal und Donau) sowie  für Teile des 3. Wiener Bezirks Landstraße (östlicher Abschnitt) nachlesen. Bei der Durchsicht des  Wiener Adressverzeichnis „Lehmann“ wird  für 1872 kein Name „Kahane“  verzeichnet, ab 1873  werden mehrere Kahanes (Kahane ist ungefähr so „selten“ Maier oder Müller, abgeleitet von Kohn) genannt, aber kein Salomon.''
  
               In verschiedenen Nachschlagewerken, ausgenommen in der  Neuen Deutschen Biographie,  wird für  Arthur Kahane '''Wien''' als Geburtsort angegeben.
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In verschiedenen Nachschlagewerken,  wird für Arthur Kahane '''Wien''' als Geburtsort angegeben.
  
              Die Akte „''Schriftsteller Arthur Kahane''“, 1901/1902 nennt zweifelsfrei '''Jassy '''als Geburtsort; beil. ein Schreiben aus Wien, Aktz.Z858b.f.a., Wien,  am 26.November 1901:  … ''Arthur Kahane, 1872 zu Jassy in''  R''umänien geboren ….''      
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Die Akte „''Schriftsteller Arthur Kahane''“, 1901/1902 nennt zweifelsfrei '''Jassy '''als Geburtsort; dabei ein Schreiben aus Wien, Aktz.Z858b.f.a., Wien,  am 26.November 1901: … ''Arthur Kahane, 1872 zu Jassy in'' R''umänien geboren ….''   s.Landesarchiv Berlin, A Pr.Br.Rep.030,Tit.94, Nr.11231. Lt. der Berliner Akte ist Arthur Kahane konfessionslos und wohnte zwischen 1884 -1892 bei seinem Vater, den die Berliner Polizeiakte als „Börsenbesucher“  Bernhard Kahane bezeichnet.
  
              Landesarchiv Berlin, A Pr.Br.Rep.030,Tit.94, Nr.11231.
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Ab 1873 sind im „Lehmann“ mehrere Kahanes genannt, darunter  ein Bernhard Kahane.
  
              Lt. Berliner Akte ist Arthur Kahane konfessionslos und wohnte zwischen 1884 -1892 bei seinem Vaterden die Berliner Polizeiakte als „Börsenbesucher“  Bernhard Kahane bezeichnet.
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1884 S. Bernhard Kahane, wohnhaft Wien III, Eßlinggasse 16 [ dieser Teil des 3. Wiener Gemeindebezirks gehörte traditionell zu den von den Wiener Juden, die finanziell besser gestellt waren)   bewohnten Stadtteilen, das gilt auch für die 1890 genannte Adresse in der Praterstraße 56]
  
               Ab 1873 sind im „Lehmann“ mehrere Kahanes genannt, darunter  ein Bernhard Kahane.
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1890 gibt es einen Eintrag: S.[alomon] Bernhard Kahane , wohnhaft in der Praterstraße 56, Wien -Leopoldstadt, der in den folgenden Jahren mehrmals umzieht, immer als „Börsengeher“ (Börsenmakler wäre eine mögliche Definition, nach heutiger Diktion) bezeichnet wird.
  
              1884 S. Bernhard Kahane, wohnhaft Wien III, Eßlinggasse 16 [ dieser Teil des 3. Wiener Gemeindebezirks gehörte traditionell zu den von den Wiener Juden, die finanziell besser gestellt waren)  bewohnten Stadtteilen, das gilt auch für die 1890 genannte Adresse in der Praterstraße 56]
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Nach dem Bericht/Nachruf zum 100. Geburtstag seines Vaters, von '''Ariel Kahane''', war die Familie   wohlhabend.
  
               1890 gibt es einen Eintrag: S.[alomon] Bernhard Kahane , wohnhaft in der Praterstraße 56, Wien  Leopoldstadt, der in den folgenden Jahren mehrmals umzieht, immer als „Börsengeher“  (Börsenmakler wäre die heutige Definition) bezeichnet wird.
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Es folgen die Schuljahre bis 1890, Matura am Akademischen Gymnasium, Wien Innere Stadt
  
              Nach dem Bericht/Nachruf zum 100. Geburtstag seines Vaters, von '''Ariel Kahane''', war die Familie   wohlhabend.
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 Das '''Akademische Gymnasium''', Beethovenplatz 1, Wien Innere Stadt.
  
 Es folgen die Schuljahre bis 1890
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 Das Akademische Gymnasium, ein humanistisches Gymnasium mit Latein und Griechisch als Pflichtfach,  ist die älteste Schule der Stadt Wien (seit 1555); ein  Ausbildungsort von hoher Qualität und hohem Anspruch. Besichtigt man die Innenräume der Schule oder schlendert an der Fassade des neugotischen Bauwerks am Beethovenplatz entlang, dann findet man Gedenktafeln, bei deren Lektüre der Eindruck entsteht, man blättere in einer Enzyklopädie. 
  
Matura am Akademischen Gymnasium, Wien Innere Stadt, Beethovenplatz
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Ich greife – aus dem Lehrplan - etwas willkürlich heraus:
  
               Das '''Akademische Gymnasium''', Beethovenplatz 1, Wien Innere Stadt.
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Der Religionsunterricht für drei Konfessionen: Katholische Konfession lateinischer Herkunft,      evangelische Konfession, helvetisches Bekenntnis sowie Israelitischer Konfession.
  
              Das Akademische Gymnasium, ein humanistisches Gymnasium mit Latein und Griechisch als  Pflichtfach,  ist die älteste Schule der Stadt Wien (seit 1555); ein  Ausbildungsort von hoher Qualität  und hohem Anspruch.
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Ab der 1. Klasse  wurde Latein und Griechische, eine lebende Fremdsprache (Französisch oder Englisch ab der 3.Klasse ) unterrichtet.
  
              Besichtigt man die Innenräume der Schule oder schlendert an der Fassade des neugotischen Bauwerks   am Beethovenplatz entlang, dann findet man Gedenktafeln, bei deren Lektüre der Eindruck entsteht, man blättere in einer Enzyklopädie. 
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Für alle Sprachen galt der Lehrplan wie für die deutsche Sprache: Literatur, Geschichte usw. Grammatik. Hausarbeiten und Redeübungen wurden in einem engen zeitliche Rhythmus abgehalten, dazu kamen die Abschlußprüfungen der Semester, bzw. des Schuljahres .
  
              Ich greife – aus dem Lehrplan - etwas willkürlich heraus:
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Für sämtliche Fächer gibt es präzisen Angaben der verwendeten Lehrmittel sowie die Titel der schriftlichen Aufgaben (Hausarbeit, Schularbeit usw.) der Redeübungen. Dieser kleine Einblick in eine umfassende Ausbildung sollte genügen.
 
 
              Der Religionsunterricht für drei Konfessionen: Katholische, lateinische Konfession,   evangelische Konfession, helvetisches Bekenntnis sowie Israelitischer Konfession.
 
 
 
               Ab der 1. Klasse wurde Latein und Griechische, eine lebende Fremdsprache (Französisch oder Englisch ab der 3.Klasse )               unterrichtet.
 
 
 
              Für alle Sprachen galt der Lehrplan wie für die deutsche Sprache: Literatur, Geschichte usw.  Grammatik, Hausarbeiten und Redeübungen wurden in einem engen zeitliche Rhythmus abgehalten,  dazu die Abschlußprüfungen usw. 
 
 
 
              Für sämtliche Fächer gibt es präzisen Angaben der verwendeten Lehrmittel sowie die Titel der  schriftlichen Aufgaben (Hausarbeit, Schularbeit usw.) der Redeübungen. Dieser kleine Einblick in eine  umfassende Ausbildung sollte genügen.
 
  
 
'''Schuljahr 1889/1890''': Arthur Kahane  wird namentlich genannt; nicht aber für die Jahre davor; Externisten waren zugelassen, mußten die erforderlichen Prüfungen im Gymnasium ablegen. Für die Externisten gibt es eine Statistik, aber keine namentliche Erwähnung.
 
'''Schuljahr 1889/1890''': Arthur Kahane  wird namentlich genannt; nicht aber für die Jahre davor; Externisten waren zugelassen, mußten die erforderlichen Prüfungen im Gymnasium ablegen. Für die Externisten gibt es eine Statistik, aber keine namentliche Erwähnung.
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Dagegen wird die Religionszugehörigkeit zahlenmäßig erfaßt. Der Lehrplan bietet (u.zw. sehr umfangreich) Religionsunterricht an für : lateinische-katholisches Bekenntnis, evangelisches helvetisches Bekenntnis, isrealitisches Bekenntnis (ab 1886 Institutionalisierung der Jüdischen Gemeinde als „Israelitische Kultusgemeinde“).
 
Dagegen wird die Religionszugehörigkeit zahlenmäßig erfaßt. Der Lehrplan bietet (u.zw. sehr umfangreich) Religionsunterricht an für : lateinische-katholisches Bekenntnis, evangelisches helvetisches Bekenntnis, isrealitisches Bekenntnis (ab 1886 Institutionalisierung der Jüdischen Gemeinde als „Israelitische Kultusgemeinde“).
  
1890 Matura
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Es folgt auf die Matura das Studium der Literatur und Philosophie an der Universität Wien, Abschluß als Dr.phil.
 
 
Studium der Literatur und Philosophie an der Universität Wien, Abschluß als Dr.phil.
 
 
 
 '''1891 '''Austritt aus der Israelitischen Kultusgemeinde
 
 
 
 '''1894''' hält sich Kahane in Zürich auf als Teilnehmer einer Anarchisten - Demonstration; er wird ausgewiesen (Meldung in der Salzburger Chronik, 12.Feb.1894. Er wird als „Wiener, stud.phil.“  bezeichnet. In der Berliner Akte verzeichnet).
 
  
 '''1899''' wird Arthur Kahane in einem Prozess gegen '''Karl Kraus''' zu einer Geldstrafe verurteilt; Kraus hatte in einem Artikel in der Fackel, , Nr.4, das Theaterstück von '''Oscar Friedmann''' „ Das Dreieck“, gnadenlos verrissen. Die Folge:  Wie so oft, mußte Kraus Schläge einstecken.
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 '''1891 '''Austritt aus der Israelitischen Kultusgemeinde. In dem 1930 veröffentlichten Titel  „Das Judenbuch“ begründet Kahane seinen Austritt: er lehnt Religion an sich ab; betrachtet sich als Dissident aus dem Judentum.  In diesem Buch nimmt er eine sehr kritische Stellung ein zu Fragen der Assimilation, des  Zionismus.
  
Das erste Mal, als er den '''Franz Moor''' („Die Räuber“, Friedrich Schiller) 1893 auf der Bühne des Rudolfsheimer Volkstheater spielte; er war so schlecht, daß ihn ein Zuschauer anschließend verprügelte. Reinhardt spielte damals den  Spiegelberg.
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 '''1894''' hält sich Kahane in Zürich auf als Teilnehmer einer Anarchisten - Demonstration; er wird ausgewiesen (Meldung in der Salzburger Chronik, 12.Feb.1894. Er wird als „Wiener, stud.phil.“  bezeichnet; so wie auch in der Berliner Akte).
  
Kahane war mehr oder weniger unbeteiligter Mitläufer bei der Friedmann Aktion. Der Prozess wurde von einer umfangreichen Berichterstattung in den Wiener Tageszeitungen begleitet. Zu den zahlreich geladenen Zeugen gehörte auch '''Hermann Bahr.'''
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'''1899''' wird Arthur Kahane in einem Prozess gegen Karl Kraus zu einer Geldstrafe verurteilt; Kraus hatte in einem Artikel in der Fackel, , Nr.4, das Theaterstück von Oscar Friedmann „ Das Dreieck“, gnadenlos verrissen. Wie so oft, mußte Kraus Schläge einstecken. Das erste Mal als er den Franz Moor („Die Räuber“, Friedrich Schiller) 1893 auf der Bühne des Rudolfsheimer Volkstheater spielte; er war so schlecht, daß ihn ein Zuschauer anschließend verprügelte. Reinhardt spielte damals den  Spiegelberg. Kahane war mehr oder weniger unbeteiligter Mitläufer bei der Friedmann Aktion. Der Prozess wurde von einer umfangreichen Berichterstattung in den Wiener Tageszeitungen begleitet. Zu den zahlreich geladenen Zeugen gehörte auch Hermann Bahr.
  
 
 '''1901''', 27. September, Arthur Kahane wird als in Berlin ansässig gemeldet; es wird aber nicht erwähnt, ob er verheiratet ist.  
 
 '''1901''', 27. September, Arthur Kahane wird als in Berlin ansässig gemeldet; es wird aber nicht erwähnt, ob er verheiratet ist.  
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Landesarchiv Berlin, A Pr.Br.Rep.030,Tit.94, Nr.11231., pag.2 ff.
 
Landesarchiv Berlin, A Pr.Br.Rep.030,Tit.94, Nr.11231., pag.2 ff.
  
 '''Paula Kahane''', geborene Ornstein, Schwester von '''Richard Oswald''' (1880-1963), eigentlich Ornstein,  Filmregisseur und Filmproduzent.
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 '''Paula Kahane''', geborene Ornstein, Schwester von Richard Oswald (1880-1963), eigentlich Ornstein,  Filmregisseur und Filmproduzent.
  
 
 Paula Ornstein wurde 1874 in Wien geboren, wie Arthur Kahane stammt sie aus einer strenggläubigen jüdischen Familie.  Der Vater war Kaufmann.
 
 Paula Ornstein wurde 1874 in Wien geboren, wie Arthur Kahane stammt sie aus einer strenggläubigen jüdischen Familie.  Der Vater war Kaufmann.
  
Das Datum der Heirat ist noch unbekannt.
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Heirat: Datum fehlt
  
Sterbedatum unbekannt
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1940/41 Einwanderung aus Palästina in die USA, zieht nach Urbana/Illinois zu ihrem Sohn Henry und dessen Frau René
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Sterbedatum: 1960
  
 
Das Ehepaar Kahane hatte drei Söhne:
 
Das Ehepaar Kahane hatte drei Söhne:
  
              '''Henry Kahane''', Berlin 1902 – Urbana/Illinois 1992, Romanist
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              Heinrich Romanos/Henry Kahane, Berlin 1902 – Urbana/Illinois 1992, Romanist
 
 
    '''          Peter Kahane''', Berlin 1904 – Basel 1974, Archäologe
 
 
 
             ''' Ariel/Anselm Kahane''', Berlin 1907 – Jerusalem 1896 , Architekt und Landschaftsplaner
 
 
 
               Verschiedene Unterlagen ergaben:  Paula Kahane verließ Berlin 1933/34, nach der Machtergreifung Richtung  Palästina (möglicherweise gemeinsam mit ihrem jüngsten Sohn, der Zionist war und 1934 nach Palästina ausgewandert ist) ; nach der Vita Henry Kahane kommt Paula Kahane 1940 in die USA.
 
 
 
              Sie reicht bei Paul Kohner ein Filmskript ein, 1942, das aber als nicht verwertbar wieder zurückgeschickt wird. Möglich, daß es aus dem Nachlaß Kahane stammte.
 
  
              Verschiedene, nach 1933 publizierte Artikel sind bezeichnet: "aus dem Nachlaß Kahane".
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              Peter Kahane, Berlin 1904 – Basel 1974, Archäologe
  
              Wo sich der Nachlaß Kahane heute befindet, ob es überhaupt noch einen Nachlaß Arthur Kahane gibt, bleibt  zu recherchieren.
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              Ariel/Anselm Kahane, Berlin 1907 – Jerusalem 1996 , Architekt und Landschaftsplaner
  
 '''1902''', 1. Oktober beginnt '''Arthur Kahane''' die Tätigkeit als Dramaturg und Direktionsassistent  am Kleinen Theater und am Neuen Theater;  in den folgenden Jahren (bis 1932) bleibt er Dramaturg der Berliner Reinhardt-Bühnen .
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 Verschiedene Unterlagen ergaben:  Paula Kahane verließ Berlin nach der Machtergreifung Richtung Palästina (möglicherweise gemeinsam mit ihrem jüngsten Sohn, der Zionist war und 1934 nach Palästina ausgewandert ist) ; nach der Vita Henry Kahane kommt Paula Kahane 1940 in die USA. Sie reicht bei Paul Kohner ein Filmskript ein, 1942, das aber als nicht verwertbar wieder   zurückgeschickt wird. Möglich, daß es aus dem Nachlaß Kahane stammte. Verschiedene, nach 1933 publizierte Artikel sind bezeichnet: aus dem Nachlaß Kahane. Wo sich der Nachlaß Kahane heute befindet, ob es überhaupt noch einen Nachlaß Kahane gibt, bleibt zu recherchieren.
  
Während seiner Tätigkeit an den Reinhardt-Bühnen schreibt Arthur Kahane zahlreiche Artikel, Feuilletons und Bücher. (s.Bibliographie)
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 '''1902''', 1. Oktober beginnt Arthur Kahane die Tätigkeit als Dramaturg und Direktionsassistent  am Kleinen Theater und am Neuen Theater;  in den folgenden Jahren (bis 1932) bleibt er Dramaturg der Berliner Reinhardt-Bühnen .
  
Seine Berliner Wohnungen:
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Während seiner Tätigkeit an den Reinhardt-Bühnen schreibt Arthur Kahane zahlreiche Artikel, Feuilletons und Bücher. Als er 1932 stirbt , hinterläßt er ein unvollendetes Manuskript  ''„Die Unzeitgemäßen''“, das wie die meisten schriftlichen Unterlagen als verloren gilt.
  
 
'''1903''', Berlin –Schöneberg, Menzelstraße 11 (d.i. in Friedenau), mit dem Vermerk: Schriftsteller
 
'''1903''', Berlin –Schöneberg, Menzelstraße 11 (d.i. in Friedenau), mit dem Vermerk: Schriftsteller
  
'''1931,''' Berlin NW, Levetzowstraße 9, Vermerk: Schriftsteller, Dramaturg
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'''1931''', Berlin NW, Levetzowstraße 9, mit dem Vermerk: Schriftsteller, Dramaturg
  
 
'''1932''' , 7.Oktober, stirbt Arthur Kahane an den Folgen einer Lungenentzündung
 
'''1932''' , 7.Oktober, stirbt Arthur Kahane an den Folgen einer Lungenentzündung

Aktuelle Version vom 25. Februar 2022, 12:45 Uhr

Arthur Kahane

1872, 2.Mai. Geburtsort: Jassy, Königreich Rumänien. Eltern: Salomon /Bernhard Kahane,  Jassy 1840 – Wien ?

Mutter: Amalie Golde Meisels, Krakau 1839 – Wien 1914

Geschwister: Max (Ingenieur), Frieda, verehel. Winter

(lt. Traueranzeige in der Neuen Freien Presse, 5.6.1914, Enkel und Urenkel sowie Schwiegerkinder:  Geza Winter, Paula Kahane (geb. Ornstein).

Anmerkung:

Jassy, Rumänien, liegt 20 km westlich der Grenze zur Republik Moldau und rund 400 km nördlich von  Bukarest. Dieser ganze Landstrich war seit Jahrhunderten Schauplatz unzähliger Kriege Russen, Türken/Osmanen, bis die Truppen der Habsburgermonarchie dem Landstricht etwas Beruhigung  brachten. Relativer Friede kehrte erst ein mit der Errichtung des Königreich Rumänien 1859.

In alten Aufzeichnungen kann man lesen: Jassy liegt am Saum des Orients, ein Ort an dem asiatischer  Luxus, morgenländischer Reichtum verschmolzen mit europäischen Sitten das zumindest kann man  von der herrschenden Oberschicht erzählen. Die Mehrheit der Vielvölkerstadt Jassy, ashkenasische Juden,  lebt  am Existenzminimum, mit einer relativ gut betuchten bürgerliche Mittelschicht.  Von  dieser ostjüdischen Geschichte in Jassy gibt es kaum noch Spuren, Es ist das Resultat des Rassenwahn  des Dritten Reichs.

1853  Ein Handbillett von Kaiser Franz Josef regelt die staatsbürgerlichen Verhältnisse der k.k.Monarchie; es  bedeutet nicht mehr und nicht weniger als die Gleichstellung der jüdischen Minderheit. De facto  erstreckt sich der Prozess der Gleichstellung  bis zu dem Gesetz vom 25.Mai 1868. In der Folge setzte eine verstärkte Einwanderung, vor allem aus dem Osten der Monarchie nach Wien ein.

1870 wurde die Eisenbahnlinie Lemberg- Czernowitz gebaut und damit erhielt die Stadt Jassy Anschluß und einen Bahnhof an das Eisenbahnnetz.  Und hatte Signalwirkung. Auswanderung ist das Ziel der  Bewohner, der Fluchtpunkt dieser Auswanderung ist die k.u.k. Residenzstadt Wien. Blättert man ein wenig im „Lehmann“, dem Wiener Adressverzeichnis, kann ab ungefähr 1870 die Häufung ostjüdischer       Namen für die „Mazzesinsel“ (d.i. die Leopldstadt, die Insel zwischen Donaukanal und Donau) sowie  für Teile des 3. Wiener Bezirks Landstraße (östlicher Abschnitt) nachlesen. Bei der Durchsicht des  Wiener Adressverzeichnis „Lehmann“ wird  für 1872 kein Name „Kahane“  verzeichnet, ab 1873  werden mehrere Kahanes (Kahane ist ungefähr so „selten“ Maier oder Müller, abgeleitet von Kohn) genannt, aber kein Salomon.

In verschiedenen Nachschlagewerken,  wird für Arthur Kahane Wien als Geburtsort angegeben.

Die Akte „Schriftsteller Arthur Kahane“, 1901/1902 nennt zweifelsfrei Jassy als Geburtsort; dabei ein Schreiben aus Wien, Aktz.Z858b.f.a., Wien,  am 26.November 1901: … Arthur Kahane, 1872 zu Jassy in Rumänien geboren ….   s.Landesarchiv Berlin, A Pr.Br.Rep.030,Tit.94, Nr.11231. Lt. der Berliner Akte ist Arthur Kahane konfessionslos und wohnte zwischen 1884 -1892 bei seinem Vater, den die Berliner Polizeiakte als „Börsenbesucher“  Bernhard Kahane bezeichnet.

Ab 1873 sind im „Lehmann“ mehrere Kahanes genannt, darunter  ein Bernhard Kahane.

1884 S. Bernhard Kahane, wohnhaft Wien III, Eßlinggasse 16 [ dieser Teil des 3. Wiener Gemeindebezirks gehörte traditionell zu den von den Wiener Juden, die finanziell besser gestellt waren)   bewohnten Stadtteilen, das gilt auch für die 1890 genannte Adresse in der Praterstraße 56]

1890 gibt es einen Eintrag: S.[alomon] Bernhard Kahane , wohnhaft in der Praterstraße 56, Wien -Leopoldstadt, der in den folgenden Jahren mehrmals umzieht, immer als „Börsengeher“ (Börsenmakler wäre eine mögliche Definition, nach heutiger Diktion) bezeichnet wird.

Nach dem Bericht/Nachruf zum 100. Geburtstag seines Vaters, von Ariel Kahane, war die Familie   wohlhabend.

Es folgen die Schuljahre bis 1890, Matura am Akademischen Gymnasium, Wien Innere Stadt

 Das Akademische Gymnasium, Beethovenplatz 1, Wien Innere Stadt.

 Das Akademische Gymnasium, ein humanistisches Gymnasium mit Latein und Griechisch als Pflichtfach,  ist die älteste Schule der Stadt Wien (seit 1555); ein  Ausbildungsort von hoher Qualität und hohem Anspruch. Besichtigt man die Innenräume der Schule oder schlendert an der Fassade des neugotischen Bauwerks am Beethovenplatz entlang, dann findet man Gedenktafeln, bei deren Lektüre der Eindruck entsteht, man blättere in einer Enzyklopädie. 

Ich greife – aus dem Lehrplan - etwas willkürlich heraus:

Der Religionsunterricht für drei Konfessionen: Katholische Konfession lateinischer Herkunft,      evangelische Konfession, helvetisches Bekenntnis sowie Israelitischer Konfession.

Ab der 1. Klasse  wurde Latein und Griechische, eine lebende Fremdsprache (Französisch oder Englisch ab der 3.Klasse ) unterrichtet.

Für alle Sprachen galt der Lehrplan wie für die deutsche Sprache: Literatur, Geschichte usw. Grammatik. Hausarbeiten und Redeübungen wurden in einem engen zeitliche Rhythmus abgehalten, dazu kamen die Abschlußprüfungen der Semester, bzw. des Schuljahres .

Für sämtliche Fächer gibt es präzisen Angaben der verwendeten Lehrmittel sowie die Titel der schriftlichen Aufgaben (Hausarbeit, Schularbeit usw.) der Redeübungen. Dieser kleine Einblick in eine umfassende Ausbildung sollte genügen.

Schuljahr 1889/1890: Arthur Kahane  wird namentlich genannt; nicht aber für die Jahre davor; Externisten waren zugelassen, mußten die erforderlichen Prüfungen im Gymnasium ablegen. Für die Externisten gibt es eine Statistik, aber keine namentliche Erwähnung.

Dagegen wird die Religionszugehörigkeit zahlenmäßig erfaßt. Der Lehrplan bietet (u.zw. sehr umfangreich) Religionsunterricht an für : lateinische-katholisches Bekenntnis, evangelisches helvetisches Bekenntnis, isrealitisches Bekenntnis (ab 1886 Institutionalisierung der Jüdischen Gemeinde als „Israelitische Kultusgemeinde“).

Es folgt auf die Matura das Studium der Literatur und Philosophie an der Universität Wien, Abschluß als Dr.phil.

 1891 Austritt aus der Israelitischen Kultusgemeinde. In dem 1930 veröffentlichten Titel  „Das Judenbuch“ begründet Kahane seinen Austritt: er lehnt Religion an sich ab; betrachtet sich als Dissident aus dem Judentum.  In diesem Buch nimmt er eine sehr kritische Stellung ein zu Fragen der Assimilation, des  Zionismus.

 1894 hält sich Kahane in Zürich auf als Teilnehmer einer Anarchisten - Demonstration; er wird ausgewiesen (Meldung in der Salzburger Chronik, 12.Feb.1894. Er wird als „Wiener, stud.phil.“  bezeichnet; so wie auch in der Berliner Akte).

1899 wird Arthur Kahane in einem Prozess gegen Karl Kraus zu einer Geldstrafe verurteilt; Kraus hatte in einem Artikel in der Fackel, , Nr.4, das Theaterstück von Oscar Friedmann „ Das Dreieck“, gnadenlos verrissen. Wie so oft, mußte Kraus Schläge einstecken. Das erste Mal als er den Franz Moor („Die Räuber“, Friedrich Schiller) 1893 auf der Bühne des Rudolfsheimer Volkstheater spielte; er war so schlecht, daß ihn ein Zuschauer anschließend verprügelte. Reinhardt spielte damals den  Spiegelberg. Kahane war mehr oder weniger unbeteiligter Mitläufer bei der Friedmann Aktion. Der Prozess wurde von einer umfangreichen Berichterstattung in den Wiener Tageszeitungen begleitet. Zu den zahlreich geladenen Zeugen gehörte auch Hermann Bahr.

 1901, 27. September, Arthur Kahane wird als in Berlin ansässig gemeldet; es wird aber nicht erwähnt, ob er verheiratet ist.  

Landesarchiv Berlin, A Pr.Br.Rep.030,Tit.94, Nr.11231., pag.2 ff.

 Paula Kahane, geborene Ornstein, Schwester von Richard Oswald (1880-1963), eigentlich Ornstein,  Filmregisseur und Filmproduzent.

 Paula Ornstein wurde 1874 in Wien geboren, wie Arthur Kahane stammt sie aus einer strenggläubigen jüdischen Familie.  Der Vater war Kaufmann.

Heirat: Datum fehlt

1940/41 Einwanderung aus Palästina in die USA, zieht nach Urbana/Illinois zu ihrem Sohn Henry und dessen Frau René

Sterbedatum: 1960

Das Ehepaar Kahane hatte drei Söhne:

              Heinrich Romanos/Henry Kahane, Berlin 1902 – Urbana/Illinois 1992, Romanist

              Peter Kahane, Berlin 1904 – Basel 1974, Archäologe

              Ariel/Anselm Kahane, Berlin 1907 – Jerusalem 1996 , Architekt und Landschaftsplaner

 Verschiedene Unterlagen ergaben:  Paula Kahane verließ Berlin nach der Machtergreifung Richtung Palästina (möglicherweise gemeinsam mit ihrem jüngsten Sohn, der Zionist war und 1934 nach Palästina ausgewandert ist) ; nach der Vita Henry Kahane kommt Paula Kahane 1940 in die USA. Sie reicht bei Paul Kohner ein Filmskript ein, 1942, das aber als nicht verwertbar wieder   zurückgeschickt wird. Möglich, daß es aus dem Nachlaß Kahane stammte. Verschiedene, nach 1933 publizierte Artikel sind bezeichnet: aus dem Nachlaß Kahane. Wo sich der Nachlaß Kahane heute befindet, ob es überhaupt noch einen Nachlaß Kahane gibt, bleibt zu recherchieren.

 1902, 1. Oktober beginnt Arthur Kahane die Tätigkeit als Dramaturg und Direktionsassistent  am Kleinen Theater und am Neuen Theater;  in den folgenden Jahren (bis 1932) bleibt er Dramaturg der Berliner Reinhardt-Bühnen .

Während seiner Tätigkeit an den Reinhardt-Bühnen schreibt Arthur Kahane zahlreiche Artikel, Feuilletons und Bücher. Als er 1932 stirbt , hinterläßt er ein unvollendetes Manuskript  „Die Unzeitgemäßen“, das wie die meisten schriftlichen Unterlagen als verloren gilt.

1903, Berlin –Schöneberg, Menzelstraße 11 (d.i. in Friedenau), mit dem Vermerk: Schriftsteller

1931, Berlin NW, Levetzowstraße 9, mit dem Vermerk: Schriftsteller, Dramaturg

1932 , 7.Oktober, stirbt Arthur Kahane an den Folgen einer Lungenentzündung